Höfner HF 18 empfehlenswert?

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Eine Frage an die Experten/innen,

ich interessiere mich für die Höfner HF 18 und spiele nur für den Hausgebrauch. Ehrlich gesagt habe ich mich in den Lorbeer-Korpus verguckt. Sehe ich das richtig, daß Lorbeer eher ungewöhnlich ist, aber, wenn man nur zur Entspannung lernen und spielen möchte, völlig okay ist. Vom Preis her gesehen (so um 450,-) gibt es andere Hölzer, aber auch bessere? Natürlich ist dies zunächst eine ästhetische Angelegenheit, die musikalische (ausprobieren) steht dahin.

Viele Grüße

Titurel jr
 
Eigenschaft
 
Wie z.T. namhafte Gitarrenbauer gezeigt haben, lassen sich ordentlich klingende Gitarren mit einem Korpus aus Pappe, aus Palettenholz oder aus Eichenholz bauen, das in einem früheren Leben eine Theke war. Viel, sehr viel wichtiger ist die Decke - insofern würde ich mir da keine Kopfschmerzen wegen eines (möglicherweise sogar laminierten) Korpus machen..
 
Vielen Dank, sehr interessant. Könnten Sie mir denn eine Gitarre aus Palettenholzpappe empfehlen? Ansonsten glaube ich gerne, daß Ihnen Boden und Zarge nicht so wichtig sind, aber ich finde sie wichtig, und dann hätte ich schon gerne gewußt, welches Holz angemessen ist. Prost an die Palisanderholz-Theke!

Titurel jr
 
Was soll denn "angemessen" sein?
Es gibt verschiedene Hölzer, diese haben verschiedene Eigenschaften, die sich auf den Klang auswirken.
Einer mag dies lieber, des nächste jenes.
Jedes Holz gibt es in verschiedenen "Qualitätsstufen". So gibt es Gitarren mit Fichte/Palisander für 500€ und Fichte/Palisander für 5000€..
Kannst du dir sicher sein, dass da die Hölzer, trotz gleicher Bezeichnung eher wenig miteinander zu tun haben.

Wenn dir die Gitarre mit dem Lorbeer-Korpus gefällt (hast du die mal angespielt?), dann kauf sie doch einfach.
Da spricht genausoviel für und gegen, wie für eine Gitarre mit Mahagoni, oder Palisander Korpus.

(Prinzipiell hat saitentsauber aber recht, dass man die Art des Korpusholzes (auch in Anbetracht der Preislage) nach klanglichen Gesichtspunkten eher mal hinten anstellen kann. Es gibt da so weite Toleranzen..
Wenn man den Klang in den Fokus stellt, muss man einfach antesten, da hilft Bilder gucken nicht weiter)
 
Herzlichen Dank für diese Anregung, ist also alles nicht so wichtig für Sie. Aber wenn einem das Unwichtige wichtig ist, muß man sich dann mit Palettenholzpappe (ja, mit Torres habe ich mich auch beschäftigt) begnügen? Dann könnte man ja auch mit Willy Millowitsch sagen, ich mach Pippi auf dein Holz.
Vielleicht gibt es ja doch jemanden, der über so etwas extrem Unwichtiges wie Zargen- oder Bodenholz etwas Gehaltvolleres sagen könnte. "da hilft Bilder gucken nicht weiter" - ja, in der Tat, aber vielleicht hülfe es, die deutsche Sprache besser zu pflegen.

Titurel jr
 
@Titurel: Irgendwie habe ich Verständnisprobleme: Entweder - siehe Eröffnungsbeitrag - ist "Lorbeer eher ungewöhnlich [...], aber, wenn man nur zur Entspannung lernen und spielen möchte, völlig okay" - oder aber Du möchtest etwas "Gehaltvolleres" als eine Empfehlung, das einfach mal auszuprobieren (was ja im ersten Beitrag auch schon von Dir genannt wird). Und wenn es um eine "ästhetische Angelegenheit" gibt - was sind dann "bessere Hölzer"?
 
Gut." Lorbeer ungewoehnlich" war doch fragend formuliert... dann: wenn mann mir Thekenholz serviert, finde ich das nicht besonders hilfreich, da gaebe es dann doch gehaltvollere Bemerkungen oder Hoelzer. Schliesslich: es ging darum, dass moeglicherweise jemand etwas Gehaltvolleres ueber Zargen- und Bodenholz sagen koennte. Bisher wurde nur gesagt, nimm doch einfach Schrott. Das ist offensichtlich das musikalische Niveau hier. Verstaendnisschwierigkeiten?
 
Verstaendnisschwierigkeiten?

Ganz offenbar..
Aber die liegen wohl eher auf deiner Seite..

Niemand hat hier "nimm doch Schrott" gesagt. Wenn du das so interpretierst, tut es mir leid..
saitensauber sagte: "Korpusholz ist weitgehend egal, da wenig am Klang beteiligt" (was man sicherlich diskutieren kann)
Ich sagte: "die Bezeichnungen sagen nix aus, zudem hat jeder andere Vorlieben, soll jeder nehmen was ihm gefällt"
rw fragte: "was willst du eigentlich?"
und wir fragten dich, was du unter "besser", "gehaltvoller" und "angemessen" verstehst, worauf du offenbar nicht antworten möchtest..

