Kaufberatung Stagepiano für Heimgebrauch

[EggsBenedict]

• Gibt es bereits Klaviererfahrung? (Unterrichtsjahre, Nennung von Beispielstücken): Im Jugendalter ca. 8 Jahre Unterricht, dann unregelmässig selbst irgendwas gespielt auf was ich Lust hatte: Klassik/Pop. Bin jetzt 31 und würe mich gerne an einfache Jazz Stücke wagen.
• Wird die typische 88-Tasten Digitalpiano-Hammermechanik gewünscht (Schwerpunkt Klavierspielen) oder eine leichter gewichtete Tastatur (häufig bei Bühnen- oder Musikproduktionsinstrumenten)? Spielgefühl soll möglichst nahe an ein "echtes" Piano herankommen, Kopfhöreranschluss muss möglich sein. Soundeffekte etx. spielen für mich eine untergeordnete Rolle.
• Wie hoch ist das veranschlagte Budget? Max. 1000 Euro
• Geht es um ein Instrument zu Hause, das bedeutet oft klavierähnliches Aussehen und ab ca. 40 kg Gewicht oder um ein portables Instrument bis ca. 25 kg, das auch häufiger im Proberaum und auf der Bühne eingesetzt werden kann? Da ich häufig umziehe hatte ich an ein Stage-Piano gedacht, das Akustik Klavier steht noch bei meinen Eltern und umziehen lohnt sich nicht
• Sind besondere Eigenschaften erforderlich: eingebaute Lautsprecher bei portablen Instrumenten, bestimmte Schnittstellen und Anschlussmöglichkeiten? Ich brauche ein Pedal, sonst nichts weiter

Liebe Foren Community,

wie so viele hier brauche ich mal eure Profi Meinung zur Kaufberatung (siehe Fragebogen) für eine Stagepiano. Ich bin dabei auf folgendes Modell gestossen, gibt es hierzu Meinungen?

Kawai ES-520 B

Kawai ES-520 B Stagepiano, 88 Tasten mit Responsive Hammer Compact II Mechanik, Harmonic Imaging (PH-I) mit 88 Tasten Sampling, 34 Sounds, 100 Drum Rhythmen, 192- stimmige Polyphonie, Bluetooth Midi & Audio, Transponierung, Stimmung, Saitenresonanz,...

€925,00

www.thomann.de

Markentechnisch dachte ich an Kawai oder Korg, habe irgendwie eine Aversion gegen Yamaha, da ich als Kind ein Keyboard davon hatte, aber die Tastenmechanik gehasst habe. Klar ist das wsl. nicht mit den heutigen Modellen vergleichbar.
Ich würde mich sehr über eure Erfahrungen freuen,

Euer Eggs Benedict

 

[stuckl]

Hi,

in dem Segment tummeln sich auch

Roland fp 90 x

Yamaha p 515

Roland rd 88

Die würde ich zusammen mit Kawai antesten.

Mein Ranking

Klang über Lautsprecher (Kopfhörer alle top)
1. Kawai
2. Yamaha
3. Roland

Verarbeitung
1. Yamaha / Roland
...
3. Kawai

Tastatur
1. Roland (fp 90 x)
2. Yamaha
3. Kawai

 

[FZiegler]

Hallo stuckl,

was'n das für ein Vergleich? Die finanziellen Vorstellungen des Fragestellers hast du geflissentlich übersehen, ja? (< 1000 EUR)

Ich würde ja auch eher für ein portables Digitalpiano (nennen wir es nicht gleich Stage-Piano, nur weil es als mobiles Begleitinstrument in der Kirche oder bei gelegentlichen kleineren Auftritten taugt) > 1200 EUR veranschlagen, aber dann musst du beim Kawai auch zum ES-920 gehen, um deine vorgeschlagenen Instrumente auf gleichem Niveau zu haben. Mit Ausnahme des Roland RD-88, das ich noch zur gehobenen Einsteigerklasse zähle.

 

[Claus]

Das Budget ist ja auch "Einsteigerklasse", das bedeutet aber nicht zwangsläufig etwas Schlechtes. Deshalb würde ich bei maximal 1.000 Euro das Roland FP30X anspielen und vergleichen. Die Tastatur wird von Roland auch in Digitalpianos bis ca. 1.600 Euro verbaut und kann sich offenbar behaupten.
Die Klangerzeugung des akustischen Pianos im FP30X ist besser als im RD88 (ca 1.200 Euro), es bietet außerdem ein eingebautes AUDIO/MIDI per USB Interface für die Verbindung zu Computern und L & R Audio Outs, ist also auf einem aktuellen Stand und solide ausgestattet.
Für ein externes USB Interface, da z.B. bei Kawai auch in aktuellen Modellen wie ES-920 fehlt, muss man bei sinnvollen Geräten von z.B. Focusrite, Steinberg oder Native Instruments zuzüglich ca. 130 Euro rechnen, das eigentlich schöne Kawai mit "kleinen Fehlern" rutscht damit bis auf ca 100-130 Euro an das Roland FP90X heran, wobei das für seinen Mehrpreis auch deutlich mehr Ausstattung und stabilere Bauart bietet.

