Kann Singen zu Verspannungen fĂŒhren?

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Hallo,
ich singe seit Februar im Chor, einmal pro Woche. Seitdem habe ich stĂ€ndig das GefĂŒhl, dass mein Nacken und Kiefer verspannt ist. Der Nacken und Kopf schmerzt auch stĂ€ndig.

Kann das Singen daran Schuld sein?

MfG
 
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Kann das Singen daran Schuld sein?

Du spirchst ja von "stĂ€ndigen", also chronischen Beschwerden. Da mĂŒsstest du schon sehr viel hĂ€ufiger und sehr verkrampft singen.

Das Chorsingen selbst gilt eigentlich als Ă€ußerst gesundheitsfördernd und wohltuend, sofern man es denn mag. Es soll Verspannungen angeblich sogar lösen und eine lebensverlĂ€ngernde Wirkung haben.

Dass eine nur einmal wöchentlich stattfindende Laien-Chorprobe allein so schnell zu chronischen Leiden fĂŒhren kann, halte ich daher fĂŒr ziemlich unwahrscheinlich. Da mĂŒssen noch andere GrĂŒnde einfließen. Macht dir der Chor ĂŒberhaupt Spaß? FĂŒhlst du dich dabei wohl? Ist der/die ChorleiterIn okay oder ein Drill-Sergeant?

Der Nacken und Kopf schmerzt auch stÀndig.

Ich habe zufĂ€llig auch deinen Thread gelesen, in dem du nach einer gĂŒnstigen Westerngitarre suchst. Dort nennst du eine bestimmte Korpusform ebenfalls als Auslöser fĂŒr Nackenschmerzen.

Wahrscheinlich gibt es also gar keinen direkten Zusammenhang zum Singen. Vielleicht bist du eben einfach verspannt. GrĂŒnde dafĂŒr gibt es etliche: Stress durch Geldnot, Job, Familie, Alter oder Langzeitbelastungen (zB Sitzhaltungen im BĂŒro). Fast jeder ist dennoch versucht, sich bestimmte Beschwerden als PhĂ€nomen nach dem Auslöser->Wirkung-Prinzip zu erklĂ€ren.

Oft gefĂŒhrter Dialog in unserem Hause:

"Geht es mir heute dreckig. Kommt bestimmt vom Rotwein gestern"
"Aber du hast vorgestern auch Rotwein getrunken..."
"Ja, aber nicht den von Edeka"

Meistens tut man das, um sich selbst zu beruhigen, dass es nichts Schlimmeres ist. Wenn du chronische Kopf- und Nackenschmerzen hast, wĂŒrde ich aber ruhig mal zum Doktor gehen.
 
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NatĂŒrlich,

wenn du eine unnatĂŒrliche Haltung einnimmst und dich verkrampfst, bekommt du Schmerzen. Egal ob beim Singen, Tanzen oder Arbeiten.
Zipt oder zwickt es irgendwo, wenn du singst? Ich sehe bei vielen SĂ€ngern unnatĂŒrliche, verkrampfte Haltungen die bei verschiedenen Situationen beim Singen eingenommen werden (mich zwar nicht ausgeschlossen - aber ich arbeite daran :)).

Beobachte dich selbst beim Singen: ziehst du z.B. Nacken und Schultern in die Höhe wenn die Töne hoch werden? Oder versuchst du krampfhaft zu lÀcheln beim Singen? Oder, oder, oder ...

lg Thomas
 
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Ich bekomme oft Probleme mit dem Nacken, wenn ich im Bett Fernsehen gucke, da ich dann permanent den Kopf nach rechts gedreht habe und dabei liege. Wenn ich gleichzeitig trommele, singe und vom Blatt lese (der NotenstÀnder ist ebenfalls rechts), dann habe ich eigentlich keine Probleme, ich bewege den Kopf dann allerdings auch gerne Mal woanders hin.

Vermutlich bist du, wie die anderen schon schrieben, sehr angespannt wenn du Musik machst, an einigen Stellen ĂŒberlastest du dann deine Muskeln (Kiefer zwanghaft nach vorne drĂŒcken oder so was), ergo stellen sich Verspannungen ein.

