Songwriting für andere Bands/Artists

Songwriting Adict
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Hi, schreibt ihr hauptsächlich Songs für Euch selbst oder auch für andere Bands/Artists?
Wenn ihr Erfahrung mit beiden Disziplinen habt, wo seht ihr Unterschiede, Vorteile etc.?
 
Songs schreibe ich nur für mich, bei songtexten fragen ab und an Leute an. Einmal habe ich songtexte auf bestehende Musik geschrieben.

Wenn man für andere tätig werden will, braucht es vor allem Kontakte und die Bedingungen müssen passen. Da ich nur im Hobby-Bereich unterwegs bin, verwende ich dafür keine Energie.
Reizvoll finde ich, dass man vielfältiger unterwegs sein kann - an Texten und Ideen fällt mehr an, als ich selbst umsetzen könnte oder wöllte. Man ist natürlich dann auch darauf angewiesen, dass es der anderen Seite gefällt.

Ich würde beides weder als pro oder contra sehen - es ist eher die Frage, ob man sich drauf einlassen mag, ob man Bock drauf hat und sich die passenden Bedingungen ergeben, ist meine Einschätzung.

x-Riff
 
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Hi, ich schreibe zu mehr als 50% für andere Interpreten. Und das seit vielen Jahren.

Ich glaube, es ist sinnvoller, Du beginnst mit den Gründen für Dein Interesse. Stell dich doch bitte ein wenig vor. Speziell, was deine Arbeit als Texter betrifft.

Für Andere zu schreiben, ist auf jeden Fall recht schnell mit Streit verbunden. Im besten Falle führt Streit zu kreativem Lösungen. Erhöht aber meistens auch den Status Quo der Unsicherheit. Und so wird man quasi buchstäblich gezwungen, von Auftrag zu Auftrag, seine handwerklichen Kenntnisse zu erweitern. Schreibtheorie macht mir Gott sei Dank Spaß.

Komplizierter wird es bei Schreibblockaden. Diese entstehen automatisch, wenn man die Antwort erhält: „das bin nicht!“ Da denke ich immer an Rilkes „Menschen bei Nacht“

Die Menschen sind furchtbar vom Licht entstellt,
das von ihren Gesichtern träuft,
und haben sie nachts sich zusammengesellt,
so schaust du eine wankende Welt
durcheinandergehäuft.
Auf ihren Stirnen hat gelber Schein
alle Gedanken verdrängt,
in ihren Blicken flackert der Wein,
an ihren Händen hängt
die schwere Gebärde, mit der sie sich
bei ihren Gesprächen verstehn;
und dabei sagen sie: Ich und Ich
und meinen: Irgendwen.


Hat man kommunikative Partner, ist Meinungsstreit eine fruchtbare Quelle. ansonsten eine furchtbare!

Gesünder scheint es, für sich selber zu schreiben. Ein Publikum ist bei weiter nicht so kompliziert wie die Partner einer Produktion. Vor allem, wenn man sich untereinander kaum kennt!

Aber wer kennt sich schon? Siehe Rilke oben… So weit zum Auftakt einer hoffentlich lebhaften Diskussion. ;)
 
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Ich schreibe oft Interpretationen diverser Stücke für verschiedene Chöre. Nicht im professionellen Rahmen, sondern einfach so, weil es Spaß macht und ich so an Ende Interpretationen habe die meinem Geschmack entsprechen.

Für mich ist es immer wichtig die Besetzung zu kennen. Wenn ein Chor z.B Kammerchor anfragt, dann gehe ich zu einigen Proben um erst einmal einen Eindruck der Besetzung und den Fähigkeiten zu bekommen. Dann versucht ich passend zu den Stimmen zu einem Ergebnis zu kommen. Zum einen achte ich darauf im sicheren Bereich für die einzelnen Stimmen zu bleiben. Zum anderen achte ich stark darauf, dass ein Stück niemanden überfordert.

Ich habe einmal für einen mir unbekannten Chor etwas geschrieben. Das Ergebnis war für alle wohl ziemlich unangenehm 😄
 
Oops, da müssen wir wohl zunächst den Doppelsinn von „Song“ entwirren. Ich gehe davon aus, dass wir in diesem Forum von Songtexten reden.- Falsch?
 
