Hinleitung zum Refrain: Welche etablierten Regeln gibt es?

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DJ Paris
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Mod-Anmerkung: Ausgekoppelt aus diesem Thread, mit neuem Titel. /klaus111

Hallo :)

Ich bin ganz neu hier und finde die Diskussion sehr interessant. Wenn die alten Tonsatzregeln nur noch in Ausnahmefällen anzuwenden sind. Was gibt es dann für Regeln.
Ich hab nämlich immer das Problem, dass ich nen coolen Refrain hinbekomme, aber dort ordentlich hinzuleiten ist eine riesige Herausforderung für mich.
Ich hab schon heraus gehört dass anscheinend immer die selben Akkordfolge zu Grunde liegt, aber viel Interesse durch die Melodie also Akkordoptionen und der Präsenz der Akkordfolge also also wie viele Stimmen spielen den Akkord erzeugt wird.
Seht ihr das auch so? Es scheint als wäre es nicht mehr in neue Akkorde in der bridge oder im Refrain zu spielen?!
Kennt ihr noch andere etablierte Regeln die Heutzutage auftauchen?
 
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das, was Du da schreibst, ist schön und gut ... hat aber nichts mit dem Thema des Threads zu tun, der - nebenbei bemerkt - fast 7 Jahre lang unbemerkt in der Kiste vermodert ist ...

Das Thema Satztechnik hat mit dem Thema "wie finde ich coole Akkorde" (man könnte es auch einfach "Komposition" nennen ...) eigentlich wenig zu tun. Dafür sollte man, glaube ich, einen eigenen Thread eröffnen, wenn man das wirklich vertieft besprechen will.

LG - Thomas
 
Hallo DJParis,

willkommen im Forum.

Wenn die alten Tonsatzregeln nur noch in Ausnahmefällen anzuwenden sind. Was gibt es dann für Regeln.
Das erzählen die Stücke selbst, wenn Du sie neben dem Spielen auch analysieren lernst und dich z.B. mit guten Transkriptionen bechäftigst. Youtube "Tutorial" zu Songs und Internetseiten können das vielleicht erleichtern, z.B.
http://www.justinguitar.com/

Bücher gibt es dazu auch reichlich, Gundlagenwissen kann aber nicht schaden. Das liefert die "Akkordskalen-Theorie", worunter man die heute üblicherweise gelehrte Anpassung und Erweiterung der klassischen Harmonielehre an die Erfordernisse der "westlichen" Popularmusik versteht.
Online gibt es einige infos dazu z.B. bei
http://www.musicians-place.de/harmonielehre.html

An Büchern gibt es hier in der Musiktherie einen eigenen Unterbereich und Du findest auch bei den Instrumentalforen (Git. Keys usw.) Threads zur Literatur.
Zwei Werke dazu, die ich mir kürzlich selbst angeschafft habe und empfehlenswert finde:
Speziell auf Gitarristen abgestellt und ohne Vorkenntnisse verständlich: Felix Schell, Saitenwege

Nachtrag vom August 2023: Alle Aussagen von mir bezüglich dieser Veröffentlichung betreffen die Auflage von 2010, die nachfolgende von 2017 wurde inhaltlich deutlich bearbeitet und in verschiedene Bücher aufgespalten.

Ebenfalls für Gitarristen gibt es eine weitere beliebte Harmonielehre:
Wolfgang Meffert, Harmonielehre endlich verstehen

Verständnis- oder Anwendungsfragen eignen sich natürlich hervorragend, um hier diskutiert zu werden.
Zur Anfrage "Verschieben in ein neues Thema" habe ich den Beitrag gemeldet, dann schauen die Fachmoderatoren drauf.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Claus,

das ist schonmal ein guter Anfang. Ich analysiere wirklich viele Stücke und mir fällt auf dass alle eie bestimmte "Eigenheit" besitzen ...

Ich habe aber auch gemerkt, dass es Regeln gibt welche auf alle Zutreffen und die das Komponieren am Computer wirklich einfach machen.

z.B. Habe ich herausgefunden, dass alle Songs die ich mag:
Akkordfolge:
-Akkordfolgen haben die 4 Takte lang sind (4/4)
-Balladen haben meist 8 Takte
-Die akkorde werden immer durchgehalten, zumindest die basstöne, außer im c part, der part nach dem 2. refrain, aber der Part ist ja extra dafür da um anders zu sein

Arrangement:
-Das Intro dauert immer eine Akkordfolgen länge also 4 bei funsong 8 bei ballade
-Jeder Part (Vers, BRidge, CHorus) muss 2 Akkordfolgen dauern, damit sich der Part etablieren kann, beim 2 durchspielen der akkordfolge taucht allerdings immer noch ein kleines event auf

Melodieführung:
- meldodien beginnen mit dem Grundton bis Terz
- in der bridge traut sich die melodie an die dominante ran
- im Chorus klettert sie auf die Oktave des Grundtones

