Karnivool/ Sound Awake/ 2009/ CD

msoada
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Tracklist:
01.[FONT=&quot] [/FONT]Simple Boy
02.[FONT=&quot] [/FONT]Goliath
03.[FONT=&quot] [/FONT]New Day
04.[FONT=&quot] [/FONT]Set Fire To The Hive
05.[FONT=&quot] [/FONT]Umbra
06.[FONT=&quot] [/FONT]All I Know
07.[FONT=&quot] [/FONT]The Medicine Wears Off
08.[FONT=&quot] [/FONT]The Caudal Lure
09.[FONT=&quot] [/FONT]Illumine
10.[FONT=&quot] [/FONT]Deadmen
11.[FONT=&quot] [/FONT]Change Part 2

Spielzeit: 72:10 Minuten


Genre: Progressie Rock/ Metal



Rezension:

Karnivool sind ein wahres Phänomen. In Australien werden sie bei „Australian Idol“, Australiens Version von Bohlens DSDS, nur ohne Bohlen, dafür aber wahrscheinlich auch ohne Gehirn, gecovert und erreichen mit „Sound Awake“ Goldstatus und hier zu Lande gibt es mehr Details über Lothars und Lilianes Trennung, als Menschen die diese Band kennen. Zum Teufel damit!
Wer sind nun Karnivool? Zum einen sind Karnivool fünf Australier, zum anderen eine Progressive Rock/Metal Band und zum überraschen meiner schon viel länger dabei als ich dachte. 1997 wurde diese Band, damals noch mit stark anderem Line Up, ins Leben gerufen. Seitdem brachten sie es mit „Themata“ und „Sound Awake“ zu zwei Full Length und hin und wieder schaffte es die ein, oder andere EP auf den Markt. Für 13 Jahre vielleicht nicht die größte Ausbeute, aber dies verwundert nicht, da zwischen „Themata“ und „Sound Awake“ vier lange Jahre harter Arbeit lagen. Wenn man der Band Glauben schenken darf, waren es die herausforderndsten vier Jahre in der Bandgeschichte. Hat sich denn dieser Zermürbungsprozess in seinen verfestigten Output gelohnt?
Definitiv! Die Veränderung von „Themata“ zu „Sound Awake“ ist ebenso fundamental, wie großartig. Kaum noch Nu Metal und einfache Strukturen, dafür immer mehr Progressive Elemente und eine Menge an krummen Taktzahlen. „Themata“ wirkte auf mich wie eine fast erwachsende Mischung von Korn und System Of A Down, wobei „Sound Awake“ eher in Richtung Porcupine Tree und vielleicht ein bisschen Tool geht.
Es ist wirklich erstaunlich wie sehr alle Instrumente hier bis zum Maximum ausgereizt werden. Vor allem der Bass und das Schlagzeug werden exzellent in Szene gesetzt. So trägt der Bass in „Simple Boy“ ein ganzes Lied und das Schlagzeug saust wie ein Wirbelwind durch die rasante erste Single „Set Fire To The Hive“. Jedoch machen Steve Judd an den Töpfen und Jon Stockmann an den dickeren Seiten auch ihre eigentliche Arbeit, die Rhytmusarbeit, hervorragend. Man höre sich nur die Untermalung beider im Instrumentalteil von „All I Know“ an. So, meine Damen und Herren, haben Bass und Schlagzeug miteinander zu harmonieren und nicht anders! Die Gitarrenarbeit hinkt beiden in nichts nach. Von ruhigeren Klängen wie zu Beginn von „New Day“ hin zu gewaltigen Prog- Riffing in… ja „New Day“, wird alles geboten. Besonders hervorheben möchte ich den Song „Change Part 2“. Karnivool hatte es zum Release Termin von „Themata“ nicht geschafft den Song komplett zu schreiben, somit erhielt „Themata“ als kleinen Teaser für das nächste Album, einen Part 1 und „Sound Awake“ nun Part 2. Wenn es je einen Song gab, der ein Album gut repräsentiert, dann ist es „Change Part 2“. Laut, ruhig, wütend, melancholisch, treibend, schwebend, einfach alles steckt in den fast 11 Minuten. Ein unglaublich vielschichtiger, wie emotional aufwühlender Song. Gerade in „Change Part 2“ kristallisiert sich wieder heraus, was einer der positiven Aspekte an Karnivool ist: der Gesang! Ian Kenny ist nicht nur ein Mann, der sein Bart wechselt, wie Cher ihren Schönheitschirurgien, nein er ist auch noch ein unglaublich talentierter Sänger. Geradezu spielend bewegt er sich in hohen, wie in tieferen Tonlagen, ohne jemals überfordert zu wirken. Wow!
Das Beste soll man sich ja bekanntlich bis zum Schluss aufheben und das habe ich auch getan: Karnivool sind nicht nur einfach fünf sympathische Aussis, die schon mehr als zweimal ein Instrument in der Hand hatten, nein, Ian, Drew, Mark, John und Steve sind unglaubliche Songwriter! Wenn man es genauer betrachtet erscheint es nicht allzu abwegig, dass „Themata“ bei „Australian Idol“ gecovert wurde, da sie eine unglaubliche Art haben spannende Songs zu kreieren. Sie können von Null auf Hundert einen Song komplett explodieren lassen und ihn ebenso schnell wieder gedämpft weiterspielen. Vor allem schreiben sie aber wirklich großartige Melodien, die sich einem sofort ins Gehirn brennen. Sei es nun in „Illumine“, wo sich im Song die Melodien um die Pole Position streiten, oder in dem 12 Minütigen „Deadmen“, in dem sich ruhige mit aufbrausenden Melodien zu einem homogenen Ganzen verbinden. Zusammenfassend muss man ihnen attestieren, dass sie ihre Instrumente Perfekt einsetzen, wunderschöne Melodien und epische Refrains zelebrieren, sowie Riffs schreiben und einen unglaublichen Sänger zu bieten haben. .. wo ich das hier gerade aufliste merke ich, dass sie wohl doch die komplette Anti- Band für irgend so eine Casting- Show- Scheiße sind.
Ist „Sound Awake“ ein Meisterwerk? Für mich ja. Endlich wieder ein Prog Album, dass mich so richtig fesselt, da es Rock- und Metalelemente gekonnt miteinander verknüpft und nie zerfahren, oder überladen wirkt. Braucht es bis zum nächsten Album wieder vier Jahr ist mir das sehr Recht, da ich bis dahin noch sehr viel Spaß an „Sound Awake“ haben werde!
 
