Jimmy Page Wiring

  • Ersteller 94erBrom
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Ich bin in Sachen Wiring kein Experte, das möchte ich gleich mal vorausschicken, der Fairness halber.Darum ist diese Antwort mit der nötigen kritischen Betrachtung zu lesen. :)

Ich habe in den 90ern fasziniert über die Gibson Les Paul Jimmy Page Signature gelesen, weil Jimmy Page damals mein absoluter Guitar Hero war.
Und damals hatte ich es so verstanden, dass die Gitarre vier Push / Pull Potis hat: Mit den Volume Potis konnte man die Humbucker auf Single Coil splitten, mit den Tone Potis die Pickups "Out of Phase" schalten.
Wohlgemerkt: Wenn ich das damals richtig verstanden und es mir korrekt gemerkt habe! :)

Lustigerweise kann exakt dies meine 2014er Les Paul Standard von Werk ab.

Zu den gesplitteten Humbuckern muss ich sagen, dass sie nie dieselbe Transparenz und Klarheit eines normalen Single Coils erreichen. Wie ich hier im Forum auch lernte: Ein gesplitteter Humbucker ist auch rein technisch gesehen kein Single Coil.
Aber wenn Du Dich mit Wiring beschäftigst, weißt Du das sicher eh besser als ich. :)
Ich bin dennoch recht zufrieden mit dieser Sound Option, da ich damit für meinen persönlichen Geschmack recht schöne Clean Sounds erzeugen kann, die ich sonst mit Humbucker Gitarren in der Form nicht realisiert bekommen habe.

Die Out of Phase Sounds nutze ich nicht. Sie klingen ein wenig dünner, näselnder. Trifft weniger meinen Geschmacksnerv.

Ob sich der Aufwand lohnt, ist wohl Ansichtssache. Die Splitsounds gefallen mir, die Out of Phase finde ich unnütz.

Ich hoffe, diese "Laienantwort" ( :-D ) hilft Dir weiter. :)
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Nachtrag: Hier steht mehr zu der Jimmy Page Les Paul von damals. Scheine es also doch richtig in Erinnerung gehabt zu haben. :)
 
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Die Splitsounds können je nach Humbucker schon sehr brauchbar sein. Tendenziell klingen sie "besser" bei heißeren Humbuckern. Bei PAFs mit wenig Output kann es schon mal schnell dünn und schlapp klingen. Ein gesplitetter Humbucker, der seriell 16K hat, hat bei gleichgewickelten Spulen noch 8K und das ist schon mehr, als so mancher Singlecoil hat (Vintagesinglecoils bewegen sich so etwa um die 6K). Ein PAF mit 8K hat gesplittet nur noch 4K und das ist nicht sehr viel.
Es klingt konstruktionsbedingt nicht wie ein "echter" Singlecoil. Singlecoils haben magnetisierte Polepieces, Humbucker einen Barrenmagneten, der quer unter den Saiten verläuft. Die Magnetfelder sind also schon mal unterschiedlich. Trotzdem kann es schon sehr brauchbar klingen, besonders wenn man den gesplitetten Humbucker mit einem anderen PU kombiniert, egal ob Singlecoil, P90 oder Humbucker. Auch zwei gesplitette Humbucker können ganz interessant klingen. Es geht ungefähr in die Richtung der Mittelposition einer Tele. Legt man den Split auf die äußeren Spulen, wird der Effekt noch verstärkt.
Normalerweise sind die meisten Diagramme so gezeichnet, dass die Slugcoils für den Split genommen werden. Durch einen Tausch der Kabel kann man aber auch die Screwcoils nehmen.

Wenn man diese Optionen haben möchte, braucht man aber kein aufwendiges Wiring. Einfach zwei Push-Pull-Potis einbauen und dann entsprechend verlöten. Das ist nicht sehr aufwendig. Hat man "heiße" Humbucker verbaut, bietet sich auch noch die Option der Parallelschaltung an. Klanglich ist sie ähnlich der Splitschaltung, aber der Vorteil liegt ganz klar darin, dass beide Spulen aktiv sind und man so noch den Brummunterdrückungseffekt der Humbucker nutzen kann. Bei PAFs oder ähnlichen PUs klingt diese Variante aber sehr dünn.

Bei den Out-Of-Phase-Sounds stimme ich meinem Vorredner zu. Mir persönlich gefallen sie nicht, da einfach zu dünn und nasal. Es gibt aber Fans dieser Soundvariante.

Ich weiß auch nicht, was ich davon halten kann, dass man beide Humbucker zusammen seriell zu betreiben kann halten soll. Das macht IMHO nur Sinn, wenn beide Humbucker nicht zu viel Output haben, sonst müsste es schnell matschig klingen. Ich habe das selber auch nur bei einer Tele mit zwei Singlecoils ausprobiert. Im Vergleich zur normalen parallelen Variante ist der Sound lauter, kräftiger und mittenreicher.