1. versuch' sich vor dem Musizieren zu entspannen
2. versuch' dich nicht zu sehr darauf zu konzentrieren was du gerade machst
3. beobachte dich (Anspannungen bekommt man eigentlich recht schnell mit) -> wenn sich da Muster einstellen, dann ĂŒbe diese zu durchbrechen (z.b. was Koksi schrieb: Schultern immer entspannen).
4. wenn Entspannung nicht hilft, dann mal zum OrthopÀden gehen, in seltenen FÀllen kann das anatomische Ursachen haben, Kieferfehlstellung zum Bleistift.

Mal aus Neugierde: hast du VersagensÀngste (oft sind die latent) oder willstt du immer zwanghaft deine Ziele erreichen? Wenn man so etwas hat und damit eigentlich stÀndig unter Druck steht, dann wÀren Verspannungen kein Wunder, da man da immer was im Hinterkopf hat was einen zwingt nicht abzuschalten.
 
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Zipt oder zwickt es irgendwo, wenn du singst?

Nur mein ZwölffingerdarmgeschwĂŒr tut da öfters mal weh, aber am Nacken oder Kiefer nichts.

ziehst du z.B. Nacken und Schultern in die Höhe wenn die Töne hoch werden?

Nein.

Oder versuchst du krampfhaft zu lÀcheln beim Singen?

Auch nein. Kuckt ja keiner zu.

@Der Gepuschelte:
Ich habe weder VersagensÀngste noch will ich zwanghaft meine Ziele erreichen.
 
Ich habe weder VersagensÀngste noch will ich zwanghaft meine Ziele erreichen.

Möglicherweise war dir meine Antwort zu lang oder langweilig, um sie mit einer Reaktion zu beehren.

Ich versuche es dieses Mal mal kĂŒrzer:

Wenn du Spaß in deinem Chor hast, dich nicht verkrampfst, noch sonstwie gestresst bist, kann unangestrengtes Chorsingen eigentlich nur positive Wirkungen haben. Deine Beschwerden haben einen anderen Grund. Dass du beim Spielen auf bestimmten Gitarren ebenfalls Nackenschmerzen bekommst, unterstĂŒtzt die Vermutung.

https://www.medizinpopulaer.at/archiv/medizin-vorsorge/details/article/singen-ist-medizin.html
https://www.welt.de/wissenschaft/article1461487/Warum-Singen-gesund-ist.html
 
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Eine ungesunde Gesangstechnik macht natĂŒrlich Verspannungen und Schmerzen. Dass dir der Oberbauch weh tut, spricht zum Beispiel fĂŒr eine ungeeignete Atemtechnik. Vielleicht stellst du dich mal bei einem Gesangslehrer vor, um abzuchecken ob du da grob was falsch machst.

Wenn du generell unter Verspannungen leidest, dann such dir einen guten Physiotherapeuten.
 
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Mir ist jetzt allerdings nicht klar was ein Gesangslehrer fĂŒr mich tun sollte, wenn mir beim Singen oft mein ZwölffingerdarmgeschwĂŒr schmerzt, was mich jedoch nicht stört.
 
Offensichtlich ist dein Problem eher Langeweile. Tipp: lies die Antworten noch mal. Gesangstechnik soll helfen, entspannter zu singen.
 
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Ich habe absolut keine Langeweile. Eher das Gegenteil. Großartig Gesangstechnik machen wir im Chor nicht.
 
Hallo,

Großartig Gesangstechnik machen wir im Chor nicht.

...dann mal 'ne ganz einfache Frage: Machst Du eventuell den Mund beim Singen sehr weit auf, vielleicht auf unbedachte Bemerkung der Chorleitung hin, in der Art wie "Ihr mĂŒĂŸt schon den Mund aufmachen, damit man euch hört!"? Als Neueinsteiger mag man geneigt sein, so etwas zu ĂŒbertreiben... da wĂ€re zumindest eine Anspannung im Kiefer- und Nackenbereich erklĂ€rt.

Viele GrĂŒĂŸe
Klaus
 
Manchmal singe ich mit weit geöffnetem Mund, manchmal nicht.
 
„Mein Name ist Lohse. Ich kaufe hier ein.“
 
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NatĂŒrlich mache ich beim Singen hin und wieder den Mund weiter auf als beim normalen Sprechen. Sonst wĂŒrde ich bestimmte Töne ja gar nicht hin bekommen.
 
