Ich bin so unglücklich wegen meiner Stimme und suche Hilfe :(

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Mileedii
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Hallo! Ich bin neu hier und stell mich ganz kurz vor:

Ich bin 20 Jahre alt und besuche momentan eine Musicalschule.
Singen war schon immer eine eher "geheime" Leidenschaft von mir aber ich wollte es schon immer professionell erlernen,hatte aber bis vor kurzem nicht die Chance dazu.

Seit etwa einem halben Jahr hab ich jetzt Gesangsunterricht und mittlerweile verzweifle ich etwas :(
Das Problem ist dass ich mehrere Gesangslehrer habe und mir alle etwas anderes sagen.
Ich persönlich strebe eine Mischstimme an- ist das belten?
Ich möchte nicht mit der Kopfstimme da rumträllern sondern möchte eher eine starke, nicht zu geradlinige, markante Stimme.
Am Anfang des Jahres hab ich bei Übungen so gesungen wie ich es immer tat:
Alles in Bruststimme und teilweise gequetscht,was dann zu heiserkeit führte.
Mein Lehrer meinte dann immer ich solle "im Hals loslassen".
Ich habe ihn dann oft gefragt was das heißt aber er konnte es mir nicht erklären.
Ich hab dann bemerkt dass ich in der Kopfstimme viel "freier" bin,wenn ihr wisst was ich meine und seitdem ich bei diesem Lehrer in der Kopfstimme die Übungen singe meint er: Ist ja schon viel besser :confused:
Letzte Woche sagte mir dann ein anderer Lehrer dass man meine Bruststimme wieder aktivieren müsse weil ich die Kopfstimme viel zu weit runterziehe,was ich auch bemerkt habe :confused:

Manchmal denke ich ich bin einfach nicht geeignet fürs Singen.... :(
Ich hätte gerne eine schöne,kraftvolle Bruststimme die auch nach oben geht und nicht immer enger und schmerzvoller wird und man pressen muss im Hals und sie festhält.Wie wird sie so schön frei wie die Kopfstimme? Wie schaffe ich das?

Ich habe nämlich auch schon bemerkt dass es für mich totaaaaal schwierig ist mit der Kopfstimme allein Gefühle zu transportieren. Es hört sich zwar hell und klar an aber etwas besondres, emotionales ist da nicht dabei...


Wie schaffe ich es auf eine tolle mixed-voice ohne Bruch?
Gibt es spezielle Übungen?

Ich danke euch schonmal! & Liebe Grüße MiLeedii:<3:
 
Eigenschaft
 
Das Problem ist dass ich mehrere Gesangslehrer habe und mir alle etwas anderes sagen.
Das Gefuehl habe ich nicht. Jedenfalls nicht in dem Sinn, was die sagen, schliesse sich aus. Sie haben nach Deiner Schilderung nur den Focus etwas anders.
Ich persönlich strebe eine Mischstimme an- ist das belten?
Jein:)
Eigentlich nicht. Mischen musst Du sowohl als auch (also, meiner Erfahrung nach; ich hab ueber Klassik auch schon anderes gehoert, will es aber immer noch nicht recht glauben)
Ueber Belten sollen Dir die anderen was sagen.
Am Anfang des Jahres hab ich bei Übungen so gesungen wie ich es immer tat:
Alles in Bruststimme und teilweise gequetscht,was dann zu heiserkeit führte.
Mein Lehrer meinte dann immer ich solle "im Hals loslassen".
Na, dann hoer halt auf ihn ;)
Ich habe ihn dann oft gefragt was das heißt aber er konnte es mir nicht erklären.
Brr, wenn Dir das mehrere GL nicht erklaeren koennen... Naja, vielleicht kommt hier passender Input.

Die Idee ist tatsaechlich ein Gefuehl der Weite, aehnlich wie beim Gaehnen. Der Kehlkopf und die haltenden Muskeln und die Stimmbaender sind ein ganz zartes Gebilde, die halten nicht viel Druck aus. Da muss man ganz sanft rangehen.

