Seppo666
Registrierter Benutzer
- Zuletzt hier
- 14.12.24
- Registriert
- 29.01.06
- Beiträge
- 1.319
- Kekse
- 9.207
Nach langer Zeit hab ich mal wieder einen interessanten A/B-vergleich zwischen zwei Amps vorgenommen, die die meisten unter euch vermutlich nicht als Konkurrenten auf dem Schirm hatten.
Es geht um einen
1989er Engl Straight 50 Spezial Combo (Celestion G12S-50 Speaker)
vs
1991er Mesa Boogie Mark IV Version B Combo (Black Shadow EVM Speaker)
Die beiden Amps klingen auf dem Papier erstmal wie ungleiche Gegner:
Gemeinsamkeiten:
- Alter
- 1x12 Combos
- 3 abrufbare Sounds (Clean, Crunch, Lead)
- Reverb
- FX-Loop
- Verfügbarkeit: beide Amps sind nicht durchgehend, aber doch recht regelmäßig immer mal wieder gebraucht zu finden
Unterschiede:
- Leistung: Engl 50W aus 2x EL34 (gab's aber auch als 100W Combo) vs Mesa 100W aus 4x 6L6
- Speaker: (billiger) G12S-50 im Engl und (teurer) EVM im Mesa
- Gewicht: Mesa wiegt locker 5 kg mehr
- Ausstattung: Engl hat im Grunde 2 Kanäle, bei dem der 2. Kanal einen Gain Boost besitzt, aber die Miniswitches lassen ne Menge Variationen zu; der Mesa hat 3 eigenständige Kanäle und einen jeweils zuschaltbaren EQ und insgesamt mehr Optionen
- Gebrauchtpreis: den Engl gibt es regulär um 350-600 Euro; den Mesa gibt's als Combo mit Glück für 1200 Euro, aber die Preise klettern deutlich Richtung 1500-2000 Euro je nach Version und Ausstattung (Head/Combo)
Wie kommt man also dazu, die beiden miteinander zu vergleichen? Ganz einfach: Weil ich es kann! ;-)
Den Engl Straight hatte ich in der Vergangenheit schon öfter. Mal als Head und mal als Combo. Mal 50W und mal 100W. Wie ich in einem früheren Beirag hier schon mal schrieb, finde ich die 50W Version insgesamt besser zu handhaben, als die 100W-Version. Es waren bisher immer EL34-Versionen. Die 6L6-Modelle sind wohl inzwischen alle gestorben, denn da gab es wohl Ausfälle wegen des Netztrafos oder bestimmter Spannungen. Whatever. Jedenfalls wurde der Straight sehr schnell auf EL34 umgestellt. Mein 50W Combo wurde mir vom Erstbesitzer überlassen und ich hab sogar noch die orig. Rechnung und den Prospekt dazu bekommen. Das freut den Nerd sehr.
Den Straight einzustellen, war nicht nur wegen meiner Vorerfahrungen mit dem Modell sehr leicht, sondern das ist einfach total easy, hier seinen Sound zu finden. Hier kann man bei "Alles auf 12 Uhr" anfangen und sich langsam rantasten. Nach 10 Minuten hat man dann auch alle Miniswitches durchprobiert und der Sound ist gefunden.
Was zeichnet den Straight besonders aus:
Der Clean-Kanal! Der ist warm und rund. Der Reverb passt perfekt und gefällt mir besser als bei jedem Silverface-fender, den ich bisher hatte. Die SF Fender haben das Problem, dass der Reverb zum Scheppern neigt. Den darf man also nur sehr dezent einstellen und dann ist er eigentlich zu wenig. Alles darüber ist nur noch für Surf Musik geeignet. Beim Straight ist das anders. Der ist gut zu hören und stört überhaupt nicht. Vielmehr verschafft er dem Sound die Fülle, die man sich von einem OnBoard-Reverb wünscht.