@Hundefreundin, wie schon gesagt wurde, ist Singen an sich eine sehr gesunde Sache, fĂŒr den Geist und fĂŒr den Körper. Vom Singen selber bekommt man im Prinzip keine Beschwerden. Von Haltungsfehlern, indisponierenden, unangemessenen Haltungen bekommt man aber sehr wohl Beschwerden, und dann kann so eine Probe einmal in der Woche der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt und bis dato eher unspezifische und latente Beschwerden manifest und akut macht.
Probt ihr im Sitzen oder im Stehen? Ich vermute mal, im Sitzen, da es fast immer so gemacht wird bei Proben.
Wie sitzt Du? SpannkrĂ€ftig mit Bodenkontakt oder "gemĂŒtlich", lax, eventuell sogar etwas zusammen gesunken mit rundem RĂŒcken, Tendenz bucklig (angelehnt?), den Kopf nach vorne geschoben? Wie hĂ€lst Du die Noten, wie ist Dein Blick auf die Noten und den Dirigenten? TrĂ€gst Du eine Brille?
Wie ist Deine alltÀgliche Haltung im Sitzen und Stehen, wenn Du nicht musizierst?

Sollte es in diese Richtung gehen, wĂ€re darin sicher eine Ursache fĂŒr Deine Beschwerden zu finden. In einer unterspannten, eingesunkenen Haltung mĂŒssen die Nackenmuskeln ĂŒber GebĂŒhr arbeiten, um den Kopf - mit MĂŒhe - oben zu halten, so dass man ĂŒberhaupt halbwegs nach vorne schauen kann. Ansonsten wĂŒrde der Kopf durch solch eine voreingenommene Haltung in Richtung Brustbein absinken wie man es gelegentlich beobachten kann, wenn jemand ĂŒbermĂŒdet in seinem Sessel eingenickt ist.
Wenn es diese Überspannung im Nacken-/Schulterbereich gibt, was ich bei Dir vermute, dann ist auch der Rest der Kopfmuskulatur davon beeinflusst. Z.B. die Kaumuskeln, vor allem der große "m. masseter" [https://flexikon.doccheck.com/de/Musculus_masseter]. Wenn dieser verspannt ist, kann das arge Kopfschmerzen hervorrufen und der Kiefer ist dann sowieso verspannt.

Da Singen mehr Spannkraft und ausladendere Mund-/Kieferbewegungen erfordert als das alltĂ€gliche Sprechen (wenn man keinen "Sprechberuf" hat), fĂŒhren Fehlhaltungen und Fehlspannungen schneller zu Beschwerden, die dann auch meist massiver und hartnĂ€ckiger sind.

Umgekehrt allerdings, also wenn die zum Musizieren voreingenommene Haltung spannkrĂ€ftig aufgerichtet (gilt auch fĂŒr das Sitzen), und ĂŒberhaupt aktiv und der TĂ€tigkeit und dem Ausdruck angemessen, und frei von Fehlspannungen ist, dann ist Singen, wie ĂŒberhaupt Musizieren, eine sehr wohltuende, befreiende und angenehme TĂ€tigkeit.
 
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Wir proben im Stehen und haben weder Noten noch einen Dirigenten.

Was hat denn eine Brille mit Chorsingen zu tun? Aber ja ich trage eine. Nicht nur im Chor, sondern immer.

Wie ist Deine alltÀgliche Haltung im Sitzen und Stehen, wenn Du nicht musizierst?

Auch die Frage verstehe ich jetzt nicht. Es ging ja ums Singen und nicht um das was ich sonst so mache.
 
Auch die Frage verstehe ich jetzt nicht. Es ging ja ums Singen und nicht um das was ich sonst so mache.

Manchmal muss man einfach ĂŒber den Tellerrand schauen. Der menschliche Körper ist ein kompexes und auch kompliziertes Werk. Ist irgendwo etwas im Argen, hat das meistens auch Auswirkungen auf ganz andere Gebiete.

Nimm mal dein ZwölffingerdarmgeschwĂŒr. Sowas kommt ja auch nicht von ungefĂ€hr. Oft wird da auch ein Zusammenhang mit Stress gesehen. Und Stress kann auch andere Folgen fĂŒr den Körper haben. Es ist bekannt, dass bei einer Reihe von Menschen durch Stress Verspannungen und Kopfschmerzen auftreten. Der Muskeltonus insgesamt verĂ€ndert sich durch Stress. Manche Menschen versuchen im Schlaf ihre Probleme buchstĂ€blich zu zerbeissen. Folge davon sind dann wieder Verspannungen im Kiefer oder Zahnprobleme. Das ist nur eine kleine Auswahl von Problemen, die durch Stress verursacht werden. Das fĂ€llt alles unter die Psycho-Somatik. Die Lösung der Probleme erfolgt dann auch nicht bei dem Symptom sondern bei der eigentlichen Ursache, z.B. bei der Vermeidung von Stress. Hilfreich kann bei einigen z.B. eine Psychotherapie sein, das Erlernen von Entspannungstechniken, die Trennung von einem Partner oder ein Arbeitsplatzwechsel .... Das lĂ€sst sich sicherlich noch lange fortsetzen.

Wenn dir also jemand etwas vorschlĂ€gt, was fĂŒr DICH nicht im Zusammenhang mit DEINEM Problem zu stehen scheint, kann dass durchaus sein, dass der Betreffende Ă€hnliches schon vielleicht bei sich selbst oder in seinem Umfeld gesehen und erlebt hat. Du kannst sicher sein, dass dein Anliegen wirklich ernst genommen wird.
 
Wir proben im Stehen und haben weder Noten noch einen Dirigenten.
Was hat denn eine Brille mit Chorsingen zu tun? Aber ja ich trage eine. Nicht nur im Chor, sondern immer.
Da ihr ohne Noten und ohne Dirigent probt/musiziert, ist diese Frage fĂŒr Dich tatsĂ€chlich irrelevant.
Ansonsten gibt es durchaus ZusammenhĂ€nge: Ein SĂ€nger (aber auch jeder andere Musiker in einem Ensemble) muss sowohl auf seine Noten sehen (wenn das StĂŒck noch neu ist intensiver als spĂ€ter) als auch die Zeichengebung des Dirigenten beachten. Wenn ein BrillentrĂ€ger dann eine ungĂŒnstige Brille/Lesebrille hat, dann kann es sein, dass ihn diese Brille unbewusst veranlasst, sozusagen zwingt, eine ungĂŒnstige Kopfhaltung einzunehmen - was Verspannungen zur Folge haben kann. Meine "Dienst"-Lesebrille ist z.B. auf eine etwas grĂ¶ĂŸere Entfernung optimiert als eine normale Lesebrille, sonst wĂŒrde ich viel zu dicht an den Noten kleben. Außerdem ist sie sehr gut entspiegelt, damit bei Scheinwerferlicht keine störenden Reflexe entstehen.

Auch die Frage verstehe ich jetzt nicht. Es ging ja ums Singen und nicht um das was ich sonst so mache.
Es ist erstens so, wie @bluesbetty schreibt:
Der menschliche Körper ist ein komplexes und auch kompliziertes Werk. Ist irgendwo etwas im Argen, hat das meistens auch Auswirkungen auf ganz andere Gebiete.
Und darĂŒber hinaus kann man die Haltungen und Bewegungen beim Musizieren nicht von den alltĂ€glichen Haltungen und Bewegungen trennen. Musizieren ist eine aktive TĂ€tigkeit und stellt erhöhte Anforderungen an die Disposition des Musizierenden, da schon kleinste Fehlspannungen und Verspannungen das Ergebnis klanglich negativ beeinflussen können und an einem Instrument die GelĂ€ufigkeit der Finger schnell behindern.

Wenn jemand also im Alltag eine indisponierte Haltung hat, ist erstens zu erwarten, dass er diese Haltung als voreingenommene Haltung sozusagen zum Musizieren mitnimmt. Und zweitens kann man erwarten, dass durch die erhöhten Anforderungen des Musizierens Probleme, Verspannungen, Beschwerden und Schmerzen sich verschlimmern, die im Alltag nur wenig ausgeprÀgt, vielleicht auch gar nicht nennenswert wahrnehmbar waren.
 
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@bluesbetty:
Das hat man im Mittelalter geglaubt, dass ein ZwölffingerdarmgeschwĂŒr durch Stress entsteht. Heute weiß man, dass Bakterien dahinter stecken. Außerdem kann ich das GeschwĂŒr ja schon seit 20 Jahren haben, das weiß man nicht. Ich weiß nur, dass ich keinen Stress habe seitdem ich die Nackenschmerze habe bzw. singe.
 

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