Inear-Signale - Tap-Points - Pre/Post EQ, Dynamics, …

PeaveyUltra120
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Hi,

wie handhabt ihr die Abgriffpunkte der Signale fürs IEM?
Nehmt ihr fürs IEM die Signale Pre oder Post-Fader? Pre oder Post-Kompressor?

Grüße
Peavey
 
Eigenes IEM Pult oder FOH Pult?
 
Eigenes FOH-Pult mit festem Tontechniker + Klangfabrik

bisher:

Eigenes FOH-Pult mit festem Tontechniker + IEM über die Mixbusse
 
Ich habe in den letzten Jahren doch immer mehr (nicht überwiegend aber doch mehr als früher) mit Leuten auf der Bühne zu tun, die ein eigenes IEM System mit bringen, ich aber deren Mix vom FOH Pult aus mache. In der Regel bekommen die die Kanäle Post EQ in den Mix (Gates oder so ein Zeug benutze ich ja kaum bis gar nicht). Post EQ alleine schon deswegen weil man ja den auch braucht um örtliche Unstimmigkeiten auszubügeln. Beim WINg kann man auch Pre EQ gehen, weil man ja für die Pre Fader Busse einen eigenen 3-Band PEQ hat.

Beim Kompressor wird es schon haariger. Viele Sänger z.B wollen gar keinen Kompressor auf dem Monitor weil der sie daran hindert ihre Stimme zu kontrollieren. Manch einer will wieder Kompressor. Die Antwort auf deine Frage wäre also ein klares "es kommt darauf an".
Ein Problem kann entstehen wenn man klassisches Monitoring und IEM mischt, bzw mischen muss. Denn nicht alle Pulte bieten eine wirklich flexible Konfiguration bei den Abgriffpunkten je Mixbus und Kanal. Da ist nach wie vor das X32 recht gut aufgestellt. Da kann man je Kanal und (paarweise) Mixbus den Tapp Point festlegen. Das X-Air lässt das auch je Mixbus und Je kanal einstellen. Beim WING ist das so, dass man einen Tap Point im Kanal hat, der dann für alle Pre Fader Wege benutzt wird. Das kenne ich auch so bei den A&H Pulten. also nicht ganz so flexibel. Da muss man dann hin und wieder schon auf separate Kanäle ausweichen um unterschiedliche Settings zu benutzen. .
 
ich zitiere mich mal selber
Die Antwort auf deine Frage wäre also ein klares "es kommt darauf an".
Ich seh das etwas entspannt, wenn es was bringt, dann ja, wenn es stört, dann nein. Wie gesagt, beim WING hast du die Optionen den Kanal EQ für den FOH zu benutzen, und den 3-Band Tap EQ für die Monitor Sends. Das wird spätestens dann interessant wenn du im Kanal nicht den Standard 6-Band PEQ benutzt, sondern einen alternativen, sagen wir mal Boutique EQ.
Und es ist ja schon da und dort passiert, dass das Signal aus einem Bass, Kemper oder Keyboard nicht wirklich optimal am Monitor geklungen hat. Als Näherungslösung kannst du ja mal Mikros Post EQ und alles andere Pre EQ nehmen und den Tap EQ als Reserve benutzen.

Nachtrag: Ich rede jetzt vom WING als Pult, obwohl die Diskussion ja an sich eher generell gehalten ist. Korrigiere mich wenn ich da zu konkret in den Antworten bin.
 
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Und es ist ja schon da und dort passiert, dass das Signal aus einem Bass, Kemper oder Keyboard nicht wirklich optimal am Monitor geklungen hat.
Genau deshalb wäre es für mich evtl. interessant, keinen EQ auf dem Monitor zu hören. Ich will ja, dass die „konstanten“ Signale schon möglichst optimal von der Bühne kommen. Könnte ein EQ das nicht verfälschen?
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Dann wirds beim Wing >24 Signale tatsächlich schwierig, die Signale nach dem Kanalprozessing auszukoppeln, richtig?
 
