Hohner Atlantic IV - überholenswert?

lil
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HFU
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Ein Nachbar von mir hat eine Atlantic IV (ohne Buchstaben, Tasten und Registerdrücker ähnlich wie die M-Morinos; Dreifachtremolo + tiefe Oktave) geschenkt bekommen.

Die Bassmechanik hat er mit Ballistol wieder zum laufen gebracht. Im Diskant sehen die Klappen gut aus, die Tasten laufen auch vernünftig. Stimmstöcke habe ich mir nicht angesehen. Allerdings ist die Registermechanik hin: bei einem Register fehlt die "Lasche", die den Drücker mit dem Gestänge verbindet; bei den anderen bewegen sich die Drücker und Laschen mehr oder wenig, aber das Gestänge überhaupt nicht. Beim Betätigen des Stabregisters hinter dem Griffbrett bewegt sich seitlich ein "Drehteil", aber auch hier fehlt die Verbindung zum Gestänge. Genauer habe ich nicht hingesehen. Stimmung in Diskant und Bass ist so-la-la :D

Dieser Nachbar hat selbst kein großes Interesse, das Instrument zu behalten (obwohl er Akkordeon spielen kann), da sich seine musikalischen Interessen anders entwickelt haben. Er denkt also über einen Verkauf nach. Da gibt es halt zwei Möglichkeiten: richten (lassen) oder "defekt für Bastler" verkaufen. Rein gefühlsmäßig würde ich sagen, letzteres und bei ebay einstellen für 1 € + Versandkosten. Aber da ich mich bei den alten Atlantic überhaupt nicht auskenne, wollte ich mal nachfragen, ob die vielleicht doch noch was wert ist oder sein könnte.

Teilnehmer an "Stimme trifft Stimmzunge" können sie dort live begutachten @maxito @morigol - vorher wird mit dem Instrument eh nichts gemacht werden ...
 
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Teilnehmer an "Stimme trifft Stimmzunge" können sie dort live begutachten


ich guck immer gern in Akkordeons rein! :D

Aber ich mach mir da keine großen Illusionen was den Preis angeht - in dem Zustand. Und herrichten lassen, insbesondere, wenn Teile defekt sind, die man vermutlich nicht mehr Original herbekommt...So eine Atlantik VI , nur in noch schlechterem Zustand hab ich auch schon geschenkt bekommen. Aus Lust am werkeln und für sich selber kann man das Teil sicher wieder gut in Fahrt bringen - meine läuft ja inzwischen auch wieder einigermaßen. Aber von einer Fachwerkstatt herrichten lassen , da bekommst du vermutlich die Instandsetzungskosten beim Verkauf nicht wieder rein.
 
An eine Fachwerkstatt hat mein Nachbar auch nicht gedacht - eher an einen @maxito :D Aber halt nur, wenn die Arbeit sich letztlich auch "lohnt", also einen Verkaufspreis zu bringen verspricht, der eindeutig über den Reparaturkosten liegt. Aber per Ferndiagnose würdest Du also auch zu einer Auktion mit Einstiegspreis 1 € als Bastlerobjekt tendieren.
 
Du kennst ja noch meine VERDI mit der Spezialstimmung. Wie schon mal erwähnt konnte ich die über eBay ganz gut verkaufen, obwohl ich gar keine Absicht hatte einen hohen Ertrag zu erzielen. Im Prinzip habe ich das Akkordeon gebraucht bei eBay gekauft 2 Jahre gespielt, zugesehen wie es immer schlechter wurde, und dann für fast den gleichen Preis wieder verkauft. Es gibt scheinbar eine große Gemeinde von ambitionierten Akkordeonreparierern, die solche Teil kaufen und wieder auf Vordermann bringen. Es ist ja auch wirklich fast nur eine Zeit- und Geduldfrage, etwas Fachwissen vorausgesetzt. Hoffentlich habe ich da jetz keinen vor den Kopf gestoßen, aber es ist ja relativ durchschaubare Mechanik (sagt der Elektroniker).
Der Versand nach Polen lief übrigens auch ohne Probleme. Akkordeon in den Koffer, vollgepackt mit Blasenfolie und dann eine Rolle Verpackungsfolie (so wie die klare Haushaltsfolie [Frapan oder so]), die im Baumarkt auf der 200m Rolle verkauft werden. Damit den Koffer fleißig in alle Richtungen eingewickelt. Unter die letzten Lagen die DHL Versandpapiere mitgewickelt, und ab zur Post. Am besten den Griff aussparen, damit der Postbote was zum greifen hat. Das Akko hat die Reise bestens überlebt, mit Dank und bester Bewertung des Käufers. Ich hatte auch nur mit einen Euro begonnen, es hat sich aber dann ganz merklich hochgesteigert.
 