Ich denke, es geht um Musik und Texte, möglicherweise nicht immer im Doppelpack ...

Ob man Ambitionen hat, das beruflich zu betreiben, ist vermutlich auch ein einflussreicher Aspekt.
 
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Für Andere zu schreiben, ist auf jeden Fall recht schnell mit Streit verbunden. Im besten Falle führt Streit zu kreativem Lösungen. Erhöht aber meistens auch den Status Quo der Unsicherheit. Und so wird man quasi buchstäblich gezwungen, von Auftrag zu Auftrag, seine handwerklichen Kenntnisse zu erweitern. Schreibtheorie macht mir Gott sei Dank Spaß.
... wenn der andere (der Komponist) jemanden sucht, der gern Text schreibt, weil dieser andere gerne Musik komponiert und sich bei Texten nicht so recht wohl fühlt, ist das gemeinsame Schreiben von Songs vor allem der beste Fall: Es führt zu kreativen Lösungen, bei denen der Musiker vom Texter ggf. Änderungen am Text fordert, damit der Text besser zur Komposition passt oder besser beim Singen klingt. Und der Texter fordert vom Komponisten ggf. eine weitere Strophe oder ein Outro, damit die Story in den Song passt. Oder anders: Es ist ein gemeinsamer Prozess, bei dem der Texter beim Text entscheidet, aber vom Komponisten beeinflusst wird und der Komponist die Musik entscheidet, aber auch auf den Texter hört, was der zur Musik sagt.
So erlebe ich es zumindest in meinen Projekten. Unter dem Strich wird's also in der Zusammenarbeit besser, als wenn man allein und ohne "Resonanz" schreibt.
 
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wenn der andere (der Komponist) jemanden sucht, der gern Text schreibt, weil dieser andere gerne Musik komponiert und sich bei Texten nicht so recht wohl fühlt, ist das gemeinsame Schreiben von Songs vor allem der beste Fall: Es führt zu kreativen Lösungen, bei denen der Musiker vom Texter ggf. Änderungen am Text fordert, damit der Text besser zur Komposition passt oder besser beim Singen klingt. Und der Texter fordert vom Komponisten ggf. eine weitere Strophe oder ein Outro, damit die Story in den Song passt. Oder anders: Es ist ein gemeinsamer Prozess, bei dem der Texter beim Text entscheidet, aber vom Komponisten beeinflusst wird und der Komponist die Musik entscheidet, aber auch auf den Texter hört, was der zur Musik sagt.
So erlebe ich es zumindest in meinen Projekten. Unter dem Strich wird's also in der Zusammenarbeit besser, als wenn man allein und ohne "Resonanz" schreibt
Lieber @Frank_de_Blijen , solange der Druck einer baldigen Produktion nicht auf dem Auftrag lastet, kann man tatsächlich meist gut miteinander arbeiten. Oh ja, das kenne ich natürlich auch! :love:

Falls aber eine Produktion vor der Tür wartet, musste ich meist auf unveränderbare Demos arbeiten. Die lagen meist sehr teuer vorproduziert bereit. vielleicht wurde ein alter Texter ausgebotet und so landeten das Demo (u.a.) bei mir.

Wenn ich das Rennen gewann, war das nächste zur Hälfte verloren! Denn nun wurde es zur Gewohnheit, mir fertige Demos zu schicken. der Grund ist einfach: Fast alle Komponisten lassen sich vor allen anderem von einem aktuellen ä, erfolgversprechende Sound leiten. Das ist ihr vorrangiges Ziel. Das Demo so lange herum zu schicken, bis jemand einen anständiger Text schafft, ist einfacher.

Oft liegt so ein Demo sogar gleichzeitig bei mehreren Textern! Kein Wunder, dass man mit den Jahren verbittert.… ich arbeitete ua.mit Produzenten von Universal. Aber auch unabhängigen Produzenten. Natürlich haben die neben solchen Tricks auch riesige Erfahrung mit dem Metier. Aber für mich ist Musikindustrie ähnlich wie Politik: Ganz obem hat man Macht.., Als Opposition landet man leicht in der Vergänglichkeit!

