Hörprobe Micro 1 vs. Micro 2

  • Ersteller MLippkeDus
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Welche Aufnahme meinst Du?
das John Denver cover - Annie's Song - habe ich aber nur nebenbei gehört und fand es gut gesungen.
Da du das ja nicht erst seit gestern machst, habe ich eine gewisse Erfahrung unterstellt.
Ist natĂŒrlich ein kompletter Mix und dazu kommt, dass bei der eher soften Gesangslinie manche Dinge nicht unmittelbar auffallen.
 
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Die Frage ist allerdings, ob das auch bei dahinterliegender Musik so sehr auffÀllt, dass es einen stört
Jepp, wird es. Nicht nur das, wahrscheinlich wirst du auch Probleme bekommen, die Vocals so gleichmĂ€ĂŸig und passend einzubetten, dass sie trotzdem durchgĂ€ngig "oben auf" sind.
Kann man sicher alles beim Mixen irgendwie hinbiegen oder gar detailliert automatisieren. Wer Lust drauf hat.. :)

Ich hatte aber trotzdem auch deinen Preamp bzw. die Einstellungen im Verdacht.
Mal davon abgesehen, dass ich kein besonders großer Fan von Brauner Phantera bin, an meiner Stimme klingt das ebenfalls nicht schön ;-)
Ignorieren wir das einen Moment.
Das Phantera hat mir unangenehme, zu harsche Höhen. Das erklÀrt den Eindruck, den wir hier von deinem Sample hatten.
An deiner Stimme wĂŒrde ich das nicht nehmen. Versuchs mal mit dem AT4060a, das schmeichelt Stimmen wie deiner (und meiner).
Ein weiterer Vorschlag wÀre das AT4047 oder etwas aus der Gefell - Ecke.
Erschwerend kommt noch dazu, dass du (wahrscheinlich) dein LA610 nicht neutral eingestellt hattest. Ich bekomme bei mir den gleichen Effekt, wenn ich die Höhen am LA610 (bei mir als UA Plugin) etwas zu stark booste. Außerdem vermute ich, dass du den Preamp zu heiß eingestellt hattest...zu viel Gain, zu viel Röhrenzerre.
Das hört man mit halbwegs erfahrenen Ohren an ordentlichen Lautsprechern.
Übrigens sind zum Mikrofontest (gute) Monitore Pflicht - das musste ich auch erst lernen. Die Annahme, dass Kopfhörer die Wahrheit ĂŒber Mikrofone sagen, trĂŒgt. Kopfhörer taugen dazu nicht, seien sie auch noch so gut.
Habe denselben Abstand eingehalten.
Derselbe Abstand ist aber nicht zwingend richtig. Jedes Mikrofon hat seinen eigenen Sweetspot. Den gilt es zunÀchst mal zu finden, der identische Abstand spielt keine Rolle - solang du im selben Bereich (nah, mittel, weit...) bleibst.

Oder kann das jemand von euch mit Bestimmtheit behaupten?
Das erspare ich mir. Ich halte nichts von solchen Vergleichen. Sie haben fĂŒr mich keinen Bezug zur Praxis. Um bei deinem Vergleich hier zu bleiben, bin ich nach wie vor der Meinung, dass das Mikro2 einfach nichts taugt. Das hat eine Auflösung wie grobkörniges Sandpapier.
 
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So, nun zur Auflösung, was eh schon jeder beinahe erraten hat: Das Mikro 1 ist tatsÀchlich das teurere Brauner (Phantera) und das 2. das Neewer-800.
Ich muss schmunzeln, dass ausgerechnet ein Brauner-Mikro hier so schwach neben einem Billigst-Mikro dasteht. Ich will jetzt nicht nĂ€her auf einige MĂ€ngel hinsichtlich des Tests eingehen was das Sample, den Abstand zu den Mikrofonen etc. angeht. Ich halte grundsĂ€tzlich nichts von den Produkten von Brauner, erst recht nicht, seitdem er - soviel ich weiß - seine Kapseln nicht mehr bei Haun einkauft, sondern selber produziert. Ich halte seine Mikrofone fĂŒr das, was sie bieten fĂŒr völlig ĂŒberteuert und ansonsten fĂ€llt mir Brauner selber vorwiegend durch pseudo-esoterisches, "audiophiles" Geschwafel auf [u.a. hier: ], sein Engagement bei Vovox spricht fĂŒr mich diesbezĂŒglich auch BĂ€nde.
Ich will nicht widersprechen, dass man mit diesen Mikrofonen auch gute Aufnahmen und Produktionen machen kann, aber das kann auch mit deutlich preiswerteren Mikrofonen gelingen (offensichtlich sogar bis hinunter zu 25,- € :D), vor allem, wenn man entsprechendes Know-How hat.

