MagicTobi schrieb:
Es ist schon besser, jemanden zu haben, der einem Fragen beantwortet oder einem Tipps gibt, aber ich finde nicht, dass es Zeitverschwendung ist, sich mit der eigenen Stimme zu befassen.
Auf keinen Fall! Hat das denn hier jemand verlangt? Ich hoffe nicht, dass du mein Posting in der Hinsicht verstanden hast. Ich meinte nicht, dass es generell schlecht ist, sich mit der eigenen Stimme zu befassen. Überhaupt nicht. Aber es bringt natürlich - ich denke, dahingehend kann man auch dein Posting verstehen - die Gefahren mit sich, dass man etwas falsch macht, sich das möglicherweise antrainiert und auf der anderen Seite nicht auf die "Signale" hört. Nur ist es, wenn die Signale da sind, meistens schon zu spät. Okay, von einmal Halsschmerzen bekommt man sicher noch keine Stimmbandknötchen, aber man befindet sich u. U. bereits auf dem Weg dorthin, wenn die falsche Technik nicht korrigiert wird.
MagicTobi schrieb:
Es gibt durchaus Leute, die einfach gerne und viel singen und dabei richtig gut geworden sind.
Ja klar, die gibt's. Und die kennt man dann auch gerne mal, eben weil sie es richtig gemacht haben. Aber man kennt meistens nicht die vielen anderen, die es falsch machen ...
MagicTobi schrieb:
Wenn man viel singt, optimiert sich die Gesangstechnik automatisch.
Hmmh, schwierig ... Ich weiß nicht. Vielleicht sollte man eher sagen "Wenn man viel
richtig singt, optimiert sich die Gesangstechnik automatisch" (bzw. man baut sie aus und perfektioniert sie im besten Falle).
MagicTobi schrieb:
Wichtig ist, was man selber fühlt. Denn wenn man was falsch macht, fühlt man es und sollte nicht in die Richtung weitermachen. Wenn man jedoch auf die Signale des Körpers (z.B. bei dem Stück bekomme ich immer Halsschmerzen) nicht hört, sondern gewaltsam weitermacht, kann man was kaputt machen.
Wie ich schon weiter oben sagte: Wenn Schmerzen da sind, hat man eigentlich schon etwas falsch gemacht (von einem gerade akturen Infekt jetzt mal abgesehen). Dann ist das sprichwörtliche Kind gewissermaßen schon in den Brunnen gefallen. Besser ist, vorher bescheid zu wissen, denke ich.
MagicTobi schrieb:
Und höhere Tonlagen erreicht man, indem man eben versucht, immer höher zu singen. Ich singe jetzt in einem Gospelchor und dort ist die Tenorlage schon recht hoch. Aber dadurch, dass ich immer versuchen muss, in der Lage mitzuhalten, hat sich bei mir die Technik optimiert. Ich schaffe zwar nicht jeden Ton, aber ich kann viele Lieder inzwischen singen, die ich vorher nicht annährend geschafft hätte.
Das ist das Schöne beim Singen, finde ich. Von guten Leuten lernt man und schaut sich - manchmal vielleicht ganz unbewusst - richtiges Singen irgendwo ab. Ein Bekannter von mir sagte mal: "Wer gute Musik hört, singt auch gut." Irgendwie ziemlich treffend, finde ich. Man muss mal drauf achten, da ist was dran.
MagicTobi schrieb:
Ein guter Chor wäre übrigens auch noch ein Tipp. Denn mit dem Dirigenten hättest Du jemanden, dem man Befragen kann.
Im Chor ist leider, finde ich, häufig recht wenig Zeit und Gelegenheit für den/die Einzelne/n. Ich fürchte, man wird dort nie so die Aufmerksamkeit bekommen, die man beim Einzelnunterricht im besten Falle bekommt.
MagicTobi schrieb:
Dann gehe ich beim Singen zu Hause noch so vor, dass ich mit Liedern anfange, die ich von der Tonlage gut kann. Dann versuche ich etwas mit einer höheren Tonlage.
Diese Beschreibung ist mir hier schon öfter begegnet und aufgefallen. Mir persönlich ist sie etwas unverständlich: Ich würde mal sagen, das ist vergleichbar mit jemandem, der erst im flachen Wasser das Schwimmen übt und sich dann immer weiter raus wagt ...
Nicht unbedingt die empfehlenswerte Weise, schwimmen zu lernen.
:screwy: Im flachen Wasser wirst du dich immer wieder instinktiv darauf "berufen", dass ja nichts passieren kann, da so etwas wie eine Hintertür da ist. Sich dann aber vorzumachen, dass es deshalb automatisch auch im tiefen Wsser klappt, halte ich für einigermaßen verhängnisvoll. Wenn der Vergleich nicht vollkommen blöde ist und du verstehst, was ich meine. Die Technik, die du im flachen Wasser nicht brauchst (und deshalb auch nicht erlernst - denn du bildest dir ja [wegen der "Hintertür" {"Im Notfall habe ich Boden unter den Füßen"}] ein, du könntest es) wirst du im tieferen Wasser dann brauchen. Aber was, wenn du plötzlich merkst, dass du dir weiter vorne nur etwas vorgemacht hast ...?