Roland FP-30X BK Home Bundle


Gruß Claus

 

[stuckl]

Hab's mit dem ES 920 verwechselt (das ich aber auch nur empfehlen würde von den ES). Hab nicht nochmal bei Thomann geschaut, lass mich aber gern korrigieren.

Blick weiten ist aber immer gut, denn 1000 eur kann ein unglücklicher Einstieg sein, wenn man sein Trauminstrument bei 1400 entdeckt.

Immerhin empfehle ich nicht wie früher mancher Verdas, was ihm die höchste Marge bringt, sondern nenne die teureren aus Überzeugung.

 

[EggsBenedict]

Vielen Dank für eure Hilfe! Ich schätze euren Rat! Ich habe mir die vorgeschlagenen Modelle notiert und werde versuchen, diese vor Ort nochmals auszuprobieren. Preislich wäre ich schon etwas flexibel, allerdings dachte ich, dass ich eher im unteren Segment bleibe und lieber in ein paar Jahren sobald ich wirklich mal sesshaft bin in ein Silent Modell zu investieren. Interessant auch, dass die Roland Tastatur eher besser zu sein scheint als beim Kawai, ich hatte das gar nicht auf dem Schirm. Vermutlich muss ich es einfach ausprobieren. Mein Hauptkriterium ist, dass der Anschlag nicht "labberig" sein darf, so wie bei einem Keyboard - sorry für die unprofessionelle Beschreibung - ich denke ihr wisst was ich meine.

 

[Archivicious]

Mein Hauptkriterium ist, dass der Anschlag nicht "labberig" sein darf, so wie bei einem Keyboard - sorry für die unprofessionelle Beschreibung - ich denke ihr wisst was ich meine.

Ein Keyboard hat eben üblicherweise eine ungewichtete Tastatur (zumindest die, die ich in den 80er/90er Jahren gespielt habe), jedes halbwegs ernsthafte Digitalpiano hat eine Hammermechanik, auch die von Yamaha, da brauchst du keine Angst zu haben.
Aber auch die Hammermechaniken sind eben verschieden, da hilft nur ausprobieren...

 

[unifaun]

Vielen Dank für eure Hilfe! Ich schätze euren Rat! Ich habe mir die vorgeschlagenen Modelle notiert und werde versuchen, diese vor Ort nochmals auszuprobieren. Preislich wäre ich schon etwas flexibel, allerdings dachte ich, dass ich eher im unteren Segment bleibe und lieber in ein paar Jahren sobald ich wirklich mal sesshaft bin in ein Silent Modell zu investieren. Interessant auch, dass die Roland Tastatur eher besser zu sein scheint als beim Kawai, ich hatte das gar nicht auf dem Schirm. Vermutlich muss ich es einfach ausprobieren. Mein Hauptkriterium ist, dass der Anschlag nicht "labberig" sein darf, so wie bei einem Keyboard - sorry für die unprofessionelle Beschreibung - ich denke ihr wisst was ich meine.

Welche Tastatur als am besten empfunden wird, ist letztlich Geschmackssache.

Ich bin bei meinen Tests in verschiedenen Musikhäusern (insgesamt 3) auch erst einmal aufgrund der vielen positiven Aussagen zu Roland's FP-Serie zuallererst zu FP-30, FP-60 und FP-90 marschiert.

Mir persönlich sagten aber weder Tastatur noch Klang richtig zu, so dass es ein Yamaha P-515 wurde.

Das Kawai ES-920 hat mir auch gefallen, aber die vielen hier geschilderten Probleme mit den Tastaturen und die Plastik-Anmutung haben mich davon abgehalten.

Daher: unbedingt vorher eingehend testen!

 

[Godehard]

Du kannst es auch anders machen. Der Klang wird vom Computer erzeugt und du schießt über USB-MIDI eine Klaviatur an.
Die sind voll gewichtet, also die tiefen Töne schwerer, die hohen Töne leichter:

https://www.thomann.de/de/kurzweil_km88.htm

https://www.thomann.de/de/studiologic_sl88_grand.htm

Als Software kann ich pianoteq empfehlern, Du kannst sie kostenlos testen:
https://www.modartt.com/try
Die günstigste Version kostet 129 eur und ist zum Spielen komplett ausreichend.
Es geht auch kostenlos:

Free Piano-VST - kostenlose Software-Pianos

Free Piano-VST - Klavierspielen umsonst. Aber welcher Download lohnt sich? Unsere Top-VST-Tipps: Hammersmith Free, Sampletank, LABS u.v.m.

www.pianoo.de

Der Sound kommt aus Deinem Computer über die Lautsprecher oder Kopfhörer.

