Ist ein "Bigsby licensed" ein "original Bigsby"?

Xanadu
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Hallo!

Da ich noch keine Gitarre mit Bigsby hatte :rolleyes: habe ich bei einer Ebay-Billiggitarre zugeschlagen:

http://search.ebay.de/350300574191

Kurz: Für den Preis durchaus brauchbar, spielbar, und keine ganz üble Saitenlage. Ich mache keine Luftsprünge, mit teureren Gitarren kann sie klanglich natürlich nicht mithalten, aber dafür kostet sie auch kaum mehr als die Grover Mechaniken und das Vibrato alleine.

Aber meine Frage dazu:
Kann man das Vibrato tatsächlich als "original Bigsby" bezeichnen?
Auf meiner Gitarre ist korrekt wie beworben ein Vibrato mit der Aufschrift "Bigsby licensed" vorhanden wie auf dem kleinen Bild hier rechts unten zu sehen. Das gleiche Modell wird noch öfters angeboten, teilweise ohne Vibrato oder mit No-Name Bigsby ohne Aufschrift.
 
Eigenschaft
 
Hey.

Die Produktbeschreibung sagt doch "Ihr Modell ist mit dem original Bigsby Tremolo ausgestattet".
Also kannst du auch davon ausgehen, dass es original sein sollte. ;) Würde ich zumindest.

MfG, Quark :great:
 
Das licensed bedeutet nur, dass jemand sich die Rechte gekauft hart, ein Bigsby nachzubauen. Als "original Bigsby" kann man das nicht bezeichnen.

Aber bei der Gitarre dürfte das eh egal sein ("In einem zeitlos jungen Design vermitteln sie Sitl, Eleganz und Dynamik"). Wo ist der Screwy :D
 
Eben, bei einem Floyd Rose ist ein licensed Floyd Rose ja auch eine Stufe unter einem "echten" Floyd Rose, deswegen meine Frage.

Aber zumindest habe ich bisher noch nie ein licensed Bigsby gesehen, entweder nur "echte" Bigsbys oder Nachbauten komplett ohne Aufschrift.

EDIT: Ja, das "surf green" ist schon extrem hässlich, aber als "Reisegitarre" ok. Die schönere Version in rot-schwarz hatte 50€ mehr gekostet, das wars mir in diesem Fall aber nicht wert.
 
Eben, bei einem Floyd Rose ist ein licensed Floyd Rose ja auch eine Stufe unter einem "echten" Floyd Rose, deswegen meine Frage.

Muss nicht zwingend sein, beim Bigsby jedenfalls gibt es Hersteller, die produzieren genauso gute Replikas.
 
Muss nicht zwingend sein, beim Bigsby jedenfalls gibt es Hersteller, die produzieren genauso gute Replikas.

Is beim Floyd Rose ja genauso, wenn man ein Schaller Lizens Floyd Rose hat, hat man ja das Orginal, nur ohne die Aufschrift "Floyd Rose"
 
Natürlich ist ein "licensed" ein echtes Bigsby - schau halt mal auf die Bigsby-Homepage, es handelt sich um das Modell B50: http://www.bigsbyguitars.com/vibe/?page_id=183

Der Unterschied zwischen Bigsbys mit einstelliger Nummer (B3, B5, B7) und solchen mit mehrstelliger (B30, B50, B70, B500 - Ausnahme: B16 - gehört zur gleichen Kategorie wie die einstelligen) ist, dass erstere in den USA gefertigt werden, zweitere im Auftrag von Bigsby in Asien (genauso, wie Fender die Gretsch-Gitarren bei Terada in Japan bauen läßt - und trotzdem handelt es sich um "echte" Gretsch; ist nur so das erste Beispiel, das mir einfällt, nicht nur im Gitarrenbereich ist das gebräuchlich - ein bei Magna-Steyr in Graz gefertigter Mercedes/Jeep/Saab ist ja auch ein "echter" Mercedes/Jeep/Saab, etc.)

Zu den Unterschieden - ich beziehe mich hauptsächlich auf das B5, bzw. B50, weil ich die beiden selber am besten kenne: die beiden sind nicht komplett identisch, die Anordnung der Montagelöcher weicht um ein paar Millimeter ab; bei den US-Bigsbys sind die Achsen kugelgelagert, bei den Asien-Bigsbys sitzen sie in Nylonmuffen - von der Funktion her macht das keinerlei Unterschied (ich besitze, wie gesagt, beiderlei Versionen!) Wo's wirklich Unterschiede gibt, ist die Verarbeitung: die Asien-Bigsbys sind perfekt poliert, mit geschliffenen Kanten; die US-Bigsbys wirken dagegen wie von Hand geschnitzt, v.a. an der Rückseite gibt's jede Menge Riefen vom Sandguss-Verfahren, die nicht weggeschliffen wurden, die Kanten sind tw. nicht entgratet, und die Politur ist auch nicht perfekt (wer jemals ein Japanisches Auto und ein amerikanisches besessen hat, wird auch hier Analogien erkennen können...)
Übrigens, B50 und B500 unterscheiden sich durch eine etwas andere Form.

