Jon Lord

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Ich hatte den Tip schonmal vor einem Jahr im Vintage-Hammond-Forum gepostet, aber ich kann´s nicht lassen auch hier drauf hinzuweisen: Wenn man Blues mag - und ein bisschen was von Deep Purple nicht fehlen soll:
Jon Lord & The Hoochie Coochie Men, "Live at the Basement" als CD oder besser noch als DVD einer meiner "all time favourites"
Ist live aufgenommen in einem Club in Melbourne, Australien. Herr Lord war da unterwegs um eines seiner eher orchestralen - und meiner Meinung nach eher fragwürdigen - Soloprojekte zu präsentieren. Sidney Opera usw...
Dabei hat er sich in einem Anfall von "Passion" - wie er selbst sagt - die Hand an der Orgel verletzt, sodass er kein KLavier mehr spielen konnte. (Für die Hammond reichte es noch locker wie man sehen kann) Er hat aus der Not eine Tugend gemacht und ziemlich spontan einen Gig mit einer australischen Bluesband abgeliefert, der m.M.n. zum besten gehört, was ich bisher in diesem Genre gesehen habe. Ach ja, die australische Rockröhre Jimmy Barnes ist bei zwei Titeln auch mit von der Partie (Hoochie Coochie Man, When a blind man cries) ....
Meine Empfehlung : ***** als CD und DVD
Viel Schbasss
Dr.B.
 
Eigenschaft
 
Hi Doc,

kann dem nur zustimmen !
Ich hatte, wenn ich ehrlich bin, Jon Lord nicht zugetraut so Blues spielen zu können. Für war er bis dahin ein Hardrock-Organist mit klassischem Hintergrund, mit anderen Worten manchmal spielt er mir bei DP zu akademisch und zu wenig aus dem Bauch heraus. Aber mit dieser Scheibe ist er, jedenfalls in meiner persönlichen Favoritenliste, sehr weit nach oben gerutscht - tolle DVD, für Bluesfans ein Muss.

Gruss Helmut
 
Ich habe die DVD auch schon einige Zeit.
Die hat mir als eingefleischter DP Fan schon ganz gut gefallen, gleichermaßen war ich über die "Lordsche Blueserei" sehr überrascht.
Ich habe mir im November nach langer Zeit das DP Konzert in Stuttgart gegeben. (Ich mag eigentlich keine Großkonzerte)
Aber was sein Nachfolger Don Airey da abgeliefert hat war wieder super. Er kann Lord absolut das Wasser reichen. Ich kann mich nicht satt hören. Er hatte mir auch auf den letzten CD´s sehr gut gefallen.
Jon war schon ein wenig angestaubt in seine Ideen, aber was solls. Er ist einer meiner größten Hammondorgler und er hat seine Zeit gehabt.

Ich bin halt ein Rocker :D :D :D

Übrigens: Ich bin gerade auf Derek Sherinian gestoßen, ex Dream Theater. Jetzt spielt Jordan Rudess, den kennt ja jeder...
Das sind Keyboarder meine Herrn!!! :lol:
Mein Gott, wer ist Dream Theater??? :?
 
Michael,

schau mal in die Veranstaltungstipps, das wär dann etwas für Dich :cool:

Gruss Helmut
 
Jetzt muss ich meinen Senf auch dazu abgeben. Soeben hab ich mir auf YouTube nochmal einige Live-Videos von den Hoochie Coochie Men mit Jon Lord angehört, nachdem ich die CD "Danger : White Men Dancing" vor ca. 2/3 Jahren zum ersten Mal im CD-Spieler hatte. Was da gespielt wird, ist einfach Spitzenklasse.

Eigentlichen mochte ich den Blues bisher schon, aber nur bedingt, weil das, was ich so kannte, was man vllt. als den klassischen Blues bezeichnen kann, für meine Ohren teilweise zu vorhersehbar klang, nicht so recht inspirierend. Auch etwas eingestaubt, & nach wenn ich mal wieder Lust auf Blues hatte, verflog die erstmal wieder, nachdem ich mir die entsprechende CD angehört hatte. Der Blues war mir dann zu versifft, zu betrunken,... was vielleicht auch daran lag, dass immer das gleiche 12-taktige Bluesschema in verschiedenen Variationen gespielt wurde, aber nichts wirklich verschiedenes. Allerdings war das teils auch erstklassiger Blues, Champion Jack Dupree mit Axel Zwingenberger - Bring me Flowers zum Beispiel.

