[Kabel] Planet Waves American Stage Cable

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Als einer der glücklichen Gewinner habe ich dank des Musiker-Boards ein Planet Waves Kabel gewonnen. Nun zu meinen Erfahrungen mit diesem und ein paar Gedanken zum Thema Instrumentenkabeln für den Hobbymusiker:
Mit Kabeln ist es bei mir so eine Sache. Ich habe in den Anfangsjahren unzählige mit meinem Schreibtischstuhl zerstört. Diese waren aber alle günstig, um die 10€ und recht dünn.
Als es dann mit der ersten Schülerband losging musste ein etwas längeres Kabel her und dies war ein Planet Waves Kabel mit „Mute Function“. Für mich die Version 1.0 des aktuellen American Stage Kabels (dazu unten mehr).
Später kamen dann noch diverse Sommer Cable The Spirit XXL in 3 und 6 Meter Länge dazu und ein zwei Cordial.

Bei Kabeln gehen die Meinungen ja eh auseinander. Diese reichen von; „gib dein Geld für was gescheites aus, Kabel machen keinen Unterschied“, bis „ich habe mal ein Kabel aus Japan gekauft, welches 100€ pro Meter kostet, das ist das Non-Plus-Ultra“.
Bei HDMI Kabeln habe ich letztens gelesen, dass es egal ist, welche Qualität man nimmt. Ob Goldstecker oder nicht spielt auch keine Rolle. Zudem, dass Silber angeblich bei dauerhaften Verbindungen besser hält als Gold, da dieses anlaufen kann, welches zu Kontaktverlusten führt.
Viel Voodoo, viel Marketing, viel Protzerei.

Meine Anforderungenan ein gutes Instrumentenkabel:
Sie müssen zweckdienlich sein und ich würde immer ein paar Cent mehr ausgeben, aber nur zu einem bestimmten Punkt, welcher bei max. 50€ liegt und zwar aus folgenden Gründen:
Der Livemusiker braucht mindestens 6m von der Gitarre zum Board/Amp. 3m geht auf kleinen Bühnen auch, aber schnell ist man wie der Hund an der Leine gefangen und eventuell „unplugged“. Zudem achte ich darauf, dass das Kabel dick ist und dennoch elastisch. Ich möchte drauftreten können, ohne bedenken zu haben. Das soll auch die Kabelbrüche aus Anfängerzeiten verhindern und eine gute Abschirmung vorraussetzen.
Zudem möchte ich, dass es sich Road Ready und belastbar anfühlt, wenn ich es zusammenrolle. Es soll sich nicht wie eine alte Telefonschnurr selber aufwickeln und dann auf ewig verbogen bleiben. Hier empfehle ich gern die Planet Waves, Sommer Cable und etwas hochwertigeren Cordial wenn es um Massenware geht. Planet Waves und Sommer erfüllen diese Anforderungen definitiv. Cordial ist mittlerweile eher aus meinem Blickfeld verschwunden, da sie nicht ganz die gleiche Qualität besitzen. „Boutique“-Hersteller wie Monster oder Lava finde ich überteuert. Ein Bullet Coily Cable, welches ich in Weiß hatte und ultra-schick aussah, gab nach einem halben Jahr den Geist auf und über den Händler wurde es leider nichts mit der Gewährleistung…aber ich schweife ab.
Sobald ein Kabel meine Anforderungen erfüllt, finde ich, dass es ein solides und gutes Kabel ist.

Kommt nun der Sound:
Ich bilde mir schon ein, Unterschiede zwischen den Kabeln hören zu können.
Planet Waves Kabel empfinde ich als eher bassig und warm klingend. Sommer Cable sind eher neutral und ausgeglichener. Zumindest fiel mir dies direkt auf, als ich auf ein Sommer Cable gewechselt bin.
Dieser Eindruck macht auch das neue American Stage Kabel. Es fühlt sich sehr hochwertig an. Ist dick und dennoch flexibel, fühlt sich gut und nicht „klebrig“ oder „billig“ an und die Stecker sitzen bombenfest, sowohl der Stecker auf dem Kabel als auch das Kabel in der Input Buchse der Gitarre. Ich finde die für Planet Waves eher schlank gehaltenen neuen Stecker auch deutlich besser, als ich es bisher von der Marke kannte. Sie machen auf mich einen sehr guten Eindruck. Die Soundqualität ist bei Planet Waves Kabeln auch immer sehr gut, nur eben etwas bassiger als bei anderen Herstellern. Man könnte auch sagen druckvoller, ohne am EQ gedreht zu haben.
Trotz der Kabellänge, welche sich für den Heimgebrauch und den Testzweck von 3 auf 6m zum Board plus 1.5m zum Amp verdoppelt hat, höre ich keinen Unterschied in den Höhen. Das 6m Sommer Kabel klang gleich, nur etwas schlanker im Bassbereich. Unbedingt einen Buffer zu dem Kabel dazu kaufen zu müssen, ist nicht nötig.
Der Killswitch hat fast keinen Druckpunkt, sondern reagiert sehr sensibel und schnell, was ich positiv finde. Zum lautlosen umstöpseln ideal (habe dafür immer mein Tuner benutzt, da ich zwar mit dem Volumen-Poti arbeite, aber nur für verschiedene Zerrgrade) oder auch für kleine Rhythmusspielereien. Allerdings muss man schon wissen, wo der Switch sich gerade befindet, denn mal eben nach unten greifen und flott drücken ist dann doch nicht drin. Das Feature einer Mute-Funktion ist aber sehr praktisch.
Fazit:
Insgesamt finde ich das Kabel sehr gut und bin froh, eines gewonnen zu haben. Mit knapp unter 50€ ist es kein Schnäppchen, aber man erhält gewohnte Planet Waves Qualität mit einem deutlich verbesserten Stecker im Vergleich zum Vorgänger (Planet Waves PW-AGRA-20). Diesen habe ich auch und der Gedanke ist der gleiche, aber im American Stage Kabel deutlich ausgereifter. Für mich die V1.0 und das American Stage ist V2.0. Das alte Planet Waves Kabel mit Mute-Funktion hat etliche Proben und Auftritte überstanden und das gleiche erwarte ich auch für das American Stage.
Ich empfehle das Kabel definitiv für alle, die einen vollen Ton wollen, eine Mute Funktion benötigen oder auch nur ein Road Ready Stage Kabel. Für Metal und alle Rock-Genres gut geeignet. Könnte auch eher Bright klingenden Amps etwas Fülle verpassen. Aber bitte keinen Bassboost erwarten.
Meine uneingeschränkte Alternativempfehlung ist das Sommer Cable Spirit XXL. Zwar ohne Mute-Funktion, aber auch etwas günstiger.

Mehr als 50€ für ein Instrumentenkabel muss mMn niemand ausgeben!

Pro:
+ Ton
+ Qualität des Kabels und der Stecker
+ Mute Funktion

Contra:
- Mute-Switch nicht so einfach zu finden, wenn die Gitarre „plugged“ ist.
 
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