Steg neu Verleimen

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Jorik
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Hallo Zusammen,

Ich habe eine Klassikgitarre, bei der sich der Steg hinten etwas gehoben hatte. Daher wollte ich den Steg lösen und neu verleimen.

Leider sind beim Ablösen Teile des Deckenholzes am Steg kleben geblieben.

Ich weiss nun nicht genau wie ich die Decke unter dem Steg effektiv auf eine Höhe schleifen kann und wenn ich das tun würde, ob die Decke noch dick genug ist.

Daher hatte ich überlegt, Titebond mit Sägemehl zu mischen, draufzuschmieren und abzuschleifen um eine glatte Fläche zu erhalten und das fehlende Holz zu ersetzen.

Würde das die Schwingung der Gitarre hörbar beiinträchtigen? Ist halt ein Klebergemisch.

Wäre das Stabil genug und würde der Steg darauf halten? Ob Titebond auf einem Gemisch aus Titebond +Holz hält ist auch fraglich..

Ich kann morgen Bilder machen, wenn das weiterhilft, bin natürlich offen für Vorschläge :)
 
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Was die Späne betrifft, die am Holz des Steges kleben geblieben sind: die sollten ja - eigentlich - wieder in genau die selbe Position eingeleimt werden, ich würde durchaus darüber nachdenken, sie gar nicht zu entfernen/die Decke nicht spachteln, denn damit stellst Du eher sicher, dass die Position des Steges sauber bleibt. Sonst hast Du später eventuell das Problem, das die Mensur nicht mehr ganz richtig ist...

Aber: ist es eine (wirklich) teure Gitarre (monetär oder emotional)?
Wenn Du Dir weiter Gedanken über die Reparatur des Steges machst: hast Du eine Idee, was für eine Zwinge Du brauchst? Und wie Du die Zwinge und die entsprechend notwendigen Zulagen aufbereitest und positionierst? Ist m.E. nicht so des einfachsten....

Ansonsten würde ich sie eher zu einem Gitarrenbauer Deines Vertrauens bringen.
 
Ich wäre da eher bei einem Zwei-Komponenten-Harz-Kleber wie Uhu Plus endfest 300, oder etwas ähnliches. Er füllt die Spalten gut und du kannst den Steg direkt aufleimen. Durch die Vertiefungen hast du dann sogar noch eine etwas bessere mechanische Festigkeit und du brauchst nicht so hohen Anpressdruck für gute Festigkeit wie bei Titebond.
Ich habe jedenfalls bei der Kopfplattenreparatur damals ganz gute Erfahrungen mit diesem Kleber gemacht.
 
Die Holzreste am Steg selbst habe ich schon wieder abgeschliffen, Die Position wiederzufinden wäre kein Problem, da aussenrum Gloss Finish ist und die Stelle wo der Steg saß tiefer ist.

Die Gitarre war nicht allzu teuer, zumindest habe ich Gebraucht nicht allzu viel bezahlt. Daher werde ich versuchen sie selbst zu reparieren.

Der Uhu hört sich nicht schlecht an, ist das "Epoxidharz"?

Allerdings wäre mir etwas was schnell aushärtet lieber. Ich habe zwar 2 Zwingen, diese sind aber nicht allzu lang und können daher nur von den Seiten angesetzt werden. Ob es so gesund für die Decke ist direkt nur von oben damit anzupressen weiss ich nicht.

Ich habe tatsächlich mal einen Steg neu verleimt und mit der Hand angepresst. Das hat erstaunlich gut gehalten. War mit Ponal Express. Leider füllt der aber keine Lücken.

Daher meine Frage, ob es Sinn macht mit einem Gemisch aus Ponal Expres/ Titebond + Sägemehl eine Basis zu schaffen.
 
Uhu+ ist Epoxy. Grundsätzlich braucht Epoxy keinen hohen Anpressdruck und kann mit Füllstoffen verarbeitet werden. (Mir sind mal ein paar Tropfen West Epoxy am Boot zwischen den Kiel und den - ungereinigten - Bootstrailer gelaufen. Beim Kranen kam der 500kg wiegende Trailer erstmal mit hoch, die Verbindung musste ich dann mit dem Stemmeisen auftrennen ...)
Ponal Express ist offenbar kein Epoxy, sondern "normaler Leim"; der braucht möglichst passgenaue Teile.
 