Klangsucher
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Reines Zitat ohne eigenen Inhalt
Hallo,
das ist ja witzig. Kaum hat man ein Instrument gekauft, findet man eine Abhandlung im Forum. Also erstmal meine Bitte an Inge einen ganz lieben Gruß an den Verkäufer Herrn Sp... auszurichten. Ein sehr netter Mann.
Für mich selbst war der an die Morino M Serie erinnernde Klang der Atlantic IV (Musette) entscheidend. Ich muss daher mal eine Lanze für dieses Instrument brechen. Es sind Artiste silber Stimmplatten im Diskant verbaut. Die Stimmung ist eigentlich noch etwas besser als vermutet. Hatte bisher schon mehrere Atlantic Modelle z.B. die Atlantic IV de Luxe (also das Nachfolgemodell) sowie Atlanticmodelle der N + S Serie aber keine dieser Modelle reichte an den
Klang dieses Instrumentes heran, auch wenn die Registermechanik dieser Instrumente wesentlich besser konzipiert war. Die Stimmzungen sind rostfrei und die Ventile ordentlich. Die Stimmplatten sitzen noch gut und sind nicht gewachst sondern irgendwie geklebt. Falls das Ballistol seinen Dienst weiterhin so tut kauf ich auch noch eine Dose. Die Bassmechanik läuft einwandfrei und verursacht fast keine Geräusche. Die Diskanttasten hatten fast einen Weg von 9 mm. Diesen habe ich auf 5 mm reduziert und muss sagen, dass sich die Atlantic IV so sehr gut spielen lässt.
An der Registermechanik bin ich bisher kläglich gescheitert. Ich habe deshalb noch eine Atlantik III gleicher Bauart für Reparaturzwecke gekauft um dann festzustellen, dass die Registereinheit völlig anderst konstruiert ist. In der Registereinheit der Atlantik iv sind sehr viele Kunststoffteile und Aluminiumteile verbaut z.T. auch sehr porös. Aber immerhin man kann noch alle Register schalten, wenn auch nur mit der
Hälfte der Registerdrücker. Also ich persönlich bastle gerne und würde diese Instrument jederzeit wieder kaufen, auch mit den kleinen Macken. Aber wie sagt man so schön: Der Ton macht die Musik!
Aber ich bin auch der Meinung, dass ein Gewinn nach einer Generalüberholung nicht zu erzielen ist. Trotzdem für mich als Liebhaber dieses Klanges ein sehr schönes 10 kg leichtes Instrument, an dem ich
mich noch sehr lange erfreuen werde. Übrigens das sogenannte Stabregister hinter dem Griffbrett dient nur
dazu, die leider nicht mehr vorhandene Jalousie zu bedienen.

Viele Grüße
Klangsucher
 
Zuletzt bearbeitet:
An der Registermechanik bin ich bisher kläglich gescheitert.

an welcher Stelle bist du gescheitert?

Diese rötlichen Kunststoffteile brechen gerne, ist mir auch schon mehrfach passiert, aber mit Epoxidkleber und Glasfaser kann man das ganz gut wieder rekonstruieren. Aber die gesamte Registermechanik kann man ganz gut zuerlegen und reinigen - danach tats bei mir wieder.

Die Diskanttasten hatten fast einen Weg von 9 mm.