FĂŒr mich ist Brauner jedenfalls nicht seriös, wie es fĂŒr mich z.B. Neumann, Schoeps, MG, Haun, AKG, AT und viele andere mehr sind.
 
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Noch ein Nachtrag zu Brauner:
Der Neugierde halber habe ich mal die Website von Brauner ĂŒberflogen. Von keinem der angebotenen Mikrofone konnte ich außer einigen grundlegenden technischen Daten auch nur einen einzigen (exemplarischen) Frequenzschrieb finden, ebenso kein einziges Polar-Pattern. Weder auf der Website noch in einem der herunter ladbaren Prospekte oder Kataloge. Das finde ich sehr befremdlich, auch gerade in Anbetracht der vorwiegend exorbitanten Preise! Gibt es da etwas zu verschweigen?
Weiß jemand, ob den Brauner-Mikrofonen individuelle Frequenzschriebe beiliegen, wie ich es bei den Preisen im ĂŒbrigen als pure SelbstverstĂ€ndlichkeit erwarten wĂŒrde?

Das Fehlen jeglicher Frequenzschriebe auf den Infoseiten bzw. den Prospekten kenne ich eigentlich sonst nur von Billigst - und Billig-Mikrofonen (fehlende individuelle Frequenzschriebe sowieso), aber da fragt man auch besser nicht danach und erwartet auch nichts. Offensichtlich scheint das Brauner-Mikro aber auch in dieser Hinsicht gleichauf mit dem Neewer-800 zu liegen, von dem man dazu auch nichts findet, wobei der Hersteller bei diesem Dumping-Preis solche Messungen sicher auch nicht wirtschaftlich finanzieren kann bzw. will.
 
Ich hatte auch ein Frequenzdiagramm vom Phanthera gesucht, aber nix gefunden. Die offizielle, sehr umfangreiche BegrĂŒndung von Brauner dazu lautet:

6. Why aren't there any frequency response diagrams published on the Brauner website?
Unbound from the old paradigm that followed mainly technicals ideals, which we fulfill where it is neccessary and makes sense, first and foremost we like to follow our own perception - We think a microphone is ultimately made to be the first and most important link in the recording chain. A chain used to create content to unfold before the listener with the greatest possible impact.

Of course, frequency response diagrams give information on some of the microphone's behavior in regards to its individual response according to the measured frequency range. But as we develope and manufacture microphones not mainly from a technical point of view but rather put an emphasis on the more important as more direct human perception of sound, we do not think of frequency response diagrams to explain a microphone's tonal character sufficiently enough. Other usefull scientific information we would consider relevant (e.g. the time response characteristics) is not expressed in these diagrams.

For this reason Brauner Microphones has decided to go down the road to develop their own very unique scientific measuring technique allowing our engineers and physicists to dissect the heard information into many different measuring systems which complement and interact with each other. This will give us the possibility to comprehend in great detail some of the secrets of human hearing incorporating its demands and quality aspects and to get closer to it using analytic measuring technology from within this perspective. This a fascinating and also very own way.

In principle a smoothed frequency response diagram looks about the same for all large diaphragm microphones anyway, due to the characteristic of a large diaphragm. The high frequency boost you see in the diagram results from the stasis of airpressure in front of the diaphragm. So even if all large diaphragm microphones have this measured high frequency boost: Is it always audible as well? - As you might know it is not!
So what information does a frequency response diagram really give us in hand? A dB value of level corresponding to a frequency sweep, but no authoritive standard to express the perceived value of loudness of a real life signal!