Viele Signale werden durch den Einsatz des EQ aber deutlich besser. Optimiert, nicht verfälscht. Alleine der LoCut hält soviel Mulm von der PA und den Monitoren, auf den wollte ich nicht verzichten. Und als Tech will ich keinen Tiefbass auf meinen Monitoren, ich bin mir sicher, das tut auch den IEM-Hörern nicht gut.
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Genau deshalb wäre es für mich evtl. interessant, keinen EQ auf dem Monitor zu hören. Ich will ja, dass die „konstanten“ Signale schon möglichst optimal von der Bühne kommen. Könnte ein EQ das nicht verfälschen?...

Wie gesagt, optimal wird es oft erst nach Einsatz des EQ. Ich habe in über 35 Jahren Tontechnik erst eine einzige Band gehabt, bei der ich auf 50% der Kanäle keinen EQ brauchte. Alle anderen wurden/werden auf allen Kanälen EQ't. Und die sind glücklich damit.
 
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Einmal alle Inputs doppelt aufgelegt / gepatched und das Problem ist aus der Welt. Sollte fast jede zeitgenössische Konsole hinkriegen - im schlimmsten Fall lässt man ein paar weniger wichtige Kanäle weg.

Einmal aufgesetzt schafft das maximale Flexibilität und erleichtert in der Regel die Arbeit enorm - weil nichts von dem, was ich für den Mix nach vorne anfasse, beeinflusst den Monitor.
 
Viele Signale werden durch den Einsatz des EQ aber deutlich besser. Optimiert, nicht verfälscht. Alleine der LoCut hält soviel Mulm von der PA und den Monitoren, auf den wollte ich nicht verzichten. Und als Tech will ich keinen Tiefbass auf meinen Monitoren, ich bin mir sicher, das tut auch den IEM-Hörern nicht gut.
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Wie gesagt, optimal wird es oft erst nach Einsatz des EQ. Ich habe in über 35 Jahren Tontechnik erst eine einzige Band gehabt, bei der ich auf 50% der Kanäle keinen EQ brauchte. Alle anderen wurden/werden auf allen Kanälen EQ't. Und die sind glücklich damit.
Klar. Mein Anspruch wäre dann aber, Locut und Co. schon in Kemper und Co. passend einzustellen.

Einmal alle Inputs doppelt aufgelegt / gepatched und das Problem ist aus der Welt. Sollte fast jede zeitgenössische Konsole hinkriegen - im schlimmsten Fall lässt man ein paar weniger wichtige Kanäle weg.

Einmal aufgesetzt schafft das maximale Flexibilität und erleichtert in der Regel die Arbeit enorm - weil nichts von dem, was ich für den Mix nach vorne anfasse, beeinflusst den Monitor.
Aber nur wenn der Monitormix in der FOH-Konsole erfolgt, oder das IEM-Pult das entsprechende Prozessing bieten kann.
In unserem Fall FOH-Pult + Klangfabrik wäre es schwieriger.

Aber wir sind uns einig, dass IEM vor dem Kompressor abgegriffen wird? :)
 
Mein Anspruch wäre dann aber, Locut und Co. schon in Kemper und Co. passend einzustellen.
Zum einen kommt, so denke ich mal, nicht alles von Kemper & Co. Da gibt es sicher auch MIkro und die fangen nicht nur das Nutzsignal ein, sondern auch was so alles im Raum passiert.
Da ist es dann auch recht gut, wenn man da und dort Korrektur Glieder (a.k.a EQs) hat. Und ja sobald der Kemper Sound über Boxen abgestrahlt wird, kann der den Raum anregen, was wiederum über die Mikros rein kommt. Ich mache das oft so, das ich ein Signal, und sei es ein Line Signal, für die Verwendung in diesem speziellen Raum korrigiere, damit die Mikros nicht unnötigen Schmutz einsammeln.
Einmal alle Inputs doppelt aufgelegt / gepatched und das Problem ist aus der Welt.
Noch besser ist es, gleich Monitorwelt und FOH Welt zu trennen, und noch viel besser ist es jeden Monitor Weg komplett getrennt zu behandeln. Ist halt ein recht großer Aufwand. Bei vielen Veranstaltungen rechnet sich das aus vielerlei Gründen nicht. Und seien wir uns mal ehrlich, soo arg werden sich FOH und Monitor Sound ohnehin nur dann unterscheiden wenn sowieso alles zusammen schon im Argen liegt und die Tendenz in Richtung "Mischen impossible" geht.
Aber wir sind uns einig, dass IEM vor dem Kompressor abgegriffen wird?
Wie ich schon sagte, ich seh das alles nicht so dogmatisch. Was gebraucht wird, wird gebraucht und deshalb auch, im Rahmen der Möglichkeiten, umgesetzt. Wenn ein Kompressor auf einem Signal Sinn ergibt, dann wird der verwendet. Schwieriger würde ich das mit den Gates sehen, aber eigenartigerweise wird das nie so richtig diskutiert. Dabei ist das Gate in den allermeisten Fällen vor dem EQ, also hat man sich den bei der Einstellung "Post EQ" still und heimlich mit eingetreten. Und so kann man sich recht schnell mit streng eingestellten Gates eine extrem unruhigen Sound, FOH und Monitor gleichermaßen, eintreten.
 