Da lohnt es sich auch mal zu schauen, welche Klappenbeläge drauf sind. Bei meiner waren die originalen Schaumstoffbeläge komplett zerbröselt. Und nachdem ich neue Beläge eingesetzt hatte war auch der Tastenhub deutlich kleiner.


Die Stimmplatten sitzen noch gut und sind nicht gewachst sondern irgendwie geklebt

Hohner hat bei der Atlantik und derLucia lange zeit statt Wachs eien Kleber verwendet, weil sich dann das Aufwachsen automatisieren ließ. Der wird im Laufe der Jahre zähelastisch und weicher. Solange die Stimmplatten noch nicht verrutschen, kann man s lassen wie s ist.


Es sind Artiste silber Stimmplatten im Diskant verbaut. Die Stimmung ist eigentlich noch etwas besser als vermutet. Hatte bisher schon mehrere Atlantic Modelle z.B. die Atlantic IV de Luxe (also das Nachfolgemodell)

Hier hast du meine Neugier geweckt:

Wie sieht bei deiener die Basshaube aus?

-> Ist die Basshaube ein komplettes Metallgehäuse und als Ganzes abnehmbar, oder ein Holzgehäuse, mit abnehmbarer Handauflage und sieht in etwa so aus? :

Atlantik IV Deluxe- Basshaube.jpg

Die Artistestimmplatten sind aufgrund ihrer speziellen Bauweise extrem Stimmstabil. Ich kenne etliche alte Altlantiks , an denen wurde noch nie was nachgestimmt und die Stimmung ist trotzdem in etwa ok


Übrigens das sogenannte Stabregister hinter dem Griffbrett dient nur
dazu, die leider nicht mehr vorhandene Jalousie zu bedienen.


Das ist schade, dass du die nicht mehr dabei hast, denn die Jalousie macht gerade bei den ganz alten Atlantiks m.E. einen echt coolen gedeckten Sound. Der eh schon weiche Sound der alten Atlantiks wird da noch etwas sämiger - Perfekt für "Salon-"Jazz. Da würde ich an deiner Stelle mal bei alt eingesessenen Fachwerkstätten, die viel Hohner reparieren, mal nachfragen, ob die noch ne "Leiche" in Fundus haben, wovon man die Jalousie abmontieren kann.

Die Jalousie sieht in etwa so aus:

Atlantik IV DeLuxe Jalousie.jpg

Man beachte auch rechts an der Seite der Jalousie den "Gaszug" mit Getriebe zur Bedienung der Jalousie - das war fast schon echte Motoradtechnik!:D ... aber funktioniert extrem robust!
 
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Hallo Maxito,
vielen Dank für dein Interesse. Falls die Basseinheit zum Jalousiefoto gehört, ist deine Atlantik neueren Datums. Bei meiner Atlantic IV sind Morinoähnliche Registerdrücker verbaut. Der Bassteil sieht deinem
sehr ähnlich. Die Bässe laufen aber unter dem Blechteil noch in einem ca. 3 mm starken aufgeklebten Filzbett. Also da hat sich einer wirklich um das Instrument gekümmert. Außerdem sind die Wellen und
Gestänge im Bassteil trocken! Die einzige Ballistolspur sehe ich am Einstellrad für den Bassriemen, also alles halb so wild. Bei meiner Atlantic steht auf dem goldeloxierten Diskantgehäuse die Nr. 6. Bei Dir steht Nr. 2646.

Ich habe auch noch eine Jalousie in einer gleichartigen Atlantic III verbaut, diese passt aber nicht. Ebensowenig passt irgendwas von der Registereinheit. Bei der IIIer ist diese in einem geschlossenen Gehäuse und die
Übertragungsstifte gehen direkt in die Registerdrücker rein. Bei der Atlantik IV (musette) ist die Registereinheit offen und die Drähte von den Schieberwellen werden auf der linken Seite eingehängt. Es sind außer den
Kunststoffteilen sehr viele Aluminiumteile, Spezialnieten, Oesen, Miniaturfedern etc. verbaut, da muss ich erst mal in der Modellbauecke suchen. Die Registermechanik läuft schon aber halt nur bei 7 von 11 Drückern (da diese aber doppelt belegt sind, habe ich alle Klänge zur Verfügung) . Ich hatte die Mechanik komplett auseinander. Selbst gefertigtes Messingteil verbaut etc. und wieder vernietet, war aber froh, dass es wenigstens wieder so wie bisher funktionierte.