Do it like us! Don't rely on smoothed frequency response diagrams too much. Listen and judge with your ears!
http://www.brauner-microphones.de/en/infomedia/faq/#6

Der letzte Satz ist ja richtig. Dennoch gehören gemittelte Frequenz- und Polardiagramme einfach zu den technischen Daten eines Mikrofons dazu. Daran kann man den Charakter eines Mikrofons immer grob einschÀtzen ...

Wie auch immer ... von Brauner halte ich auch nicht viel, ebenso wie von Telefunken (USA).
 
Dennoch gehören gemittelte Frequenz- und Polardiagramme einfach zu den technischen Daten eines Mikrofons dazu. Daran kann man den Charakter eines Mikrofons immer grob einschÀtzen ...
Absolut richtig, und nicht nur dass man den Charakter des Mikrofons in etwa einschĂ€tzen kann, sondern man kann anhand der Frequenzkurven und vor allem der Polardiagramme (!) auch seinen praktischen Einsatz z.B. als StĂŒtze planen und einschĂ€tzen.
Was Brauner da schreibt ist einfach nur Bullshit.
Wo finden sich denn die Messdaten und Informationen, die hier erwÀhnt werden:
"... to develop their own very unique scientific measuring technique allowing our engineers and physicists to dissect the heard information into many different measuring systems which complement and interact with each other. This will give us the possibility to comprehend in great detail some of the secrets of human hearing incorporating its demands and quality aspects and to get closer to it using analytic measuring technology from within this perspective."

Aber wie gesagt finden sich nur die grundlegendsten technischen Informationen zu den Mikros. FĂŒr mich ist das einfach nur unseriös!

Und diese Aussage: "... Other usefull scientific information we would consider relevant (e.g. the time response characteristics) is not expressed in these diagrams" stimmt meiner Kenntnis nach so im ĂŒbrigen nicht. Zumindest annĂ€hernd kann man aus dem Frequenzverlauf und vor allem dem Frequenzumfang, der oberen Grenzfrequenz und des Frequenzabfalls in diesem Bereich eines bandbegrenzten Systems wie es ein Mikrofon ist, sein Zeitverhalten grundsĂ€tzlich herauslesen. Informativ sind Frequenzdiagramme auf jeden Fall.
Hier noch eine interessante Quelle dazu: https://www.google.com/url?sa=t&rct...lect0028.PDF&usg=AOvVaw2lUqi7gsNiW_qx1GR193co
 
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Das Wort "unseriös" finde ich hier fehl am Platz und etwas anmaßend.

Ich verwende Frequenzschriebe nicht zur Beurteilung eines Mikros. Dazu ist die gemittelte Darstellung komplexer Sachverhalte a) nicht aussagekrĂ€ftig genug, b) es fehlen gemeinsame Standards und c) deutlich zu viele Variablen im Spiel, die die Aussage fĂŒr den konkreten Praxisfall zum GlĂŒcksspiel machen.
Wer sich einmal bei einem Mikrofonhersteller angesehen hat, welcher enormer messtechnisch/raumakustischer Aufwand da betrieben wird, um fĂŒr QualitĂ€tssicherung und Entwicklung die eigenen Produkte ĂŒberhaupt realistisch vergleichbar zu machen, wird das bestĂ€tigen.

Zum Thema KomplexitÀt finden sich auf der oben verlinkten Neumann-PDF's zwei schöne Beispiele:

Bildschirmfoto 2017-11-01 um 08.08.02.png

Bildschirmfoto 2017-11-01 um 08.08.49.png

Die Entwicklung der Teiltöne einer einzelnen gesungenen Silbe bzw. eines einzeln gespielten Tons.
Im Übrigen spricht das Neumann - PDF eher fĂŒr die Aussagen von Herrn Brauner.

Wie auch immer, ich benötige keinen Frequenzgang, noch weniger gemittelte, "geschönigte".
Am ehesten noch kann ich mit einem Polardiagramm was anfangen.
 
