Kaufberatung gebrauchtes Digitalpiano

[Cadmag]

Hallo zusammen,

Ich bin auf der Suche nach einem gebrauchten Digitalpiano. Ich habe in meiner Jugend 4 Jahre Klavierunterricht bekommen. Wie das in dem Alter aber oft so ist, habe ich es nicht wert geschätzt und irgendwann aufgehört. Seit einigen Jahren denke ich aber immer wieder daran, dass es schön wäre, doch wieder zu spielen... Zumal wir mittlerweile auch einen Sohn haben und ich es einfach auch schön finde, wenn Kinder mit Musikinstrumenten aufwachsen - ohne ihn zu irgendetwas zu zwingen...
Bei einer Freundin habe ich nun vor kurzem auf einem Kawai CS4 gespielt und war sehr begeistert! Lenn ja nur "richtige" Pianos und war mir der Vorzüge der digitalen Pianowelt gar nicht so bewusst. Größter Vorteil für mich ist dabei die Möglichkeit leise oder über Kopfhörer zu spielen!
Am Kawai hat mich insbesondere die Tastatur mit Ivory Touch begeistert!

Lange Rede... Ich suche ein Digitalpiano, das möglichst nah an ein echtes Klavier herankommt, was Spielgefühl, Optik (geschlossene Rückwand, möglichst wenig sichtbare Schalter) und Sound angeht.
Dabei darf es nicht mehr als 800€ kosten, gebraucht wäre für mich absolut in Ordnung! Ich brauche dabei keinen "Schnickschnack" was Soundeinstellungen angeht!
Hier noch der Bogen:

(1) Welches Budget steht dir zur Verfügung? (Bitte unbedingt angeben!)
bis 800 EUR;
[x] Gebrauchtkauf möglich

(2) Ist bereits Equipment vorhanden, das weiterbenutzt werden soll?
[ ] ja: ___________________________________ _______________
[X] nein

(3) Wie schätzt du deine spieltechnische Erfahrung mit Tasteninstrumenten ein?
[x] Anfänger
[ ] Fortgeschrittener
[ ] ambitionierter Fortgeschrittener
[ ] Profi (Berufsmusiker)

(4a) Wo wirst du das Instrument bevorzugt einsetzen?
[x] Zuhause
[ ] auf der Bühne
[ ] im Proberaum
[ ] im Studio

(4b) Wie oft wirst du es bewegen?
Nie

(4c) Welches Gewicht willst du maximal schleppen?
bis zu ___ kg

(5) Zu welchem Zweck benötigst du das Instrument (als Klavierersatz, in der Live-Band, als Soundlieferant im Studio, als Alleinunterhalter-Board, ...)
Klavierersatz

(6) Welche Musik-Stile spielst du und in welchen Besetzungen?
___________________________________ ________

(7) Welche Gerätetypen kommen für dich in Frage?
[x] Klangerzeugung und Tastatur im selben Gerät (Standalone-Geräte)
[ ] Computer + Soundkarte + MIDI-Masterkeyboard (Computer-Software plus separate Tastatur)
[ ] Expander + MIDI-Masterkeyboard (Einzelgeräte jeweils für Klangerzeugung und Tastatur)
[ ] Wie oben, aber Expander 19-Zoll-Rack geeignet

(8) Welche Tastaturgrößen kommen für dich infrage?
[ ] 25
[ ] 37
[ ] 49
[ ] 61 (Standardgröße Keyboards/Orgeln)
[ ] 73/76
[x] 88 (Standardgröße Klavier)

(9) Welche Tastaturtypen kommen für dich infrage?
[ ] leicht- bzw. ungewichtet (Standard Keyboards/Orgeln/Synthesizer)
[x] Hammermechanik (wie beim Klavier)

(10) Soll dein Instrument "Spezialist" auf einem bestimmten Soundgebiet sein?
[ ] ja: ___________________________________ _______________
[ ] nein, lieber ein Allrounder

