Homerecording - Teure Monitore lohnenswert?

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Hi Leute,
ich hab da mal ne Frage, die mich seit einigen Tagen beschäftigt, nämlich, ob es (einen ordentlichen Raum natürlich vorrausgesetzt), für kleinere Homestudios, nicht fast "sinnlos" jede Menge Geld in äußerst Hochwertige Monitore zu stecken. Meine Gedanken dazu:

- der größte Nachteil günstiger Abhören ist der verbogene Frequenzgang
- eben jener lässt sich ziemlich leicht ermessen
- kennt man den Frequenzgang der Boxen kann man ihn mit einem PEQ (zumindest annähernd) glatt büglen

Das die teuren Abhören auch noch andere Vorteile gegenüber den günstigen haben müssen, ist mir schon klar, allerdings wage ich zu bezweifeln, dass sich, im einfachen Homerecording, die Investition im Vergleich zu Nutzen lohnt und man auch auf günstigen Abhören, mit glattgemachtem Frequenzgang, ordentliche Mixes abliefern können müsste.

Was meinen denn die Experten dazu?
 
Eigenschaft
 
Ich hatte die gleiche Idee mit dem Glattbügeln via EQ. Allerdings wurde mir davon angeraten! Man hat also die Wahl zwischem entweder einem guten Preis/Leistungs Verhältnis und dafür gewisse Einschränkungen hin zu nehmen, oder ein Vermögen zu investieren und weniger Einschränkung hin nehmen zu müssen. Um seine Monitore zu kennen und zu wissen, was sie tun kommt man sowieso nicht herum. Ich persönlich würde heute lieber z. B. 500,- in 2 verschiedene Paare investieren, als in lediglich eines. (Allerdings besitzte ich bereits seit Jahren das Blue Sky Media Desk 2.1 System.)
Beispielsweise die Kombi Samson Resolv A8 (aktiv, Mitten schwächeln) & Avantone Mixcubes (passiv)
 
Das kommt jetzt sehr darauf an wo du teuer und wo du billig ansetzt.

Es lohnt sich definitiv unter allem Umständen oberhalb der Billo-Abteilung a'la RoKit RP5 einzukaufen wen es irgendwie geht. Was hattest du denn im Auge wenn du "günstig" meinst und was wäre für dich die sinnlos teure Abteilung?
 
Wie MatthiasT schon angetönt hat. Deine Fragen/Diskussionspunkte sind sehr relativ: Was ist teuer, was ist ein vermögen? Was bedeutet "einfaches Homerecording" usw.

Schlussendlich kann man sowas nur im konkreten Fall diskutieren. Nebst des Verhältnis zum anderen Equipment spielen auch die Fähigkeiten und der Geschmack des Benützers eine Rolle.

Sinnlos für gute Monitore die einem auch gefallen Geld in die hand zu nehmen ist es aber nicht. Einfach immer im Hinterkopf die anderen Glieder behalten, die Kette macht das Produkt. Und daran denken dass wer billig kauft oft zweimal kauft.


Nebenthema: Messen ist immer gut, ich würde aber auch empfehlen "nur" mit der Messung im Hinterkopf zu mischen anstatt den Frequenzgang versuchen zu glätten.

Wenn du nicht weiss was es sonst noch für Unterschiede gibt: Geh dir einfach mal ein paar hören. Das sagt mehr als tausend Worte und du kannst dir deinen eigene Meinung bilden.
 
die Rolle des Frequenzgangs sollte man nicht überbewerten... das ist noch der Faktor, an den man sich am leichtesten gewöhnt.
Wichtiger ist das zeitliche Auflösungsvermögen, die 'Definition' der Box.
Das lässt sich nur hören - und bestimmt überwiegend den Preis. (abgesehen vom 'Markenaufschlag' bekannter Produkte)

cheers, Tom
 
Es ist ein Gesamtsystem Monitor->Raum->Hörer.

Ein teurer Monitor nützt nichts, wenn er im Raum nicht klingt und/oder du nicht drauf mischen kannst.
 
