Hohner Concerto III S

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Hallo,
ich habe in einer Hohner-PDF-Datei gelesen, dass die Concerto III S von 85-90 gebaut wurde, also etwas neuer ist als die III N (1981-1984). Fällt die S noch in die "guten" Hohner-Serien oder ist die III S von sagen wir mal "minderer" Qualität? Also wird jemand einen großen Unterschied feststellen können (also ich :D), wenn ich mir eine III S anstelle der III N hole?
 
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Hallo furziger,

ich kenne beide Serien recht gut (ein(e) III S habe ich etwa 10 Jahre lang selbst gespielt, ein(e) III N spielt eine Musiker-Kollegin von mir):
Von "minderer Qualität" möchte ich hierbei nicht sprechen - es handelt sich bei beiden um brauchbare Einsteiger-Instrumente. Wenn ich die Wahl zwischen beiden Modellen hätte, würde ich zur N-Serie greifen, die nach meinem Geschmack ein wenig besser verarbeitet ist. Beide Baureihen sind ähnlich verbreitet und sollten somit auch zu einem ähnlichen Preis erhältlich sein (500,- € plus/minus).
 
Hallo,

wie Wil Riker schon sagte, die Unterschiede sind wirklich nicht groß. Es sind beides grundsolide Anfänger-Instrumente. Viel wichtiger ist, ob das jeweilige Instrument in einem guten Zustand ist. Wenn man es nicht selber beurteilen kann, lohnt sich auf jedem Fall ein Gang zum Akko-Reparateur des Vertrauens zwecks einer Diagnose. Sonst kann so ein Gerät sehr schnell zum finanziellen Desaster werden.

Gruß Claus
 
Danke für die Auskünfte! ich bin eigentlich kein Anfänger mehr, ich spiele seit über 10 Jahren. Ich suche nur ein Instrument mit 72 bis 96 Bass, was eine leichtgängige Diskantseite hat (siehe anderer Thread von mir), und welches nicht so ein Schwergewicht ist.
 
Hallo,

bitte nicht falsch verstehen; da war nicht der Mann, sondern das Instrument gemeint. Wil Riker ist weiß Gott auch kein Anfänger und spielt aus den gleichen Gründen wie Du bei bestimmten Umständen auf so einer Kiste. Die Concerto läuft halt nun mal unter dieser Rubrik.

Man kann auch auf einer Concerto gute Musik machen, es kommt wie immer nicht auf das Akkordeon, sondern auf den Spieler an.

Gruß Claus
 
Hi,
ich melde mich mal wieder zurück. Ich habe jetzt endlich mal ausgiebig in einem Musik-Fachgeschäft alle mögliche Geräte durchprobiert. Manche hatte ich kaum eine Minute um und konnte schon feststellen, dass das "Zeug" für mich einfach nicht taugt. Irgendwann kam ich zu einer Hohner Imperator V und einer Hohner Lucia IVP (beides ja eigentlich recht betagte Instrumente mittleren Alters, wenn man sich die Hohner-Historie anschaut).

Nund ja, kurz gesagt, die Imperator für 2500 Ocken war mir dann doch etwas über, aber das Instrument ist saustark :great:
Das wird seinem Namen in jedem Fall gerecht.

Nun ja, dann war noch die 96-Bässige Lucia IVP, alt, mit Gebrauchsspuren, der Riemen war nicht mehr der Beste, die Balgecken etwas oxidiert, aber alles generalüberholt vom Fachmann. Auf der hab ich ein Musette-Walzer "drüberlaufen" lassen. Für 650 Euro Mücken. Kurz und bündig, mein absolutes TRAUMINSTRUMENT ab heute, sogar 96 Bass, was will man mehr? Ich kann drübergucken, das Gerät ist kompakt, im Gegensatz zu einer teuren Morino, der Klang ist (bitte den Wortlaut verzeichen) AFFENGEIL!! Und das Wichtigste, auf was ich höchsten Wert legte: Die leichtgängige Diskant-Seite. Jetzt komme ich endlich an das höher gelegene Fis dran, ohne mir die Hand verbiegen zu müssen. Eine Concerto III N für den gleichen Preis hatte ich auch um und war schwer enttäuscht, da hätte ich mir mehr erwartet.... Leider.
 
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wow, sehr schön!
 
Hallo furziger2009,

eine gute Wahl und definitiv eine Klasse über den ursprünglich angedachten Concertos angesiedelt :great:. Meine "bessere Hälfte" spielt das gleiche Modell, und ich freue mich immer, wenn ich mir die Lucia mal umschnallen und auf ihr spielen kann - speziell auch wegen der erwähnten Leichtgängigkeit der Diskantseite. Klanglich eine gute Ergänzung zu meiner Morino :)...
 
Ist die Lucia IVP eigentlich ein "Frauen-Akkordeon", weil nicht so schwer und kompakt gehalten? Im Nachhinein würde ich die Lucia jetzt fast als "Frauen"-Akkordeon bezeichnen. Gut, sie hat trotzdem schon ein moderates Gewicht. Soviel ich weiß, fehlen aber kaum Diskant-Tasten im Vergleich zu einem 120 Bass/Diskant-Akkordeon und das Schönste,: Ich kann drüberschauen im Vergleich zu einer Morino 120 Bass, dank der kompakten Bauweise. Ich vermute, dass es kaum kompakter geht. Ich sollte nur nochmal in den Laden rennen, weil im tiefsten Register einige tiefe Töne bei großem Druck nicht kommen. Das hatte ich bei einem einzigen (hohen) Ton bei einem anderen Gerät schonmal, das behob man aber ganz flott vor Ort, wäre angeblich nur ein Staubkorn o. Ä.
 