Ich koennte mir vorstellen, dass es bei Dir aehnlich ist wie bei mir. Ich habe sehr energiereiche Tiefen (und Hoehen, soweit ich komm), aber in der Mitte hilft das nichts. So habe ich anfangs, wenn ich unten mit viel Kraft losgesungen habe, und da haut da auch hin bei mir, dann oben "heisse Luft" gehabt, wie Ice letztens so schoen sagte. "Oben" ist in dem Fall in der Mitte, drueber hat es wieder geklappt. Wenn ich dann piano gesungen habe, war ich "paradoxerweise" in der Mitte lauter als wenn ich laut singen wollte. Ist aber eigentlich logisch, weil ich dann Druck wegnahm und somit der Stimmapparat endlich schwingen konnte.
Ich hab dann bemerkt dass ich in der Kopfstimme viel "freier" bin,wenn ihr wisst was ich meine und seitdem ich bei diesem Lehrer in der Kopfstimme die Übungen singe meint er: Ist ja schon viel besser :confused:
Dieses Gefuehl musst jetzt eigentlich "nur noch" auf die Bruststimme uebertragen, wenn es das ist, was ich meine.
Letzte Woche sagte mir dann ein anderer Lehrer dass man meine Bruststimme wieder aktivieren müsse weil ich die Kopfstimme viel zu weit runterziehe,was ich auch bemerkt habe :confused:
Stimmt auch :)
Manchmal denke ich ich bin einfach nicht geeignet fürs Singen.... :(
Ui, und das schon nach am halben Jahr. Troeste Dich, Du bist damit weiss Gott nicht allein.
Ich hätte gerne eine schöne,kraftvolle Bruststimme die auch nach oben geht und nicht immer enger und schmerzvoller wird und man pressen muss im Hals und sie festhält.Wie wird sie so schön frei wie die Kopfstimme? Wie schaffe ich das?
Ueben. Und ueben. Und ueben. Erwaehnte ich schon ueben? Aber eben aufpassen dabei, was Du willst, ist sanft singen, so paradox es klingt. Schoene kraftvolle Stimme, egal ob Brust oder Kopf oder Mix, kommt nicht mit Druck, sondern mit richtiger Stuetze und Resonanzausnutzung.
Und wehtun ist waebaeh:igitt: Das hab ich mal schriftlich in Großbuchstaben bekommen als Merksatz:
WENN ES WEHTUT, STOP!!!
Dann war was verkehrt an der Technik (ok, man muss nun nicht gleich in uebertriebene Panik verfallen, aber aufpassen ist schon gut)
Wie schaffe ich es auf eine tolle mixed-voice ohne Bruch?
Gibt es spezielle Übungen?
s.o. Ueben. Hatt ich glaub ich noch nicht erwaehnt :twisted:
 
Wenn ein Gesangslehrer sagt, man solle "im Hals loslassen", und dann aber nicht erklären kann, was er meint bzw. die Anweisung nicht in entsprechende Übungen umsetzt, so daß Du selber spüren kannst, wie sich ein freier Ton körperlich anfühlt, dann ist das ein ziemliches Armutszeugnis, liebe Mileedii.
Ich kann Deine Verzweiflung jedenfalls sehr gut nachvollziehen.... ich würde bei schlechtem Unterricht auch verzweifeln. Für angehende Musicalsängerinnen ist er auch nicht ungefährlich, weil gerade dieses Genre der Stimme einiges abverlangt und eine gute, saubere Technik unabdingbar ist.
Kannst Du etwas näher beschreiben, was Du im Unterricht eigentlich machst ?

Bevor ich jetzt zum x-ten Mal etwas übers Belting schreibe, bemühe doch erstmal die Suchfunktion - vielleicht findest Du da schon die Antworten auf Deine Fragen. Wenn nicht, dann frag ruhig nochmal !

Mixed voice und Belting können, müssen aber nicht dasselbe sein. Es ist so, dass - gerade in der Klassik - die Einregisterstimme als Ideal gilt, aber Belting doch eine Ecke vollstimmiger (bruststimmiger) gesungen werden muss.
 
Hallo und Herzlich Willkommen Mileedii!