Aber nur wenn der Monitormix in der FOH-Konsole erfolgt, oder das IEM-Pult das entsprechende Prozessing bieten kann.
In unserem Fall FOH-Pult + Klangfabrik wäre es schwieriger.

Aber wir sind uns einig, dass IEM vor dem Kompressor abgegriffen wird? :)

Kommt ganz drauf an - wenn ich das richtig sehe, dann ist diese "Klangfabrik" (ich hatte noch keinerlei Berührung damit) doch sowas wie ein Monitormischer + X auf Hardwarebasis - die Inputs bekommt dieses Ding via Dante oder MADI oder whatever.

In so einem Fall würde ich einfach die Signale nach dem Preamp rausschicken - ohne alles, weil das Processing steckt ja in der Klangfabrik. Alles andere wäre ja kontraproduktiv - weil je nach Routing dann auch Änderungen am FoH Auswirkungen auf den Mix in der Klangfabrik hätten - oder steh ich jetzt auf dem Schlauch?
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Noch besser ist es, gleich Monitorwelt und FOH Welt zu trennen, und noch viel besser ist es jeden Monitor Weg komplett getrennt zu behandeln. Ist halt ein recht großer Aufwand. Bei vielen Veranstaltungen rechnet sich das aus vielerlei Gründen nicht. Und seien wir uns mal ehrlich, soo arg werden sich FOH und Monitor Sound ohnehin nur dann unterscheiden wenn sowieso alles zusammen schon im Argen liegt und die Tendenz in Richtung "Mischen impossible" geht.
Versteh ich nicht - klar ist ein separater Monitormix edel, aber jetzt mal ehrlich: wer aus diesem erlauchten Kreis fährt mit der entsprechenden Infrastruktur und Personal regelmäßig raus?

Wenn ich FoH und Monitor von vorne mache, dann ist der Aufwand bescheiden - und die Möglichkeit, jeden Weg separat zu behandeln ist gegeben (und möchte ich auch nicht missen). Wie gesagt - das richtet man sich einmal als Preset ein und der Rest ist eigentlich nur noch Anpassung.

Und ja - die Unterschiede sind teils gravierend und nein - es liegt nicht alles im Argen. Es sind einfach zwei komplett unterschiedliche Ansätze.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf meinem FOH Pult gleich zwei Welten parallel zu bearbeiten ist mir zu viel Aufwand, dann doch lieber gleich ein zweites Pult nehmen, da ist für mich die Gefahr geringer, dass sich diese beiden Setups doch wieder mischen. Und seien wir uns mal ehrlich, wer hat in einer Klein-Festival-Situation die Zeit, die ganzen 20-24 Kanäle doppelt aufzupatchen, am Fremdpult die beiden Soundchecks durchzuführen, wobei man beim Monitorsoundcheck oft gar nicht mal so richtig weiß was da raus kommt, uswusf.

Also für mich gilt, wenn ich vom FOH den Monitor mache, dann in der Regel mit den selben bearbeiten Signalen. Gut, manchmal dopple ich auch mal einen Kanal, aber nur unter Protest.
Wenn getrennt dann richtig und dann sind auch zwei Leute am Start, einer am FOH Pult und der zweite am Monitor Teil auf der Bühne. So, für mich windige, Zwischenlösungen führen meist dazu das beide Welten (FOH und Monitor) nicht zufriedenstellend umgesetzt werden, da man sich zu sehr verzettelt. Mag aber auch daran liegen dass ich inzwischen doch ins Alter komme, in dem man nicht mehr ganz so quirlig ist.
 