Also es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen. Instrument ist momentan für mich spielbar. Alles weitere wird sich geben. Aber wie gesagt der Klang ist genial.

Gruß
Axel
 

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Hallo Axel,

bei deiner Atlantik würde ich vermuten, dass die Baureihennummer tatsächlich echt ist und es sich bei deiner um eine der wirklich allerersten gefertigten Atlantiks handelt.

So wie manche Details noch nicht wirklich wie die Atlantikserie aussehen, vermute ich , dass hier auch tatsächlich noch einige Details aus anderen Baureihen übernommen wurden - so z.B. vermute ich das die Registerdrücker tatsächlich aus der Morinoserie entnommen wurden.

Ebenso der Bereich um das Diskantverdeck sieht noch wie eine Vorserie aus - täuscht es mich, oder ist das Diskantgehäuse weitestgehend noch aus Holz? Das Verdeck hat ebenso noch nicht sein endgültiges Design.

Wie sehen denn die Stimmplatten im Diskant aus - sind die auch silberfarben oder goldfarben eloxiert?

Die Bassmechanik war ebenso noch nicht die Serienmechanik, da die noch aus Holz war - dafür hast du die Luxusausführung der Bassknopfdurchführung - der Filz wurde bald wegrationalisiert.

Gratulation zu deiner Rarität!
 
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Hallo Maxito,

falls Holz verbaut ist dann höchstens noch versteckt, was man im Gehäuse sieht ist hauptsächlich goldeloxiert. Die Artiste-Stimmplatten im Diskant sind silberfarben. Die Stimmplatten im Bass sind nicht gekennzeichnet und
auch silberfarben. Die Bassknopfdurchführung der Atlantic iv ist wirklich genial. Ich habe ja dazu im Vergleich die Atlantic III, welche im Vergleich dazu im Bassbereich eine wirkliche Klapperkiste ist.

Falls deine Vermutung stimmt und es sich um eine der ersten Atlanticmodelle oder vielleicht die Nr. 6 der Atlantic IV musettemodelle handelt würde es mich sehr freuen. Dies wäre ja vielleicht noch ein Zertifikat von
Hr. Tritschler wert. :hi5: Mal schauen. Ich bin mir nicht sicher aber ich denke die Registerdrücker sind optisch an die Morino M-Serie angelehnt, sehen aber etwas länglicher aus. Habe leider keine Morino M zur Verfügung.

Gruß Axel
 
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Hallo Maxito,

ich hätte fast noch gedacht, dass deine Jalousie auch passen könnte, aber bei mir liegt das Zahnkranzteil welches sich am Ende des "Gaszuges" (hihi) befindet, an der Gehäusewange, also doch noch etwas Holz. Dieses
Wangenteil hast du nicht das ist bei deinem Instrument bereits das Diskantverdeck. Diese Mechanik früher war denke ich etwas anfällig, da leicht ausgerissen. Also jetzt genug der Mechanik, das Instrument ist ja in erster Linie für mich zum Musizieren da und nur im Fall X zum Herumschrauben.

Gruß Axel
 
ich hätte fast noch gedacht, dass deine Jalousie auch passen könnte, aber bei mir liegt das Zahnkranzteil welches sich am Ende des "Gaszuges" (hihi) befindet, an der Gehäusewange, also doch noch etwas Holz.

Ich find es schon mal rein von der technischen Evolution immer wieder spannend bei Modellen des gleichen Typs die unterschiedlichen Bauserien zu vergleichen und zu schauen, was haben se verändert und warum.


Also es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen

Den das gilt auch beim Instrumentenbau - kein Instrment war von Anfang an perfekt. Es ergeben sich immer wieder Punkte, die sich im Laufe der Zeit als nicht so praktisch erweisen, so dass man details verändert.

