
das medium
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Hi,
vor einigen Tagen bin ich komplett von Windows auf Linux 64-Bit (Ubuntu 14.04) umgestiegen und da durfte natürlich das mittlerweile von mir liebgewonnene Guitar Pro 6 nicht fehlen. Da die OVP bereits mit "Win/Mac/Linux" beschriftet war, dachte ich nicht daran, dass es ernsthafte Probleme geben würde. Jedoch musste ich schnell feststellen, dass es sich hierbei nur um eine 32-Bit Version handelt und auch im Moment sonst keine 64-Bit Version von Arobas (z.B. als Demo) angeboten wird. Auf Nachfrage beim Support bekam ich die ernüchternde Antwort:
Ich versuchte also notgedrungen die 32-Bit-Version (heruntergeladen als Demo) auf meinem 64-Bit-System zu installieren. Schon während der Installation wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass einige Abhängigkeiten nicht aufgelöst werden konnten. Durch einige Recherchearbeit konnte ich herausfinden, dass die benötigten Pakete seit einigen Ubuntu-Versionen nicht mehr existieren und durch aktuellere ersetzt wurden. Da der Installer jedoch die alten Pakete verlangt, muss dieser per Hand umgeschrieben werden, so dass die neuen Pakete benutzt werden. Da sich dies jedoch für mich nach einer großen Frickelei anhörte, lies ich es bleiben.
Ich verfolgte nun einen anderen Ansatz, nämlich die Installation der Windows-Version von Guitar Pro 6 mit Hilfe von Wine. Die folgende Anleitung gliedert sich dabei in zwei Schritte, zunächst die Installation von GP6 unter Wine und anschließend die Installation und Konfiguration der passenden Midi-Umgebung. Das Vorgehen gestaltet sich ähnlich diesem Thread von 2007 für GP5, jedoch verwende ich für die Midi-Wiedergabe nicht "Timidity", sondern "Fluidsynth", da Timidity in der Standardversion unvollständig ist (im Bezug auf die Midi-Instrumente), scheußlich klingt und keine graphische Oberfläche besitzt. Fluidsynth hingegen klingt für mich sogar besser als das "Windows-Midi", so dass ich die RSE überhaupt nicht mehr verwende (bin damit sowieso nie richtig warm geworden).
Die folgende Anleitung erfordert geringfügiges Linux-Grundwissen. Ein sicherer Umgang mit der Konsole, sowie ein paar Grundkenntnisse über Paketinstallation und Wine sind hilfreich. Die folgenden Schritte beziehen sich auf Ubuntu 14.04, sollten jedoch bei älteren Versionen ähnlich funktionieren.
Schritt 1: Installation von Guitar Pro 6 unter Wine
Schritt 2: Installation und Konfiguration von Qsynth
Das war's! Nun muss immer Qsynth laufen, damit die Audioausgabe von GP funktioniert. Sollte es auf einmal nicht mehr funktionieren, zuerst die Audioeinstellungen in GP überprüfen und ggf. Schritt 7 wiederholen. Bei mir funktioniert inzwischen alles hervorragen und ich habe den gleich Workflow wie unter Windows erreicht.
Anmerkung: Im Internet gibt es noch viele weitere Soundfonts, z.B Christian Collins GeneralUSer GS, welches etwas näher am originalen Windows-Midi liegt. Ich jedoch bin mit "Fluid_R3_GM" sehr zufrieden.
Anmerkung 2: Guitar Pro 5 habe ich nicht getestet, laut WineHQ sollte es aber gut unter Wine laufen. Vermutlich kann daher die oben beschriebene Anleitung auch als Orientierungshilfe für GP5 unter Linux verwendet werden.
Viele Grüße,
das medium
vor einigen Tagen bin ich komplett von Windows auf Linux 64-Bit (Ubuntu 14.04) umgestiegen und da durfte natürlich das mittlerweile von mir liebgewonnene Guitar Pro 6 nicht fehlen. Da die OVP bereits mit "Win/Mac/Linux" beschriftet war, dachte ich nicht daran, dass es ernsthafte Probleme geben würde. Jedoch musste ich schnell feststellen, dass es sich hierbei nur um eine 32-Bit Version handelt und auch im Moment sonst keine 64-Bit Version von Arobas (z.B. als Demo) angeboten wird. Auf Nachfrage beim Support bekam ich die ernüchternde Antwort:
"No sorry we won't release such a version in the future."