Calaway65 schrieb:
der größte Nachteil günstiger Abhören ist der verbogene Frequenzgang
Du vergisst harmonische Verzerrungen, Intermodulationsverzerrungen, Ein- und Ausschwingverhalten, Abstrahlverhalten, Kompression, Phase, Gruppenlaufzeit usw.
Das kannst du alles nicht mit einem EQ ausbügeln, bestimmt aber entscheidend die Qualität eines Lautsprechers.
 
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Du vergisst harmonische Verzerrungen, Intermodulationsverzerrungen, Ein- und Ausschwingverhalten, Abstrahlverhalten, Kompression, Phase, Gruppenlaufzeit usw.

Ok, hatte ja schon fast vermutet, dass es noch ein paar andere wichtige Punkte gibt, die mir nichts sagen.

Um mal die Frage nach meiner Definition der Preisbereiche zu klären:

bis 500€: günstig
500€ - 999€: mittel
ab 1000€: teuer

Eurer Erfahrung nach, wie viel Budget sollte man denn einplanen, um eine Abhöre zu bekommen, mit der man, für Homerecordingzwecke, ordentlich arbeiten kann (hatte mich jetzt ein bisschen auf ein 2.1 System eingeschossen, da ich mir kaum vorstellen, dass normale kleine Böxchen in der Lage sind, den Bassbereich befriedigend abzubilden)?
 
Wenn der Raum und der Abhörabstand nicht zu klein sind, dürften Yamaha HS80 + Yamaha HS10 fürs Homerecording, wie du es schilderst, ausreichen.
 
Ich halte es für unpassend, den Preis der Monitore als alleinigen Maßstab für den Wert zu nehmen, denn die Größen sind viel zu unterschiedlich.
1000.- für ein Pärchen Fünfzöller womöglich noch ohne Kabel und Ständer ist sicherlich als einigermaßen teuer einzustufen; für die gleichen 1000.- aber beispielsweise ein Pärchen Achtzöller mit Ständern, einen Sub, eine aktive Frequenzweiche und zwei Endstufen mitsamt Kabeln einzukaufen ist schon ziemlich Low Budget kalkuliert, nur eben groß und vermutlich auch schön laut...

Ich bevorzuge im allgemeinen eine Stereo Fullrange Lösung, auch wenn Subwoofer natürlich schön den Klang kleinerer Boxen "anfetten", aber musikalisch wichtigen Anteil bringen sie nichtmehr (oder nur in seltenen Fällen) ins Spiel.
Zudem ist ein Sat/Sub System grundsätzlich kritischer mit der Aufstellung/Anordnung als ein 2.0 System, die Bässe können im Heimstudio schnell dazu beitragen dass man sich mit den anderen Bewohnern zofft ;)
und zuguterletzt ist es auch nicht so, dass eine Box deren untere Grenzfrequenz mit, sagen wir, 65Hz angegeben ist bei 60Hz schon nichts mehr wiedergeben würde, es wird nur ein wenig leiser wiedergegeben - und die allermeisten Wiedergabesysteme sind ja auch nicht "besser", selbst große PA Systeme werden im Bassbereich häufig schon ab 50-40Hz nach unten beschnitten, um keine Leistung für unwichtige Frequenzen zu verheizen...

Im übrigen muss ich Flix aber völlig rechtgeben, einen miesen Lautsprecher per elektronischem Pfusch zu einem scheinbar besseren Klang zu verhelfen ist nur Kosmetik, ein guter Lautsprecher ist in vielen Bereichen überlegen.
Ich dachte auch mal, die kleinen esi near05 wären (auch in Anbetracht ihres Kampfpreises) keine schlechte Wahl für Einsteiger - bis ich vor ein paar Jahren einen eigenen Mix bei einem Bekannten auf solchen Quäken gehört habe und dabei deutlich gemerkt habe was mir da auf einmal alles gefehlt hat...
Letzten Endes betrügt man sich doch auch selbst, wenn man sagt das Hobby Musik läge einem am Herzen, aber dann knausert man um den letzten Heiermann um sich dann womöglich Jahre lang mit einem Kompromiss herumärgern zu müssen. Und gerade bei Monitoren/Lautsprechern allgemein ist es das beste, wenn man deren eigenen Klang über viele Jahre oder gar Jahrzehnte hinweg konstant kennengelernt hat, denn je besser man seine Boxen kennt, desto mehr kann man sich auf sie verlassen.
 