Grad die Jalousiebetätigung bei der Atlantik war so ein Punkt. So wie das anfangs mit dem Gaszug und dem Zahnrad betätigt wurde, war s an der Seitenwange, die ganz zu Anfang aus Holz war nicht stabil genug, um die seitlichen Kräfte aus dem Gaszug dauerhaft aufzunehmen. Deshalb wurde der bereich dann in der nüchsten Bauserie verändert. Die seitichen Holzwangen fielen weg, das Diskantverdeck ging auch oben und unten um die Seite rum und das Zahnrad wurde am blecheren Gehäuserahmen festgeschraubt.
Das Blech war dann stabil genug um die Kräfte zuverlässig und dauerhaft aufzunehmen. An der Stelle montiert, funktioniert diese "Jalousiegetriebe" jahrzehntelang.... technische Evolution.

Sah dann bei der Nachfolgeserie so aus:

Jalousieantrieb.jpg Jalousieschieber.jpg

Tja und wiederum bei den Nachfolgemodellen wurde das durch einen Jalousieantrieb von vorne am Verdeck ersetzt...und warum? Weil dieser Gaszug relativ aufwändig ist und nicht automatisch montierbar war... und damit teuer.


genug der Mechanik, das Instrument ist ja in erster Linie für mich zum Musizieren da und nur im Fall X zum Herumschrauben.

Genau - und zum Musizieren haben die Serien-, wie Vorserien-Atlantiks gleichermaßen gut funktioniert, ebenso wie auch die späteren Modelle.


... aber ab und zu interessiert es halt doch jemanden, warum das bei dem Modell nun so aussieht und bei jenem anders...
 
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Hallo Maxito,

ja du hast recht. Ich muss mich etwas relativieren. Mit allen Atlanticmodellen war auch ich zufrieden. Es sind robuste Instrumente mit einer guten Tastatur und
einem ansprechenden Klang. Ich selbst habe halt eine Vorliebe für "den alten Klang" so um die 50ger Jahre rum. Warum sich dieser bei mir so eingeprägt hat,
weiß ich auch nicht so genau. Es ist wie mit einer alten Apfelsorte man erinnert sich wieder an den Geschmack der Jugendzeit, sobald man in einen dieser Äpfel
beisst und so wird es halt mit den alten Instrumenten auch sein.

Gruß
Axel
 
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Gruß Axel[/QUOTE]
falls Holz verbaut ist dann höchstens noch versteckt, was man im Gehäuse sieht ist hauptsächlich goldeloxiert.

Bin jetzt nochmal etwas schlauer. In der Bassmechanik sieht zwar alles schön silbern aus, aber der Korpus in dem die Wellen und Stifte der Bassknöpfe laufen ist tatsächlich aus Holz und nicht aus
Metall. Ein zweiter Blick schadet halt doch nicht.

Und die La la Stimmung im Diskant die Lil erwähnt hat rührt hauptsächlich daher, dass Kunststoffteile der Registereinheit erneuert werden müssen. Da die Schieber momentan nur ganz schließen wenn man
die Registerdrücker mit Schwung bedient, bleibt manchmal noch ein kleiner Spalt offen, der zu Stimmungsirritationen oder unterschwelligen Nebentönen führt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fortschritt Reparatur Atlantic IV Musette Positiv: Die fehlenden Teile der Registermechanik wurden dank eines rüstigen Modellbaurentners nachgebaut und ergänzt. Erkenntnis: Die fehlenden Teile waren nicht ursächlich
für die Fehlfunktion der Registerschaltung. Fehlerbeschreibung: In den Registerdrückern selbst verläuft eine Metallachse, welche wieder in einer eingebauten Messinghülse läuft. Zwei der Registerdrücker sind
durch Korrosion oder einer Verklebung o.ä. dermaßen miteinander verbunden, dass sie nicht zu lösen sind. Um die Neuteile nicht zu beschädigen habe ich einen Registerdrücker für die tiefen Töne von der Registerschiebereinheit gelöst und somit außer Funktion gesetzt. Damit der Registerdrücker aber wieder optisch in die Ausgangsstellung zurückgeht wurde einfach ein Gummiring verwendet. Alle anderen Registerdrücker
funktionieren somit.
 

