Hallo,
also ich habe mir vor ein paar Jahren einen gebrauchten Rectoverb Serie I zugelegt. Damals wußte ich noch garnicht, daß die Rectifier Amps, wie hier oft zu hören, reine Metalamps sein sollen. Ein Freund von mir hat einen Boogie aus den 80ern und der gefiel mir immer so richtig gut. Deswegen wollte ich auch einen haben.

Klingt vielleicht etwas unfachmännisch, ist es wohl auch, aber als ich die Gelegenheit hatte, einen Rectoverb zu bekommen, habe ich ohne groß Ahnung zu haben zugepackt. Ich bin ohne etwas über den Amp zu wissen an die Sache herangegangen. Wir spielen, Rock, Hard-Rock, Blues-Rock, Funk. Gitarre(n) sind haupsächlich meine 61er SG VOS und Strat. Ich finde der Amp unterstützt die SG besser als die SCs meiner Strat. Doch schöne Sounds bekomme ich auch hin, wenn ich mir die Mühe mache, den Amp von SG auf Strat "umzustellen".
Einfach umstöpseln und es klingt gut ist halt nicht. Oder ich will's mal so sagen, ok klingt es eigentlich auch, für richtig geil muß man dann schon kurbeln, ausprobieren. Sowieso muß man sich beim Rectoverb etwas Mühe geben, weil er auf der einen Seite zwar Hammersounds parat hat, aber auf der anderen Seite auch echt richtig bekniet werden will. Also etwas Geduld und rumkurbeln war damals schon angesagt. Mittlerweile spiele ich mit dem Amp auch ausgedünnte Clean- Rythmsachen auf der SG , die einen erst mal direkt in die frühen 70er beamen!

Ich benutze fast ausschließlich den Vintage Mode im Lead Channel und den Normal Mode im Clean Channel. Gain (Lead) bewegt sich bei mir zwischen 9-11 Uhr. Das reicht locker für fette Powerriffs ohne zu matschen. Für Solo hau ich dem Amp einen dezent eingestellten OD vor den Latz. Gerade so, daß er singt und kontrolliert feedbacked. Ähnlich funktioniert das auch im eher crystal-clean eingestellten Clean Kanal, wobei Gain hier auf ca 12-2 Uhr für die benötigte Wärme sorgt.
Der Reverb ist verglichen mit einem wirklich schönen Hall ziemlich scheiße.

Man kann ihn aber trotzdem dezent einsetzen, da klingt er dann ok. Da war ich schon etwas enttäuscht. Immerhin trägt der Amp Reverb im Namen, da erwartet man schon was...Besser ein Dealy benutzen, da geht dann die Sonne auf.

Das mit dem Reverb ist aber nicht wirklich schlimm, weil der Amp einen wahnsinnigen Trockensound hat, den man nicht unbedingt verwässern muß.....
Unterm Strich steht für mich, daß der Rectoverb ein wirklich geil klingender und anpassungsfähiger Amp ist, der mittlerweile mit über 12 Jahren auf dem Buckel, tadelos funktioniert. Die V1 hat mal Galama gemacht, natürlich 1 Tag vor'm Gig, ansonsten Tip Top das Teil. Auch äußerlich ist der richtig wertig aufgebaut. Man sieht ihm das Alter nicht an.
Metal kann man damit auch spielen?
Nee, Quatsch weiß ich doch mittlerweile.

Unsere Metal- Proberaummitbewohner spielen ihn auf Partys sehr gerne und sind immer wieder überrascht, was die in ihren Augen kleine 50 Watt Kiste raushaut. Einer von Ihnen hatte sich deswegen sogar mal eine Single Rectifier Head zugelegt. Der klang aber komischerweise nicht annähernd so gut wie meiner und wurde schon ein paar Wochen später wieder durch einen anderen ersetzt. Dieser dann wieder, und wieder und wieder......
Wollte nur mal (m)einen Erfahrungsbericht zum Thema Rectifier, speziell Rectoverb I Combo abgeben.
Viele Grüße,
Bluesbaker