Der Crunchsound, also der eigentlich 2. von zwei Kanälen, geht ganz klar in die britische Richtung. Oft wird er als JCM800 auf Steroiden bezeichnet und das würde ich mal so stehen lassen. Bei Gain auf 11 Uhr hab ich genug, um auf der Kippe zwischen Mid Gain und Midgard zu stehen. Etwas mit dem Vol-Regler der Gitarre vom Gas und man ist in SRV-Gefilden. Etwas härter in die Saiten gekloppt, bin ich bei den Australischen Senioren aus der Elektrowarenabteilung. Der Sound ist offen und luftig und knistert wie man sich das wünscht.
haut man den Gain Boost rein (bei allen Straight-Modellen vorhanden, aber nur beim Spezial-Modell fußschaltbar), dann spratzt der los, als gäb's kein Morgen. Da wir immer noch die Regler einstellungen des 2. Kanals benutzen und der Gain Boost nirgends regelbar ist, könnte so mancher sich nun fragen, ob das praxistauglich ist. Und meine Antwort: JA und nochmals JA! Ich hab schon so manchen Amp mit verschiedenen Boost-Funktionen erlebt und oft waren die nicht praxisgerecht (z.B. Mesa DC-5 im Cleankanal), aber beim Straight passt das richtig gut.
Was mir am Zerrsound des Straight super gut gefällt: er klebt an den Saiten. Wer das kennt, wird mich sofort verstehen. Allen anderen ist das schwer zu erklären. Ein guter Plexisound bricht nicht weg oder kantet hart ab, wenn man spielt, sondern die Töne gleiten ineinander über. Eben so als würde man Kaugummi an den Fingern haben und an den Saiten kleben. Manche würden das auch als Schmatz bezeichnen.
Fazit zum Engl: IMMER wenn ich einen Straight spiele, macht das sofort Spaß. Selbst der saubillige G12S-50, den ich vor dem Anspielen für eine echte Schwachstelle gehalten habe, macht seinen Job gut. Ein Upgrade kann hier aber sicher nicht schaden.
Was zeichnet den Mark IV besonders aus:
Man könnte nun meinen, dass ich die Flexibilität zuerst nenne, aber dem ist leider nicht so. Den richtigen Sound im Mark IV zu finden, setzt voraus, dass man das Mesa-Prinzip (3-Band EQ vor der Vorstufe und 5-Band EQ danach oder sogar nach der Endstufe?!) verstanden hat und weiß, wofür die ganzen Regler da sind. Der Cleansound ist gut und clean. Der Reverb ist dezent und brauchbar. Der 2. Kanal ist bei allen Vorgängern eher das schwarze Schaf gewesen, beim Mark IV zum ersten Mal zum richtigen Kanal herangewachsen und nun auch sehr gut nutzbar. Der Leadkanal ist wohl der, weswegen sich 95% aller Nutzer/innen für einen Mark IV entschieden haben. Hier braucht es keiner großen Worte. Mesa at its best!
Der Mesa klingt schneller und etwas spritziger. Er hat gefühlt tatsächlich weniger Gain und er näselt ein bisschen. Mit falscher EQ-Einstellung könnte er sogar boxy klingen. Man könnte nun meinen, dass der Mesa wegen des zusätzlichen 5-Band EQ ganz klar die Nase vorn hat, aber wenn ich euch jetzt sage, dass der Engl den Mesa OHNE EQ voll in den Sack gepackt hätte, dann heißt dass, dass der EQ beim Mesa unverzichtbar ist, um überhaupt einen konkurrenzfähigen Sound zu produzieren. Da der EQ aber dran ist, sind sie da beide wieder auf Augenhöhe.
Aufgrund der höheren Leistung und des effizienteren Speakers verfügt er über massenhaft Leistungsreserven.
Fazit zum Mesa: Ich hatte bisher noch keinen Mark IV, aber zahlreiche Mark III (blue/red/green stripes), einen alten Mark I, ein Mark I Reissue und einen Mark IIC. Der Mark I läuft im Vergleich in der Mark-reihe außer Konkurrenz, da der ein ganz anderes Konzept verfolgt als seine Nachfolger. Von den Mehrkanal-Marks gefällt mir der Mark IV tatsächlich bisher am besten. Er wirkt wie ein durchtrainierter Athlet im Vergleich zu seinen etwas heißspornigen Hippie-Vorgängern mit gewissen Schwächen. Selbst der ach so sagenumwobene IIC/IIC+ hat mich nicht wirklich umgehauen. Der Mark IV hingegen ist ein Arbeitspferd, der (noch) keine Vitrine braucht und der all das liefert, was man von einem Mesa erwartet. Mit seinem praktischen Fußschalter bietet er im Vergleich zu den Einzelpedalen seiner Vorgänger ebenfalls einen großen Vorteil.
Was bei allen Mark-Mesas nervt: der Lüfter!
Wie stehen die beiden Amps nun im Vergleich gegenüber:
Der Cleansound des Engl ist für mich dem des Mesa klar überlegen.
