Intonationsprobleme in Band - wie üben?

maetze
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Hallo erstmal...

Ich bin Gitarrist und Bandleader einer SKA-Band.
Wir haben auf der Bläser-Seite 1x Posaune, 1x Trompete und 1x Sax.

Wir haben einen relativ kleinen Proberaum, und deshalb ist es immer relativ laut mit all den Instrumenten. Das Problem ist, dass die Bläser ziemlich schlecht intonieren - die treffen die Töne so gut wie nie sauber - weil sie sich gegenseitig nicht genug hören.

Bringt es was, wenn wir Proben machen, an denen nur die Bläser anwesend sind und die Intonation üben (haben wir bereits ein paar mal gemacht, und da war es nicht schlecht)? Denn wenn wieder alle Instrumente dabei sind, dann hören die ja wieder nix und intonieren wieder schlecht.

Ein weiteres Problem ist, dass sie sich mit gehörschutz noch weniger gegenseitig hören, da sich die Vibrationen des eigenen Instruments über den Schädel in die Ohren übertragen (ohne gehörschutz ist es wirklich verdammt ungesund bei uns im Proberaum).

Des weiteren behaupten die Kerle, dass es für die Intonation nix bringt wenn sie zu Hause zu Midi-Spuren üben würden (weshalb sie es auch nicht tun). Dass kann ich irgendwie nicht glauben... :screwy:

Wir könnten zwar mit Kopfhörern ein gescheites Monitoring hinkriegen, aber ich hab Schiss dass das Fehlen der Kopfhörer auf der Bühne dann im Desaster enden könnte (wir waren noch nie auf der Bühne, und proben seit etwas mehr als 1 Jahr...) :confused:

Ich bin etwas ratlos, denn irgend etwas müssen wir tun um dieses Problem in den Griff zu kriegen...

Irgendwelche Ratschläge (ausser Bläser ersetzen :D) ?

Danke schonmal im Voraus!

Cheerio
M@ze
 
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Tach auch,

mit der Salsaband war es im Proberaum auch immer zu laut. Wir bemühen uns nun insgesamt alle etwas leiser zu spielen. Und das geht ganz gut, man hört sich.
Zur Not könnt ihr das Gebläse hinter eine Plexiglaswand stellen, dann hören die sich auch besser.
Satzproben machen wir im Gebläse auch ab und an, das bringt v.a. für die Intonation was.
Ansonsten sollten die Bläser zu Hause regelmäßig üben und auf Intonation achten (Tonleitern, Appeggios,Etüden, etc).
Bis denne
Matt
 
Hallo!

Das kernproblem hast Du doch schon erkannt: wie soll ein Bläser intonieren, wenn er die anderen nicht hört?

Also: anständiger Monitormix, oder: leiser spielen, verdammt!
Muss halt jeder (ja, auch drums und Bratgitarre) so leise spielen, dass jeder jeden hört.

<müslisprech>Die Lautstärke ist halt auch irgendwo ein Stück weit Eigenverantwortung, Du</müslisprech>

Musik Spielen ist 80% Zuhören!

Grüße
Roland
 
Ich bingeneigt mich meinem Vorredner besonders im Bezug auf das leise spielen anzuschließen. Wenn die Bläser sich selbst nicht hören, hört sie wahrscheinlich auch das Publikum (oder das zukünftige solche) nicht richtig.
Die Alternative ist, die Bläser zu mikrofonieren und so zu verstärken, dass sie sich selbst hören können (und auch das Publikum die Musiker). Dazu gehört aber denke ich ein gewisses Talent zum Soundtechniker, da das Mikro das Klangverhalten möglichst wenig verändern soll.
 
Die Alternative ist, die Bläser zu mikrofonieren und so zu verstärken, dass sie sich selbst hören können (und auch das Publikum die Musiker)

Aber bitte keine Bläserabnahme im Proberaum, sonst werdet ihr immer lauter und es ist nachher nur noch Krach.
Ragna bezog sich da ja auch nur auf die Bühnensituation.
Nehme ich mal stark an.
Dreht im Proberaum die elektonischen Instrumente alle mal leiser, dann spielen die Bläser auch leiser und alle können sich gut hören.
Lärm geht einem bei einer Probe ziemlich auf den Sack (mir zumindest).
Mit moderater Lautstärke (ich meine damit so 90dB für eine Ska-Band, was aber immer noch allgemein bannich laut ist) sind dann auch alle Proben viel entspannter.
Ihr könnt ja mal eure Lautstärke ausmessen.
Die alte englische Regel für Gitarre, alle Regler nach rechts zu drehen, gilt nich' mehr.:D
Bis denne, wohle Ohren

Matt
 
Danke erstmal für die Antworten :great:

Uns allen ist klar dass wir VIEL zu laut sind. Ausgemessen haben wir das noch nie, aber es ist wirklich verdammt abartig laut! Das problem liegt denke ich mal beim Drummer, denn eigentlich passen wir uns (git + Bass) dem Schlagzeug an, und der sagt er spiele schon so leise wies geht. Deshalb haben wir uns ja alle 'nen ordentlichen gehörschutz zugelegt. Nur eben, mit dem hören sie sich nur selbst und die anderen nicht...

Das mit der Plexiglaswand vor den Bläsern tönt witzig, werde das mal vorschlagen :)

Wir haben auch schon mit mikrofonen für die bläser gearbeitet und über PA im proberaum verstärkt: Rückkopplungs-Orgie :eek:

Was meint ihr zu der Kopfhörer-Idee? Also Mikrofonabnahme der Bläser (jeder 1 Shure SM57) und Monitoring für die über Kopfhörer? Das wäre bestimmt das optimalste, doch geht das dann auf der Bühne plötzlich ohne Kopfhörer zu spielen? Ordentliche In-Ear Systeme können wir uns leider nicht leisten...