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Hmm - ok, vielleicht sollten wir dann doch erst mal klären, von welchen Größenordnungen wir sprechen (;O)

Setups, "die sich dann doch irgendwie mischen" kenn ich eigentlich nur von meinem verblichenen Schwiegervater, bei dem sich "wieder mal was bei Windows installiert hatte" - was er gar nicht nachvollziehen konnte (;O) - und ich selbst gehöre ganz sicher nicht mehr zu den Jungspunten...

Wo ich hin will: ich "leiste" mir den Luxus, diese Methode entweder in ein paar Bandpulte geimpft zu haben oder - noch schöner - mit Pult unterwegs zu sein (alternativ so ein Setup für ein paar gängige Konsolen auf dem Stick zu haben) - hat sich in meiner Welt (150 - 5.000 Leute) bisher bewährt und nie Stress geschaffen. Entweder wirft man noch eine Strippe oder das Festival hat eine über. Der Rest ist doch eigentlich das übliche Procedere: Gains glatt ziehen, ein bisschen EQ und Dynamik - und los. Mit digitalen Konsolen kopiert sich das ja eigentlich auch ganz schnell und bequem - und irgendwelche Pläsierchen der Musiker kennt man und regelt entsprechend nach.

Nochmal - zwei Konsolen und zwei Menschen sind schon super - aber eben in der Region selten (ok, bei 5.000ern häufiger als bei 500ern), aber was spricht dagegen, dem örtlichen Kollegen den Monitor anzuvertrauen?

Oder - noch schöner - ME, Aviom oder dergleichen und den ganzen Palaver an die Kunst selbst delegieren (;O)

Adaptieren wir das doch mal auf die Fragestellung des Kollegen: was spricht dagegen, bei seiner Lösung mit der Klangfabrik die Signale per Dante / Whatever hinter dem Gain auszuspielen und das gesamte Processing in der Klangfabrik zu machen? Dafür ist das Ding doch da?
 
was spricht dagegen, bei seiner Lösung mit der Klangfabrik die Signale per Dante / Whatever hinter dem Gain auszuspielen und das gesamte Processing in der Klangfabrik zu machen? Dafür ist das Ding doch da?
Ich gebe dir grundsätzlich , und das ist genau die Frage die ich mir für uns stelle:
Siedeln wir das IEM-Prozessing im FOH-Pult oder in der Klangfabrik an? Was ist für und besser?

Meine Gedanken dazu (gerne bewerten / kommentieren):
-Klangfabrik kann EQing
-Klangfabrik hat keine Kompressoren
-Wir haben keinen seperaten Monitortechniker
-Semiprofibereich
-beim Prozessing im FOH-Pult würde das Prozessing vom Mischer automatisch für den FOH gemacht, und damit Arbeit sparen? Oder wäre das eher ein Nachteil, weil sich der IEM-Sound jedes Mal ändert
-Was ich schlecht beurteilen kann: Wie abhängig ist der IEM-Sound vom Raum? Wie stark müsste man einmal getroffene IEM-EQings immer wieder an unterschiedliche Locations anpassen?
-Würde das je nach Location nötige FOH-EQing nicht stärkere Auswirkungen auf den IEM-Sound haben, als bei fixem EQing direkt in der Klangfabrik?

Ich glaube wir kommen der Sache näher :)
Danke für euren Rat.
 
Mein Weg wäre: in der Klangfabrik sachdienlich filtern und mal sehen, obs nicht einfach ohne Kompression geht. Den Mix kann sich ja jeder Musiker selbst per App machen. Ich würde es möglichst unabhängig vom FoH halten.
Wie sehr der Raum Einfluss auf den Sound des IEM hat - ist schwierig zu pauschalisieren. Kommt drauf an, welche Quellen da sind. Ist aber in der Regel nicht so gravierend - in meiner Erfahrungswelt gehts in der Regel um Overheads und PA-Gebrummel, der Rest ist beherrschbar.
 

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