Ist Polyester-Lack schlecht für den Sound?

Und? Das ändert trotzdem nichts daran das der Lack stoßempfindlich ist und u.U. abplatzen kann.


Oh, das tut die dicke Variante sogar sehr gerne, splittert wie Glas teilweise. Das liegt an der hohen Härte und niedriger Elastizität. Mein Kommentar mit Kramer sollte nur zeigen dass das finish bei einigen der besten Rockgitarren-Modelle millionenfach benutzt wurde, also nichts exotisches oder unbekanntes ist. Man findet also viele 20+ Jahre alte Klampfen mit dem Finish und kann selber seine Schlüsse ziehen nach dem Begutachten.
 
Ein sehr interessanter Artikel, der u.a. darauf eingeht, dass das Korpusholz im Gegensatz zu einigen anderen Faktoren einen sehr geringen Einfluss auf den Klang der Gitarre hat.

Interessant mag es sein, es ist aber leider schwachsinn. Das hat wohl kein Gitarrenbauer geschrieben, eher ein Elektroniker. Siehe mein Kommentar zu mm dickem Poly-Lack oben.
 
Das kann keiner objektiv nachweisen. Alleine die Veränderungen des eigenen Hörvermögens über einen Zeitraum vom 15-jährigen bis zum 25-jährgen haben so dramatische Auswirkungen, dass ich mir so ein Urteil nie erlauben würde. Dazu kommt die sich stetig verändernde Geschmackssache, nach der man durch Vergleiche mit anderen Tönen und Instrumenten praktisch permanent seine Meinung zu "gutem" oder "schlechtem" Klang ändert.

Hallo Damm Dan,

ich gebe Dir vollkommen Recht mit dem Hörvermögen über die Jahre.
Da gibt es nur eins ....nimm mal eine Strat mit Ahornhals.
Dort kannst Du bei einer älteren sehen, wo sie gespielt wurde.

Findest Du eine, wo ganz klar zu ersehen ist, das sie nur en ersten 3 Bünden gespielt wurde und spielst ein paar Akkorde in verschiedenen Lagen, dann wirst Du das sicherlich hören.

Das Buch würde mich in der Tat interessieren.:)
Auch ich lasse mich gerne belehren, bzw. erweitere gerne meinen Horizont.
 
...mal wieder die alte Diskussion. Ich bin auch nach wie vor der Meinung, dass Nitrolack einfach die viel schönere und edlere Art und Weise ist eine Gitarre zu lackieren. Ich habe beides - 2 Nitrolackgitarren und 3 Polyklampfen. Ausstrahlung haben die Nitrolackgitarren einfach die viel bessere und die Art wie Nitro altert ist einfach umwerfendend. Wärend meine 80's Burny Firebird mit dicker Polyschickt einfach ein paar grobe Dellen hat, sieht meine alte Epiphone aus den 60ern aus wie ein antiquiertes Möbelstück (das hat glaub ich Mai weiter ober schon so schön beschrieben), mit leicht vergilbter Oberfläche und wunderschön regelmäßigem Weatherchecking. Der Polylack macht eine Gitarre immer irgendwie billig wirkend. Ich bin auch durchaus der Meinung, dass ein schön durchgetrockneter Nitrolack (am besten mit reichlich Checking) dem Ton der Gitarre zu gute kommt, da das am ehesten dem Zustand eines nicht lackierten Stück Holz nahe kommt. Ein weicher Polymantel hingegen hat mit Sicherheit eine leicht dämpfende Wirkung auf den Body (wie stark sich das dann im Endeffekt auf den Klang auswirkt ist natürlich immer individuell verschieden...).
 
So, ich habe das Buch wiedergefunden::)
Konrad Leonhardt: Geigenbau und Klangfrage

Ich habe eine in hellem Stoff gebundene Ausgabe von 1969 zur Verfügung gehabt. Es scheint aber auch eine aktuellere in einem Rot-Braun-Ton zu geben. Ob die aber inhaltsgleich sind...
In jeden Fall macht das Buch sehr viel Spass zu lesen, weil der Autor ein ziemlich heftiger Rhetoriker und eben auch selbst Instrumentenbaumeister ist (oder war). Also richtige Langzeitbeobachtungen eines Insiders.:great:

Bei alten instrumenten: Ich habe eine 12-Saitige Dreadnough aus Brasilien von 1973 aus Pao Ferro und Palisander mit Fichtendecke. Die sollte sich wenn mehr verändert haben als eine Strat und klingt für meine Begriffe überall ausgewogen und bombastisch.

Vielleicht liegt das bei älteren Gitarren von Fender auch an Problemen mit Intonierbarkeit (Stichwort 3 Saitenreiter bei der Tele), aber dazu kann ich mir kein fundiertes Urteil bilden.