(11) Welche Funktionen sind dir besonders wichtig?
[ ] Standard-Sounds (Piano, E-Piano, Orgeln, Streicher, Bläser etc.)
[ ] Synthese (Sounds mit subtraktiver Synthese, FM, DSP u.ä. erstellen)
[ ] Sampling (Sounds und Geräusche aufnehmen und triggern)
[ ] Sequenzer/Midi-Recorder (Songs/Performances/Backings aufnehmen und abspielen)
[ ] Audio-Recorder (Audio aufnehmen/laden und abspielen)
[ ] Begleitautomatik / Rhythmusgerät
[ ] Masterkeyboardeigenschaften (zum Ansteuern anderer Geräte)
[ ] Eingebaute Lautsprecher
[ ] Eingebaute Effekte (falls gewünscht, konkret: __________)
[ ] sonstiges: ___________________________________ _______________

(12) Hast du bestimmte Ansprüche an die Optik? (klavierähnliches Aussehen, wohnzimmertauglich etc.)
___klavierähnlich, geschlossene Rückwand, wenig sichtbare Knöpfe und Schalter

(13) Sonst noch was? Extrawünsche, Hinweise oder Anmerkungen?
Holztastatur mit Ivorytouch

Ich habe bisher das Kawai CS 4 und das Yamaha Clavinova CLP 525 gespielt und fand beide gut. Das Kawai noch einen Ticken besser. Welche älteren Alternativen gibt es dazu? Ich Blick in dem Dschungel an Möglichkeiten nicht durch. Und die Bezeichnungen insbesondere beim Clavinova machen es nicht einfacher... Teilweise werden 10Jahre alte Geräte für hohe Preise angeboten, sind die es noch wert

Vielen Dank schon einmal!!!​

 

[bebob99]

(1) Welches Budget steht dir zur Verfügung? (Bitte unbedingt angeben!)
bis 800 EUR;
(12) Hast du bestimmte Ansprüche an die Optik? (klavierähnliches Aussehen, wohnzimmertauglich etc.)
___klavierähnlich, geschlossene Rückwand, wenig sichtbare Knöpfe und Schalter

(13) Sonst noch was? Extrawünsche, Hinweise oder Anmerkungen?
Holztastatur mit Ivorytouch​

Gibt's alles, aber nicht gemeinsam. Auch nicht gebraucht, zumindest nicht als "spielfähig". Da kostet alleine die Tastatur mehr als Dein Budget hergibt und da ist noch kein Klavier drumrum.

Die Hoffnung hatte ich auch einmal, aber da hilft nur: Budget deutlich aufstocken oder Ansprüche deutlich senken.

 

[stuckl]

Kawai es 100, cn 14

 

[PianoAmateur]

Hallo Cadmag! Willkommen bei uns im Forum!

Das günstigste Piano mit einer richtigen Holztastatur ist derzeit meines Wissens das Kawai CA-17. Es kostet 1.900 €. Habe es erst gestern wieder mal im Laden gespielt. Es spielt sich ganz gut. Die Oberfläche der schwarzen Tasten finde ich nicht berauschend. Ist aber Gefühlssache. Bei Kunststofftastaturen ist die Auswahl riesengroß. Einfach mal einen großen Laden aufsuchen, falls vorhanden, und alles testen. Wie schon von bebob99 sagt: Weiter sparen oder Ansprüche runter. Habe gestern viele Klaviere bespielt und ich muss sagen: Es muss nicht immer eine Holztastatur sein, obwohl meines eine hat. Angenehm ist mir gestern z.B. das Yamaha CLP-535 aufgefallen. Die Tastatur hat eine angenehme Schwere. Damit kann man besser dynamisch spielen. Aber mit 1.600 € oder so, liegt es auch nicht in Deinem Budget.

Andreas

 

[AMC]

Das Casio Privia PX 830 bietet zumindest mal Ivory Touch, Hammermechanik und die Klavieroptik. Ob die Tasten tatsächlich aus Holz sind, weiß ich nicht. Fühlen sich so an, aber ich bin kein Pianist und meine Erfahrungen am ´richtigen´ Klavier halten sich in Grenzen. Für meine Verhältnisse ist das ein Supergerät. Neu gibt´s das nicht mehr seit dem Einzug des 850ers, Gebrauchtpreise sind so zwischen 500-600. Die wenigen Kritiken, die es damals bekommen hat, waren durch die Bank gut, gingen aber neben Yamaharolandkawai etwas unter. Gut für den Gebrauchtkäufer Ich war und bin jedenfalls ziemlich begeistert, auch von der gesamten Qualität. Rahmen und Rückwand sind robust, Anschlüsse (Line out, USB, Netz, Kopfhörer) auf der Unterseite (stören also die klassische Optik nicht). Sogar ein kleiner Haken für die Kopfhörer ist dran. Und noch einer, um den "Deckelhalter" anzuhängen, wenn man es aufgeklappt hat. Mich freut es immer sehr, wenn ein Hersteller auch an die Kleinigkeiten denkt. Viele Knöppe gibt es auch nicht, das meiste wird über Tastenkombinationen bewegt.