Eigenschaft
 
Fällt mir nicht sonderlich viel zu ein, außer: korrekt :great:
 
Danke. ;)

Ahja, wer die Videoclips zu "All I Know" und "Set Fire To The Hives" noch nicht gesehen hat, sollte das ändern! Besonders "All I Know" ist sehr gut!
 
Hab den Fred noch gar nich gesehen! Schande über mich.
Kann das alles nur absolut unterschreiben.

Was gerade im Bezug auf Songwriting und Bandzusammenspiel auf dem Album geboten wird ist meiner Meinung nach schon sehr nahe an der nicht zu erreichenden Perfektion. Set Fire To The Hive gefällt mir jetzt zwar nich so richtig, aber dafür sind alle anderen Lieder einfach der Wahn.

Hier würde ich mittlerweile wirklich überlegen die 10/10 Punkten zu geben.
Und ich könnte mich nich entsinnen bei welcher Platte ich dazu noch so ohne Weiteres bereit wäre. Davon gibt es nur ne handvoll, obwohl ich hunderte im Schrank stehen habe.
 
Dem schließe ich mich ohne Vorbehalt an - selbst die Live Umsetzung der Songs ist einfach nur episch.
Sicher eines der besten Alben in meinem (recht prall gefüllten) Regal.
Schade dass so wenige Leute hierzulande diese Band kennen....
 

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