Ich lasse mich ja auch belehren ;)

Grüsse
 
...mal wieder die alte Diskussion. Ich bin auch nach wie vor der Meinung, dass Nitrolack einfach die viel schönere und edlere Art und Weise ist eine Gitarre zu lackieren. Ich habe beides - 2 Nitrolackgitarren und 3 Polyklampfen. Ausstrahlung haben die Nitrolackgitarren einfach die viel bessere und die Art wie Nitro altert ist einfach umwerfendend. Wärend meine 80's Burny Firebird mit dicker Polyschickt einfach ein paar grobe Dellen hat, sieht meine alte Epiphone aus den 60ern aus wie ein antiquiertes Möbelstück (das hat glaub ich Mai weiter ober schon so schön beschrieben), mit leicht vergilbter Oberfläche und wunderschön regelmäßigem Weatherchecking. Der Polylack macht eine Gitarre immer irgendwie billig wirkend. Ich bin auch durchaus der Meinung, dass ein schön durchgetrockneter Nitrolack (am besten mit reichlich Checking) dem Ton der Gitarre zu gute kommt, da das am ehesten dem Zustand eines nicht lackierten Stück Holz nahe kommt. Ein weicher Polymantel hingegen hat mit Sicherheit eine leicht dämpfende Wirkung auf den Body (wie stark sich das dann im Endeffekt auf den Klang auswirkt ist natürlich immer individuell verschieden...).

Das sind alle optische Gründe. Wie gesagt, wird es niemanden geben, der einen Unterschied hört. ;)
Interessant finde ich auch, dass NC-Lack wegen der feinen Haarrisse bevorzugt wird. Diese Risse sind nichts anderes als Fehler die bei magelhafter Lackzusammensetzung entstehen können, nichts weiter. Wie kann ein fehlerhafter Lack gut sein? Gute NC-Lacke reissen hingegen nicht. Heisst das nun, dass ein NC-Lack mit Rissen besser klingt als einer ohne Risse? Wie gesagt, alles Voodoo :)

Gruß,
VVolverine
 
Das sind alle optische Gründe. Wie gesagt, wird es niemanden geben, der einen Unterschied hört. ;)
Interessant finde ich auch, dass NC-Lack wegen der feinen Haarrisse bevorzugt wird. Diese Risse sind nichts anderes als Fehler die bei magelhafter Lackzusammensetzung entstehen können, nichts weiter. Wie kann ein fehlerhafter Lack gut sein? Gute NC-Lacke reissen hingegen nicht. Heisst das nun, dass ein NC-Lack mit Rissen besser klingt als einer ohne Risse? Wie gesagt, alles Voodoo :)

Gruß,
VVolverine

Vielleicht solltest Du mal meinen Beitrag ganz durchlesen - dann hättest Du wohl gesehen, dass ich neben den optischen Gründen auch noch andere Argumente angeführt hab...

Naja, der eine hat seine Gitarre eben gerne in einer Zwangsjacke aus Plastik verpackt, der andere mag halt ein gesprungenes altes Nitrofinish - optisch gesehen ist das natürlich Geschmacksache...

Klanglich wurde ich allerdings vom Gegenteil überzeugt - hab mal bei einer Anfang 80er Telecaster komplett den Lack entfernt (richtig weicher dicker Polylack) und den blanken Korpus nur mit einer Öl/Wachsmischung behandelt. Der klangliche Unterschied war erstaunlich! Dachte auch erst das ganze würde sich an der Grenze des hörbaren bewegen, danach hatte die Gitarre allerdings merklich mehr Sustain und deutlich brilliantere Höhen! Auch mein Dad, dem ich die Gitarre öfter mal für Aufnahmen ausleihe konnte das bestätigen... also, von wegen Voodoo!
 
Chris Jetleg schrieb:
(richtig weicher dicker Polylack)

Ja, wie den nun? Entweder weich oder Poly(ester oder urethan)lack. Wenn es weich war, dann war es ganz sicher auch kein Poly(wasauchimmer)lack. Wenn eine weiche Lackschicht auf der Tele war, dann kann ich mir vorstellen, dass man das auch klanglich hört, wenn man den lack entfernt. Das deckt sich ja mit dem Kommentar von Damn Dan. Hier also kein Einspruch. Aber Polylacke sind alles andere als weich...

Gruß,
VVolverine
 
Ja, wie den nun? Entweder weich oder Poly(ester oder urethan)lack. Wenn es weich war, dann war es ganz sicher auch kein Poly(wasauchimmer)lack. Wenn eine weiche Lackschicht auf der Tele war, dann kann ich mir vorstellen, dass man das auch klanglich hört, wenn man den lack entfernt. Das deckt sich ja mit dem Kommentar von Damn Dan. Hier also kein Einspruch. Aber Polylacke sind alles andere als weich...

