Ist es mit der Steirischen einfacher zu spielen oder geht es nur um den Klang?

Merlin
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Hallo in die Runde,
eine Frage: Ist es mit der Steirischen einfacher zu spielen oder geht es nur um den Klang? :confused::gruebel:
 
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Hallo Merlin,

ich habe Deine Frage mal in einen separaten Thread ausgelagert, denn mit dem Vergleich der Steirischen-Griffsysteme hat sie nicht direkt etwas zu tun.

Meiner Meinung nach sind (chromatisches) Akkordeon und Steirische Harmonika nicht vergleichbar, da zwei unterschiedliche Instrumente. Insofern kann zumindest ich (als jemand, der beide Instrumente spielt) die Frage nicht abschließend beantworten. Beide Instrumente haben ihre Vor- und Nachteile bzw. Einschränkungen, und der Klang ist immer Geschmackssache, zumal es eine Vielzahl unterschiedlicher (Tremolo-) Stimmungen gibt...
 
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Ist es mit der Steirischen einfacher zu spielen
im Vergleich wozu? Welche Situation? Entscheidungshilfe für Neueinsteiger? Lt. deinem Profil spielst du ja schon Akkordeon ...

Ich hab mir vor drei Wochen ne Steirische zugelegt, spontan, als neue Herausforderung, letztendlich angefixt von einem TV-Beitrag Sidorova/Pixner. Einen Vergleich mit anderen Instrumenten stelle ich gar nicht erst an.

Wil_Riker hat das Entsprechende dazu gesagt.
 
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@klangtaucher
ich spiele erst 4 Jahre Akkordeon und bisher keine Landler (ist mir noch zu schwer) Deshalb die Frage, ob die Landler mit einer Steierischen einfacher zu spielen sind.
Oder soll ich mich mit dem Akko durchbeißen :confused:
Werde morgen mal Probespielen
 
soll ich mich mit dem Akko durchbeißen
andernfalls musst du dich mit zwei Instrumenten durchbeißen ...
ich spiele ... bisher keine Landler
na, da gibt's doch sicher alle möglichen Schwierigkeitsgrade.
ob die Landler mit einer Steierischen einfacher zu spielen sind
auf jeden Fall völlig anders. Wo soll man anfangen? Knöpfe, Griffschrift (Tabulatur), wechseltönig, Anordnung der Bässe ...
wenn du dir einen Überblick verschaffen möchtest, schau mal hier.
https://www.stammtischmusik.at/noten/griffschrift.shtml
von den meisten Stücken gibt's auch eine Notenfassung (die du ja am Akkordon spielen kannst), man muss halt selbst mal sich umsehen
https://www.stammtischmusik.at/noten/noten.shtml

Viel Spaß
 
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Ist es mit der Steirischen einfacher zu spielen oder geht es nur um den Klang?
Es geht nur um den Klang und zwar um den Klang des Basses.

Die Helikonstimmzungen einer Steirischen Harmonika sind so groß, dass bei einem Akkordeon, das alle Tonarten spielen kann (72 Bässe und aufwärts), der Platz dafür nicht reicht.
(Auch Akkordeone mit Helikonstimmzungen haben aus diesem Grund kleinere Stimmzungen als Steirische und klingen anders.)
Den Klang der Diskantseite einer Steirischen kann man auch bei einem Akkordeon haben.

Das Transponieren von Liedern in eine benachbarte, aber auf dem Instrument vorhandene Tonart ist bei Harmonikas leichter im Vergleich zum Tastenakkordeon, nicht jedoch zum Knopfakkordeon

Ganz einfache Volkslieder (Fensterstock-Hias, Zwiefache und generell alles was mit zwei Akkordeon auskommt) sind von ihrer Bauart so, dass sie von Leuten gesungen, gepfiffen und gespielt werden können, die mit dissonanten Intervallen Probleme haben (v.a. mit ihrem Hörverständnis). Für diese Lieder liegen die nötigen Knöpfe bei einer Steirischen nebeneinander und die dafür nicht benötigten Knöpfe weiter weg. D.h. man kann sich weniger vergreifen.
Allerdings bin ich mir sicher, dass du mit solchen einfachen Liedern zumindest in C-Dur mit dem Akkordeon auch keine Probleme hast und die anderen Tonarten sind Übungssache.