Aber das, was die HCM mit JL machen, ist wirklich erste Sahne.
http://www.youtube.com/watch?v=orfr83EbeJU&feature=fvst
oder http://www.youtube.com/watch?v=aShWEZ8y ... ure=relmfu
usw.

Es ist Blues - aber klingt so modern im Sinne von "frisch", präzise gespielt, mit viel Feingefühl, die Hammond von schleichend bis grummelnd im Hintergrund zu crunchig, die Gitarre bei einigen ruhigen Blues (z.B. beim ersten Link) schön klar, Bluesharp,... und alles stimmig im Dialog.
Und natürlich ist auch ein Schuss Rock dabei.
Was mir auffiel, ist die Vermischung des 12-taktigen Bluesschemas mit anderen Harmonien wie hier z.B.: http://www.youtube.com/watch?v=Ebdkd5Dk ... re=related Bei "and the blues just got sadder..." geht er nicht nach dem 12-taktigen Schema in die Dominante (was, wenn der Song in C-Dur ist, G-Dur wäre), sondern in eine Moll-Tonart, ich glaub i.d. Subdominantenparallele (bei C-Dur: A-Moll), moduliert noch ein wenig (hab grad keine Lust, mir das genauer anzuhören & die Harmonien rauszufinden), um dann wieder von vorne mit dem Bluesschema anzufangen. Das bringt Abwechselung rein.

Das JL Blues Project hingegen orientiert sich glaub ich etwas mehr an klassischem Blues.
Mir sagt der Blues mit den HCM richtig zu, erinnert mich an die Zeit im alten Jugendhaus, wo wir unsern Proberaum hatten, bevor das Jugendhaus umzog & dann der Gitarrist & auch der Schlagzeuger+Sänger und sich die Band auflöste... :) Die CD hatte mir der Vater des einen Gitarristen damal gebrannt
Schade dass JL momentan nicht mit denen tourt... ich glaub die sind mal zusammen sogar durch die ganze Welt getourt.

Thomas
 
Ich habe die DVD Jon Lord with The Hoochie Coochie Men - Live At The Basement schon etliche Male angesehen, einfach genial. Empfehlen kann ich auch die DVD Black Country Communion - Live Over Europe 2011, da spielen Glenn Hughes, Joe Bonamassa, Jason Bonham und jener Derek Sherinian, der schon weiter oben erwähnt wurde. Musikalisch ist das Hardrock, eine Mischung aus Deep Purple, Led Zeppelin und etwas AC/DC. Der Abschlußsong ist Burn, das hat Glenn Hughes in seiner Zeit bei Deep Purple mit geschrieben.

MfG, bitbrain2101
 
Mein Senf, als Bluesmusiker, dazu:
Gefühlstaster":tshbdeha schrieb:
Eigentlichen mochte ich den Blues bisher schon, aber nur bedingt, weil das, was ich so kannte, was man vllt. als den klassischen Blues bezeichnen kann, für meine Ohren teilweise zu vorhersehbar klang, nicht so recht inspirierend. Auch etwas eingestaubt, & nach wenn ich mal wieder Lust auf Blues hatte, verflog die erstmal wieder, nachdem ich mir die entsprechende CD angehört hatte. Der Blues war mir dann zu versifft, zu betrunken,... was vielleicht auch daran lag, dass immer das gleiche 12-taktige Bluesschema in verschiedenen Variationen gespielt wurde, aber nichts wirklich verschiedenes. Allerdings war das teils auch erstklassiger Blues, Champion Jack Dupree mit Axel Zwingenberger - Bring me Flowers zum Beispiel.
ich staune über Begriffe wie vorhersehbar und nicht inspirierend, denn neben dem Jazz kenne ich keine zweite Musikform, die mehr inspirierend und überraschendes bietet als der Blues. Die beiden von Dir genannten Künstler sind allerdings Blues Klassiker. Zwingenberg wohl mehr Boogie-Woogie was ja auch "nur" eine Spielart des Blues ist. Was man sich auf jeden Fall klarmachen muss, Rock'n Roll, Rock, Soul, etc. stammen alle vom Blues ab. Aber nicht genug damit der Blues ist nie stehengeblieben, allein jede Menge junge Künstler spielen Blues und zwar in einer modernen Form, hier seien John Mayer, Joe Bonamassa, Derek Trucks, Robben Ford aber auch Henrik Freischlader genannt, um mal einen deutschen Blueser zu erwähnen. Wer die Biografien von Clapton oder auch J. Cocker gelesen hat, weiss das sie sich als Blueser sehen und fühlen, um einfach noch das Spektrum des Blues ein bisschen zu erweitern. Hier ein paar Links:
John Mayer: http://www.youtube.com/watch?v=Oi3TLDS7hm8
Robben Ford: http://www.youtube.com/watch?v=4Z6D-e_uVYo
Henrik Freischlader: http://www.youtube.com/watch?v=1h0ONc4P ... re=related
Joe Bonamassa: http://www.youtube.com/watch?v=46UFXQVS ... re=related