Instrumentalisierung:
-Es werden viele verschiedene Instumente verwendet, so wird auch zwischen vers und Refrain unterschieden
-Steigerung findet statt indem die Spielweise der Instrumente sich ändert melodie < Intervalle < Akkorde

Betonung:
In Vers und bridge wird meistens der offbeat angespielt, um den nickeffekt zu aktivieren
dann schwenkt die betonung auf die vollen schläge und signalisiert einen umbruch
wenn der refrain verlängert wird dann micht sich on und off beat und die party bricht aus

So jetzt habe ich mal die Ergebnisse meiner Studien veröffentlicht , vll kann ja jemand etwas wertvolles dazufügen :)

lg Alex
- ob nun balade oder fun song, eine Akkord
 
Hi :)

Ich hab hier mal ein Beispiel
Ich will eine Pop/Dance/Ballade komponieren und die funktionieren immer mit einer 8 Takt Akkordfolge =4G# 2E 2F#

Problem ... Wie kann ich ein Lied interessant bis zur hook steigern ? :(

ich hab soweit das finale

Jetzt habe ich alles ausgebreitet/arrangiert, damit ich nicht von harmonien abgelenkt werde, habe ich die harmonie ausgeschalten und lasse nur die basstöe mitlaufen

mein arrangement:



jetzt brauch ich instrumentierung und voicing oder erst beat ?

wie kann ich da rangehen ? :)

danke und liebe grüße vom Alex
 
Hey, das klingt echt geil.

Im ersten Beispiel hast du die Steigerung finde ich im Griff. Zwei Dinge:
1. Ich finde, dass bei 0:45 unbedingt der Bass dazukommen muss. Die Kicks sind ja schon da. Vermutlich hast du ihn aber bloß gemuted, oder? :D
2. Kick"wirbel" wie bei 01:45 würde ich nur vor Stellen wie eben 0:45 setzen.

Im zweiten Beispiel solltest du den Saw stellenweise komplett ausschalten, um deutlicher zwischen Formteilen (Strophe, Refrain, etc.) zu trennen. Außerdem nervt er nach einiger Zeit tierisch. Aus Strophen würde ich ihn raushalten.
Damit habe ich schon angedeutet, was dir wohl momentan am meisten bringen würde:
1. Wie schafft man es klarer zwischen Formteilen zu trennen?
2. Wie sind die Spannungsverläufe Formteilübergreifend? (Spannungskurve)
Dadurch erübrigen sich deine Fragen.

Beides ist nicht schwer:
1. durch Instrumentations- und Spannungswechsel. Für erstere kannst du drei/vier "Schubladen" pro Song aufmachen und mit Instrumentationen füllen (z.B. "klar" und "extatisch": Bei "klar" verwendest du keine rauschende und zerrende Sounds sondern nur "runde", bei "extatisch" können sie hingegen rein, dazu ein fetter Lead und fetterer Bass).
2. Hier gibt es nur zwei Möglichkeiten: Die Spannung ändert sich Blockweise (nicht innerhalb eines Formteils) oder es gibt ein Crescendo irgendeiner Art. Das macht es einfach, vorhandene Songs daraufhin zu analysieren.

Guck dir mal die einschlägige Mucke daraufhin an und poste was du hörst.
 
Wenn du die Saw durchgehend beibehalten willst solltest du mehr abwechslung in den Sound geben. Generell immer etwas Detune drauf, damit es nicht nach Netzbrummen klingt.
Und die Spannungskurve zum Refrain schlägst du dann indem du einen "fetteren" sound daraus machst. Durch oktavieren generell mehr Stimmen einsetzen oder etwas sehr flächiges im Hintergrund mitlaufen lassen.
Und bei der Stelle mit der Synth-hook kurz nach dem Bassdrumwirbel auch etwas dicker auftragen. Du lässt dann nur die Bassdrum durchlaufen. Four on the flor ist auch nicht schlecht aber eine gatesnare dazu mit Crash auf die
Formschwerpunkte würde glaube ich mehr drive liefern.

Was man aber einfach anmerken muss, ist dass diese Musik viel vom Sound lebt und du Formteile gegebenenfalls auch nur mit Sound abtrennen kannst. Harmonisch kann das so bleiben.
Der Song ist in seiner Struktur ziemlich geil es sind nur ein paar Feinheiten, die den Unterschied machen werden.
Der Rest ergibt sich auch oft beim Mastern, wenn alle Spuren mal den Saft bekommen, der ihnen zusteht.