Der Crunchsound hält sich bei beiden etwa die Waage; hier entscheidet der Geschmack: mehr britisch = Engl oder mehr amerikanisch = Mesa.
Der Leadsound des Mesa ist standfester und aufgrund der eigenen Klangregelung auch noch flexibler einstellbar. Der Fußschalter des Mesa hat die Option "Lead" und "Lead EQ". Man kann also direkt anwählen, ob man den Kanal mit oder ohne EQ anwählen will. In 99% der Fälle wird man den EQ dazu wählen, aber es ist ein Feature, das der Engl nicht hat. Aber der Mesa klingt komprimierter und irgendwie enger als der Engl. Der Engl geht da mehr in die Breite könnte im Vergleich aber als etwas weniger spritzig empfunden werden. Das hängt aber gewiss auch von der Spielweise ab.
Was die Leistungsreserven angeht, hat der Mesa den Nachteil, dass man ihn in der Regel nicht so weit aufdrehen kann, es aber eigentlich müsste, um ihn ordentlich anzufahren. Der Engl kann weiter aufgedreht werden und darf sich richtig austoben, ohne schon zur Körperverletzung zu neigen. Ich hab bei meinem Video beide Amps lautstärkemäßig gleich ausgepegelt. Bei gleicher Lautstärke steht der Master Vol des Engl bei kurz vor 12 Uhr und beim Mesa zwischen 1 und 2. Damit man mal ne Vorstellung von dem Begriff "Leistungsreserve" zu haben. Der Engl kann aber auf jeden Fall noch sehr viel lauter. Für mich ist im Heimstudio bei 104 dB einfach mal Schluss ;-)
Welcher wäre mein Favorit?
Puh, ganz schwierige Frage. Am Ende sind es doch immer noch recht verschiedene Amps. Wenn ich nur einen von beiden mit auf eine einsame Insel nehmen dürfte, wäre es der Engl. Der spricht mich direkter an. Klingt ehrlicher und nicht so gekünstelt. Während sich Hetfield (einer DER Vertreter des Mark IV Sounds) in der Garderobe noch die Nägel machen lässt, holt sich Schenker (hat den Straight wohl auch mal gespielt) schonmal ein Bier und stürzt sich ins Getümmel.
Und hier kommt nun der Hörvergleich:
Nun dürft ihr euch eure eigene Meinung bilden.
Es geht um einen
1989er Engl Straight 50 Spezial Combo (Celestion G12S-50 Speaker)
vs
1991er Mesa Boogie Mark IV Version B Combo (Black Shadow EVM Speaker)
Die beiden Amps klingen auf dem Papier erstmal wie ungleiche Gegner:
Gemeinsamkeiten:
- Alter
- 1x12 Combos
- 3 abrufbare Sounds (Clean, Crunch, Lead)
- Reverb
- FX-Loop
- Verfügbarkeit: beide Amps sind nicht durchgehend, aber doch recht regelmäßig immer mal wieder gebraucht zu finden
Unterschiede:
- Leistung: Engl 50W aus 2x EL34 (gab's aber auch als 100W Combo) vs Mesa 100W aus 4x 6L6
- Speaker: (billiger) G12S-50 im Engl und (teurer) EVM im Mesa
- Gewicht: Mesa wiegt locker 5 kg mehr
- Ausstattung: Engl hat im Grunde 2 Kanäle, bei dem der 2. Kanal einen Gain Boost besitzt, aber die Miniswitches lassen ne Menge Variationen zu; der Mesa hat 3 eigenständige Kanäle und einen jeweils zuschaltbaren EQ und insgesamt mehr Optionen
- Gebrauchtpreis: den Engl gibt es regulär um 350-600 Euro; den Mesa gibt's als Combo mit Glück für 1200 Euro, aber die Preise klettern deutlich Richtung 1500-2000 Euro je nach Version und Ausstattung (Head/Combo)
Wie kommt man also dazu, die beiden miteinander zu vergleichen? Ganz einfach: Weil ich es kann! ;-)
Den Engl Straight hatte ich in der Vergangenheit schon öfter. Mal als Head und mal als Combo. Mal 50W und mal 100W. Wie ich in einem früheren Beirag hier schon mal schrieb, finde ich die 50W Version insgesamt besser zu handhaben, als die 100W-Version. Es waren bisher immer EL34-Versionen. Die 6L6-Modelle sind wohl inzwischen alle gestorben, denn da gab es wohl Ausfälle wegen des Netztrafos oder bestimmter Spannungen. Whatever. Jedenfalls wurde der Straight sehr schnell auf EL34 umgestellt. Mein 50W Combo wurde mir vom Erstbesitzer überlassen und ich hab sogar noch die orig. Rechnung und den Prospekt dazu bekommen. Das freut den Nerd sehr.