Ich kann moniaqua nur zustimmen. Wenn deine Lehrer dir sagen, dass du loslassen sollst, spricht das wohl dafür, dass du zu viel am Kehlkopf rummachst. Um kräftig zu singen brauchst du dich nicht zu verkrampfen und pressen was das Zeug hält, das muss wie bei deiner Kopfstimme viel freier sein. Lass deinen Kehlkopf in Ruhe und sei etwas lockerer.
Was Belting angeht, kann es gut sein, dass du einfach noch nicht so weit bist. Belting ist eine Technik, die eher etwas für Fortgeschrittene ist (außer du bist Naturbelter, aber dann müsstest du es ja nicht lernen). Für Belting braucht man eine stabile Stütze und auch der ganze Rest oben drüber sollte frei sein. Wahrscheinlich wollen dir deine Lehrer erst mal das Mischen beibringen. Der mixed belt hat nämlich wie der Name schon sagt die Mischstimme als Basis. Nur dass der Anteil an Bruststimme höher ist und die Resonanznutzung anders ist. Da ist es bei vielen Lehrern die Methode dir erst mal die Kopfstimme beizubringen, damit du sie in die Bruststimme einmischen kannst. Das ist das was du momentan als Kopfstimme runterziehen spürst. Und erst wenn du ein Gefühl für den Umgang mit deiner Stimme hast, dein Kehlkopf in Ruhe gelassen wird, deine Stütze stark und stabil ist, du mischen kannst und du vielleicht weißt wie du deinen Stimmsitz beeinflussen kannst, dann kannst du dich mit gutem Gewissen ans Belting rantrauen.
Und glaub mir, ein halbes Jahr Gesangsunterricht ist nicht viel. Hab ein bißchen Geduld mit dir und deiner Stimme und üb fleißig. Wenn du die Erklärungen deiner Lehrer nicht verstehst, dann frag wieder nach. Gib dich nicht mit einer kurzen Erklärung, die du nicht verstehst zufrieden. Wenn es heißt "Loslassen heißt, dass du lockerer sein sollst" und du verstehst das nicht, dann frag wie du dich lockerer machen sollst und nicht "Ahja, lockerer, versteh zwar nur Bahnhof, aber vielleicht meint die es ja so und so". Aber wenn du merkst, dass du und dein Lehrer eine ganz andere Sprache sprecht, dann ist das schon bedenklich.
 
Im Prinzip gebe ich Dir vollkommen recht, Vali, aber meiner Erfahrung nach hat es wenig Sinn zu sagen: lass den Kehlkopf locker. Die meisten Leute spüren ihren Kehlkopf nicht bzw. erst dann, wenn sie schon zuviel drücken und es dann unangenehm im Hals wird oder wehtut. Ich habe meinen Kehlkopf auch nie direkt gespürt, daran hat sich auch bis heute nichts geändert. Ich finde es einfach sinnvoller, mit bestimmten Übungen und Bildern zu erreichen, dass die Kehlkopfmuskulatur flexibler wird - aber Grundvoraussetzung dafür ist die richtige Körperhaltung, und der richtige Einsatz des Atems.
 
Hallo!
Danke für eure Antworten. Ja,das ist eben mein Problem,dass ich meinen Kehlkopf ja gar nicht spüre sondern lediglich dann Schmerzen im Hals und so...ich kann ihn beim singen in der Bruststimme auch nicht unten lassen irgendwie....
Was wir machen? Wir arbeiten eigentlich bei jedem Lehrer ganz verschieden.
Eben mit Stimmübungen auf Vokalen oder Atemübungen wo man ausatmet und dann den ersten Ton "gleich mit einatmet"... ziemlich schwer zu erklären.
Aber wohl fühle ich mich bei den meisten Übungen nicht und wenn dann nur wenn ich ganz tief oder in der Kopfstimme oben singe,bei der Mittellage ist es echt blöd.
 
Hi,

nach meiner Erfahrung ist es viel leichter, etwas zu "machen" als etwas "nicht zu machen". Günstige Strategie wäre es also, sich auf eine Sache zu konzentrieren, die man machen soll (also z.B. Haltung, Atmung, Stütze, Mundstellung - aber jeweils nur eines davon), und zu hoffen, dass dann die Dinge, die man falsch macht, von alleine verschwinden. Genau dieses "locker lassen" alleine funktioniert bei mir auch nicht. Gesang ist auch nicht "locker lassen", sondern vielmehr an den richtigen Stellen locker lassen, an den anderen Stellen anspannen (im positiven Sinne von Energie bereitstellen).

Ein isoliertes "lass locker" ohne ein "tu stattdessen das" bringt normalerweise nichts.

Gruß,

sss
 
Genau dieses "locker lassen" alleine funktioniert bei mir auch nicht.