Natürlich sind aufstrebende Talente wesentlich umgänglicher als Stars. Aber ich habe garnicht selten erlebt, dass Produzenten nur mit dem Finger schnippen müssen, und alle Experimente mit Texter A sind zu Gunsten Texter B be endet. Da ist es auch kein Trost, dass B bald von C abgelöst wird… usw.

hoffentlich hast du bessere Erfahrungen gemacht. Ist kann auch gut gehen, wenn ein Komponist sehr anspruchsvoll arbeitet und die gemeinsame Chemie stimmt.

lg
 
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... ich hab da weit weniger Erfahrung und weniger Kontakte und keinen Druck. Ein paar Songs schreibe ich mit einem Gitarristen - da sind wir noch nicht einmal aus dem Übungsraum heraus gekommen (auch wenn das für 2024 geplant ist).
Mit der Arbeit für R.T.P. /RT-Projekt ist es weiter, und hier funktioniert es wie oben beschrieben: Die Zusammenarbeit von Texter und Komponist erfolgt partnerschaftlich-ergbinsorientiert, unabhängig davon, was zuerst da ist: Musik oder Text.
Allerdings haben wir nicht den Druck, etwas liefern zu müssen oder gar eine bestimmte Vorgabe erfüllen zu müssen (und so ist es auch nicht Haupterwerbsarbeit).

Wie es ist, als Auftragstexter zu arbeiten ... habe ich noch nicht erlebt ;)
 
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Im Hobbybereich fand ich es spannend, mal auf weitgehend fertige songs (die mit einer Art englischer Kunstsprache gesungen wurden, womit auch schon die Hauptbetonungen, die Silbenanzahl vorgeprägt war) Texte zu schreiben. Es hat auch ganz gut geklappt. Allerdings gab es keinen Zeitdruck und es gab die Möglichkeit, Refrains zu doppeln oder Zeilen zu kürzen oder erweitern, weil sie, so wie @Jongleur es beschreibt, noch nicht fix und fertig vorproduziert waren.

Das stelle ich mir aber anders vor als die professionelle Situation, die @Jongleur darstellt, mit Zeitdruck im Wettbewerb mit anderen auf fertige Musik Texte liefern zu sollen. Ich vermute mal, dass es noch ganz andere - nicht minder professionelle - Situationen gibt, beispielsweise wenn ein Texter oder eine Texterin sich mit einer oder mehreren Bands zusammentut. Dann wiederum gibt es Leute, die ihre songtexte schreiben und Musiker*innen "bewerben" sich darum, sie zu vertonen oder greifen sie auf. So wie ich das verstanden habe, gibt es hier im semiprofessionellen Bereich Erfahrungen.

x-Riff
 
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Wie es ist, als Auftragstexter zu arbeiten ... habe ich noch nicht erlebt ;)
Anfangs fühlte ich mich auf der Ziellinie. Auch im Umfeld nahm man wahr, wer bei mir aus und ein ging. Aber dieses Interesse legte sich, zumal ich ja auch langfristig mit einigen Künstlern arbeitete.

Dann kamen die ersten Änderungswünsche. Und langsam merkte ich, dass diese Wünsche zwar durchaus verständlich waren, aber immer mehr von MEINEN Intentionen abrückten. Es kam mir manchmal vor, als ob ich plötzlich in verschiedenen Passagen Marmelade mit Sauerkraut abschmecken sollte.

Es waren selten größere Passagen und meistens ging es um den Klang der Worte. Selbst das kann zur Qual werden, da mir bald klar wurde, dass der Geschmack des Texters nichts zählt, wenn die Band oder der Produzent es anders will. Immer wieder wird man vom Team getröstet: Es seien doch nur winzige Details und wie geil der gesamte Text sei. Aber ich stell da so oft fest, dass es sich um reinste GeschmacksSachen handelt. Um Farbe Nuancen, wie es oft hiess. Aber mein Einwand,, dass niemand auf den Einfall kommen würde, die Farbkombinationen eines Malers zu kritisieren oder ihm sogar zu diktieren. Aber solche Argument erregten nur Unwillen. Schließlich sei ich kein Dali oder Picasso?!?