Den Straight einzustellen, war nicht nur wegen meiner Vorerfahrungen mit dem Modell sehr leicht, sondern das ist einfach total easy, hier seinen Sound zu finden. Hier kann man bei "Alles auf 12 Uhr" anfangen und sich langsam rantasten. Nach 10 Minuten hat man dann auch alle Miniswitches durchprobiert und der Sound ist gefunden.
Was zeichnet den Straight besonders aus:
Der Clean-Kanal! Der ist warm und rund. Der Reverb passt perfekt und gefällt mir besser als bei jedem Silverface-fender, den ich bisher hatte. Die SF Fender haben das Problem, dass der Reverb zum Scheppern neigt. Den darf man also nur sehr dezent einstellen und dann ist er eigentlich zu wenig. Alles darüber ist nur noch für Surf Musik geeignet. Beim Straight ist das anders. Der ist gut zu hören und stört überhaupt nicht. Vielmehr verschafft er dem Sound die Fülle, die man sich von einem OnBoard-Reverb wünscht.
Der Crunchsound, also der eigentlich 2. von zwei Kanälen, geht ganz klar in die britische Richtung. Oft wird er als JCM800 auf Steroiden bezeichnet und das würde ich mal so stehen lassen. Bei Gain auf 11 Uhr hab ich genug, um auf der Kippe zwischen Mid Gain und Midgard zu stehen. Etwas mit dem Vol-Regler der Gitarre vom Gas und man ist in SRV-Gefilden. Etwas härter in die Saiten gekloppt, bin ich bei den Australischen Senioren aus der Elektrowarenabteilung. Der Sound ist offen und luftig und knistert wie man sich das wünscht.
haut man den Gain Boost rein (bei allen Straight-Modellen vorhanden, aber nur beim Spezial-Modell fußschaltbar), dann spratzt der los, als gäb's kein Morgen. Da wir immer noch die Regler einstellungen des 2. Kanals benutzen und der Gain Boost nirgends regelbar ist, könnte so mancher sich nun fragen, ob das praxistauglich ist. Und meine Antwort: JA und nochmals JA! Ich hab schon so manchen Amp mit verschiedenen Boost-Funktionen erlebt und oft waren die nicht praxisgerecht (z.B. Mesa DC-5 im Cleankanal), aber beim Straight passt das richtig gut.
Was mir am Zerrsound des Straight super gut gefällt: er klebt an den Saiten. Wer das kennt, wird mich sofort verstehen. Allen anderen ist das schwer zu erklären. Ein guter Plexisound bricht nicht weg oder kantet hart ab, wenn man spielt, sondern die Töne gleiten ineinander über. Eben so als würde man Kaugummi an den Fingern haben und an den Saiten kleben. Manche würden das auch als Schmatz bezeichnen.
Fazit zum Engl: IMMER wenn ich einen Straight spiele, macht das sofort Spaß. Selbst der saubillige G12S-50, den ich vor dem Anspielen für eine echte Schwachstelle gehalten habe, macht seinen Job gut. Ein Upgrade kann hier aber sicher nicht schaden.
Was zeichnet den Mark IV besonders aus:
Man könnte nun meinen, dass ich die Flexibilität zuerst nenne, aber dem ist leider nicht so. Den richtigen Sound im Mark IV zu finden, setzt voraus, dass man das Mesa-Prinzip (3-Band EQ vor der Vorstufe und 5-Band EQ danach oder sogar nach der Endstufe?!) verstanden hat und weiß, wofür die ganzen Regler da sind. Der Cleansound ist gut und clean. Der Reverb ist dezent und brauchbar. Der 2. Kanal ist bei allen Vorgängern eher das schwarze Schaf gewesen, beim Mark IV zum ersten Mal zum richtigen Kanal herangewachsen und nun auch sehr gut nutzbar. Der Leadkanal ist wohl der, weswegen sich 95% aller Nutzer/innen für einen Mark IV entschieden haben. Hier braucht es keiner großen Worte. Mesa at its best!