Gruß,
VVolverine

oh, keine Ahnung was das für ein Lack war - halt einfach der Standardlack den Fender Anfang der 80er bei Teles benutzt hat... würde mich jetzt auch interessieren was das war, jemand ne Ahnung?
 
oh, keine Ahnung was das für ein Lack war - halt einfach der Standardlack den Fender Anfang der 80er bei Teles benutzt hat... würde mich jetzt auch interessieren was das war, jemand ne Ahnung?

Bestimmt der berühmte Bootslack, der Jaco zu dem gemacht hat, was er war.....
und mit dem sich nicht wenige ihren Bass ruiniert haben, weil irgendein Heini "Epoxydharz aus dem Bootszubehörhandel" lapidar mit "Bootslack" übersetzt hat....:rolleyes:
 
Bestimmt der berühmte Bootslack, der Jaco zu dem gemacht hat, was er war.....

Wer? Michael Jackson? Wusste gar nicht, dass das bei dem der Bootslack war, ich dachte es waren die Ärtze :D:D:D
 
Nitrolack ist am betsen geeignet oder ne dünne DD-Lack schicht wobei erstens in Deutschland verboten ist.
 
Nitrolack ist nicht verboten. Wer erzählt das eigentlich immer?!
 
Nitrolack verboten... Alter, da können Sandberg und der Fender Custom Shop (wobei die ja auch Serienmodelle mit Nitrolack haben) sich aber ganz warm anziehen, wenn das die Presse erfährt :D

mal im Ernst, der einzige Unterschied ist wirklich, dass Nitrolack schwieriger zu verarbeiten ist, weil man eben sehr dünne Schichten an Lack hat und damit auch viel sorgfältiger umgehen muss
zudem trocknet das ganze auch langsamer
bei Polylack tunkst du das Stück Holz in den Topf, wartest ne halbe Stunde und fertig is dein Serienmodellkorpus :rolleyes:
 
Nitro ist eig. ziemlich eifnach aufzutragen. Es erfordert nur sehr viel Geduld wegen Zwischenschleifen und Trocknungsphasen.

Der größte Vorteil von Nitro ist das sich die Schichten anlösen.Deshalb kann man Nitro so gut polieren udn Fehler werden retuschiert.

Nitrolack und sogar PU sind bei Lackierern anscheinend verpönt. Nach etlichen Anfragen von mir lackiert jeder nur noch mit Wasserlacken. Außer natürlich Gitarrenbauer.
Für Autos sind Wasserlacke sicher besser wegen der Umwelt bei Gitarren sind sie nicht so das wahre.

lg
Chris
 
Nitro ist eig. ziemlich eifnach aufzutragen. Es erfordert nur sehr viel Geduld wegen Zwischenschleifen und Trocknungsphasen.

Ok, agreed, aber grade das macht´s ja für die Massenproduktion eher unhandlich und dadurch eben "schwieriger", nich wahr? ;)

ich kann mich nur immer wieder auf den Gitarrenbauer, bei dem ich Praktikum machen werden, beziehen
die beiden da verwenden ausschließlich Nitrolacke, egal ob Hochglanz oder Aging
Aging gestaltet sich natürlich mit Polylack als sauschwer, von daher mach Nitro nur Sinn :gruebel:
 
Naja Gitarrenbauer verwenden Nitro hauptsächlich wegen der Authentizität.
Außerdem isser billig und sie können mehr Geld dafür verlangen weils einfach länger braucht.
Gitarrenbauer sind meist sehr konservativ(noch mehr als Gitarristen eh schon sind). Was die manchmal reden was alles den Sound beeinflusst etc- Schwachsinn.

LG
Chris
 
Zuletzt bearbeitet:
Gitarrenbauer sind meist sehr konservativ(noch mehr als Gitarristen eh schon sind). Was die manchmal reden was alles den Sound beeinflusst etc- Schachsinn.

das stimmt allerdings!
Lack ist für den Sound mMn fast so irrelevant wie die Potiknöpfe oder die Farbe des Schlagbretts
ABER natürlich geht´s dabei immer um Sachen wie Verarbeitung, Verwendung (bei Aging wäre Poly wie gesagt eher unvorterilhaft), etc.
 
Mein Grund für Nitro: Es gibt keinen anderen Lack, bei dem Reperaturen und geradezu idiotisch-einfache Verarbeitung so vorhanden sind. Die Aushärtungszeit ist bei Privatpersonen auch nicht so wichtig, wie bei industrieller Fertigung. Man baut schliesslich nicht mit Zeitvorgabe.
 

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