Natürlich kenne ich und schätze ich die Arbeit meiner Komponisten. Ihre Arbeit hat mich oft zu Tränen ge rührt. Ich weiss, das jede Note einen sinnvolle Platz im Klang einnimmt, Aber das trifft auch auf den Text zu.
Oft musste ich tagelang den Text umschreiben, damit die paar geänderten Stellen sich ihrerseits unauffällig dem eigentlich neuen Text anpassen konnten.

Und langsam begriff ich, dass ich lieber Gedichte machen sollte oder Dinge, die der Eitelkeit der Musiker garantiert nicht im Weg stehen konnten.

Und aus diesem Grund studierte ich tausende Texte und Gedichte, ob es Regeln gibt, die meine an Sprache nicht sonderlich interessieren Partner
überzeugen könnten. Manchmal konnte ich überzeugen. Aber ALLE Künstler sind empfindlich und viele nachtragend. Und da ich ja selber Künstler bin…
:nix::bang:

Obwohl ich selber Sänger und Komponist war, vermied ich Kritik an der Musik, wo ich nur konnte. Egal… Wenn der Künstler sagt, ER müsse den Text ja lebenslang singen, war Pumpe.

In manchen Fällen mussten aus Zeitgründen die kritisierten Textstellen ungeändert produziert werden. Und wurden teilweise Erfolge. Und was sagen meine armen Kollegen dann? … sie konnten sich gar nicht an diese Streits erinnern!:unsure:

Tja, Kunst kennt keine objektiven Kriterien… das ist ihr größter Vor- und Nachteil!
 
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Texte mit Bildern zu vergleichen ist zweifelsohne interessant - beim Song sind dagegen zwei Ebenen zu verschmelzen und wenn der Song mit Musik UND Text nicht aus EINER Hand kommt, ist zwangsläufig mindestens auf einer, oft auf beiden Seiten nach der erste Fassung weiter zu arbeiten.
Ich schreibe mittlerweile lieber Texte auf (fast) fertige Musik, weil dann für mich der Text besser zur Musik passt. "Mein" Komponist komponiert lieber Musik auf (fast) fertige Texte, weil dann die Musik für ihn besser zum Text passt :)
 
Das stelle ich mir aber anders vor als die professionelle Situation, die @Jongleur darstellt, mit Zeitdruck im Wettbewerb mit anderen auf fertige Musik Texte liefern zu sollen. Ich vermute mal, dass es noch ganz andere - nicht minder professionelle - Situationen gibt, beispielsweise wenn ein Texter oder eine Texterin sich mit einer oder mehreren Bands zusammentut. Dann wiederum gibt es Leute, die ihre songtexte schreiben und Musiker*innen "bewerben" sich darum, sie zu vertonen oder greifen sie auf. So wie ich das verstanden habe, gibt es hier im semiprofessionellen Bereich Erfahrungen.
Ja, @x-Riff , du hast Recht: Manche Komponisten meldeten sich außerhalb von Druckperioden und boten mir eine Zusammenarbeit an. Krankheits- oder Todesfälle brachten sie in eine neue Situation. Die meisten wollten Texte von mir. Im Gegenzug bat ich um Kompositionen. Ich schickte nach wenigen Tagen die ersten Texte auf Musik. Sie kamen seltsamer meistens nicht mit Vertonungen. Viele scheiterten an einem Perfektionismus. Es ist wohl ein Unterschied, ob man frei spielend eine Komposition entwickelt oder aus Form und Inhalt eines Textes Musik heraus saugst. Sie waren natürlich auch an die Sprache meines Vorgängers gewöhnt und fremdelten anfangs oder sogar endgültig, was meine Sprache betrifft.

Egal, wenn sich eine Kreativform entwickelt, bleibt man gern dabei. Also schickten manche von ihnen mir bald nur noch Musik zum Vertonen. Dabei blieb es und schlief auch mal ein. Schade, aber so ist das Leben.

Im Hobbybereich fand ich es spannend, mal auf weitgehend fertige songs (die mit einer Art englischer Kunstsprache gesungen wurden, womit auch schon die Hauptbetonungen, die Silbenanzahl vorgeprägt war) Texte zu schreiben. Es hat auch ganz gut geklappt.
Kam ich verstehen. Ich schrieb mal eine CD von WeltHits mit nachgedichteten Texten. Ich brauchte für jeden Text 1-2 Tage. Es hat tierischen Spaß gemacht. Auch das ich von manchen meiner Vorbilder Genehmigungen erhielt, machte mich unendlich glücklich. Ich hatte Universal auf meiner Seite.… Ob ich privat ernst genommen wurden wäre, weiß ich nicht!