Gefühlstaster":tshbdeha schrieb:
Aber das, was die HCM mit JL machen, ist wirklich erste Sahne.
Es ist Blues - aber klingt so modern im Sinne von "frisch", präzise gespielt, mit viel Feingefühl, die Hammond von schleichend bis grummelnd im Hintergrund zu crunchig, die Gitarre bei einigen ruhigen Blues (z.B. beim ersten Link) schön klar, Bluesharp,... und alles stimmig im Dialog.
Und natürlich ist auch ein Schuss Rock dabei.
Ja es gefällt mir auch, aber nicht weil da irgendetwas neues dabei ist, es ist einfach gut gespielt mit den Komponenten, die den Blues ausmachen, nämlich schönen Soli mit einem tollen Feeling. Und es ist nicht ein Schuss Rock dazu gekommen, sondern es ist Blues-Rock auch nichts wirklich neues, das gab es schon vor vierzig Jahren. Sei mir bitte nicht böse aber mein Eindruck ist, dass Du den Blues irgendwann einmal in eine Schublade getan hast, ohne dabei die Entwicklung dieser Musikform und vor allem die Bedeutung beachtet zu haben.

Gruss Helmut
 
Dann nehm ich mal Stellung:
HelmutN":2vftypqj schrieb:
ich staune über Begriffe wie vorhersehbar und nicht inspirierend, denn neben dem Jazz kenne ich keine zweite Musikform, die mehr inspirierend und überraschendes bietet als der Blues. Die beiden von Dir genannten Künstler sind allerdings Blues Klassiker.
Was meinst du mit "sind allerdings Blues-Klassiker"? Meinst du damit, dass diese ursprüglicheren Blues machen & deshalb nicht so überraschend & inspirierend sind?
Ich bin jetzt etwas zwiegespalten, weil ich einerseits den Blues teilweise so in Erinnerung hatte wie beschrieben (nicht so inspirierend, nach einer Weile langweilig, zu versifft), andererseits aber mir kein Bluessong einfällt, wo das so recht zutrifft.
Am ehesten noch Champion Jack Dupree oder B.B. King. Bevor ich missverstanden werde: Am ehesten!! D.h. Ich finde ChJD und BB King 2 großartige Musiker. Sie spielen ihre Musikrichtung richtig gut, sowohl in technischer als auch in kreativer Hinsicht. Aber es ist ein ziemlich klassischer Blues, den sie da spielen, und den kann ich nicht immer hören. Manchmal hab ich Lust darauf, aber halt nicht so oft, weil es mir langweilig wird. Aber das ist ja einfach momentan so, vllt ändert sich das irgendwann. Wie auf Deep Purple hab ich auch nicht immer Lust auf ChampionJD, nur auf letzteren seltener. Momentan gibt es einfach bestimmte Musikrichtungen oder Bands, die ich für einen Zeitraum vorwiegend höre, das war z.B. lange Zeit Deep Purple oder Uriah Heep, früher mal Simon & Garfunkel...
Und z.B. von BB King war ich noch nie eine ganze Zeit lang begeistert. Ab und zu mal 'n Song vllt, aber halt nie ne CD oder so.
HelmutN":2vftypqj schrieb:
Was man sich auf jeden Fall klarmachen muss, Rock'n Roll, Rock, Soul, etc. stammen alle vom Blues ab. Aber nicht genug damit der Blues ist nie stehengeblieben, allein jede Menge junge Künstler spielen Blues und zwar in einer modernen Form, hier seien John Mayer, Joe Bonamassa, Derek Trucks, Robben Ford aber auch Henrik Freischlader genannt, um mal einen deutschen Blueser zu erwähnen. Wer die Biografien von Clapton oder auch J. Cocker gelesen hat, weiss das sie sich als Blueser sehen und fühlen, um einfach noch das Spektrum des Blues ein bisschen zu erweitern.
Das der aus der Blues, entstanden wohl durch Crossover ("Kreuzung") von Gospel, Worksongs etc. mit anderen, nicht afroamerikanischen Musikstilen (laut Wikipedia), wiederum mehr oder weniger (je nachdem, welche Musikrichtung) Wegbereiter und Beeinflusser & essentieller Bestandteil von späteren Musikstilen ist, ist klar. Das von dir genannten Beispiel
HelmutN":2vftypqj schrieb:
würde ich als Funk/Jazzrock bezeichnen, was unter Beeinflussung durch Blues, aber auch durch andere Stile entstand. Blues kann garnicht die alleinige Wurzel von Funk, Rock & anderen späteren Musikrichtungen sein, sonst wär ja nix neues entstanden. Es muss also auch noch andere mehr oder weniger große Wurzeln geben, die schließlich den Funk-Baum
Zwischenablage03.jpg
erwachsen lassen ;)
Daher würde ich die Musik z. B. im genannten Video auch nicht als Blues in neuer Form oder weiterentwickelten Blues bezeichnen, weil das kann vieles heißen. Funk ist weiterentwickelter Blues, aber das ist unpräzise, weil in dessen Entwicklung mehr reinspielt als nur der Blues.
Auch würde ich
HelmutN":2vftypqj schrieb:
(erstklassig!)nicht als Blues bezeichnen, das passt nicht. Deutlich eher Rock. Joe B. macht soweit ich ihn kenne sonst mehr Blues/Bluesrock, aber in diesem Song, muss ich sagen, dass ich die Wurzel des Blues in dem Video auch wirklich nur ansatzmäßig ausmachen kann. Aber ich nehm mal an, dass, wenn ich in dieser Hinsicht (also Elemente von Blues in der Pop/Rockmusik) gebildeter wär, einige aus der Bluesmusik kommende Elemente in dem Song finden würde.