Und der Vollständigkeit halber: bei Ebay werden NoName-Kopien des B50 um rund 40€ verkauft - so eins hab ich auch noch: von der Funktion genausogut wie US- und Asien-Bigsbys, allerdings sind die NoNames aus verchromtem Messing, und damit um ein Vielfaches schwerer als echte Bigsbys (die sind ja aus Aluminium, und wiegen fast nichts).

EDIT: Ich find das surf-green übrigens schick - wesentlich interessanter, und "retro-mäßiger" als so eine langweilige weinrote SG, die eh jeder hat (OK, auf Fender-mäßigen Gitarren sieht surf-green oder daphne-blue natürlich noch viel geieler aus...)
 
Ich find die Farbe in Kombination mit dem Bigsby auch extrem sexy, kannst ja mal berichten wie sich die Gitarre macht, wenn du sie in den Händen hälst!
 
Ich find die Farbe in Kombination mit dem Bigsby auch extrem sexy, kannst ja mal berichten wie sich die Gitarre macht, wenn du sie in den Händen hälst!

Finde sie auch wunderschön obwohl die Farbe nich so mein Ding an einer Strat/Jag ist...
 
Ich habe sie schon seit einiger Zeit. Ich suche zwar in Anbetracht des Preises nach Mängeln, die sie unspielbar macht, aber ich habe wirklich nichts gravierendes gefunden. :rolleyes:

Seltsam, 160€ für ne SG Kopie mit Set-Neck, Grover Mechaniken und Bigsby, das kann man kaum glauben. Sie ist absolut spielbar, Saitenlage ist ok, keine offensichtlichen Verarbeitungsmängel, die Lackierung ist zwar einfach, aber fehlerfrei. Haptisch fühlt sie sich schon nach Billiggitare an, eine normale SG Kopie mit Schraubhals bekommt man ja auch schon für 80€ bis 100€, so fühlt sich diese auch an. Das Griffbrett ist etwas rau, aber die Bünde sind ok, nicht perfekt nivelliert, aber der Preisklasse angemessen. Nur die äußerten Ränder des Griffbrettes (ca. 1 bis 2mm an beiden Seiten) sehen über die gesamte Länge schon etwas abgenutzt aus, so wie nach vielen Bendings, da war die Holzverarbeitung wohl doch etwas zu grob. Auch der Sattel ist gut gekerbt, so dass man das Bigsby auch benutzen kann, bei starkem Einsatz verstimmt sie sich trotzdem etwas, hier sollte vielleicht doch noch einmal perfekt nachkerben, denn diese Stelle ist essentiell für die Stimmstabilität.

Der Klang ist ok, vor allem der Hals-Humbucker klingt recht warm und bluesig, der am Steg hingegen eher kraftlos und ohne Aussagekraft. Das Bigsby ist ziemlich massiv und scheint gut verarbeitet, kann man gut einsetzen.

Die "inneren" Werte sind schwer zu beurteilen, der Lack ist recht dick, so dass man nicht sagen kann, wie gut der Set-Neck eingepasst ist. Ebenso ist das verwendete Holz nicht zu erkennen, da selbst der Hals lackiert und das Elektronikfach innen mit einer scharzen Farbe verkleidet ist.

Insgesamt bin ich etwas unschlüssig, einerseits bringt sie halt "oben" und "unten" gute Komponenten mit, andererseits gibts für den normalen Preis von ca. 230€ schon Gitarren ohne solche Extras (und ohne Tremolo), die einen höherwertigen Eindruck machen und sich viel besser anfühlen, meine Dean Vendetta 1.0 beispielsweise. Ich habe nun komplett knapp 166€ bezahlt, den Preis halte ich auch für fair, dafür kann man wirklich absolut nicht meckern.

Anfängern würde ich in dieser Preisklasse eher eine besser verarbeitete Gitarre ohne Tremolo empfehlen, aber für die, die gerne ein Bigsby haben möchten kann ich die Gitarre empfehlen. Eigentlich muss man nur den Sattel etwas nachkerben, alles andere passt schon gut. Wie es mit der Langlebigkeit aussieht wird sich zeigen, aber viel Verlust kann man eh nicht machen, das Tremolo und die Mechaniken alleine haben fast den gleichen Wert wie die gesamte Gitarre.
 

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