Stimmt ... ich fand es immer wieder vergnüglich, wenn meine GL mir 5 Sachen sagte, auf die ich während des Singens achten soll und mich dabei noch ermuntern wollte, "locker zu lassen" (Häh?).

Und wenn dann noch zwei verschiedene Lehrer an einem rumdoktern : das stelle ich mir auch frustierend vor.

Mileedii;
vielleicht gelingt es dir ja nach einer Zeit, aus den Quintssenzen der beiden Lehrer und deinen eigenen Vorstellungen, dein eigenes Idealbild von deiner Stimme zu kreieren. Denn offensichtlich hast Du ja eine bestimmte Vorstellung davon, wie du klingen möchtest. Und je nach Song, Range und Tonlage könnten dir beide Ansätze ja nützlch sein.

Insofern würde ich halt aufpassen, meinen Klang nicht gänzlich in die Hände der Lehrer zu übrgeben, sondern eben auch durch viel "einfach machen" einen Rest Eigenverantwortung zu behalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deswegen mag ich Musikschulen im allgemeinen nicht - auch wenn es sicher Ausnahmen gibt. Wenn ich Fließbandarbeit sehen will, geh' ich zu Opel. Mehrere Lehrer, die einem verschiedene Sachen sagen :rolleyes: Es mag ja sein, daß sie nur ihre Schwerpunkte anders setzen, aber woher zum Kuckuck soll der Schüler das denn wissen und da ein vernünftiges Ganzes draus machen?
Ich bin da ganz Bell*'s Meinung. Der Lehrer ist dazu da, es verständlich zu erklären. Es ist seine Aufgabe - und seine ganz alleine! - daß der Schüler es versteht und anwenden kann. Nie (!) ist ein Schüler zu blöd! Und es ist nie (!) die Schuld des Schülers wenn er/sie etwas nicht lernt. Diese Auffassung herrscht schon bezüglich der normalen Schule vor - die Schüler könnten, wenn sie sich nur mehr anstrengten :bang: Kein Wunder, daß die Bildung den Bach runtergeht....:mad:

Ich vermute mal, Mileedii, daß Du ein stolzes Sümmchen springen läßt, um dort unterrichtet zu werden. Also solltest Du auch das bekommen, wofür Du dorthin gehst. Wenn sie es Dir nicht vermitteln können (oder aus Faulheit, weil Du evtl. nicht ins Schema F paßt, nicht vermitteln wollen), dann gib' Dein Geld jemandem, der Dich weiterbringt. Sprich mit Deinen Lehrern dort und sag' ihnen ganz klar was Sache ist - daß Du Probleme hast, ihnen zu folgen und sie Dir nicht das beibringen, weswegen Du dort bist. Ein halbes Jahr ist zwar nicht genug, um singen zu lernen - aber es reicht aus, um einschätzen zu können, ob einen Unterricht voranbringt. Dann müssen sie Farbe bekennen, Dir erklären, was sie eigenlich mit Dir anstellen und warum und auf welchem Weg es wie vorwärtsgehen soll. Wenn sie das können, gib ihnen noch etwas Zeit, um den Unterricht besser zu gestalten - wenn nicht, geh weg.

Ich komme mir etwas seltsam vor, weil ich in jedem zweiten Beitrag schreibe, daß jemand sich wen anders suchen soll :gruebel: Und es kann ja auch sein, daß Deine Lehrer gar nicht wissen, welche Probleme Du hast. Manchmal sagen Schüler zu allem "boah, toll", gehen nach Hause und denken sich "blöder Unterricht, das bringt mir gar nix". Also red' mit den Leuten und dann wirst Du weitersehen (ich bin ja schon fast erschreckend versöhnlich gestimmt heute :eek: )
 
Ich habe ja schon doppelt so viele Lenze auf dem Buckel wie Du, und aus dieser Erfahrung heraus postuliere ich folgendes:
Die beste Ausbildung für Gesang ist das Singen im Chor!
Egal, welche Art von Chor - am besten mehrere:great:
Imho fordert keine andere Art des Singens so heraus, wie der Chorgesang: Man muss stimmlich und gesanglich seinen (zugewiesenen) Platz finden. Gleichzeitig aber kann man sich auch am Gesang der anderen orientieren. Für mich jedenfalls war das die beste Schule. Also: Ran an den Gesangverein, den Kirchenchor, den Gospelchor, usw...
 