Wenn der Raum und der Abhörabstand nicht zu klein sind

Wann wäre der Hörabstand denn zu klein? Im Zweifelsfalle sitze ich schon gern recht nah an den boxen.

Nur mal so ne Frage: Könnte man eventuell noch ein bisschen was sparen, wenn man etwas kleinere Boxen nimmt, ohne dabei auf ne ordentliche Quali zu verzichten? Immerhin würde ich mit den von dir verlinkten Boxen nur knapp an den 1000€ vorbeischrammen. Wenn ich stattdessen z.B. 5" Sats und einen 8" Sub nähme (nur als Beispiel, allgemein kleinere Boxen) könnte man dann noch ein bisschen den Preis kleiner machen

Letzten Endes betrügt man sich doch auch selbst, wenn man sagt das Hobby Musik läge einem am Herzen, aber dann knausert man um den letzten Heiermann um sich dann womöglich Jahre lang mit einem Kompromiss herumärgern zu müssen.

Ich verstehe schon was du meinst. Allerdings bin ich nun mal auch nicht Krösus und dementsprechend versuche ich natürlich nicht unnötig Geld auszugeben, was bisher auch sehr gut geklappt hat. Angefangen bei Becken von kleinen türkischen No-Name Schmieden, die vom Klang locker mit doppelt so teuern "Markenbecken" mithalten können, über die T.Amp Endstufen, die selbst von den kritischsten PA-Menschen hier im Forum gerne benutzt werden, die Leistungen bringen, die in dieser Preisklasse unerreicht sind. Warum also, frag ich mich, sollte es sowas nicht auch für Studiomonitore geben? ;)

Sollte ich feststellen, dass es allerdings nicht viel günstiger geht, als Michael Burman es vorgeschlagen hat, würde ich natürlich Wohl oder Übel diese Investition tätigen müssen. Das Prinzip "Wer billig kauft, kauft zweimal" hab ich schon oft genug selbst erfahren.
Fragen kostet ja aber trotzdem nichts. :)
 
Das Prinzip "Wer billig kauft, kauft zweimal" hab ich schon oft genug selbst erfahren.
Wobei bei Monitoren das nicht so schlimm wäre, weil man ja mehrere gleichzeitig bzw. abwechselnd einsetzen kann. ;)
Wichtig wäre nur, dass man keinen kompletten Schrott kauft bzw. es zumindest innerhalb der Rückgabefrist (z.B. 30 Tage bei Thomann) merkt. ;)

Wann wäre der Hörabstand denn zu klein? Im Zweifelsfalle sitze ich schon gern recht nah an den boxen.
Naja, für größere Boxen sollte der Raum und der Abhörabstand halt entsprechend größer sein. Einige Hersteller von Monitorboxen haben auf ihren Internet-Seiten grafisch-tabellarische Übersichten. Als Beispiel wäre da z.B. Genelec zu nennen.

Nur mal so ne Frage: Könnte man eventuell noch ein bisschen was sparen, wenn man etwas kleinere Boxen nimmt, ohne dabei auf ne ordentliche Quali zu verzichten? Immerhin würde ich mit den von dir verlinkten Boxen nur knapp an den 1000€ vorbeischrammen. Wenn ich stattdessen z.B. 5" Sats und einen 8" Sub nähme (nur als Beispiel, allgemein kleinere Boxen) könnte man dann noch ein bisschen den Preis kleiner machen
Klar geht das. Einige entscheiden sich z.B. für HS50 statt HS80. ADAM hat auf ihren Internet-Seiten im FAQ-Bereich z.B. eine Übersicht, welcher Sub bei welcher Raumgröße passen könnte. Die Satelliten könntest du übrigens auch von ADAM nehmen, z.B. A5X. Wäre zwar nicht günstiger, aber du möchtest ja nicht billig, sondern einigermaßen gut. ;)
 
Ich hab' als Sub den in Verbindung mit den HS80 und bin sehr zufrieden. Ein besseres Preis/Leistungsverhältnis findest Du für Subs nicht...
 
Also die HS50 + den Behringersub klingen ja schon mal verlockend. Ist der Behringer-Sub denn tatsächlich gut (bei Behringer gibts ja bekanntlich nur "das Geld sollte man lieber in Bier investieren" oder "ein geniales Preis-Leistungsverhältnis")

Mir hatte noch jemand die Monacor Sound-65/SW nahegelegt. Die wären sogar noch ein Stückchen günstiger als die HS50. Wären die auch i.O.?
 