Es scheint in einigen Onlineshops noch angeboten zu werden. Falls Interesse daran besteht, einfach mal nach´nem Abverkaufspreis fragen. Ich hab meins damals neu vom Musicstore für 600 bekommen, weil wie gesagt das 850 rauskam und die das Ding loshaben wollten. Bisschen Glück darf man halt auch mal haben.

 

[jtsn]

@AMC Die einzigen Casio-Pianos mit Holztasten sind die neuen "Grand Hybrid" (GP-Serie) ab 4000 €.

 

[AMC]

@AMC Die einzigen Casio-Pianos mit Holztasten sind die neuen "Grand Hybrid" (GP-Serie) ab 4000 €.

Dachte ich mir. Wäre bei´nem (eigentlichen) Neupreis von knapp unter 1k auch erstaunlich gewesen.

 

[Cadmag]

Wow, vielen Dank für die vielen Antworten! Ok, Fazit: ich bekomme das, was ich möchte nicht zu dem Preis...
Dann würde ich mir die Holztastatur mal aus dem Kopfschlagen...
Ich habe ein Angebot für ein Kawai CN23 aus 2011 für 650€. Hat schon Ivory Touch und die Optik ist auch ok. Hat jemand damit Erfahrungswerte?

 

[jtsn]

Ich habe ein Angebot für ein Kawai CN23 aus 2011 für 650€.

Das wäre laut http://www.demmer-piano.de/wertgutachten weniger Wertverlust als für ein richtiges Klavier der untersten Qualitätsklasse (3000 €). Digitalpianos haben aber durch den technischen Fortschritt, Verschleiß an Plastik-Mechanikteilen und exponentiell steigendem Ausfallrisiko der Elektronik (Badewannenkurve) einen wesentlich höheren Wertverlust.

Tendenziell würde ich bei Digitalpianos etwa 30 % pro Jahr für die einfacheren Modelle und 20 % für die Mittelklasse (ab 1500 €) und 15 % für die Oberklasse (ab 3000 €) ansetzen. Nur für letztere sind ggf. überhaupt Ersatzteile lieferbar.

Prinzipiell mußt du bei Digitalpianos älter als 3 Jahren immer damit rechnen, daß das Instrument plötzlich tot ist und du nichts mehr daran machen kannst. Das Risiko solltest du in den Kaufpreis einkalkulieren.

 

[PianoAmateur]

Das Casio Privia PX 830 bietet zumindest mal Ivory Touch, Hammermechanik und die Klavieroptik. Ob die Tasten tatsächlich aus Holz sind, weiß ich nicht. Fühlen sich so an, aber ich bin kein Pianist und meine Erfahrungen am ´richtigen´ Klavier halten sich in Grenzen. Für meine Verhältnisse ist das ein Supergerät. Neu gibt´s das nicht mehr seit dem Einzug des 850ers, Gebrauchtpreise sind so zwischen 500-600. Die wenigen Kritiken, die es damals bekommen hat, waren durch die Bank gut, gingen aber neben Yamaharolandkawai etwas unter. Gut für den Gebrauchtkäufer Ich war und bin jedenfalls ziemlich begeistert, auch von der gesamten Qualität. Rahmen und Rückwand sind robust, Anschlüsse (Line out, USB, Netz, Kopfhörer) auf der Unterseite (stören also die klassische Optik nicht). Sogar ein kleiner Haken für die Kopfhörer ist dran. Und noch einer, um den "Deckelhalter" anzuhängen, wenn man es aufgeklappt hat. Mich freut es immer sehr, wenn ein Hersteller auch an die Kleinigkeiten denkt. Viele Knöppe gibt es auch nicht, das meiste wird über Tastenkombinationen bewegt.