Wenn du den Steg mit dem vorgeschlagenen Uhu endfest aufleimst, reicht es beide Seiten mit Spiritus zu säubern, zu trocknen, den Kleber gut anzurühren und auf eine, oder besser beide Seiten dünn aufzutragen, den Steg in Position aufzusetzen und mit einem ordentlichen Gewicht zu beschweren. Da geht verschiedenstes von Milchtetra über Akkus, Blei, Wasser gefüllte Glaskaraffen, oder das abgepolsterte Sofabein eines (nicht zu schweren, halb draufgestellten) Sofas. Ich würde mindestens mit 3kg und höchstens mit 15kg belasten und über Nacht oder besser 24 Stunden so aushärten lassen.
Zwingen sind nicht notwendig.
Viel Erfolg!
 
Du könntest auch versuchen die Decke durch aufleimen von passend gemachten Holzstücken und abschleifen
wieder zu ebnen und danach den Steg anleimen. Ich habe bei meiner Konzertgiarre den Steg mit Weißleim
ohne Schraubzwingen angeleimt und das hält wunderbar. Ich würde Kunstharzprodukte vermeiden und
Weißleim verwenden. Du brauchst nur ebene Auflageflächen und keinen Anpreßdruck.
 
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nicht zu schweren, halb draufgestellten) Sofas
echt? Wenn Du auf eine Akustik-Decke solchen Druck ausübst, würde ich keine Hand mehr in's (dann wohl vermutlich notwendige) Feuer legen, dass die Decke das aushält... ;-)

Ich habe zwar 2 Zwingen, diese sind aber nicht allzu lang
Wenn Du es richtig machst, kannst du es sogar mit einer einzigen Zwinge machen. Du brauchst dafür nur passende Zulagen, die verteilen die Kraft dann angemessen...
 
Ja, echt, sofern es eben nicht zu schwer ist. Ich habe das schon so gemacht und es war nicht viel mehr Druck, als ich auch sonst bei einem Schlag auf die Akustikdecke meiner Lowden ausübe. Man muss eben schauen, was passendes im eigenen Haushalt vorhanden ist und es mit Bedacht einsetzen. Mein hierbei verwendeter Sofahocker war eben ziemlich leicht und half den Steg nach unten zu drücken, dessen minimalen größer werdender Spalt zur Decke ich vorher mit Cyanacrylat-Kleber gefüllt hatte.

Ich bin ja sonst auch ein Verfechter von Weißleim, aber in diesem Fall würde ich Epoxy oder auch PU verwenden wenn ich noch als Schreinermeister/Holztechniker arbeiten würde.
Gerade durch den fehlenden Zwingendruck und die ausgerissene Holzschicht ist hier ein spaltfüllender Kleber einfach besser und sicherer und ändert am Endprodukt auch klanglich nix gegenüber dem Weißleim. Die Decke kann sich sowieso nicht so sehr bewegen, da der Steg ja um 90° gedrehte Fasern hat und sowieso die Decke an dieser Stelle absperrt.
Wenn jetzt die Decke durch Feuchtigkeitsänderung zu sehr arbeiten will (muss) und der Kleber hält nicht ausreichend, bzw. ist nicht flexibel genug um teilweise mit zu gehen, kommt es zu eben jenen Abrissen der Stege.
Ein besser haltender PU, oder Epoxykleber ist hier einfach im Vorteil gegenüber dem Weißleim, welcher seine Stärken vorallem bei Verleimungen mit gleicher Faserrichtung ausspielen kann.
 
Wenn du den Steg mit dem vorgeschlagenen Uhu endfest aufleimst, reicht es beide Seiten mit Spiritus zu säubern, zu trocknen, den Kleber gut anzurühren und auf eine, oder besser beide Seiten dünn aufzutragen, den Steg in Position aufzusetzen und mit einem ordentlichen Gewicht zu beschweren.

Möchte zu dieser Erklärung nur hinzufügen, dass man auch innen in der Gitarre unter dem Steg zwei Stützen aufstellen kann um zu verhindern dass bei der Methode die Decke zu tief einsinkt.