Der Mesa klingt schneller und etwas spritziger. Er hat gefühlt tatsächlich weniger Gain und er näselt ein bisschen. Mit falscher EQ-Einstellung könnte er sogar boxy klingen. Man könnte nun meinen, dass der Mesa wegen des zusätzlichen 5-Band EQ ganz klar die Nase vorn hat, aber wenn ich euch jetzt sage, dass der Engl den Mesa OHNE EQ voll in den Sack gepackt hätte, dann heißt dass, dass der EQ beim Mesa unverzichtbar ist, um überhaupt einen konkurrenzfähigen Sound zu produzieren. Da der EQ aber dran ist, sind sie da beide wieder auf Augenhöhe.
Aufgrund der höheren Leistung und des effizienteren Speakers verfügt er über massenhaft Leistungsreserven.
Fazit zum Mesa: Ich hatte bisher noch keinen Mark IV, aber zahlreiche Mark III (blue/red/green stripes), einen alten Mark I, ein Mark I Reissue und einen Mark IIC. Der Mark I läuft im Vergleich in der Mark-reihe außer Konkurrenz, da der ein ganz anderes Konzept verfolgt als seine Nachfolger. Von den Mehrkanal-Marks gefällt mir der Mark IV tatsächlich bisher am besten. Er wirkt wie ein durchtrainierter Athlet im Vergleich zu seinen etwas heißspornigen Hippie-Vorgängern mit gewissen Schwächen. Selbst der ach so sagenumwobene IIC/IIC+ hat mich nicht wirklich umgehauen. Der Mark IV hingegen ist ein Arbeitspferd, der (noch) keine Vitrine braucht und der all das liefert, was man von einem Mesa erwartet. Mit seinem praktischen Fußschalter bietet er im Vergleich zu den Einzelpedalen seiner Vorgänger ebenfalls einen großen Vorteil.
Was bei allen Mark-Mesas nervt: der Lüfter!
Wie stehen die beiden Amps nun im Vergleich gegenüber:
Der Cleansound des Engl ist für mich dem des Mesa klar überlegen.
Der Crunchsound hält sich bei beiden etwa die Waage; hier entscheidet der Geschmack: mehr britisch = Engl oder mehr amerikanisch = Mesa.
Der Leadsound des Mesa ist standfester und aufgrund der eigenen Klangregelung auch noch flexibler einstellbar. Der Fußschalter des Mesa hat die Option "Lead" und "Lead EQ". Man kann also direkt anwählen, ob man den Kanal mit oder ohne EQ anwählen will. In 99% der Fälle wird man den EQ dazu wählen, aber es ist ein Feature, das der Engl nicht hat. Aber der Mesa klingt komprimierter und irgendwie enger als der Engl. Der Engl geht da mehr in die Breite könnte im Vergleich aber als etwas weniger spritzig empfunden werden. Das hängt aber gewiss auch von der Spielweise ab.
Was die Leistungsreserven angeht, hat der Mesa den Nachteil, dass man ihn in der Regel nicht so weit aufdrehen kann, es aber eigentlich müsste, um ihn ordentlich anzufahren. Der Engl kann weiter aufgedreht werden und darf sich richtig austoben, ohne schon zur Körperverletzung zu neigen. Ich hab bei meinem Video beide Amps lautstärkemäßig gleich ausgepegelt. Bei gleicher Lautstärke steht der Master Vol des Engl bei kurz vor 12 Uhr und beim Mesa zwischen 1 und 2. Damit man mal ne Vorstellung von dem Begriff "Leistungsreserve" zu haben. Der Engl kann aber auf jeden Fall noch sehr viel lauter. Für mich ist im Heimstudio bei 104 dB einfach mal Schluss ;-)
Welcher wäre mein Favorit?
Puh, ganz schwierige Frage. Am Ende sind es doch immer noch recht verschiedene Amps. Wenn ich nur einen von beiden mit auf eine einsame Insel nehmen dürfte, wäre es der Engl. Der spricht mich direkter an. Klingt ehrlicher und nicht so gekünstelt. Während sich Hetfield (einer DER Vertreter des Mark IV Sounds) in der Garderobe noch die Nägel machen lässt, holt sich Schenker (hat den Straight wohl auch mal gespielt) schonmal ein Bier und stürzt sich ins Getümmel.
Und hier kommt nun der Hörvergleich:
Nun dürft ihr euch eure eigene Meinung bilden.
- Eigenschaft
Zuletzt bearbeitet: