@Hundefreundin, wie schon gesagt wurde, ist Singen an sich eine sehr gesunde Sache, fĂŒr den Geist und fĂŒr den Körper. Vom Singen selber bekommt man im Prinzip keine Beschwerden. Von Haltungsfehlern, indisponierenden, unangemessenen Haltungen bekommt man aber sehr wohl Beschwerden, und dann kann so eine Probe einmal in der Woche der Tropfen sein, der das Fass zum Ăberlaufen bringt und bis dato eher unspezifische und latente Beschwerden manifest und akut macht.
Probt ihr im Sitzen oder im Stehen? Ich vermute mal, im Sitzen, da es fast immer so gemacht wird bei Proben.
Wie sitzt Du? SpannkrĂ€ftig mit Bodenkontakt oder "gemĂŒtlich", lax, eventuell sogar etwas zusammen gesunken mit rundem RĂŒcken, Tendenz bucklig (angelehnt?), den Kopf nach vorne geschoben? Wie hĂ€lst Du die Noten, wie ist Dein Blick auf die Noten und den Dirigenten? TrĂ€gst Du eine Brille?
Wie ist Deine alltÀgliche Haltung im Sitzen und Stehen, wenn Du nicht musizierst?
Sollte es in diese Richtung gehen, wĂ€re darin sicher eine Ursache fĂŒr Deine Beschwerden zu finden. In einer unterspannten, eingesunkenen Haltung mĂŒssen die Nackenmuskeln ĂŒber GebĂŒhr arbeiten, um den Kopf - mit MĂŒhe - oben zu halten, so dass man ĂŒberhaupt halbwegs nach vorne schauen kann. Ansonsten wĂŒrde der Kopf durch solch eine voreingenommene Haltung in Richtung Brustbein absinken wie man es gelegentlich beobachten kann, wenn jemand ĂŒbermĂŒdet in seinem Sessel eingenickt ist.
Wenn es diese Ăberspannung im Nacken-/Schulterbereich gibt, was ich bei Dir vermute, dann ist auch der Rest der Kopfmuskulatur davon beeinflusst. Z.B. die Kaumuskeln, vor allem der groĂe "m. masseter" [
https://flexikon.doccheck.com/de/Musculus_masseter]. Wenn dieser verspannt ist, kann das arge Kopfschmerzen hervorrufen und der Kiefer ist dann sowieso verspannt.
Da Singen mehr Spannkraft und ausladendere Mund-/Kieferbewegungen erfordert als das alltĂ€gliche Sprechen (wenn man keinen "Sprechberuf" hat), fĂŒhren Fehlhaltungen und Fehlspannungen schneller zu Beschwerden, die dann auch meist massiver und hartnĂ€ckiger sind.
Umgekehrt allerdings, also wenn die zum Musizieren voreingenommene Haltung spannkrĂ€ftig aufgerichtet (gilt auch fĂŒr das Sitzen), und ĂŒberhaupt aktiv und der TĂ€tigkeit und dem Ausdruck angemessen, und frei von Fehlspannungen ist, dann ist Singen, wie ĂŒberhaupt Musizieren, eine sehr wohltuende, befreiende und angenehme TĂ€tigkeit.