Hohner ORT100 mit Röhrenendstufe betreiben?

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Mahlzeit!

Ich würde gern mein Hohner ORT100 mit einer Röhrenendstufe betreiben.
Nachdem was ich hier und da so gelesen habe würde ich gerne mal den Eminent II ausprobieren - was gibt es da zu beachten?
Die Speaker im ORT100 haben 8 Ohm - einfach abgreifen, hinten in den Eminent stöpseln und gut? (ist das wirklich so einfach? :D)

Außerdem habe ich einen Reußenzehn O&G - kann ich irgendwie den Preamp des Eminent II umgehen und damit direkt auf die Endstufen gehen?
Was darf man für so einen Amp ausgeben? Hier wird gerade einer für 200 Euro angeboten: http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s ... ref=search

Viele Grüße, Andreas
 
Eigenschaft
 
Moin!

Soweit ich weiß, ist die einfachste Möglichkeit, in das Hohner einen Amp-Bypass einzubauen, der auf Wunsch den Amp ganz umgeht. Dann kann man einfach per Klinke oder wie auch immer das Leslie passiv betreiben.

Die technischen Details kann ich nicht bringen, soll aber kein Aufwand sein. Vielleicht wissen die technischen Fachmänner, z.B. Don Leslie, was darüber.

LG
Simon
 
Mal abgesehen davon, dass (zumindest mit der Original-Weiche) das ORT mit Röhrenendstufe sicher keinen Riesenschritt nach vorne macht (Vorstufe hast du ja schon), geht das prinzipiell natürlich schon. Ich persönlich würde den Aufwand nicht treiben - die Endstufenzerre wird erst bei brachialen Lautstärken interessant, und zwar bei solchen, bei denen die kleineren Deutschitaliener einfach nicht mehr so richtig klingen IMHO.

Zum einen weil das Volumen fehlt, weil die Styrotrommel schon flattert, bevor es interessant wird usw, zum anderen weil die Weiche so hoch trennt, dass der Sound spätestens bei den hohen Pegeln fies wird.

Wenn du es unbedingt machen willst, solltest du die Originalendstufe vorher komplett abtrennen und nicht irgendwie passiv mitbefeuern. Und denke dran, dass Röhrenendstufen es nicht abkönnen, ohne Last betrieben zu werden!
 
Ok, ein 760er hätte ich auch noch rumstehen, aber ich suche nach einer möglichst transportablen Lösung. Das mir der Frequenzweiche hätte mich jetzt auch noch interessiert - wenn ich das aus dem Schaltplan des ORT100 richtlig lese, ist da gar keine drin - kann das sein? :gruebel:
Klar würde ich den Originalamp komplett deaktivieren.
Wie sinnvoll das ganze ist und wie es dann klingt würde ich gerne selbst ausprobieren - habe einfach gerade Bock zum Experimentieren. ;)

Auf die Idee gekommen bin ich über diesen Thread im Vintagekeys-Forum http://www.vintagekeys.de/forum/viewtopic.php?f=25&t=103
 
der Eminent II quetscht 80 Watt Sinus aus 2 EL34, die am äussersten Rand der Specs laufen...
dazu ist er ausgesprochen clean ausgelegt (im Prinzip war das eine mini-PA)
wenn du die Endstufe in den (wahrnehmbaren) Zerrbereich bringst, fliegt dir das sprichwörtliche Blech weg
(der ist abartig laut, ich habe eine 240 Watt SAD 12er Bassbox damit locker an ihre Grenze bringen können)
falls der Amp intensiv genutzt wurde ist durch die hohe Temperatur Verschleiss an der Platine recht wahrscheinlich
(nicht der ideale Kandidat für einen Gebrauchtkauf, wenn man ihn nicht genau inspizieren kann)
für 'dreckige' Zerre ist er aber definitiv der falsche
(ansonsten ist es imho vom Sound ein Top Amp, der sogar bei Zimmerlautstärke ausgesprochen gut klingt - aber eben clean)

cheers, Tom
 
Es würde mich sehr wundern, wenn da keine Weiche drin ist. Zumindest vor dem HT. Ich bin mir nicht 100% sicher, ob passiv oder aktiv, aber wenn ich das recht im Kopf habe ist das ORT ein single-Amp-Leslie mit passiver Trennung.