(wie du übrigens von einer Aussage über Korpusholz auf das musikalische Niveau der anwesenden Personen schließt, bleibt zumindest für mich fraglich ;-)
 
Jemand hat gesagt, Pappe sei auch gut, das habe ich mit Recht mit Schrott uebersetzt. Ich habe deutlich gesagt, dass ich etwas ueber das Zargen- und Bodenholz erfahren moechte, hier hoere ich aber immer nur, dass sei nicht wichtig, was ist das fuer ein Niveau? Jeder hat andere Vorlieben: was soll frau damit anfangen? Mit besser wollte ich wissen, ob es bessere Hoelzer als Lorbeer gibt, zu gehaltvoll und angemessen habe ich schon gehaltvoll und angemessen geschrieben.

MfGTiturel jr Titurel jr
 
Jemand hat gesagt, Pappe sei auch gut, das habe ich mit Recht mit Schrott uebersetzt.

Und da hast du saitensaubers Aussage nicht wirklich verstanden. Er hat nirgendwo behauptet, dass Pappe "gut" sei, sondern, dass es möglich ist, auch aus augenscheinlich "minderwertigen" Materialien vernünftig klingende Gitarren zu bauen.
Er spielt dabei eben auf jene berühmte Pappgitarre von Torres an, mit der ebenjener formidable Gitarrenbauer demonstrieren wollte, wie "unwichtig" die Materialien sind.
Diese Studie kann man natürlich bewerten wie man will, und man kann auch trefflich drüber streiten. Dennoch kann man mit Sicherheit sagen, dass alleine die Bezeichnung des Materials (sei es Holz, Kunststoff, oder Pappe) noch gar nichts über die Qualität der Gitarre aussagt.


Ich habe deutlich gesagt, dass ich etwas ueber das Zargen- und Bodenholz erfahren moechte, hier hoere ich aber immer nur, dass sei nicht wichtig, was ist das fuer ein Niveau?

Tja, was ist das für ein Niveau, wenn hier mehrere Leute sagen, dass das nicht so wichtig ist..
Keine Ahnung.. Ich persönlich hatte so um die 1500 Gitarren in der Hand.. da bilde ich mir glatt ein, ein wenig davon zu verstehen und ne eigene Meinung zu haben.. ganz schön dreist von mir..

Jeder hat andere Vorlieben: was soll frau damit anfangen?

Nur weil mir Rot besser gefällt als Blau, muss das bei dir ja nicht ebenso sein..

Mit besser wollte ich wissen, ob es bessere Hoelzer als Lorbeer gibt,

"Besser" ist nunmal keine Eigenschaft, die ein Stück Holz annehmen kann. Es kann hart sein, oder weich, biegefest, oder dehnbar… aber "besser" geht einfach nicht...

Welche Farbe ist "besser"? Rot, Grün, Blau, Gelb?
Funktioniert auch nicht.. es ist einfach Geschmackssache.
 
Auch für den Fall, dass ich hier was unterstelle, drängt sich mir der Begriff "Troll" auf. Nur so als Idee. Wenn hier schon Torres mit Millowitsch verglichen wird … Und bei den Akkordeons ist ein ähnlicher Thread zu finden.
 
Vielen Dank für diese nützlichen Informationen! Ich hätte nicht gedacht, hier so gebildetete Beiträge lesen zu können. Hier noch ein Auszug aus einem Interview mit dem Gitarrenbauer Sebastian Stenzel. Ich vermute, er wird sich etwas dabei gedacht haben. Andere mögen eben bei ihrer Torres-Fixiertheit und ihren Papp- und Tresenholz-Gitarren bleiben. Damit verabschiede ich mich aus diesem Forum der Gelehrsamkeit:

Welche Hölzer favorisierst du für Zargen und Boden?


Ich arbeite am liebsten mit indischem Palisander, weil ich finde, daß er eine ideale Kombination von Offenheit des Klanges und Wärme mit dunklen Tönen bietet, aber auch mit Brillanz im Obertonbereich. Man muß bedenken, daß die Präferenz für Rio-Palisander aus einer Zeit stammt, als Gitarren noch mit Darmsaiten gespielt wurden. Damals war es erstrebenswert, soviel Brillanz wie möglich aus dem Holz herauszukitzeln.
Und dafür ist dann Rio-Palisander mit seinen metallischen Klangkomponenten sehr geeignet. Aber mit der Verwendung moderner Saiten hat sich die Situation grundlegend verändert. Ganz abgesehen davon ist es heute sehr schwierig, Rio-Palisander in guter Qualität zu bekommen. Mit stehenden Jahren ist er kaum noch im Handel, und wenn, nur zu astronomischen Preisen. Es gibt leider nach wie vor eine sehr starke Festlegung der Gitarristen auf Rio-Palisander, die eher aus Unsicherheit kommt und nicht aus der Tatsache, daß es wirklich das beste Holz ist. Viele bekannte Gitarrenbauer arbeiten auch lieber mit indischem Palisander—Friederich, Fleta, Romanillos und viele andere. Was ich auch sehr mag, sind Zargen und Böden aus Walnuß. Mein Meisterstück, zum Beispiel, habe ich aus Walnuß gebaut. Walnuß steht klanglich zwischen Ahorn und Palisander, es hat die Offenheit vom Ahorn, aber das Dunkle und Warme vom Palisander. Es ist etwas schlichter im Klang und hat nicht den Nuancenreichtum und die Obertonbrillanz, die ein guter indischer Palisander bringt, aber vor allem wegen dieser Offenheit ist es ein wunderbares Holz für Konzertgitarren. Es gibt allerdings bei Walnuß extreme Unterschiede in der Qualität, vor allem hinsichtlich der Festigkeit und des Obertonreichtums.

Quelle: http://stenzel-guitars.de/deutsch/artikel/Interview_d.pdf
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Fein, dann kann hier ja :zu:

Gruss, Ben
 
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