Kaiserquartett 2.Satz (Opus 76 / 3)

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Hallo,

ich habe eine Frage zu den Variationen des Kaiserquartetts im 2.Satz.
Kann mir jemand sagen, wie sich die Selbstständigkeit und die Unterordnung der einzelnen Stimmen im Verlauf des Stückes ändern?
Oder ob es erkennbare beibehaltene Rhythmen gibt.

Wenn mir da jemand weiterhelfen könnte wäre das echt klasse.:great:

MfG
Noobi-Noob
 
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Es handelt sich dabei um Cantus-Firmus-Variationen.
Bei klassik.com gibt es eine einfache Beschreibung:

„ Im Kaiserquartett griff Haydn die Melodie also noch einmal auf und verarbeitete sie in vier Variationen. Die Melodie selbst wird dabei nicht verändert, man spricht deshalb von einer Cantus-Firmus-Variation. Die Variationen betreffen die anderen Stimmen: In der ersten Variation spielen nur die beiden Violinen, die zweite führt die Melodie und die erste kontrapunktiert diese mit Akkordbrechungen und melodischen Motiven. Das Cello übernimmt das Thema in der zweiten Variation, die Synkopen der ersten Violine stehen der Hauptstimme gegenüber und die zweite Violine sowie die Bratsche - hier in Baßfunktion - füllen den harmonischen Satz. Die dritte Variation beginnt in Moll, die Melodie wird nun von der Bratsche gespielt und die Melodik der begleitenden Instrumente wird zunehmend chromatischer. In ihrem blockhaften Satz erinnert die vierte und letzte Variation zu Beginn an einen Choral. Nachdem die Melodie in den vorangegangenen Variationen durch alle Instrumente gewandert war, kehrt sie nun zur ersten Violine zurück. Nach den ersten vier Takten wird das Thema um eine Oktave nach oben versetzt, so daß es abschließend in hoher Diskantlage erklingt.“

Mehr dazu:

http://magazin.klassik.com/meisterwerke/template.cfm?MID=18&Seite=1&Start=1
 
Hallo,

Erst mal danke für die Antwort, aber ich habe diesen Artikel bereits gelesen.
Was genau versteht man unter "füllen den harmonischen Satz." :confused:

Wenn die eine Stimme die Melodie spielt sind die anderen Stimmen ihr dann untergeordnet?
In der ersten Variation hört es sich nämlich so an als wäre die Stimme die nicht die Melodie spielt die übergeordnete.
Wenn eine Simme die Melodie spielt, kann man dann sagen, dass sie das Thema spielt ?

MfG
Noobi-Noob
 
Was genau versteht man unter "füllen den harmonischen Satz."
Wenn die eine Stimme die Melodie spielt sind die anderen Stimmen ihr dann untergeordnet?
Wenn eine Simme die Melodie spielt, kann man dann sagen, dass sie das Thema spielt ?

MfG
Noobi-Noob

Cantus firmus - Variationen bedeutet: Nicht die Melodie, das Thema, wird variiert, sondern das Thema erklingt in jeder Variation in irgendeiner Stimme (fast) unverändert und variiert wird entweder über oder unter dem Thema.: Der Cantus firmus wird umspielt oder beleuchtet oder ausgedeutet. Du kannst in diesem Fall Cantus firmus - Thema - Melodie gleichsetzen.
Das Thema wird vierstimmig in einem homophonen Satz zunächst von der ersten Violine vorgetragen.
Die erste Variation wird nur von den beiden Geigen gespielt, wobei nun das Thema in der zweiten Geige liegt, während die erste Geige in Sechzehntelbewegung durch Akkordbrechungen und mit Wechseltönen figurativ umspielt, quasi als Kontrapunkt zur ruhig fließenden Melodie.
Die zweite Variation bringt deutliche Gegensätze zum Thema, das im Cello liegt: Die Melodie wird von der zweiten Geige durch meistens parallele Terzbewegung mitgetragen. Dagegen stellt sich die erste Geige mit rhythmischer Kraft, häufig synkopisch. Die Bratsche übernimmt einfache Basstöne.
Die dritte Variation, in der die Bratsche das Thema spielt, baut die Spannungen weiter aus. Alle Instrumente sind daran beteiligt. Die Geigenstimme liegt unter der Bratsche, das Cello geht völlig andere Wege, vor allem zeigt sich das im Rhythmus, aber auch durch harmonische Spannung.
Die vierte Variation wiederum fasst alle vier Stimmen zusammen. Hier legt Haydn insbesondere sein Augenmerk auf die harmonische Intensivierung im Gegensatz zum Thema. Das Thema wird völlig neu belichtet(siehe gleich zu Anfang Celloton e als Mollparallele zu G).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!