Es scheint in einigen Onlineshops noch angeboten zu werden. Falls Interesse daran besteht, einfach mal nach´nem Abverkaufspreis fragen. Ich hab meins damals neu vom Musicstore für 600 bekommen, weil wie gesagt das 850 rauskam und die das Ding loshaben wollten. Bisschen Glück darf man halt auch mal haben.

Lieber vorher in einem größeren Geschäft die Casios testen und mit den anderen Herstellern vergleichen. Bei meinen ersten Tests habe ich meistens mit den Casios begonnen, fand sie recht gut vom Spielgefühl und habe mich dann weiter nach oben, durch die anderen Hersteller getestet. Jetzt, so nach einem Jahr, wo ich immer wieder getestet habe und nun auch ein hochwertiges Didi mit Holztastatur zuhause habe, ist es für mich schon ein ganz schöner Kulturschock, mich an die Casios zu setzen. Holztasten bekommt man bei Casio erst ab dem GP-300 (2700 €), welches aber erst zum Jahresende auf den Markt kommt (nach Aussage von Just Music Mitarbeiter in Berlin). Angepriesen wurde die Markteinführung, glaube ich in der Presse gelesen zu haben, für Mitte Oktober. Wer weiß, was da los ist.

Andreas

 

[AMC]

Lieber vorher in einem größeren Geschäft die Casios testen und mit den anderen Herstellern vergleichen. Bei meinen ersten Tests habe ich meistens mit den Casios begonnen, fand sie recht gut vom Spielgefühl und habe mich dann weiter nach oben, durch die anderen Hersteller getestet. Jetzt, so nach einem Jahr, wo ich immer wieder getestet habe und nun auch ein hochwertiges Didi mit Holztastatur zuhause habe, ist es für mich schon ein ganz schöner Kulturschock, mich an die Casios zu setzen. Holztasten bekommt man bei Casio erst ab dem GP-300 (2700 €), welches aber erst zum Jahresende auf den Markt kommt (nach Aussage von Just Music Mitarbeiter in Berlin). Angepriesen wurde die Markteinführung, glaube ich in der Presse gelesen zu haben, für Mitte Oktober. Wer weiß, was da los ist.

Andreas

Das glaub ich gern, dass das ein Kulturschock ist, wenn man deutlich besseres gewöhnt ist. Wofür hast du dich denn letztlich entschieden? Sich von der 1000€-Klasse weiter nach oben durchzuprobieren, dabei aber die 800€ Budgetgrenze zu halten, wird andererseits ziemlich schwierig Allerdings kenne ich mich mit den allgemeinen Gebrauchtpreisen in dem Segment nicht sonderlich aus. Wenn du da´nen Tip hast, freut sich der TE bestimmt. Und alle anderen auch, die sowas suchen

Prinzipiell mußt du bei Digitalpianos älter als 3 Jahren immer damit rechnen, daß das Instrument plötzlich tot ist und du nichts mehr daran machen kannst. Das Risiko solltest du in den Kaufpreis einkalkulieren.

Und wieso ist das so? Keyboards aller Preisklassen halten doch in der Regel auch länger als drei Jahre. Oder unterschiedet sich das so wahnsinnig im Aufbau?

 

[PianoAmateur]

Das glaub ich gern, dass das ein Kulturschock ist, wenn man deutlich besseres gewöhnt ist. Wofür hast du dich denn letztlich entschieden? Sich von der 1000€-Klasse weiter nach oben durchzuprobieren, dabei aber die 800€ Budgetgrenze zu halten, wird andererseits ziemlich schwierig Allerdings kenne ich mich mit den allgemeinen Gebrauchtpreisen in dem Segment nicht sonderlich aus. Wenn du da´nen Tip hast, freut sich der TE bestimmt. Und alle anderen auch, die sowas suchen

Hallo AMC.

Ich habe mich für das CA-67 entschieden. Es liegt weit oberhalb dessen, was ich mir eigentlich leisten kann. Ein Familienmitglied hat aber für mich eine zinslose Finanzierung organisiert und ich zahle das Klavier ab. Ich wollte endlich was gescheites haben, auf dem ich mein Spiel verbessern und vorantreiben kann und mich jeden Tag aufs neue gerne ran setze. All das geht nun voran.