Wenn du es gerne ausprobieren möchtest, dann versuche den Punkt zu finden, wo die Endstufe über die Weiche an die LS angeschlossen ist und trenne die Endstufe ab. An dem Punkt kannst du dann im Prinzip auch einen Röhrenamp anschliessen - 8 Ohm sollten die eigentlich alle können.

Wenn es wirklich keine (passive) Weiche gibt, dann wird es schwierig - dann müsstest du dir zumindest für den HT einen Filter bauen, bevor ein Versuch mit externer Endstufe sinnvoll ist.
 
Hab hier mal den Plan der Endstufe:
Endstufe ORT100.jpg
Was macht den die Schaltung rechts vor den Speakern? Soll das ne Frequenzweiche sein? Aber dann müssten doch die Lautsprecher anders verdrahtet sein?
Mit meinem O&G kann ich aber direkt links auf den Eingang der Endstufe gehen, oder?
 
Das ist zwar eine Art Frequenzweiche (Tiefpass), aber nicht "die" Frequenzweiche. Das ist wahrscheinlich nur eine Art Knackschutz.

Der Plan stellt auch nicht das ganze ORT dar, sondern nur die Endstufe, die in anderen Geräten (stehen oben drauf) identisch verbaut ist. Dort, wo im Schaltplan die Lautsprecher sitzen, kommt im ORT eine passive Weiche und daran der Hoch- und Tieftöner.
 
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Ja, ok - hab mal reingeschaut. Hochtöner ist einfach über Kondensator, Tieftöner über ne Spule angeschlossen.
Den Rest des Plans habe ich natürlich auch. ;)
Ich hatte mich erst gewundert, weil ich L1 und C5 auf dem Platinenplan nicht gefunden hatte und dachte erst, es wären die beiden Bauteile die, die nochmal extra an der Gehäusewand angebracht sind - die tauchen aber auf keinem der Pläne auf.
 
Aus mehr besteht eine (einfache) Weiche ja auch nicht... :D
 
Na bitte - schon wieder was gelernt! :D

Wie finde ich raus, bei welcher Frequenz der trennt? Theoretisch muss man das doch so bauen können, dass die Trennung bei 800Hz liegt? (Mein neuer Treiber geht bis 500Hz runter)
Da gibt's doch besimmt ne ganz einfache Formel, oder?
 
Jein. Sowas kann man zwar ausrechnen, aber am Ende spielt da noch einiges mehr eine Rolle, weil ein Lautsprecher eben auch keine rein ohmsche, lineare Last ist.

Vor allem wirst du mit einer Weiche erster Ordnung und einer Trennfrequenz von 800 nicht hinkommen, dann kriegt der HT bei 500 noch zuviel ab. Ich würde die Weiche erstmal in Ruhe lassen, sonst hast du zuviele Unbekannte drin.

Wenn du auf 800 runterwillst, würde ich eine ganz neue Weiche bauen - bei den Werten kannst du dich entweder an der 122/147er Weiche orientieren und die von 16 auf 8 Ohm umrechnen, oder ich muss bei meinem nochmal messen, was da jetzt für Spulenwerte drin sind. Die hab ich damals nach Gehör gewickelt, aber das klang am Ende ganz gut.
 