Vielen Dank auch für diese Antwort!

Ist es nun so, dass die Stimme die das Thema spielt die übergeordnete ist?
Das ganze Stück ist ja homophon, also muss ja immer eine übergeordnet bzw. selbstständig sein.

Ich habe irgendwo gelesen, dass die dritte Variation in Moll beginnt. Wie stellt man das fest?

Dann hab ich noch gelesen, dass die Melodie der anderen Stimmen in der dirtten Variation immer chromatischer werden. :confused: Was ist das? Und wo genau?

Das wäre echt klasse, wenn man mir da weiterhelfen könnte.

MfG

noobi-noob
 
Was herausgehoben werden soll, bestimmt der interpret: es kann reizvoll sein, auch einer "nebenstimme" den vortritt zu lassen.
In einem streichquartett sind grundsätzlich alle stimmen gleichberechtigt.
Dur und moll hört man, im notenbild ändern sich die vorzeichen.

Hast du das werk eigentlich schon mal gehört, oder erledigst du schulaufgaben?
 
Natürlich habe ich es schon einige Male gehört.
Wir haben in der Schule ein Blatt ausgeteilt bekommen auf dem die Frage steht, wie sich die Selbstständigkeit und die Unterordnung der einzelnen Stimmen im Verlauf des Stückes ändern.


Genügt es dann zu antworten, dass die Melodie durch die Stimmen "wandert" und jede Stimme einmal das Thema spielt, oder müsste man da mehr sagen?
 
Dur und moll hört man, im notenbild ändern sich die vorzeichen.
Ich habe die Noten des Stücks und in der dritten Variation, das angeblich in Moll beginnt, ändert sich in der Bratsche, die das Thema spielt, kein Vorzeichen. :confused::confused:

Warum beginnt dies also doch in Moll??


Noch eine Frage.
Meint mit "die Stimmen spielen verstärkt chromatisch" das kurze Spiel bevor sie das Thema erneut spielen. Also damit mein ich die "Aufwärtsbewegung der Stimme" in Sekunden (Intervall)
 
Help
Please
 
So weit ich mich erinnere, begint die viola in moll, und da müssen sich die vorzeichen ändern (und hören müsstest du es auch), wenn nicht am anfang der zeile, dann als "akzidentien", zusätzliche vorzeichen. Ich habe die partitur nicht zur hand, die CD verschenkt, aber heute ist mein kammermusiktag, und meine partnerin hat bestimmt auch das Kaiserquartett gespielt. Schau gegen 17h noch mal rein! Oder schreib die notennamen des anfangs auf, dann geht es schneller.
Chromatische wendungen erkennst du an zusätzlichen, leiterfremden vorzeichen.

Ganz allgemein: um gescheite fragen zu stellen, muss man etwas wissen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die variation steht in G-Dur wie alle anderen! Allenfalls könnte der anfang mit dem zusammenklang g-e als mollparallele gedeutet werden, es sind aber eher umspielende wechselnoten in der 1. vl.
Ein bllck auf den schluss gibt da immer klarheit. Wir hätten uns viel zeit ersparen können.
 
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