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Zum Thema Steg lösen: Nachdem ich dank der vielen Beiträge so vieler freundlicher Mitmenschen komplett aus dem Internet erlernen konnte, wie man eine Gitarre baut, möchte ich gerne mal etwas zurückgeben. Ich habe mir eine neue Methode zum schonenden und vergleichsweise gefahrlosen Lösen halb abhebender Stege erdacht und bei einer Framus Concert erfolgreich anwenden können. Die zuvor gefunden Beschreibungen zur Erwärmung erschienen mir alle problematisch; ein Bügeleisen bringt nicht ausreichend Wärme über die holprige Oberfläche des Steges in den Leim und Heißluft könnte den Lack beschädigen. Ich bin anders vorgegangen:
Ich habe ein gut 20 cm lages Stück der dünnsten Stahlsaite genommen, die ich bekommen konnte, also eine 0.007 E-Gitarrensaite (bekommt man beim a sogar einzeln). Beide Enden habe ich an je einer Elektrode befestigt, die mir zugleich als Zuggriffe dienten; in meinem Fall zwei 5cm lange Abschnitte eines 4mm Messingrohrs mit einem Kabelanschluss. Mit Hilfe eine strombegrenzten Netzteiles habe ich die Saite dann mit gut 1 A bestromt. Mit diesem heißen Draht habe ich mich dann zwischen Steg und Decke von der bereits abhebenden Seite her durch die Leimfuge gearbeitet, während ich mit zwei scharfen Holzkeilen den Steg von der Decke weggespannt und immer wieder nachgesetzt habe. Zuvor habe ich den Steg rundrum mit dem einfacheren groben Krepp-Klebeband abgeklebt, weil das die Wärme besser isoliert, als das dünne. Es kann sein, dass man zwischendurch nicht weiterkommt, weil der Draht an einem herausgelösten Span hängen bleibt oder Positionierstifte ein Weiterkommen verhindern. Dann von einer anderen Seite her ansetzen.
Dieses Verfahren funktionierte gut und schonend, ich konnte den Steg sauber ablösen und neu verleimen. Rückstände vom Klebeband ließen sich mit Lemonoil und Küchenpapier entfernen.
Ich hoffe, ihr könnt eure guten Stücke schadfrei retten!
 

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Grund: Rechtschreibung
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Dass das irgendwie so gehen muss, ist ja klar - aber hier gibt's konkrete Werte zum Lesen. Danke! Prima! (Wo habe ich ein solches Netzteil? Muss mal nachsehen.)
 
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Bei meinem 20 cm langen Draht hat sich eine Spannung von 2,9V eingestellt. Mit einem Thermopapier (oft Fahrkarten und Kassenbons) kann man übrigens feststellen, wann man 50-70°C erreicht. Bei 50° fängt die Farbe an, umzuschlagen, bei 70° werden die meisten Thermopapiere dann sofort richtig schwarz. Dann muss man natürlich noch ein Pfund zulegen. Ich denke, so um die 100° sind gut. Bei mir funktionierte es eben mit 1A und Hin-und Herziehen des Drahtes schon ziemlich gut, vermutlich kann man aber durchaus noch etwas zugeben. Etwas schwieriger wird es, wenn man auf Positionierpins stößt. Dann muss man sich von allen Seiten her an die Pins heranarbeiten und in der Mitte wird dann zwangsläufig immer etwas stehen bleiben.
Und noch ein Hinweis: Nicht versuchen, die Stahlsaite an den Anschlußdraht zu löten. Zum einen funktioniert das nicht, Edelstahl lässt sich mit Elektroniklot nicht weichlöten. Zum anderen wird das u.U. das Kristallgefüge in dem speziellen Stahl so veränderrn, dass es spröde wird und unter Zug dann gleich bricht/reißt, thermisch sind Stahlsaiten relativ empfindlich. Kann man beim Stahlsaitenwechsel mal ausprobieren, indem man ein Feuerzeug kurz an die Saite hält...Ping...reißt sofort. Aber bei den 90-120°C passiert noch nichts und für diesen Zweck sind Gitarren-Stahl-Saiten wie gemacht: relativ hoher elektrischer Widerstand, hohe Zugfestigkeit, poliert glatte Oberfläche und sehr homogenes Material. Schneiddrähte für Styropor/Schaumstoffschnitt werden aus etwa dem gleichen Material gemacht, sind nur viel schlechter in solch kleinen Mengen zu beschaffen. ;)
Falls andere diese Methode selbst ausprobieren, wäre ich dankbar dafür, hier von deren Erfahrungen zu lesen, damit wir die Methode für die Gitarrenwelt gemeinsam perfektionieren können.
 

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Grund: Orthographie, Ergänzung, erklärender Anhang
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Wenn man so ein Netzteil hat, dann sollte man übrigens am besten den Strom und nicht die Spannung einstellen. Dann sind alle Übergangswiderstände von den Zuleitungen an den Steckern und Lötstellen egal und die Länge des Heizdrahtes auch.
 
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