So, ich versuche mal, das zu verstehen:
Anhang anzeigen 145mn-a.pdf
Im 122er ist ne passive Frequenzweiche drin - ganz anders als beim 760er.
Ist das eine parallele Frequenzweiche 2. Ordnung? (Ich will dazulernen! ;))
Ich müsste dann die Werte herausfinden die zu meinen Speakern passen und könnte das so nachbauen? Muss ich da noch bestimmte Werte von der Endstufe ermitteln? Da geht's dann wahrscheinlich vor allem um die Belastbarkeit, oder?
(War in nem früheren Leben mal Energieelektroniker - mit sowas hatte ich aber nie zu tun)
 
Schau mal hier: http://www.vintagekeys.de/forum/viewtopic.php?f=17&t=122
Ich habe die Schaltung mittlerweile in 3 oder 4 Leslies verbaut - funktioniert astrein!

Die Zuführung des externen Signals könntest du über eine Speakonbuchse mit Schaltkontakt vornehmen. Steht hier genau beschrieben und funktioniert:
http://www.vintagekeys.de/forum/viewtopic.php?f=20&t=4277

Ich weiß, zwei Links zu nem anderen Forum, und das vom Herrn Moderator, aber da steht halt genau das beschrieben was du suchst ;)

Übrigens finde ich so einen Dynacord-Amp auch ohne Overdrive einen klanglichen Gewinn, zumindest ist das gegenüber dem Originalverstärker in meinem Echolette MEIIs (= Dynacord DC100) so.
 
Im 122er ist ne passive Frequenzweiche drin - ganz anders als beim 760er.
Ist das eine parallele Frequenzweiche 2. Ordnung? (Ich will dazulernen! ;))
Genau - das ist es eigentlich schon. ;) Die zweite Ordnung sorgt dafür, dass man überhaupt so tief trennen kann, eine erste Ordnung wäre selbst für den originalen Jensen zu flach...

Im 760er ist auch eine Weiche, allerdings VOR den Endstufen...

Ich müsste dann die Werte herausfinden die zu meinen Speakern passen und könnte das so nachbauen? Muss ich da noch bestimmte Werte von der Endstufe ermitteln? Da geht's dann wahrscheinlich vor allem um die Belastbarkeit, oder?
(War in nem früheren Leben mal Energieelektroniker - mit sowas hatte ich aber nie zu tun)
Die Belastbarkeit kann man erstmal vergessen. Bei der Beschaffung der Bauteile muss man dann wieder dran denken, aber für die Auslegung der Weiche nicht. Da deine Speaker 8 Ohm haben und die originalen 16, muss eigentlich nur die ganze Weiche auf die halben Widerstands- bzw. Impedanzwerte gebracht werden. Wegen Z~1/L bzw. Z~1/C heisst das doppelte Kapazität bzw. doppelte Induktivität jedes Weichenbauteils. Belastbarkeit kann dann wieder ungefähr wie im Original sein. Das ist bei den Spulen am einfachsten - einfach Luftspulen nehmen mit ausreichend Querschnitt ;)
 
Schau mal hier: http://www.vintagekeys.de/forum/viewtopic.php?f=17&t=122
Ich habe die Schaltung mittlerweile in 3 oder 4 Leslies verbaut - funktioniert astrein!
Besten Dank! :great:
Ok, das enstpricht ja eigentlich genau dem, was ich auch im Schaltplan des Leslie 122/145 finde.

Da deine Speaker 8 Ohm haben und die originalen 16, muss eigentlich nur die ganze Weiche auf die halben Widerstands- bzw. Impedanzwerte gebracht werden. Wegen Z~1/L bzw. Z~1/C heisst das doppelte Kapazität bzw. doppelte Induktivität jedes Weichenbauteils. Belastbarkeit kann dann wieder ungefähr wie im Original sein. Das ist bei den Spulen am einfachsten - einfach Luftspulen nehmen mit ausreichend Querschnitt
wink.gif
Ja, Danke! genau so steht es auch in Andis Link - aber dafür bin ich jetzt ganz sicher! ;)