Als welchen Musikstil man einen Song jetzt bezeichnet, darüber kann man streiten, aber nur eine Wurzel (die eventuell hauptsächlich war) zu nennen, reicht nicht aus.

Ich würd sagen,
HelmutN":2vftypqj schrieb:
ist Rock/Pop und
HelmutN":2vftypqj schrieb:
Bluesrock.

HelmutN":2vftypqj schrieb:
mein Eindruck ist, dass Du den Blues irgendwann einmal in eine Schublade getan hast, ohne dabei die Entwicklung dieser Musikform und vor allem die Bedeutung beachtet zu haben
Den Blues, wie du ihn u. a. meintest, also seine Weiterentwicklungen, hab ich nicht abgetan, weil ich mir ja bewusst war, dass er u. a. Funk & Rock maßgeblich beinflusst hat. Aber den "klassischen" Blues hab ich abgetan. Mir ist ja kein richtiges Beispiel eingefallen, wo der klassische Blues so richtig vorhersehbar, langweilig ist. Wie gesagt, momentan hab ich nach einer Weile keine Lust mehr auf Champion Jack Duprée, aber er ist deshalb dann nicht langweilig, sondern ich hab nur keine Lust auf ihn (auf seine Musik natürlich, nicht auf ihn :D )


HelmutN":2vftypqj schrieb:
es ist Blues-Rock auch nichts wirklich neues, das gab es schon vor vierzig Jahren
Kannst du ein paar Bands nennen? Oder meinst du einfach Cream, Status Quo, The Animals, Jimi Hendrix & Co.? Die sind zwar auch Bluesrock, aber klingen deutlich anders als die Hoochie Coochie Men, welche sich im Gegensatz zu beispielsweise The Animals in vielen Songs ans klassische 12-taktige Bluesschema halten (auch wenn sie's teils verändern).


Da will mensch nur kurz Antworten, aber präzise sein, recherchiert, hört sich viele Songs an, und schreibt so eine regelrechte Abhandlung über das Thema :) ;)

Zum Abschluss noch ein Link von den Hoochie Coochie Men mit JL. Eine wunderbare Version, herrliche (auch frauliche, also: menschliche :) ) Improvisationen. Schon bemerkenswert, wie gestrige, diskriminierende Wertevorstellungen immer noch in unserer Sprache zum Ausdruck kommen :!:
http://www.youtube.com/watch?v=SFzg-gom ... re=related



Viele Grüße von
Thomas
 

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