Na ja.... das kann ich nicht gerade unterschreiben. Unter meinen Schülern sind genügend Chorsänger/innen, darunter auch welche, die schon jahrelang in Chören singen. Und da gibt es mehr als genug gepresste, gequetschte, intonationationsschwache und heisere Stimmen; Soprane, die beim zweigestrichenen f versagen, Leute, die ins falsche Stimmfach gesteckt wurden oder ohne jede Technik singen und gerade deshalb dringend Einzelunterricht brauchen. Also jemanden, der auf ihre Körperhaltung schaut, ihnen beibringt, wie man stützt, wie sich ein freier Ton anfühlt und wo er sitzt.... das ganze Stimmbildungsprogramm eben.
Und gerade (deutsche) Gospelchöre finde ich diesbezüglich besonders schlimm. Die guten kannst Du mit der Lupe suchen.
Ich behaupte glatt das Gegenteil: wenn man zunächst einmal singen lernen muss, kann ein Chor unter Umständen das Verkehrteste sein.
 
Je nun, ein schlechter Chor(leiter) ist wie ein schlechter Gesangslehrer....
 
Ich habe ja schon doppelt so viele Lenze auf dem Buckel wie Du, und aus dieser Erfahrung heraus postuliere ich folgendes:
Die beste Ausbildung für Gesang ist das Singen im Chor!.

Bei allem Respekt vor deiner Altersweisheit : Aber das ist einfach Quatsch.

Man muss stimmlich und gesanglich seinen (zugewiesenen) Platz finden. Gleichzeitig aber kann man sich auch am Gesang der anderen orientieren.

Das kann ein Vor- aber auch ein Nachteil sein: Zum einen ist der zugewiesenen Platz aus reinem Mitgliedermangel nicht immer der passende, sondern gern auch mal ne Notlösung, zum anderen kann die Orienterung an anderen Chormitgliedern auch der Selbstentfaltung im Wege stehen. Das ist wiederum ne Typfrage: lass ich mich von den anderen tragen oder versuche ich, mich davon abzusetzen. In einem Chor hört der Sänger sich aber immer nur als Teil eines Gesamtbildes / klangs - das ist wie durch ein starkes Effektgerät. Der Schrecken kommt dann, wenn man sich das erste mal ganz trocken hört.

Ein Chorleiter möchte mit den zur Verfügung stehenden Mitteln in erster Linie einen guten Chor ausbilden - nicht unbedingt gute Solisten. Für Interpretation, Variationen, Stimmbildung und Improvisation - also den Aspekten, die eine guten Solisten ausmachen, nicht gerade förderlich.

Gerade hier sucht die Threaderstellerin ja nach einem bestimmten Stimmklang, den sie ausbauen möchte. In einem Chor käme dieser individuelle Wunsch wohl zu kurz.

Ein Chor kann wohl unterstützende Wirkung haben, um erste Hemmschwellen abzubauen, Routine zu bekommen. Aber gute Leadsänger bringt ein Chor nicht automatisch hervor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Je nun, ein schlechter Chor(leiter) ist wie ein schlechter Gesangslehrer....

Auch ein guter Chorleiter kann angesichts der Masse nicht allzuviel stimmbildnerische Arbeit leisten. Vor allem kann er nicht auf den Einzelnen eingehen, und das ist gerade das Wichtigste, weil Stimmen so individuell sind.
Die meisten Hobby- und Laienchorleiter sind froh, wenn sie überhaupt genügend Leute haben, darum nehmen sie auch jeden. Ganz anders sieht es schon bei den semi- und professionellen Chören aus: da mußt Du zunächst einmal vorsingen. Und wenn Du nicht schon eine Menge an gesanglichem Können mitbringst, wirst Du gar nicht erst genommen.
 
Jetzt aber zurück zum Thema.

Was wir machen? Wir arbeiten eigentlich bei jedem Lehrer ganz verschieden.
Schon das irritiert mich. Normalerweise hast Du im Gesangsstudium schwerpunktmäßig einen Lehrer. Zumindest bis die Basics sitzen. Du musst erst mal wissen, was grundlegend gut tut, um mit mehreren Coaches umgehen zu können.
Gibt es die Möglichkeit, nur bei einem der Lehrer Unterricht zu nehmen? Zumindest für eine gewisse Zeit?