Ich versuchte also notgedrungen die 32-Bit-Version (heruntergeladen als Demo) auf meinem 64-Bit-System zu installieren. Schon während der Installation wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass einige Abhängigkeiten nicht aufgelöst werden konnten. Durch einige Recherchearbeit konnte ich herausfinden, dass die benötigten Pakete seit einigen Ubuntu-Versionen nicht mehr existieren und durch aktuellere ersetzt wurden. Da der Installer jedoch die alten Pakete verlangt, muss dieser per Hand umgeschrieben werden, so dass die neuen Pakete benutzt werden. Da sich dies jedoch für mich nach einer großen Frickelei anhörte, lies ich es bleiben.
Ich verfolgte nun einen anderen Ansatz, nämlich die Installation der Windows-Version von Guitar Pro 6 mit Hilfe von Wine. Die folgende Anleitung gliedert sich dabei in zwei Schritte, zunächst die Installation von GP6 unter Wine und anschließend die Installation und Konfiguration der passenden Midi-Umgebung. Das Vorgehen gestaltet sich ähnlich diesem Thread von 2007 für GP5, jedoch verwende ich für die Midi-Wiedergabe nicht "Timidity", sondern "Fluidsynth", da Timidity in der Standardversion unvollständig ist (im Bezug auf die Midi-Instrumente), scheußlich klingt und keine graphische Oberfläche besitzt. Fluidsynth hingegen klingt für mich sogar besser als das "Windows-Midi", so dass ich die RSE überhaupt nicht mehr verwende (bin damit sowieso nie richtig warm geworden).
Die folgende Anleitung erfordert geringfügiges Linux-Grundwissen. Ein sicherer Umgang mit der Konsole, sowie ein paar Grundkenntnisse über Paketinstallation und Wine sind hilfreich. Die folgenden Schritte beziehen sich auf Ubuntu 14.04, sollten jedoch bei älteren Versionen ähnlich funktionieren.
Schritt 1: Installation von Guitar Pro 6 unter Wine
- Aufrufen eines Terminals (Konsole)
- Installation von Wine:
Code:
sudo apt-get install wine
- Download der Windows-Demo von Guitar Pro 6: gp6-full-win-demo-r11621.exe
- Installation unter Wine:
Code:
wine /...Pfad zum Download-Ordner..../gp6-full-win-demo-r11621.exe
- Durchlaufen der Installationsschritte; Guitar Pro 6 sollte nun (spätestens nach einem Reboot) unter den Programmen auftauchen. Auch die .gpx-Dateien sollten bereits korrekt verknüft sein.
- Öffnen von Guitar Pro, Registrierungsschlüssel eingeben, Updates durchführen (RSE muss nicht geupdatet werden, da sie in meinem Fall nicht benutzt wird), RSE abschalten unter Ton -> RSE
- Guitar Pro 6 sollte nun stabil laufen, jedoch ohne Ton
Schritt 2: Installation und Konfiguration von Qsynth
- Low-Latency Kernel:
Code:
sudo apt-get install linux-lowlatency
- Qsynth:
Code:
sudo apt-get install qsynth
- Reboot, danach sollte Qsynth unter den Programmen verfügbar sein
- Beim Start von Qsynth kann die Fehlermeldung bezüglich JACK ignoriert werden.
- Nun unter Konfiguration > Audio > Audiotreiber "alsa" einstellen und unter Soundfonts > Öffnen den Font "Fluid_R3_GM.sf2" wählen (bei mir im Ordner /usr/share/sounds/sf2)
- Im Hauptfenster von Qsynth können einige Klangoptionen den persönlichen Vorlieben entsprechend angepasst werden (ich habe z.B. den Hall zurückgedreht).
- Nun GP6 starten und unter Ton > Audioeinstellungen > Midi-Ausgang den "synth input port" auswählen (nur im ersten Reiter).
- Nun sollte bei Play die Midi-Ausgabe von GP an Qsynth weitergeleitet werden (die kleine LED im GUI von Qsynth blinkt und die Anzeige "Kanäle" zeigt die verwendeten Kanäle an). Der Ton sollte jetzt funktionieren.
Das war's! Nun muss immer Qsynth laufen, damit die Audioausgabe von GP funktioniert. Sollte es auf einmal nicht mehr funktionieren, zuerst die Audioeinstellungen in GP überprüfen und ggf. Schritt 7 wiederholen. Bei mir funktioniert inzwischen alles hervorragen und ich habe den gleich Workflow wie unter Windows erreicht.
Anmerkung: Im Internet gibt es noch viele weitere Soundfonts, z.B Christian Collins GeneralUSer GS, welches etwas näher am originalen Windows-Midi liegt. Ich jedoch bin mit "Fluid_R3_GM" sehr zufrieden.
Anmerkung 2: Guitar Pro 5 habe ich nicht getestet, laut WineHQ sollte es aber gut unter Wine laufen. Vermutlich kann daher die oben beschriebene Anleitung auch als Orientierungshilfe für GP5 unter Linux verwendet werden.
Viele Grüße,
das medium
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