EinschwingvorgĂ€nge/Transienten sind immer komplex bzw. deutlich komplexer als eingeschwungene, mehr statische KlĂ€nge, und diese Transienten sauber und möglichst unverfĂ€lscht abzubilden stellt mit die höchsten Anforderungen an Mikrofone. Dem Text von Neuman entnehme ich sehr wohl, dass es einen recht engen Zusammenhang zwischen den Frequenzdiagrammen und der Impulstreue bei Mikrofonen gibt, denn die Impuls-Bilder werden dort gerade den Frequenzdiagrammen gegenĂŒbergestellt. Wobei es allerdings die EinschrĂ€nkung gibt, dass die Frequenzkurve Anhaltspunkte fĂŒr das Impulsverhalten gibt, dieses jedoch nicht in allen Einzelheiten abbildet bw. rekonstruierbar macht. Dazu bedarf es dann in der Tat der dort beschriebenen gesonderten Impulsmessung.

Nach reiflicher Überlegung bleibe ich dabei, das Vorgehen von Brauner als nicht seriös zu bezeichnen, mag das auch als anmaßend daher kommen. Die Mikrofone von Brauner gehören allesamt der gehobensten Preisklasse an und dort gehören fĂŒr mich umfassende technische Informationen dazu, insbesondere auch ein dem Mikrofon beiliegender individueller Frequenzschrieb. Andere schaffen das ja auch bei deutlich billigeren Mikrofonen.
Was wĂŒrde er sich auch damit vergeben? Wem seine Mikrofone gefallen, der kauft und nutzt sie auch und er hat ja seinen Kundenkreis. Und wer sich fĂŒr diese Diagramme nicht interessiert oder nichts damit anzufangen weiß, der braucht sie ja nicht zu beachten.

Und um es noch mal zu betonen: In einer freien Marktwirtschaft, in der wir leben, kann Brauner oder wer auch immer frei entscheiden, wie und was er zu welchem Preis anbietet und es steht auch jedem frei, die Produkte seiner Wahl zu kaufen, wenn er sich den Preis leisten will. Ebenso will ich nicht bezweifeln, dass man mit Brauner-Mikros sehr gute Produktionen zustande bekommen kann, es handelt sich ja nicht um Schrott, sondern durchaus um in handwerklicher Hinsicht sorgfÀltig gemachte Technik.
Da wir aber auch freie MeinungsĂ€ußerung haben, erlaube ich mir, Brauners Gebaren und das Preis-LeistungsverhĂ€ltnis seiner Produkte deutlich und pointiert zu kritisieren.
 
NatĂŒrlich ist das ein sehr komplexes Feld ...

Aber wer aus der Praxis kommt wird wissen, dass sich FrequenzgÀnge (und auch Polardiagramme) und tatsÀchlicher Klangcharakter meist gut decken.
Entsprechendes Gehörtraining vorausgesetzt.

Das gilt auch fĂŒr so simple Sachen wie Nahbesprechung (sofern im Frequenzgang eingezeichnet) oder das VerschĂ€rfen der Höhen mit abnehmendem Abstand (stĂ€rkere Richtwirkung im Höhenbereich).
Dass Transienten bei geringerem Abstand schÀrfer und direkter klingen hat nÀmlich nicht nur was mit rein akustischen Eigenschaften der Luft zu tun.

Nur um ein paar Dinge zu nennen ...
 
Naja im 1. Step ist ja bloß die Frage: Ist der Sound von den beiden soooo stark abweichend dass einem der 80-fache Preis wert ist? Ich erkenne es derzeit noch nicht.
Nutze als Preamp einen LA610 MKII, dann in eine Apollo Quad. Mehr nicht.

Ich bin ja totale Mikrofon-Trockenaufnahmen-Neuanhörerin und habe sofort gemerkt, dass Mikro 1 das bessere ist. Bei Mikro 2 hat man so ein unangenehmes "Schnarren", das hinter dem Gesang hinterherschleppt. Mangels technischem Knowhow und korrektem Vokabular nenn ich's einfach mal so. Ob der 80fache Preis gerechtfertigt ist, weiß ich nicht, aber die zweite Trockenaufnahme klingt fĂŒr meine Ohren "aua", das wĂŒrde ich mir nicht lange anhören wollen.
 

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