Finanziell ist das Modell schwierig. Von der Qualität bekam ich keine Absage. aber die Amis gewähren keinerlei Tantiemen Rechte. Ich bekam lediglich Prozente vom Verkauf der CD. Ein kurzer kleiner Geldregen. Das war’s. Der Interpret, der weder Komposition noch Text schrieb, nahm die Songs bald aus dem Programm und spielte wieder und weiter eigene Songs.

Ich nahm mir vor, jeden Tag zum Warmwerden eine Übersetzung zu schreiben. Es macht tierischen Spaß, aber lieber schreib auch ich eigene Texte weiter.

@x-Riff : Erzähl mal, arbeitest du momentan mit relativ konzentriert mit einem Musiker und falls Jahr, wie läuft das konkret bei euch ab?
i
 
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Texte mit Bildern zu vergleichen ist zweifelsohne interessant - beim Song sind dagegen zwei Ebenen zu verschmelzen und wenn der Song mit Musik UND Text nicht aus EINER Hand kommt, ist zwangsläufig mindestens auf einer, oft auf beiden Seiten nach der erste Fassung weiter zu arbeiten.
Amateure oder Halb-Profis haben oft weniger Zeit fürs Songschreiber. Manchmal fehlt es auch an Raum und Equipment. Ein besonderes Problem ist mE außerdem die Zeit zwischen zwei Arbeitsphasen. Früher dachte ich mal, man braucht Zeit zum Überlegen. Vielleicht stimmt das auch. Aber eine Idee will auch ständig gepflegt werden, sonst wird daraus schnell eine fixe Idee…

Wie spielen kreative Künstler Ping-Pong, wenn nebenbei noch Geld fehlt und der Rest der Familie Zuwendung verlangt?

Ich schreibe mittlerweile lieber Texte auf (fast) fertige Musik, weil dann für mich der Text besser zur Musik passt. "Mein" Komponist komponiert lieber Musik auf (fast) fertige Texte, weil dann die Musik für ihn besser zum Text passt :)
 
Ich habe mitgelesen, aber mir ist noch nicht klar, worüber ihr sprechen wollt!? Wir schreiben das Jahr 2023! Gestern lief im Fernsehen "Die besten Schlager der 80er". Also, die GEMA-Ausschüttungen laufen an die damaligen Produktionsteams. Wieviele Teams gibt es aktuell? Es gibt Genres und je Genre vielleicht vier Schubladen. Blond, dunkel, brünett und rot. Der Rest hungert.
Beim Song "Wahnsinn" wird jedenfalls jemand in die Hölle geschickt. Der Clou: Dort erfriert die Seele. Obwohl es doch üblicherweise heiß in der Hölle ist. Dieser Widerspruch ist hervorragende Textarbeit.
Wer in ein Produktionsteam will, muss einen anderen rausdrängen. Freiwillig wird niemand reingelassen.
Aber im Jahr 2023 ist sogar das vermutlich völlig egal.(?)!
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Ich verstehe unter Komposition die Einheit von Musik und Text. Das, was produziert wird, egal mit wem, ist also quasi ein Cover. Diese multiplen Namenslisten als "Autoren", haben finanzielle Gründe, keine musikalischen. Klar, man teilt.😀
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Und als Studiomusiker macht man seinen Teil.
 
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Interessante Diskussion! Das Songwriting Business hat sich zweifelsohne verändert. Es war früher eichter reinzukommen bzw. ein vernünftiges Einkommen damit zu erwirtschaften, aber es gibt immer noch viele Songwriter, die scheinbar aus dem nichts auftauchen, durch ihre Arbeit auffallen und darauf aufbauen. Klar, es ist schwer, aber nicht unmöglich.
Die Umstände z.B. im Bezug auf GEMA Einnahmen durch Streaming, die quasi Tonträger weitestgehend abgelöst haben, sind stark überarbeitungsfähig...aber in allen anderen Bereichen kommen noch einigermaßen gute GEMA Einnahmen zusammen.
Es braucht nicht unbedingt einen Hit dafür...
Der Schlüssel ist wahrscheinlich eher das Durchhaltevermögen...