Mach weiter so.
 
ich fass' es nicht... :eek:
12 Jahre nach Daft Punks 'One More Time' wird das als 'aktuell' eingestuft ?
nur weil es beyond-brickwall-prozessierter Lärm ist ?
sorry, konnt' ich mir jetzt nicht verkneifen - ist aber dennoch spassig gemeint... ehrlich :D

cheers, Tom
 
Nur dass sein Song nicht in einem verdammt teuren Masteringstudio war. Danach würde es bestimmt auch nicht mehr so pumpen und verwaschen klingen.
Es handelt sich immer noch um einen Rohling. Aber scheinbar ist hier wieder die MuPo unterwegs. Oder in deinem speziellen Fall die SoundPolizei.
 
es geht hier (doch) um Songwriting und 'aktuell'... aber ok, ist die Zeit halt stehen geblieben... Schwamm drüber
ich habe absolut keine Probleme mit trashigen Sounds - und besitze sogar die CD vor der eben zitierten
(und da ist nur Blechbüchsen-lofi drauf)
wenn's mir aber beim Hören mehr wehtut, als bei 90% der Mein-Erster-Metal-Mix Projekte, dann erwähne ich es mal nebenbei
(zumal es zum Songwriting ja eher weniger beiträgt)
aber ich hab's mitbekommen, retro 90 ist angesagt... alles cool... bin weg ;)

cheers, Tom
 
Es klingt für mich super, was Du da machst und Bücher muss man dazu auch nicht unbedingt lesen. :)
Schon lustig, dass dein konkretes Produkt ein ganz anderes ist, als ich es aufgrund meiner eigenen musikalischen Orientierung nach deinem ersten Beitrag gedacht hatte.

Von "Club"-Musik habe ich im Detail leider keine Ahnung, denn ich war zuletzt vor bald 40 Jahren in so etwas, das nannte sich noch Disco, die Musik war von James Brown bis Bee Gees und bei "Pop/Dance/Ballade" denke ich immer noch an einige Songs von Whitney Houston. :eek:

Egal, ich habe deinen Song gerne gehört und eine Anmerkung hätte ich:
bei ca. 4 Minuten ist für mich das natürliche Ende gekommen, danach macht es für mich keinen Sinn mehr.
Man kann es natürlich mit diesem Sägezahn abschließen lassen, im Geiste habe ich mir an dieser Stelle jedoch einen Flächensound, Filter und einen langsamen großen Pitch Bend dazu gewünscht.

Aber wie gesagt, insgesamt ist es bereits ein feines Stück! :great:

Gruß Claus
 
Mit dem "logischen Ende" bei 4 Minuten ist das so eine Sache: Wenn man den Song z.B. auf ein Album oder idealerweise ins Radio bringen will stimmt das auf jeden Fall. Da das Lied aber eindeutig dem Namen auf Clubs ausgerichtet ist ist die Verlängerung nach dem scheinbaren Ende schon logisch (und auch so üblich), um dann nochmal richtig aufzudrehen. Ich finde die erste Version, also das "Finale" schon sehr anstrengend und überladen (Gesang, gefühlt fünfmall Hall davon plus die Lead), aber das Problem hast du ja in der langen Version beseitigt.
Mir gefällt das Stück jedenfalls auch sehr gut und Telefunky, an deiner Stell würde ich auch mal aktuelle Musik hören bevor ich urteile was aktuell ist und was nicht :D
 
wo hab' ich was beurteilt ?
ich habe mich erschrocken, dass 'aktuell' so klingt, wie Daft Punk vor 12 Jahren - that's all folks ;)
der Sound ist bei dem was ich runtergeladen habe komplett gegen die Wand
(mag ein Übertragungsfehler sein, oder sonst was...)

ich habe (wie Claus) die 'Vorüberlegungen' gelesen und gedacht: ok... interessante Gedanken...
aber du hast schon Recht... David Guetta macht's ja vor
und es ist irgendwie beruhigend, zu wissen dass immer dieselben Versatzstücke funktionieren

gegen die Nummer selbst hab' ich absolut nichts einzuwenden

cheers, Tom
 
Hi leute

vielen vielen dank für die vielen komentare. Gleich zum sound: ich komponierauf -16 db damit ich danach genug headroom habe, weil ihr dann nix hört hab ich einfach mal nen limiter draufgehauen. geht ja auch nicht um sound nicht wahr ?! ;)
Das mit dem saw ist nur ein "tool" um die tonalen zentren zu haben. mir ging es nur um die Form und die Melodien ,

also vielen dank an alle, aber besonders an : derjayger, cooldaymemory,zonquer, yoker , denn ihr habt verstanden was ich meine :)

Ich werde mich jetzt mal an die arbeit machen und den saw mit richtigen instrumenten besetzten. Danke ich mach dann einen neuen Threath auf, wenns ne neue version von dem song gibt ^^.

Danke nochmal !!! Schön dass es euch gibt :)
 
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TobyLoc
  • Gelöscht von klaus111
  • Grund: Passt nicht zum direkt zum Thema. Bitte neuen Thread eröffnen.

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