Aber wohl fühle ich mich bei den meisten Übungen nicht
Das ist ganz schlecht.

und wenn dann nur wenn ich ganz tief oder in der Kopfstimme oben singe,bei der Mittellage ist es echt blöd.
Das heißt für mich, dass die nicht an Deinem Registerausgleich arbeiten. In der Mittellage hat man zu Anfang häufig Schwierigkeiten, aber es darf nicht sein, dass alle Übungen in dem Bereich nur mühsam sind.
 
und besuche momentan eine Musicalschule.

Hi, wenn ich das richtig verstehe ist das keine Musikschule sondern eine private bzw. kommerzielle Schule für Musicalgesang, richtig?

Ich schließe mich Ice Princess an: Ich halte es nicht für gut bei verschiedenen Lehrern Unterricht zu nehmen, gerade wenn man man die Basics lernt.
"Viele Köche verderben die Köchin"....
Wie sollst Du eine vernünftige Basis bekommen wenn jeder an verschiedenen Teilaspekten arbeitet...
Auf jeden Fall mußt Du etwas an Deiner Lehrersituation ändern. Hast Du Dein Problem schon mal angesprochen?
 
Ja es ist total anstrengend...weil wenn man eigentlich keine Ahnung hat dann kann man auch nicht wissen was richtig ist bzw. für einen passt. Sie sagen halt immer: Nehmt euch das heraus was für euch passt bei den verschiedenen Lehrern...das versteh ich auch aber ich will ja auch dann nur das was mir was bringt und nicht wehtut oder unangenehm ist. Versteht ihr?
Inpuncto Chor hab ich schon etwas Erfahrung nur möchte ich wirklich guten Einzelgesang haben weil im Chor ist mir das viel zu wenig.
 
Dieser Rat "Nehmt euch das raus, was passt" - der ist genau dann gut, wenn Du die Basics drauf hast, eigentlich solltest Du dafür schon singen können und eine Basis haben, bei der Du auch durchschaust, was die Übungen tun und wieso die eine funktioniert und die andere eben nicht.
Je nach Begabungslage, Unterrichtshäufigkeit und Konsequenz beim Üben würde ich sagen dass da unter einem Jahr Unterricht gar nichts geht, eher zwei bis drei bis Du so weit bist, dass Du wirklich von einem zweiten/dritten Lehrer Input annehmen kannst.

Machst Du gerade eine regelrechte Ausbildung an dieser Schule oder hast Du dort Gesangsunterricht nebenbei? Wobei es eigentlich egal ist.

Ich glaube, dass es für Dich das aller-allerwichtigste ist, dass Du jetzt erst mal für ein Jahr oder so nur EINEN Lehrer hast, eine Person die mit Dir arbeitet, die sich auf Deine Stimme einlässt, die die Übungen so zusammenstellt, dass es eben nicht unangenehm ist.
 
das versteh ich auch aber ich will ja auch dann nur das was mir was bringt und nicht wehtut oder unangenehm ist. Versteht ihr?

So sollte es auch sein. Es dauert allerding manchmal, bis man herausgefunden hat, was einem guttut. Du solltest Deinen Lehrern auf alle Faelle sagen, wenn eine Uebung wehttut/ungut ist. Dann ist die Uebung naemlich entweder fuer Dich nicht geeignet oder es kam halt nicht richtig an, was der Lehrer wollte; in beiden Faellen muss man jedenfalls etwas ander(e)s machen. Uebungen, die nichts bringen ausser einem wehen Hals sind fuer die Katz.
 
Du musst deine Probleme, Fehler und eventuelle Schmerzen deinem/deiner Lehrer/in möglicht genau darlegen, sonst hat er/sie nur bedingt die Chance darauf einzugehen.

Schmerzen können auch einen Positiven nebengeschmack haben, zb weiss man: schmerzt es nicht mehr mache ich es richtiger ;).

Nein im Ernst, Singen bedeutet auch das du den Mut hast dich mit genau diesen Problemen auseinanderzusetzen. Das ist teilweise sehr niederschmetternd, vllt ist es am besten, du machst die Basics mit deinem Lehrer noch einmal, sodass du merkst wo deine Fehler liegen, bzw was deine Fehler sind.
Hier ist eine systematische Arbeitweise warscheinlich auch schonend für deine Psyche, heisst das du analytisch an deinene Gesangstechnik gehst, ohne dich selbst beim Singen zu bewerten.

Grüße,

Tsala
 

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