Übrigens finde ich so einen Dynacord-Amp auch ohne Overdrive einen klanglichen Gewinn, zumindest ist das gegenüber dem Originalverstärker in meinem Echolette MEIIs (= Dynacord DC100) so.
Das ist eigentlich auch genau das, was ich ereichen will - mir geht es nicht in erster Linie um John Lord-mäßigen Bratsound. Eine Art Aha-Erlebnis hatte ich vor ein paar Jahren mal, als ich meine VK8 auf einer Session über einen Fender-Twin gespielt hatte. Ich denke, der Sound bekommt mehr Charakter, da der über den Röhrenamp nicht so Liner verstärkt wird wie mit einem Transistoramp. Über "das andere Forum" ist auch eine interessante Seite verlinkt, wo genauer beschrieben wird, was passiert: http://www.elektronikinfo.de/audio/verstaerker.htm#Roehrenverstaerker Das wird hier aber im dritten Absatz eher als Nachteil aufgeführt.

Helmut, der ja auch hier im Forum unterwegs ist meinte, er hätte auch noch einen Echolette B200 den er nicht mehr benötigt - mal schaun, vielleicht verkauft er mir den. ;)
 
Rechts von den Speakern ist in der Schaltung doch gar nichts. Das Filter vor den Speakern ist nur ein Phasendreher gegen Eigenschwingungen. Tastsächlich befindet sich aber im ORT-100 eine Frequenzweiche. Die ist nur in der Schaltung nicht zu sehen.

Ich halte es für Overkill, sich die Mühe zu machen, am ORT-100 was zu verändern. Er hat einen Federhall und eine gar nicht so schlechte Vorstufe. Entweder mit PA abnehmen oder für den kleinen Probenraum oder Studio verwenden.
 
Wenn es darum geht, aus einer kleinen, transportfreundlichen Lösung das klangliche Optimum rauszuholen - warum nicht? Ich würde allerdings mit der Frequenzweiche anfangen, denn von der profitiert man auch mit dem Originalverstärker. Die Kosten bewegen sich im zweistelligen Bereich und der Aufwand ist absolut überschaubar. Vielleicht reicht das auch schon an Klanggewinn.
 
Rechts von den Speakern ist in der Schaltung doch gar nichts. Das Filter vor den Speakern ist nur ein Phasendreher gegen Eigenschwingungen. Tastsächlich befindet sich aber im ORT-100 eine Frequenzweiche. Die ist nur in der Schaltung nicht zu sehen.
Ich meinte rechts (auf dem Plan) und VOR den Speakern (also links VON den Speakern, weil ich von links nach rechts lese) :D

Ich halte es für Overkill, sich die Mühe zu machen, am ORT-100 was zu verändern. Er hat einen Federhall und eine gar nicht so schlechte Vorstufe. Entweder mit PA abnehmen oder für den kleinen Probenraum oder Studio verwenden.
Naja, gerade jetzt, wo ich nen anderen Treiber eingebaut habe der bis 500Hz runter geht und die alte Weiche bei 1500Hz trennt (so hat mir Harald das in "dem anderen Forum" erzählt) kann es ja nur Sinn machen, eine neue Weiche einzubauen - egal ob ich jetzt nen Röhrenamp oder den originalen Transistoramp nutze. Bei Bedarf abnehmen werde ich das Leslie sowieso - mir geht es nicht um Lautstärke.

Wieviel Sinn das gerade macht ist auch egal - im schlimmsten Fall hätte ich gelernt, dass es nichts bringt und das wäre ja auch was. ;)
 
Sorry, hatte mich echt verlesen (vor den Speakern), weil man eigentlich dann links vor den Speakern geschrieben hätte.
Oder rechts, vor den Speakern (also mit Komma). Aber egal :)

Na gut, die Charakteristik der Weiche kannst Du ja unabhängig davon verändern und Dir das ganze mal über den Transistoramp anhören.

Der 12" Speaker ist mit den 50W, die der Verstärker liefert, eh am Ende. Wenn Du ihm etwas Energie abnimmst (durch Verlagerung auf den Hochtöner), ist es wahrscheinlich gar nicht so schlecht.

Außerdem verwendet Hohner einen Bipolare Elko in der Weiche, der jetzt wahrscheinlich eine Kapazität jenseits von Gut und Böse hat.
 

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