Antesten gehe ich in regelmäßigen Abständen. Ich möchte halt in Sachen Digis einigermaßen bescheid wissen, damit ich mich hier nicht total zum Löffel mache. Außerdem macht es mir Spaß, mal auf anderen, völlig ungewohnten Instrumenten zu spielen. Ich denke, dass jemand, der sich Klavierspieler nennt, auf jedem Klavier oder Flügel irgend etwas zustande bringen sollte.

Tipps in Sachen Gebrauchtinstrumente kann ich leider nicht geben. Das liegt auch außerhalb meines Interessenbereichs. Die meiste gebrauchten Digis sind absolut überteuert! Und wer verkauft schon sein Instrument, wenn er damit zufrieden ist? Ich hoffe, dass ich mein Kawai CA-67 lange spielen kann, vielleicht sogar 10 Jahre. Mein großer Traum / Ziel ist es, meine Einkommens- und Wohnverhältnisse so ändern zu können, dass ich vielleicht mal auf einen gebrauchten, akustischen Flügel oder etwas sehr gutes Digitales (so in Richtung N2, N3) umsteigen kann. Wer weiß schon, was in den nächste 10 Jahre noch alles auf den Markt kommt.

Andreas

 

[jtsn]

Keyboards aller Preisklassen halten doch in der Regel auch länger als drei Jahre.

Du hast da was mißverstanden: Die Aussage war nicht, daß alle elektronischen Musikinstrumente nach drei Jahren das Zeitliche segnen. Sondern daß das Risiko eines spontanen Ausfalls mit jedem weiteren Jahr drastisch steigt. Das gilt für jegliche Unterhaltungselektronik und ist neben technischem Fortschritt der Hauptgrund für einen deftigen Preisabschlag. Bei Digitalpianos kommt dann noch die fehleranfällige Hammermechanik obendrauf, die sich teilweise schon durch reine Lagerung in der falschen Position (aufrecht) kaputtstehen kann.

 

[Claus]

Das wäre laut http://www.demmer-piano.de/wertgutachten weniger Wertverlust als für ein richtiges Klavier der untersten Qualitätsklasse (3000 €).

Eine schöne Tabelle, nur deine Schlussfolgerung verstehe ich nicht.

In unregulierten Märkten bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis.
Bei akustischen Klavieren hält sich diese Nachfrage seit Jahrzehnten für Neu- wie Gebrauchtinstrumente in zunehmend engen Grenzen. Bei digitalen Pianos ist die Nachfrage vergleichsweise groß und wachsend, daher läuft die Preisentwicklung dieser beiden Gebrauchtinstrumentegruppen zwangsläufig auseinander.

Gebrauchte Digitalpianos werden offensichtlich teurer angeboten als man es nach ein paar Jahren vermuten würde.
Eine modellbezogene Übersicht, wie die Preise für tatsächlich abgeschlossene Gebrauchtkäufe von Digitalpianos aussehen fände ich deshalb sehr interessant.

Mit der Lebenserwartung von digitalen Geräten habe ich bisher nur gute Erfahrungen. Mein ehedem preiswerter Yamaha-Synthie ist mittlerweile gut 18 Jahre alt und voll funktionsfähig, der damals verkaufte DX-7 hatte 12 Jahre auf dem Buckel und war ebenso vollkommen in Ordnung.
Das gleiche gilt für den Roland JV010 Expander und weitere Module und Effektgeräte.

Gruß Claus

 

[bebob99]

Eine modellbezogene Übersicht, wie die Preise für tatsächlich abgeschlossene Gebrauchtkäufe von Digitalpianos aussehen fände ich deshalb sehr interessant.

Kann man haben: Dynamische, modellbezogene Preisliste für tatsächlich abgeschlossene Gebrauchtkäufe.

 

[Claus]

Ok, also werte den Ebay-Handel für ein paar Monate aus und es wird ein guter Beitrag.

Gruß Claus

 

[bebob99]

Ok, also werte den Ebay-Handel für ein paar Monate aus und es wird ein guter Beitrag.

Bist Du sicher, dass das wirklich zielführend wäre? Bei gebrauchter "Consumer Electronics" ist es wie mit Aktien. Da interessiert sich niemand dafür, wie der Preis vor einem halben Jahr oder einem Jahr gewesen wäre, sondern nur was man aktuell dafür bezahlt bzw. bekommt.

