Holz Querflöte, kann mir jemand etwas zu dem Hersteller und das Alter sagen ?

[enrice32]

Hallo, zusammen.

Ich hätte mal eine Frage, kann mir jemand etwas über diesen Hersteller der Holzquerflöte sagen ?

Vielen Dank !!!!!!

 

[shibboleth]

Hi,

diese Lyra ist ein sehr weit verbreiteter Stempel für Instrumente aller Art, der so um 1900 herum im deutschsprachigen Raum gebräuchlich war. Ich habe selber zwei Querflöten damit. Der sagt also nicht viel aus, zumal vor allem Querflöten "nach Meyer" (damit ist die Firma H.F. Meyer aus Hannover gemeint) oft damit gestempelt sind. Manchmal steht noch der Stimmton dabei (ich hab eine mit "A=835"), oder ein "Hersteller"name, wobei das meistens eher Musikladenbesitzer waren, die eine Anzahl Flöten mit ihrem Namen haben stempeln lassen, oder einfach "Schutzmarke". In den allermeisten Fällen sind die Flöten (im Gegensatz zu Original-Meyers, die gut bis hervorragend sind) nicht besonders toll, die beiden Exemplare die ich hier habe sind "ok", mehr aber auch nicht. Die Stimmung ist ziemlich daneben.

Allerdings: das Profil des auf dem ersten Foto sichtbaren Rings erscheint mir ungewöhnlich, und die Tatsache dass er grauschwarz angelaufen ist spricht dafür, dass er entweder versilbert oder gar aus massivem Silber ist, was für eine typische deutsche Billigflöte doch sehr ungewöhnlich wäre. Zeig uns doch mal mehr Fotos vom gesamten instrument! Mit dem Stempel alleine kann man so leider wenig anfangen.

Grüße,
shib

 

[enrice32]

hallo......................... danke erst einmal für die tolle antwort.
ich habe dieses stück auf einen dachboden gefunden und interesiere mich natürlich über näheres des stückes.
von der familie, konnte ich leider keine weiteren informationen erfahren, nur das der vater in der zeit zwischen 1937 und 1939 in der damaligen h. jugend querflöte gespielt hat.

hier weitere fotos.

 

[fiddle]

Ha, ich hab genau die selbe (aber kein Stempel). Vor Jahren mal auf nem Flohmarkt für 1 DM gekauft.

Leider ist das Teil vollkommen unbrauchbar, da die Löcher so dermaßen dadeben liegen,
daß ich keine saubere Tonleiter zustande bekomme. Ich weiß auch nicht..

Ich befürchte, die taugt nix. Aber das ist nur ne Vermutung.

cheers, fiddle

 

[shibboleth]

Das ist ne Querpfeife, wurde und wird im Musikzug gebraucht, besonders gerne bei eher militärisch angehauchten Zügen. Heute sind die Dinger in der Regel aus Metall (Sandner oder so), oder die Musiker spielen auf normalen Piccolos und/oder Böhmflöten.

Der Ring, den ich für Silber hielt, ist garkeiner (sondern ins Holz gedrechselt) - die anderen Metallteile sehen ganz klar nach Nickel/Neusilber aus. So Flöten findet man alle paar Tag auf Ebay und viel mehr als 20-30 Euro bringen sie nie...ich wüsste auch nicht was man heute noch damit anstellen sollte, da sie in der Regel mindestens zu tief gestimmt sind (wenn nicht völlig verstimmt, siehe fiddle's Erfahrung) und mangels Stimmzug kann man das auch nicht ändern. Kann jetzt natürlich sein, dass dein Exemplar großartig spielbar ist, aber aus der Ferne kann ich nix dazu sagen...würde (leider) auch auf "unbrauchbar" plädieren.

Der Stempel sagt wie gesagt nix aus. Außer dass es sich wohl um Massenware aus der Fabrik handelt, was die Spielbarkeitsprognose nicht unbedingt verbessert...