Hallöchen!
Vielleicht begründest Du Deine Dogmen mal, Don - dann könnte man auch argumentativ darauf antworten.
Ich versuche es dennoch:
Die Richterstimmung handelt sich durch ihre Tonanordnung drei (völlig unnötige) Nachteile ein:
1. Aufgrund der fehlenden Töne können viele Melodien nur mit der Bending-Technik gespielt werden, was es dem Anfänger nicht gerade erleichtert.
2. Durch die wechselnde Tonanordnung in jeder Oktave werden verschiedene Spielpattern für ein und dasselbe Lick in unterschiedlichen Tonhöhen erforderlich - Unfug und Erschwernis nicht nur für Anfänger.
3. Die Richterstimmung verfügt lediglich über drei Akkorde, wobei ausgerechnet die Dominantstufe nur in Moll vorliegt - sie vergeudet damit das Potential der Mundharmonika als solcher.
Mit einer neuen Tonanordnung generiert man im Übrigen kein neues Genre, sondern allenfalls ein neues Instrument. Es sind aber Haltungen wie die Deine, die dafür sorgen, dass nun einmal etablierte Standards hochgehalten werden gleichgültig ob man mittlerweile Verbesserungen vornehmen könnte. Motto: "ich halte es für Quatsch... " Ohne Begründung. Ohne Argumentation. Einfach nur konservatives Denken.
Schönen Tach noch!
Heiner
Hallo, Heiner,
danke für Deine Stellungnahme. Ja, ich habe mit meiner Titulierung als ,,Quatsch" vielleicht etwas überzogen und zu sehr meine persönliche Präferenz ausdrücken wollen, als Argumente zu liefern.
Ich wolte eigentlich darauf hinaus, daß man einen Anfänger nicht mit einer unorthodoxen, oder sagen wir, seltenen Stimmung konfrontiert, wenn er gerade dabei ist, das Genre der Bluesharp zu ergründen.
Dennoch behaupte ich, daß Du mit einem anderen Instrument (MH in Spiralstimmung) auch ein neues Genre schaffst, denn Du wirst das typische Bluesgenre mit der Spiralstimmung nicht treffen, weil der Witz ja gerade darin besteht, aus der von Hohner weltweit verbreiteten Mundharmonika in ihrer ihr eigenen (Richter-) Stimmung, die Licks herauszuholen, die man eben hört und immer wieder hört und die dieses Genre geprägt haben.
Es ist eben eine Disziplin - mit ihren Mängeln, mag sein.
Ich würde einem, der Portugiesisch lernen will, doch auch nicht sagen, lerne besser Esperanto, damit erreichst Du viel mehr Menschen, die Dich verstehen.
Ich will vielleicht noch einen Vergleich in der Instrumentenwelt hinzuziehen: Die Hammondorgel wurde von Laurens Hammond konzipiert mit einem Baßpedal ohne Sustain (String Baß). Dieser ,,Mangel" hat bei vielen Organisten, Jimmy Smith, Joey Defrancesco, dazu geführt, daß sich ein Genre der Hammondmusik mit Baßbegleitung entwickelt hat, das darin besteht, den Pedalton kurz anzureißen (toe tapping) und ansonsten aber linke Hand Baß zu spielen.
Jetzt gibt es - einige wenige -, die mit Sustain (Spielhilfe nenne ich es mal) arbeiten.
Die fallen heraus aus dem Genre, oder nennen wir es mal, sie stehen am Rande.
Werden belächelt, ach so, ja mit Sustain, das ist ja kein Kunststück.
So ähnlich wird es sich mit der Spiralstimmung verhalten.
Übrigens: Frage am Rande: Was haltet Ihr von einem Harper, der zum Change-Wechsel (Tonika-> Subdominante), die Harp wechselt?
Wäre ja auch eine Methode, die "Mängel" der Richterstimmung zu umgehen.
Viele Grüße und nichts für ungut,
Don