Cheers
M@ze
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn der Drummer das Problem ist, dann packt erst mal den Drummer hinter eine Plexi-Wand. Dann wird's für alle leiser und dann seht ihr weiter.

Für "Leiser-geht-nicht-Drummer" die dann immer noch zu laut sind sind sehe ich mehr eine Willensfrage als ein tatsächliches "Geht nicht".
Ich habe in den Chorproben mit Band ohne jeglichen Geörschutz neben unserem Drummer gestanden und was soll ich sagen: Der ganze Chor hat ihn gut gehört und mir war's nicht zu laut. Da muss man dann halt als Kompromiss die Sticks gegen Rods eintauschen und leise spielen üben.

Die Monitoring-Idee halte ich in Anbetracht dessen, dass ihr nur improvisiertes Material nutzen wollt (und das Ganze auf der Bühne eh nicht) nicht für sinnvoll. Es ist wichtiger, die Bandlautstärke sauber abzumischen.
 
Danke erstmal für die Antworten :great:
Uns allen ist klar dass wir VIEL zu laut sind. Ausgemessen haben wir das noch nie, aber es ist wirklich verdammt abartig laut! Das problem liegt denke ich mal beim Drummer, denn eigentlich passen wir uns (git + Bass) dem Schlagzeug an, und der sagt er spiele schon so leise wies geht.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Schlagzeuger, der wirklich "so leise wie es geht"
spielt, die Band zu solch abartigen Laustaerken bringen kann. Entweder hat er nie gelernt
in gemaessigter Lautstaerke zu spielen (was ein *gewaltiger* Schwachpunkt an diesem
Drummer waere) oder er passt sich an euch an, die ihr ihn zu uebertoenen versucht, so
dass ihr euch immer wieder gegenseitig "hochschaukelt" ...

Deshalb haben wir uns ja alle 'nen ordentlichen gehörschutz zugelegt. Nur eben, mit dem hören sie sich nur selbst und die anderen nicht...

Statt Gehoerschutz waere eine Reduzierung der Lautstaerke in der ihr spielt IMHO
zielfuehrender ...
 
Tach nochmal,

wenn der Drummer zu laut ist, gebt ihm halt diese zusammengebundenen Chinastäbchen (die genaue Fachbezeichnung ist mir leider entfallen) zum Trommeln.
Wenn er weiterhin zu laut spielt, kann er nix.
Dann könnt ihr den rauswerfen und euch einen neuen suchen.
Das ist hart, aber der macht euch sonst die Band kaputt.
Bis denne

Matt

P.S.: Wieso müsst ihr euch denn an die Lautstärke des Drummers anpassen?
Macht den ersten Schritt und spielt leiser und gebt ihm diese Chinastäbchen.
 
Also, die Drummer, mit denen ich spiele, die können auch leise und grovven trotzdem wie Sau.*) Ich möchte jedenfalls nicht in einer Band spielen, wo ein Gehörsturz einkalkuliert und zunehmende Taubheit die Regel ist. Klingt zwar spießig, aber ich möchte gerne auch noch in 30 Jahren Musik machen, ohne Hörgerät.

Dieses "Mitreissen lassen" ist genau das, wogegen man ankämpfen sollte, das meinte ich mit Eigenverantwortung. Nicht mitreissen lassen, protestieren! ("Hey, ich höre die Bläser nicht. Hörst Du sie? Nein? Dann bissu zu laut!") Ich gebe zu, das ist nicht einfach. Da müssen alle dran arbeiten, ständig.

Grüße
Roland


*)
BigBand-Leader: "Wir müssen alle dynamischer spielen!"
Drummer: "Sorry, aber ich kann beim besten Willen nicht noch lauter spielen!"
hr hr hr
 
Gehörschutz? Plexiglaswand? Monitormix? Mikrofinieren? Verstärken? Sag mal, macht denn das Spass? Wie wär's mit gutem Unterricht?
 
Sehr lustig, ich hatte vor einigen Tagen genau das gleiche Problem wie du:

wir hatten nen Gig und haben extrem viel drauf hingeübt, am ende dann vier mal die woche. Und am Ende wollten wir was für die Stimmung machen und da kam dann raus, dass wir bläser nicht wirklich stimmen, weils einfach zu laut ist.

Wir haben dann folgende Maßnahmen getroffen:

-allgemeine lautstärke (bei der Probe) stark reduziert
-vor jeder Probe haben wir bläser mit einem anderen (Schlagzeug, Gitarre, Bass) ne halbe stunde geprobt. Das geht dann zwar auf den Ansatz, aber es hilft
-zum einspielen einfach paar Akkorde durchspielen
-Blos keine Ohropacks (schreibt man die dinger so?!). Man hört dann die anderen Bläser auch weniger, also erfolg gleich null
-zu hause üben ist immens wichtig. Nur wenn du weißt, wie der Ton klingt, bevor du ihn spielst, triffst ihn auch sauber. Und ein Bläser, der sich nicht hört, weiß auch nicht wie der Ton zu klingen hat.

Ein Riesenproblem bei nem Auftritt ist dann aber, dass die Rahmenbedingungen wieder komplett andere sind, was wohl Bläser am härtesten trifft: Du hast ganz andere Temperaturen im Raum was voll auf die Stimmung gehen kann, der Raum klingt/hallt anders als der Probenraum, dann noch die aufregung, etc. etc.
 

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