Eine "Liste", die den Durchschnittspreis über die letzten 6 Monate für xx Digitalpianos angibt ist in dem Moment überholt, da sie erstellt wurde. Alle paar Monate kommen neue Modelle heraus und ab und an kommt es daraufhin zu Upgrade- bzw. Abverkaufs Ereignissen, die wieder am Preis drehen.

Bei mechanischen Klavieren kann man das schlecht pauschalieren, weil die individuelle Geschichte des jeweiligen Einzelstücks stark den Wert bestimmen kann. Bei elektronischen Pianos wird eher die technische Obsoleszenz den Preisverfall bestimmen. Ich habe noch ein altes Casio CPS-300, das ist so "gut" wie am ersten Tag, aber praktisch wertlos, weil bereits hoffnungslos überholt. Überraschungen sind natürlich auch bei gebrauchten Digitalpianos nicht auszuschließen, auch wenn die normale "Abnützung" der Elektronik aufgrund der sicherlich überschaubaren Betriebsstunden nicht die Raten von "gebrauchten Festplatten aus Hosting Centern" erreichen. Es könnte ja sein, dass das Stage Piano wirklich 10 Jahre im täglichen Kampfeinsatz auf der Bühne schon etwas gelitten hat, die Tastatur voller Katzenhaare ist und die Sensoren nicht mehr zuverlässig auslösen oder der Verkäufer vergessen hat zu erwähnen, dass Junior mal eine Cola in die Tastatur gekippt hat.

Das Problem am Ebay ist allerdings, dass nur relativ wenige Exemplare eines Modells zur Auswertung verfügbar sind. Das zeigt nur einen Bruchteil des Marktes. Trotzdem kann man sich da oft einen Überblick verschaffen, sofern das jeweilige Modell (oder etwas in der gleichen Klasse) gehandelt wurde.

Ich würde wirklich im Einzelfall nach aktuellen abgeschlossenen Verkäufen suchen.

 

[Claus]

Tatsächlich wäre nur eine modellbezogene Auswertung abgeschlossener Deals interessant, die natürlich von Zeit zu Zeit aktualisiert werden müsste.

Ich erinnere mich dunkel, dass es vor sehr vielen Jahren auf der Homepage einer Musik- oder Keyboardzeitschrift eine modellbezogene Tabelle mit Auswertung der Kleinanzeigen gab und fand das ganz informativ.

Gruß Claus


.

 

[jtsn]

Eine schöne Tabelle, nur deine Schlussfolgerung verstehe ich nicht.
In unregulierten Märkten bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis.
Bei akustischen Klavieren hält sich diese Nachfrage seit Jahrzehnten für Neu- wie Gebrauchtinstrumente in zunehmend engen Grenzen. Bei digitalen Pianos ist die Nachfrage vergleichsweise groß und wachsend, daher läuft die Preisentwicklung dieser beiden Gebrauchtinstrumentegruppen zwangsläufig auseinander.

Für eine seriöse Kursstellung muß sowohl ein gewisses Gebrauchthandelsvolumen als auch entsprechende Markttransparenz vorhanden sein. Bei Digitalpianos treffen allerdings äußerst schlecht informierte Käufer auf ein winziges Volumen mit einer einstelligen Anzahl Transaktionen pro Tag (vg. eBay).

Aus Käufersicht (!) kann man daher nur risiko- und vernunftsbasierte Kriterien anwenden: sich also beispielsweise am Zeitwert akustischer Klaviere als Obergrenze orientieren. Die sind schließlich teurer und es wäre recht albern für ein schnell obsoletes Digi gebraucht mehr zu bezahlen. Die Auswertung kann dann auch zum Ergebnis führen, daß bei so wenig Angebot (bei eBay ganze 49 (!) Angebote für ganz Deutschland, davon mehr als die Hälfte kein echtes Digitalpiano) der informierte Käufer auf den Gebrauchtkauf eben ganz verzichtet.

 

[Claus]

Deine letzte Schlussfolgerung wäre auch meine, wenn der Gebrauchtmarkt so wenig attraktive Angebote bereithält.

Ob man den Eindruck hat, dass Digitalpianos schnell obsolet werden, ist vermutlich eine Frage des eigenen Anspruchs. Ich habe im Board selbst in den letzten Wochen in Beiträgen erfahrener User noch so manche Sehnsucht nach einigen Yamaha DPs gelesen, der Markteinfühung sehr viele Jahre her ist.

Gruß Claus