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Die fehlenden Teile der Registermechanik wurden dank eines rüstigen Modellbaurentners nachgebaut und ergänzt.
Wohl dem, der einen solchen Menschen kennt. Jahrzehntelang hatte ich auch einen ehemaligen Arbeitskollegen (Schlossermeister, mit Überkopf-Gasrohr-Schweisserdiplom, der mir alles fertigte, was ich benötigte: Für Foto, Musik und Haushalt. Leider ist er nicht mehr.
Also schätzt mir alle Handwerker, mehr als es das gemeine Volk leider tut.
Schöne Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr.
mfG Paul
 
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Hallo Frager,
vielen Dank für deinen Beitrag und ich wünsche natürlich auch ein
schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Es ist für mich nicht nur schön Akkordeon zu spielen, sondern ich
finde auch die Mechanik und die Ideen der Instrumentenbauer
sehr interessant. Das Schöne daran ist, dass man selbst sehr viel dabei lernt.
Gruß Axel
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hallo Maxito,
wünsche Dir auch ein schönes Weihnachtsfest und einen
musikalischen Schwung ins neue Jahr.
Gruß Axel
 
Eine Frage stellt sich mir noch bezüglich des Alters. Unter http://www.akkordeon-museum.de/ wird das Herstellungsjahr der Atlantic III oder IIIp welche die morinoähnlichen Registerdrücker haben mit 1956 angegeben.
Bei den Atlanticmodellen mit den goldfarbenen oder schwarzen Registerdrückern wird als Herstellungsjahr z.T. schon das Jahr 1952... angegeben.
Handelt es sich bei der Serie mit den morinoähnlichen Registerdrückern um die Urform der Hohner Atlantic oder nur um eine Zwischenserie welche sich nicht durchsetzen konnte ??
Ist jetzt natürlich schon eine sehr spezielle Frage.
Gruß Axel
 
Handelt es sich bei der Serie mit den morinoähnlichen Registerdrückern um die Urform der Hohner Atlantic oder nur um eine Zwischenserie welche sich nicht durchsetzen konnte ?

Hallo Axel,

soweit ich die Historie deiner Atlantik hier mitverfolgen konnte, würde ich nicht sagen, das du ein Modell einer Zwischenserie hast, sondern eher, dass du einen Prototypen besitzt. Maximal Vorserie würde ich das nennen. Aber sehr viel wahrscheinlicher ist, dass dein Modell gebaut wurde um den Typ Atlantik als solchen testen und serienfertig zu machen.

Du kannst mal nachschauen, ob dein Instrument außen am Gehäuse eine Anschlagnummer eingeprägt hat - wenn nicht, dann ist dein Modell ziemlich sicher für den interenen Gebrauch gebaut worden. Das wurde bei Hohner regelmäßig gemacht, wenn man was untersuchen wollte, oder ein Muster für bestimmte Zwecke benötigte. Die blieben dann erst mal im hauseigenen internen Instrumentenbestand und wurden dann von Zeit zu Zeit abgegeben oder verkauft, wenn diese nicht mehr benötigt wurden, oder wenn mal wieder "ausgemistet" wurde. Damit will cih nciht sagen, dass das Instrument nicht auf dem Niveau eines "normalen" Instruments wäre - ganz und gar nicht! Die waren genauso gebaut und behandelt wir ganz normale Geräte, nur dass halt eine Besonderheit eingebaut wurde, die man testen wollte.
 
Hallo Maxito,

das Instrument hat eine 6-stellige Seriennummer. Momentan mache ich noch nichts, aber falls mich
das Thema nicht loslässt investiere ich mal ein paar Euros und frage in Trossingen nach. Wäre dann sicher
auch fürs Forum interessant, da man die Entwicklung der Atlantic besser nachvollziehen könnte.

Gruß, Axel
 

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