Wer in ein Produktionsteam will, muss einen anderen rausdrängen. Freiwillig wird niemand reingelassen.
Aber im Jahr 2023 ist sogar das vermutlich völlig egal.(?)!
In der Regel stimmt das...klar will man nicht unbedingt jemand neues reinlassen, wenn "der Wagen schon rollt" 😁
Allerdings kommt es relativ häufig vor das sich Labels bei kommerziell erfolgreichen Artists nach einigen Alben nach anderen Autoren/Kompnisten/Produzenten umschauen, um quasi "frischen Wind" in ihre Projekte reinzubringen...Das sind die Chancen, auf die sich dann natürlich hunderte Songwriter stürzen, aber das gibt es immer wieder mal.

Texte mit Bildern zu vergleichen ist zweifelsohne interessant - beim Song sind dagegen zwei Ebenen zu verschmelzen und wenn der Song mit Musik UND Text nicht aus EINER Hand kommt, ist zwangsläufig mindestens auf einer, oft auf beiden Seiten nach der erste Fassung weiter zu arbeiten.
Ja, es ist eigentlich normal, dass Songs mehrmals überarbeitet werden, wenn mehrere Songwriter (Komponisten und/oder Texter) dran arbeiten.
Es soll ja ein homogener Song werden, mit dem im ideal Fall alle beteiligten happy sind.

Oft liegt so ein Demo sogar gleichzeitig bei mehreren Textern
Das ist bitter und auch unfair. Es ist dann ok, wenn ein "Textgesuch" auf eine vorhandene Komposition als eine Ausschreibung oder ähnliches läuft und das allen Autoren offen kommuniziert wird. Dann hat jeder die chance abzuwägen, ob es sich lohnen könnte Zeit in das Projekt zu investieren.
Ich schreibe oft Interpretationen diverser Stücke für verschiedene Chöre. Nicht im professionellen Rahmen, sondern einfach so, weil es Spaß macht und ich so an Ende Interpretationen habe die meinem Geschmack entsprechen.
klingt super. Es sollte eigentlich immer Spaß machen, egal ob im professionellen Rahmen oder nicht 🙂

Reizvoll finde ich, dass man vielfältiger unterwegs sein kann
Das gefällt mir auch am meisten daran, für unterschiedliche Artists zu schreiben! Verschieden Genres, Lebensgefühl und Publikum...Es macht schon großen Spaß sich in unterschiedlichen musikalischen Welten zu bewegen. 👍🏼

Ich freue mich über den Input hier. Für mich ist es interessant zu erfahren, wie Songwriter (Komposition & Text) unabhängig ob beruflich oder hobby, die Motivation aufbringen für unterschiedliche Artists zu schreiben...und was sie dabei bewegt.
Songwriting ist so eins meiner Lieblings Themen 🙂

Danke an alle ✌️
 
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Du beschreibst eine Musikbranche, die nach meiner Beobachtung nicht existiert. Schau mal 6 Monate alle Musiksendungen im Fernsehen, notiere die Künstler und recherchiere die Teams. Ein Blick in die Ausschüttungslisten wäre auch sehr interessant. Ein neuer Name! Wo haben sich die ganzen Bands versteckt? Auf Bühnen sind die nicht. Schön, dass Musik als "Thema" lebt. Der Rest ist mausetot oder fürchterlich trostlos.
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Hast Du Zugang zu der Liste der "kommerziell erfolgreichen Artists"? Plus Adresse hinter ihrer Abschirmung?
 
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Es war früher eichter reinzukommen bzw. ein vernünftiges Einkommen damit zu erwirtschaften,
Interessant. Hast du das “ früher“ miterlebt, um einen Vergleich anzustellen?
Ich glaube, es ist sinnvoller, Du beginnst mit den Gründen für Dein Interesse. Stell dich doch bitte ein wenig vor. Speziell, was deine Arbeit als Texter betrifft.
Ich kann mir deine Arbeit bisher nur aus eigenen Erfahrungen mit sogenannten „Camps“ vorstellen. Und späteren Diskussionen mit Kollegen. Darüber würde ich gern diskutieren