Viele Sounds in einer Gitarre zur Auswahl zu haben hört sich erst einmal gut an, im Endeffekt nutzt man aber meistens nur einen Bruchteil davon. Außerdem kann man schnell mal den falschen Hebel betätigen, wenn man im Eifer des Gefechts ist und ein Mehr an Verkabelung bedeutet auch ein Mehr an potenziellen Fehlerquellen (z.B. kalte Lötstellen, blanke Drähte die Kontakt zu Metallbauteilen haben).
 
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@Pie-314 dieselbe Schaltung hat auch meine 2012er Standard, allerdings handelt es sich bei der Schaltung um ein coil-tapping, das ist keine typische Single-coil Schaltung. Die Schaltung soll wohl eher einen P90-Pickup nachempfinden. Ich mag diese Soundoption, während ich die out-of-phase Option nie nutze.
 
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Coil-Splitting habe ich in meiner SG schon nachgerüstet.

Da ich in meine SG einen Satz Rockinger Dream Team (PAF am Neck, Bellbucker an der Bridge) verbauen möchte, wird das dann aber wohl etwas dünn.
Vielleicht bau ich mir dann auch das ganze auf Parallelbetrieb um, dürfte dann etwas mehr Output bringen.
 
Ich hab mir vor ein paar Jahren mal das Jimmy Page Wiring Harness von Jonesy gegönnt.
http://www.jimmypagewiring.com/

ingesamt verspricht diese Schaltung 21 unterschiedliche Soundmöglichkeiten.. am Anfang klingt das ja toll, aber für mich war das nicht mehr als eine Spielerei und nach etwa einem Monat flog das Wiring wieder aus meiner Gitarre, und ich hab auf ein wesentlich simpleres Wiring (normaler 3 Way mit jeweils einer Push/Pull Tone Poti Option zum Coil-Split) umgesattelt., der Grund dafür, es war mir schlicht und einfach zu unpraktisch, die Mehrzahl der 21 Klangoptionen waren für mich in der Praxis nicht brauchtbar, und die paar leckeren Soundseinstellungen die mir gefallen haben, habe ich dann wieder schwer wiedergefunden, kein Wunder bei der Auswahl, in der hektischen Bandprobe wenn man mal flott im Song umschalten muß endet das für mich oft in einem Fiasko ;)

ein wenig OT, habe auch einiges mit normalen Coil Splitting, Serial Paralell Option ausprobert, aber wirklich klick gemacht hat es mit dem normalen Coil Splitting und einem Volume Kondensator am Volume Poti (250er Silver Mica), das beim zurückregeln des Potis mehr oder weniger die Höhen erhalten bleiben und nur die Bässe schlanker werden.. für mich ist das die Um und auf Modifikation bei meinen Gitarren die sie für mich wesentlich vielseitiger gemacht haben.
 
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Meiner Meinung nach ist das JP Wiring nicht optimal ausgelegt. Die OoP Stellungen vertragen einen Kondensator in serie mit einem der PUs. Dadurch werden höhen reduziert und die Phasenauslöschung sinnvoll verschoben.
Ich habe momentan ein alternatives JP Wiring für meine SG in Arbeit, wenn es fertig ist kann ich mein Wiring gern hier reinstellen.
Verwenden werde ich aber einen 6 Wege Drehschalter anstatt des öden Toggle Schalters, da robuster und flexibler.
 
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Hier das Jimmy Page Wiring mit wahrscheinlich brauchbareren OoP Stellungen und nur 2 Push Pull Poits.
Den Toggle kann man relativ leicht mit dem 2x6 Drehschalter austauschen, die Splits erfolgen dann direkt über ihn.
Farbcode nach Seymour Duncan, Push Pull Potis mit Poti nach unten gezeichnet.
In der Tabelle sind die Schalter als "switch on" beschrieben, wenn sie reingedrückt sind, erfolgt die normale 6 Way Switch Beschaltung.
Ein 4x6 Drehschalter bietet zwar mehr Möglichkeiten bei besserer Übersicht, braucht aber auch eine Menge Platz.
Ein 2x6 Drehschalter geht sich auch in einer SG aus.

gibson wiring.png
 
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ich habe das JP-Wiring ja schon mehrmals verbaut, und exoslim trifft es eigentlich genau. Es muss nicht in der Hauptgitarre sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass man nur 5-6 Einstellung nutzt, ist hoch.
Trotzdem würde ich es wieder verbauen. Ich mag nicht gerne mit 2-3 Gitarren anrutschen und insbesondere beim Austüfteln von Sounds nutze ich das immer wieder gerne. Das merke vor allen Dinge daran, dass mir regelmäßig die Potiknöpfe abfliegen. Die aktuellen habe ich schon mit Kleber fixiert nach 10 Einsätzen sind die auch schon wieder ab. Klar, kann man natürlich besser lösen...
Falls Du so eine oder ähnliche Schaltung verbauen willst, führe die Maße sternfömig statt sie durchzuschleifen.
 
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