Instrumentenkabel richtig abisoliern?

kahawe
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Ich lerne mir gerade das Löten von Kabeln etc. und habe noch keinen optimalen Weg zum Abisolieren gefunden... das typische Spirit XXL hat ja einen recht robusten Plastikmantel außen herum und ich habe erstmal ein Kabelmesser probiert aber das kommt da nicht richtig durch und schneidet auch eher Spiralen als sonst 'was rein; mit einem Kabelschneider geht es eigentlich wenn man SEHR vorsichtig ist, nur dauert es ewig und man erwischt sehr leicht was auch immer darunter liegt, also kratzt mal den Schirm an etc.

Als nächstes hätte ich dann einfach mal eine Abisolierzange bestellt (genau die fehlt nämlich noch...) aber wollte vorher noch um Tipps bitten, wie man denn am besten, einfachsten und idiotensicher abisolieren kann ohne Schirm oder Leiter zu beschädigen. Wie sieht es denn mit so automatischen Abisolier-Wunderwerkzeugen aus? Die kosten ja doch einiges... sind die es wert und erleichtern einem wirklich die Arbeit so sehr und man kann nichts mehr falsch machen? Irgendwelche Werkzeug oder andere "Geheimtipps"?

Und, was kann man denn nach erfolgreichem Löten verwenden, um die Lötstelle zu beschichten bzw zu isolieren oder noch zusätzlich zu schützen? Bei manchen boutique-Effekten kennt man ja dieses schwarze Zeug auf den Platinen... oder bei einem kleinen, engen "pancake plug" wenn ich die Lötfahnen noch extra vor Kurzschlüssen nach unten zum Gehäuse hin schützen will? Einfach ein kleines Stück Schrumpfschlauch vielleicht? (aber der geht ja dann schon beim Löten ein...)
 
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Hallo kahawe,

ich praktiziere das meist mittels Cutter/Kabelmesser. Dabei nicht ganz einschneiden, sondern einfach vorsichtig einmal drum herum. Da das Kabel an der Schnittstelle stark biegen und mit dem Cuttor vorsichtig so lange nachschneiden, bis das Gummi ganz durchreist. Kabel drehen und an der nächsten Stelle so weiter machen, bis du rundum einmal gebogen und geschnitten hast.
So sollte das zumindest für Instrumentenkabel (kein Textil) und Mikrokabel machbar sein. Vielleicht nicht die professionelle Art, aber für die Arbeit mit einem Hobby-Werkzeugsatz ohne teure Zangen auf alle Fälle ein Weg.

Und, was kann man denn nach erfolgreichem Löten verwenden, um die Lötstelle zu beschichten bzw zu isolieren oder noch zusätzlich zu schützen?
Wenn du bleifreies (Ag/Zn) Lot mit nicht zuviel Flussmittel verwendet hast, musst du die Lötstelle meist nicht mehr reinigen oder beschichten.
Ich verwende für die isolierten Innenleiter meist ein Stück Schrumpfschlauch. Es gibt aber auch nicht-schrumpfende Isolierschläuche.

Wie sieht es denn mit so automatischen Abisolier-Wunderwerkzeugen aus?
Für einfache Isolierung der Inneleiter IMHO genial. Für den dicken Gummimantel der Aussenisolierung aber meist nicht geeignet, so zumindest meine Erfahrung.

LG :)
 
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Also zu den automatischen Abisolier-Wunderwerkzeugen kann ich nur positives sagen, allerdings braucht es für den starken Mantel eine Andere, als für den Innenleiter. Ich hab für Aussen eine alte Würth Abisolierzange (selbsteinstellend) 6mm²-16mm² und für Innen ne alte Weidmüller 0,08mm² - 6mm²
Für aussen muss es eine große sein, da die kleineren Zangen kein rundes Messer besitzen und somit der Mantel nicht wirklich abgeschnitten wird.

Also mein Fazit: gutes Werkzeug - gute Arbeit (allerdings bin ich auch Elektriker und da brauch ich solche Zangen auch beruflich)

Gruß
Jens
 
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Das Teil hier müsste doch theoretisch von ganz dünn bis zum dicken Außenleiter alles strippen können hm? Wobei das für mich immer noch ein Wunder ist, wie da so genau die Dicke der Isolierung automatisch eingestellt wird... aber so lange es gut funktioniert, will ich die Geister nicht mit blasphemischem Hinterfragen erzürnen :)
 
Die gängige Bezeichnung für diese Wunderabisolierzange ist "Stripax" - das Original ist von Weidmüller, es gibt viele Nachbauten bzw. Lizenznehmer. Die Anschaffung einer Stripax ist in jedem Fall zu empfehlen, kann man auch günstig gebraucht bei eBay erwerben. Die geht allerdings nur für den Innenleiter.

Für außen nimmt man diese Rundkabelstipper, die durch Drehbewegung den Außenmantel nur einritzen, ohne das Kupfer des Schirmes zu berühren/anzuritzen. Durch allseitiges Biegen trennt sich die restliche Isolierung bis auf den Cu-Schirm und kann dann abgezogen werden.

Hier gibt es ein Anleitungsvideo für das Löten und Konfektionieren von XLR-Kabeln, trifft auch für Instrumentenkabel weitgehend zu. Ich bin kein Freund von dem dort empfohlenen Lötwasser; ich verwende seit Urzeiten zusätzlich Kolophonium, z. B. in dieser Form. Besonders das gelegentliche Eintauchen der Lötkolbenspitze macht diese wieder "schön aussehend" und glänzend und unterstützt den anschließenden Lötvorgang. Auch die verdrillten Litzenenden drücke ich meist vor dem Löten mit der Lötkolbenspitze in das Kolophonium.


eBill
 
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hier nochmal ein Bild von meinen beiden Abisolierzangen...
2011-10-05 20.54.40.jpg
Hier kann man sehen, wie die linke 2 halbrundklingen besitzt, speziell für Kabelquerschnitte 4mm²-16mm²... dagegen rechts, die normale Absetz-Zange
Den angesprochenen Rundkabelstripper, oder Jokary genannt, habe ich auch, geht aber nicht so flink, wie mit der Absetz-Zange
 
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