Hatte ich schon gelesen, daher hatte ich auch die Zoll-Angaben (umgerechnet aus den Zentimetern). Ansonsten würde mich eher ein unabhängiger Test interessieren, Nubert ist ja bisher nicht unbedingt als Studiomonitor-Hersteller in Erscheinung getreten.

Banjo
 
Das stimmt, dennoch sind Nubert für ihre extrem linearen Lautsprecher bekannt.
Ich mische zum Beispiel über die NuBox 681 an einer Rotel Vorstufe und Parasound HCA 1200II und fahre wirklich hervorragend damit.

---------- Post hinzugefügt um 10:36:50 ---------- Letzter Beitrag war um 10:26:56 ----------

BEAT schrieb zu den Monitoren:

09/2011

Erstklassiger Einstieg

nuPro A-20 im Test bei "Beat" Ausgabe 10/2011, dem Magazin für Musiker, Produktion und DJ-ing: "Ohrenweide: Der Klang der nuPro A-20 kann vom ersten Moment an überzeugen. Sämtliche Frequenzbereiche werden gleichmäßig und hochauflösend wiedergegeben, für die kompakten Maße und das damit einhergehende kleine Volumen reichen die Boxen klanglich sehr weit in den Bassbereich (39 Hz). Der Klangcharakter ist voll und rund, was Musiker bei eigenen Produktionen gut unterstützt... Der Equalizer hält sein lineares Versprechen, selten können Monitorboxen so sanft und gleichmäßig nachgeregelt werden... Fazit: ...mit der nuPro A-20 ist Nubert ein erstklassiger Einstieg in den Markt der Studiomonitore gelungen. Die Qualität der Boxen stimmt und ein Stückpreis von 285 Euro macht die Geräte auch für kleinere Geldbeutel erschwinglich. Das Aussehen ist außergewöhnlich edel, ebenso wie die die Möglichkeiten zur Anpassung an den jeweiligen Raum."

Pluspunkte:

solide Verarbeitung
hochauflösende Wiedergabe
ausgewogener Frequenzgang
gutes Preis-Leistungs-Verhältnis


und SOUNDRECORDING schrieb:
03/2011
id547.gif

"Bestens gelungen"
nuPro A-10 und A-20 im Test bei Sound & Recording 3/11: "Fazit: Der Einstieg der Nubert electronic in den Markt der professionellen kleinen Studiomonitore ist mit der A-10 und A-20 aus der nuPro-Serie bestens gelungen... Mit Preisen von 470 bzw. 570 Euro pro Paar bietet man für relativ kleines Geld durchweg professionelle und hochwertige Lautsprecher an, die messtechnisch und auch im Höreindruck voll und ganz zu überzeugen vermögen... Hörtest: Schon schnell war klar, dass die Nuberts die Grundvoraussetzungen für einen Abhörmonitor erfüllen. Die Wiedergabe war völlig neutral und umfassend. D.h. auch die kleinere A-10 liefert einen relativ tiefen Bass, wenn man die Pegelansprüche in vernünftigen Grenzen hält. Wer es hier gerne etwas kräftiger hätte und den Platz dafür findet, ist mit der A-20 besser bedient. Die A-20 agiert schon in jeder Hinsicht eher groß und kräftig und bietet beachtliche Pegel und Tiefbässe. Auf der anderen Seite des Frequenzbandes liefern die Gewebekalotten fein aufgelöste und jederzeit angenehme Höhen. Ebenfalls überzeugend konnten sich die A-10 und A-20 in puncto räumlicher Abbildung darstellen.";
 
Zuletzt bearbeitet:
ein linearer frequenzgang hat nicht viel zu sagen, jeder hersteller bekommt den mit vielen tricks irgendwie hingebogen. meinem vati hab ich nuberts fürs wohnzimmer besorgt. sind ganz nette kisten und für den preis auch richtig viel klang. wenn ich aber die wahl habe, besorg ich mir aber lieber was ordentliches. an meine kleinen genelecs kommen sie bei weitem nicht ran.
 

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