Schon bei kleinen Läufen und einfachen Tonleitern, also auch bei Ländlern, brauchst du bei der Steirischen wahlweise alle Reihen oder mehrere Balgwechsel, so dass das Akkordeon leichter zu spielen ist.
Das heißt aber nicht, dass es mit der Steirischen unmöglich ist, komplexere Harmonien oder chromatisch zu spielen, jedoch eingeschränkt und mit enormem Aufwand. Schau dem Pixner mal auf die Finger (und den Balg).

was für ein toller Film
Haben wir da unterschiedliche Sendungen gesehen?
Was das Zusammenspiel angeht, gebe ich dir schon Recht.
Sonst habe ich da eine Sendung gesehen, in der zwei Instrumente Marsmenschen oder Kleinkindern kurz vorgestellt wurden, die nicht wussten, dass diese existieren.
Anschließend zeigte der BR eine studierte Berufs-Akkordeonspielerin dabei, wie sie eine Begleitung mit drei Akkorden spielt, die unser Merlin oder jeder andere nach vier Unterrichtsjahren genauso zustande gebracht hätte.
Die Siderova wird da echt vorgeführt.
Die Ringlstetter-Folge davor mit Dagmar Koller und Herbert Pixner ging in die selbe Richtung ("Da spielst du mit einer klassischen Akkordeonistin. Wusst' i gar need, dass's dees gibt.")

Zur Ehrenrettung des BR muss ich aber sagen, dass das ganze Konzert, aus dem der Ausschnitt stammt, ausgewogen gewesen sein soll, d.h. die Siderova hatte genug Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen.
 
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Die haben zusammen einfach eine große Freude gehabt. Das ist in meinen Augen sehr gut rübergekommen und das ist für mich persönlich auch die Quintessenz vom gemeinsamen Musizieren. Wie das jetzt technisch umgesetzt wird ist mir völlig egal. Ich war schon in Konzerten, wo hochklassige „Musiker“ ihre Fähigkeiten präsentiert haben und mir der Stock im Hintern, das Herz durchbohrt hat.
Einen fröhlichen Gruß
Ben
 
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Die haben zusammen einfach eine große Freude gehabt.
Auch da bin ich mir unsicher. Beim Pixner denke ich auch, aber die Siderova ist Musikantenstadl-tauglich, d.h. sie hat ein Dauerlächeln eingeübt und damit ein Pokerface.
 
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@Arrigo

Danke für die Infos :hat:
 
Es geht nur um den Klang und zwar um den Klang des Basses.

Naja, nicht nur - zumindest meiner Meinung nach... Wobei man mit einem ähnlich "veranlagten" chromatischen Akkordeon (mit entsprechendem Diskant-Tremolo und Helikonbässen) dem Klang einer Ziach sicher nahekommen, aber sie nicht imitieren kann. Außer den markanten Helikonbässen ist auch ein wichtiger Faktor, dass der Diskant durch die Beschränkung auf 3 oder 4 Reihen nicht wie beim chromatischen Akkordeon temperiert gestimmt werden muss, um beliebiges Transponieren zu ermöglichen.
Andererseits denke ich, dass Pixner & Co. schon einen großen Teil dazu beigetragen haben, dass jenseits des "traditionellen" Verbreitungsgebiets Steirischer Harmonikas (Alpenregion) heutzutage dieses Instrument "chic" ist - sieht man ja auch daran, wie viele User hier auf einmal zusätzlich zur Steirischen greifen :D.
Die Crossover-Sparte, die Pixner bedient, ist aber doch eher exotisch (nicht abwertend gemeint), und deshalb spielt die Ziach meiner Meinung nach ihre Stärken eben in ihrem angestammten Metier aus und nicht darin, dass man auf ihr genau das spielt, was man sowieso schon auf dem Akkordeon spielt ;).

Für mich bleiben das also zwei Instrumente, die man nicht 1:1 miteinander vergleichen kann/sollte.
 