Aber solche Camps sind, soviel ich weiß, zunächst auf ein Wochenende begrenzt. Wir ( zwei sich vollkommen unbekannte Autoren) schrieben und vorproduzierten an einem Tag einen kompletten Song. Ich erfand und diskutierte den Text Mein sehr sympathischer jüngerer Kollege war auf gleiche Art für die Musik verantwortlich. Das Ergebnis war skurril;

1. der Kollege rief mich noch nachts an und gab zu, dass er gar nicht komponiert hatte, sondern unter dem zeitlichen Druck erkennbar einen mir unbekannten Welthit vorgeschlagen hatte. Und nun hatte er Angst, ein Plagiat komponiert zu haben! Ich fand der Kollege und unseren Song trotzdem toll versprach meine Unterstützung!
2. Der Produzent erkannte das Plagiat nicht, hatte aber über Nacht sowieso eine völlig neue Strategie für den Sänger erfunden. Er hörte unseren Song zwar an, aber wohl nicht zu.
3. Vielleicht war DAS der Grund, warum er ein Jahr später anrief, und nun plötzlich diesen „total geilen“ Einfall unbedingt produzieren wollte. Ich verwies auf das eventuelle Plagiat und das was‘s dann!

Dieses Erlebnis veranlasste mich, im Textdichterverband das Thema zu diskutieren. Ich war neugierig, auf das Für und Wider beteiligter Kollegen und … Fortsetzung folgt. ;)

Versteh mich bitte nicht falsch. Ich bin sehr (!) an einem konkreten Erfahrungsaustausch interessiert. Namen interessieren mich dabei natürlich nicht. Aber neben dem Für eben auch Wider.

lg
:hat:
 
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Du beschreibst eine Musikbranche, die nach meiner Beobachtung nicht existiert. Schau mal 6 Monate alle Musiksendungen im Fernsehen, notiere die Künstler und recherchiere die Teams. Ein Blick in die Ausschüttungslisten wäre auch sehr interessant. Ein neuer Name! Wo haben sich die ganzen Bands versteckt? Auf Bühnen sind die nicht. Schön, dass Musik als "Thema" lebt. Der Rest ist mausetot oder fürchterlich trostlos.
Bzgl. TV gebe ich dir Recht...Aber das Medium TV erreicht auch nur ein bestimmtes Publikum...
Ich glaube, dass viele junge Menschen sich überhaupt nicht für TV Interessieren.
Hast Du Zugang zu der Liste der "kommerziell erfolgreichen Artists"? Plus Adresse hinter ihrer Abschirmung?
Die Song-Gesuche laufen meistens über Verlage. Wenn sich sich bei einem Verlag mit für sie interessante Songs vorgestellt, hat man gute Chance in den Verteiler für Briefings reinzukommen. Die Adresse der Verlage, die Songs für bestimmte Artist geliefert haben, findet man ja im Netz.
Das wäre eigentlich der erste Schritt, wenn man Songs hat von denen man glaubt, dass sie zu Künstler XY passen.
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Interessant. Hast du “ früher“ mit erlebt um einen Vergleich anzustellen?
ja, bin schon ein Weilchen im Thema Songwriting drin...über 20 Jahre.
Ich kann mir deine Arbeit nur aus eigenen Erfahrungen mit sogenannten „Camps“ vorstellen.
ich persönlich bin so gut wie nie auf Camps...
Für Songwriter, die ins Business reinwollen, sind Camps auf jeden Fall eine sehr gute Möglichkeit reinzukommen. Da braucht man halt auch etwas konkurrenzfähiges, das man vorspielen kann und für Verlage (die häufig diese Camps veranstalten) interessant ist.
Ich kenne einige Songwriter, die ihre Karriere auf Camps gestartet haben.
 
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Ich meine es wirklich nicht böse: Die Welt ist anders.
Über eine Suche im Internet kommst Du in kein Netzwerk. Suche die Adressen der Bundesliga-Vereine - das sind immerhin noch 18 - und bewirb dich als Torwart!
Mir schicke bitte die Liste der 18 Musikverlage. Gerne auch 2. Liga.
Die Welt, die du erklärst, gibt es nicht mehr. "Song-Suche". Ich schreibe mir jeden Tag einen Song, den nichtmal ich suche. Nur so klappt das!
 
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