Hallo,

die Lucia wird in den Hohner-Katalogen nicht als Frauen-Akkordeon bezeichnet, sondern als Jugendakkordeon. Der tolle Werbespruch lautete:
"Die beglückende Freundin für unsere Jugend - Rassig in der Form - Meisterhaft im Bau - Brillant im Ton"

Die Lucia könnte man auch als eine kleine Atlantic bezeichnen, denn sie hat die gleiche Metallbauweise, die gleiche Konstruktion und die gleichen Stimmplatten.
Die IV P kostete z. B. 1957 DM 675,-

Wenn bei den tiefen Tönen welche bei größerem Druck nicht kommen, dann hat das nichts mit Staubkörnern zu tun, sondern mit dem Löseabstand der Stimmzungen.

Als ausgesprochene Damenmodelle gab es die "Pirola"-Serie mit etwas schmäleren Tasten.

Gruß Claus
 
*Heul*, 675 Mücken... Neu?!
Ja, die Preise von damals....... :eek:
 
Und Du hast damals auch nur 500 Mark im Monat verdient... ;)

Die Lucia hat H- oder HT-Mensur drin, die alte Atlantic S- bzw. AE- Mensur. Die Atlantic N hatte mitunter bereits H-Mensur drin, über die heutige reden wir nicht...

Grüße

Ippenstein
 
Und Du hast damals auch nur 500 Mark im Monat verdient...
Ok, dann bin ich mit meinem 1985er schlicht der falsche Jahrgang um das noch korrekt zu beurteilen :)

So, wie ich es schon damals (das heißt vor zirka 8-10 Jahren) im Akkordeon-Verein ausmachen konnte, war es schwer, junge Menschen für das Akkordeonspiel zu begeistern. Als ich anfing, waren wir zu zehnt. In etwa eineinhalb Jahren später waren wir nur noch zu dritt!
Ich nehme an, dass es heute noch viel schwieriger ist, Nachwuchs zu finden, weil sich viel zu viele für die ach so tolle E-Gitarre interessieren und nur noch Techno/Punk/Hardrock/Metal hören oder spielen wollen.

Schaut man hier im Musiker-Board nach, sind unter E-Gitarre bald 2 Millionen Beiträge, während die Akkordeon-Rubrik nur eine kleine Randgruppe darstellt.

Ich fand das damals wie auch heute eher langweilig das zu machen/lernen was schlichtweg alle tun. Ich weiß noch, dass ich am Ende des 4. Schuljahres kurze Zeit Gitarrenunterricht in der selben hatte, aber nach Abgehen der Grundschule endete dies auch automatisch. Ich konnte nur Einzelsaiten zupfen, also keine Akkorde greifen. Irgendwann hatte ich dann bei einer damaligen Nachbarin das Akkordeon entdeckt und war fast jeden Tag dort und am Rumprobieren bzw. Üben.

Ich liebe Knöpfe schon mein ganzes Leben, und dass ein ganzer Akkord auf nur einem einzigen Bassknopf war, hat mich dazu gebracht, niemals mit der Drückerei aufzuhören :D
Es gab mal Jahre, da spielte ich kaum. Danach war es frustrierend, weil einige Sachen nicht mehr klappten wie gewohnt. Aber nach jeder längeren Pause und Wiedereinstieg wurde ich dann noch etwas besser.
 
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Würde man die E-Gitarristen mal dazu verdonnern, nur noch unplugged zu spielen, würden sie wohl aussterben. Würde man Dir sagen, daß Du mit Deinem Akkordeon unplugged spielen sollst, würdest Du fragen "Und wo ist da der Haken?" ;)
 
weil sich viel zu viele für die ach so tolle E-Gitarre interessieren

das Akkordeon war auch mal ein Masseninstrument: handlich, zum Alleinspielen geeignet. In der "goldenen Zeit" des Akkordeonbaus, vor der Erfindung der elektronischen Tasteninstrumente und vor dem Siegeszug der elektrischen Gitarre wurden auch immense Mengen Akkordeone produziert und in dieser Zeit wurde das Instrument eigentlich "fixiert", so wie wir es heute kennen. Genau das wird jetzt aber zur Belastung für das Akkordeon: zum einen das etwas miefige Renommée des Akkordeons à la Capri Fischer, andererseits die grosse Menge guter Instrumente aus dieser Zeit, die wenig gespielt auf dem Markt sind. Da die Nachfrage aber sinkt, wird es für Akkordeonproduzenten schwierig, neue Instrumente zu verkaufen, geschweige denn zu entwickeln. Was aus den elektronischen Akkordeons entstehen wird, zeichnet sich erst langsam ab.

Zugleich finde ich es eine Chance, das Instrument und dessen Klang neu zu entdecken. Ich meine, beobachtet zu haben, dass die Klangfarbe des Akkordeons heute vielfältiger eingesetzt wird und auch für Junge ist das Instrument wieder interessant, nicht zuletzt wegen dem Retro-Schick.

Um nicht ganz ins OT abzudriften: Deine Lucia ist genau so Instrumente aus besagter "goldenen Zeit".
 
Um nicht ganz ins OT abzudriften: Deine Lucia ist genau so Instrumente aus besagter "goldenen Zeit".
Das hör ich jetzt wirklich gern :)

Vor einigen Jahren hat man über das Akkordeon kaum was gefunden, heute findet man unglaublich viel darüber und wirklich, es wird immer öfter irgendwo eingesetzt. Ich meine fast, es ist etwas Besonderes, wenn es in diversen Bands noch zusätzlich zu den "Standard-Instrumenten" zum Einsatz kommt. Yann Tiersen ist bei der Verbreitung des Akkordeon-Sounds auch nicht ganz unschuldig.
 

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