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Hi zusammen,

ich mache momentan die Erfahrung, dass es Musikstücke gibt, die ursprünglich für Steirische geschrieben sind und sich auf dem Akkordeon eher schwer(er?) spielen lassen. Da meine ich u.a. mehrstimmig gesetzte Passagen bei denen Intervalle über einer Oktave, also None, Dezime,... u.s.w. gegriffen werden. Da hat man bei einer Knopftastatur meine ich schon Vorteile. Auch bei Pixnerstücken gibt es teilweise Passagen wo ich trotz nachhaltigem Probieren irgendwie keinen "glücklichen" Fingersatz auf der Piano-Tastatur finde. Manchmal hilft dann einfach mal das Weglassen einer Note (wenn es ohnehin schon 3-stimmig gesetzt ist).

Mein Fazit: es sind einfach unterschiedliche Instrumente, es gibt Literatur die man gleichwertig auf Beiden spielen kann - es klingt halt etwas anders. Es gibt aber auch Literatur die den Schwerpunkt für eines der Instrumente setzt - da tut man sich mit dem jeweils anderen etwas schwer. Ich denke, in der Volksmusik ist die Steirische absolut auf Siegeszug und verdrängt (leider) immer mehr das Akkordeon.

Grüße, Jochen
 
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einem ähnlich "veranlagten" chromatischen Akkordeon (mit entsprechendem Diskant-Tremolo und Helikonbässen) dem Klang einer Ziach sicher nahekommen, aber sie nicht imitieren kann
Was zu beweisen wäre. Meine Zupan (Tastensteirische) hat sehr kräftige Helikonbässe und im Vergleich zu dem ausführlichen Test der Steirischen beim Händler (ich berichtete; unsere Sikoba wurde aber noch nicht geliefert) lag sie so mittendrin im Sound (auch im Diskant; aber sie hat wirklich eine klasse Stimmung, wer war das? Doch der Valentin?).

Vielleicht kommen sich Tastensteirische und Steirische deswegen näher, weil die "Knurrigkeit" der Helikon-Stimmzungen gar nicht mehr so gewünscht ist? Das bewirkt auf jeden Fall einen ausgewogeneren Klang zwischen Diskant und Bass.

Ich persönlich mag das extrem knurrige, so wie Michaela Führnschlief den "Auszugl" auf iherer Jamnik spielt (siehe YT). Inwiefern der Sound nachbearbeitet ist, kann ich nicht beurteilen.
 
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Inwiefern der Sound nachbearbeitet ist, kann ich nicht beurteilen
Meine EQs laufen in den Tiefen Amok, der Frequenzgang sieht ungewöhnlich aus. Ich denke mir, dass jemand zwei Spuren im Bass übereinandergelegt und mit einem EQ ordentlich und mit einem Kompressor ein bisschen (oder mit einem Kondensatormikro an einem Röhrenverstärker) soundtechnisch nachgeholfen. Eine Hallfahne ist auch mit dabei. Achtet mal auf die Charakteristik der einzelnen Töne und insbesondere auf den Ausklang. Definitiv ist das keine Referenzaufnahme für eine Diatonische, @dallamè.

:gruebel: Vielleicht sollten wir mal einen Hörbeispiel-Fred aufmachen und dort die Soundtricks erläutern, wie man Akkordeonklänge aufhübschen kann.
 
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Habe meine ersten Erfahrungen erleben dürfen - es macht süchtig :juhuu: Jetzt muss ich mich mit zwei Instrumenten durchbeißen. :bang:
 
Jetzt muss ich mich mit zwei Instrumenten durchbeißen. :bang:
Ja @Merlin, ich dachte, du liebst die alpenländische Musik. Da wärst du doch eigentlich nur mit einer Diatonischen besser bedient oder? Und Blues müsste auf so einem Ding doch auch gehen...
 
Definitiv ist das keine Referenzaufnahme für eine Diatonische
Nein, aber für eine Jamnik. Habe so eine Kiste Probe gespielt....da reicht eine gute Akustik...und der Sound ist da. Natürlich Geschmackssache und definitiv nicht deine bevorzugte Musik, ich weiß; aber Steirische (auch Tasten-) kann schon @Merlin süchtig machen....
 

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