Also beim Löten kann man einiges "falsch" machen, aber Übung macht den Meister....
Die Spitze des Lötkolbens muß sauber sein: an einem feuchten Schwamm abwischen. Dann etwas Lötzinn an die Spitze tun, um die Spitze etwas zu verzinnen. Überschüssiges Lötzinn wieder am Schwamm abstreifen. Es düfen keine Topfen dran hängen. Dann sollte die Spitze schön hell glänzen. Nicht zu lange mit dem Löten warten, sonst bildet sich dort wieder eine Oxydschicht.
Dann beim Löten nicht das Lötzinn erst auf den Kolben und dann an den Draht bringen. Es verbrutzelt sonst sofort das Flußmittel und auf dem Topfen bildet sich eine Oxydschicht und es topft beim Lötversuch nur runter, aber es verbindet sich nicht mit dem Draht.
Der Draht sollte sauber sein: also nicht abisolieren und dann 5 Tage liegen lassen, ehe man mit dem Löten beginnt. Auch auf dem Kupfer bildet sich an der Luft eine Oxydschicht, die das Löten erschwert. Sollte sich schon eine gebildet haben, also das Kupfer nicht mehr hochglänzent aussehen, kann man sich im Notfall helfen, indem man den Draht mit etwas Kontaktspray einsprüht und einwirken läßt und dann mit einem Papiertaschentuch oder ähnlichem das Kontaktspray wieder entfernt. Dann sollte das Kupfer wieder sauber sein. Dann SOFORT löten. (Inwieweit die dann beim Löten entstehenden Dämpfe gesundheitsschädlich sind, kann ich nicht sagen...)
Dann braucht man 3 Hände...

Mit der eine Hand hält man den Draht fest, mit der anderen den Lötkolben und mit der dritten Hand das Lötzinn.
Den Lötkolben an den Draht halten und von der anderen Seite das Lötzinn an den Draht halten. Das Zinn sollte dann schön von der Kupferlitze (sofern es sich um Litze handelt) aufgesogen werden.
Wenn es sich um zwei Drähte aus Litze handelt kann man auch vor dem Löten diese beiden miteinander verdrillen. Aber obacht: auch das Fett und Schweiss von den Fingern, das sich dann an den Drähten befindet, ist nicht hilfreich beim Löten.
Achja - zum Lötzinn
Immer Elektroniklötzinn verwenden und keines vom Klempner.
Am besten dünnes Lötzinn nehmen: max. 1mm Durchmesser. Elektroniklötzinn hat meist eine Legierung von Sn60Pb38Cu2 und Flußmittelsehne(n). -- Das bekommt man in jedem Elektronikladen.
Die Schmelztemperatur liegt bei diesem Lötzinn so etwa bei 180-190°C
Die "Ökos" habe nun verodnet, daß Lötzinn kein Blei mehr enthalten darf. Für den Hobbybereich halte ich das für ziemlichen Blödsinn, aber da kann man geteilter Meinung sein...
Wie dem auch sei. Das neue Bleifreie Lötzinn (z.B. Sn96,5Ag3Cu0,5) hat eine Schmelztemperatur von rund 230°C. Das muß man beachten, wenn man nur einen einfachen Lötkolben ohne Temperaturregulierung hat. Möglicherweise werden die einfachen Geräte nämlich nicht heiß genug für das neue Lötzinn, bzw. liefern nicht genug Energie, sondern die Temperatur geht beim Löten "in die Knie". Bei Lötstationen mit Temperaturreglung ist das nicht ganz so kritisch. Die kann man in der Regel einfach höher drehen.
Ich empfehle weiterhin bleihaltiges Lötzinn. Das hat sich seit ewigen Zeit bewährt. -- Wie gesagt: meine ganz persönliche Meinung.