Je nach Kassenlage kann das System erweitert werden. Es können z.B. Monitor-Boxen angeschafft werden für den optimalen Klang oder ein Monitor-Kopfhörer.
Oder ein besseres Audio-Interface, z.B.

Steinberg UR22C

Steinberg UR22C; 2-Kanal USB 3.0 Audiointerface mit iPad Konnektivität; 32-Bit integer / 192 kHz; 2 Class-A D-PRE Mikrofon-Vorverstärker mit +48 V Phantomspeisung; Latenzfreies DSP-unterstütztes Monitoring mit REV-X Hall, Channel Strip und Guitar...

€149,00

www.thomann.de

Du Siehst es gibt viele Wege zu Ziel

LG Godehard

 

[stuckl]

Immerhin empfehle ich nicht wie früher mancher Verdas, was ihm die höchste Marge bringt, sondern nenne die teureren aus Überzeugung.

Sch... Autokorrektur, mancher Verdas soll natürlich heißen: mancher Verkäufer.

Beitrag automatisch zusammengefügt: 14.09.22

Was Godehard vorschlägt: Auch dann würde ich ein Piano nehmen, das interne Klänge hat, für mal eben schnell spielen ohne den Laptop hochzufahren.

 

[Tobias R.]

Hallo @EggsBenedict ,
herzlich willkommen hier im Forum.

Wenn es keine eingebauten Lautsprecher haben muss - oder du das igrenwann ergänzt um Studiomonitore und/oder Keyboardverstärker, je nach Einsatzzweck - dann könnte auch das Korg D1 interessant sein:
https://www.thomann.de/de/korg_d1.htm Schöne Tastatur, wenn auch nicht die jüngste Konstruktion, gute Klänge, nur die Gummifüße bzw. deren Befestigungsschrauben können aus dem MDF-Boden ausreißen, aber ansonsten ein gutes Instrument.

Nachdem du 1000 Euro angesetzt hast, aber noch etwas flexibel bist, kann ich nur empfehlen, die verschiedenen Hersteller - Yamaha, Roland, Kawai, Casio und Korg - in verschiedenen Preisklassen anzuschauen. Da kann es gut sein, dass du unter den 1000 Euro bleibst oder tatsächlich noch drauf legst. Auch wenn in den Bereichen von 600 bis 1500 deutliche Sprünge vorhanden sind in Sachen Ausstattung, Konstuktion und bedingt Qualität, ist es Geschmacksache und persönliche Einschätzung nach gründlichem Testen, was man für sich genau möchte und braucht.

Bei ES-520 und ES-920 kann der Vergleich sehr interssant werden: Ähnliche Grundkonstruktion und Verstärkerleistung, beim 920 besseres Sampling, mehr Klänge und Einstellmöglichkeiten und m.W. andere Lautsprecher und bessere Tastatur, ob letztere einem mehr taugt als die des ES-520 und der Rest einem Mehrpreis und Mehrgwicht wert sind, ist individuell zu testen.

Das gilt für Roland mindestens genauso: FP-30X -> FP-60X (gleiche Tastatur, mehr Klänge, andere Bedienung, bessere Lautsprecher) -> FP-90X (von allem mehr, dazu eine bessere Tastatur)

Gruß und viel Erfolg bei der Suche und v.a. beim Spielen,

Tobias

P.S.

Du kannst es auch anders machen. Der Klang wird vom Computer erzeugt und du schießt über USB-MIDI eine Klaviatur an.

Das kann man machen, es gibt Situationen, in denen das sogar sinnvoll ist, aber MIDI-Tastatur und VST sind m.E. nicht die Antwort auf alle Fragen zum Thema Digitalpiano.

 

[EggsBenedict]

Vielen Dank an euch! Die PC Lösung klingt auch interessant! Ich werde morgen in einen grossen Store gehen und dort Probe spielen, ggf. dort auch gleich kaufen, wenn ich fündig werde. Ich hatte gestern die Möglichkeit in der örtlichen Bibliothek ein Yamaha Clavinova (erinnere mich leider nicht an die Seriennummer) auszuprobieren, hatte soweit ich weiß eine GHD3 Tastatur. Fand ich ganz okay, auch wenn das Spielen von Tremolos deutlich schwieriger war. Ich bin jedenfalls gespannt auf morgen und freue mich schon

 

[stuckl]

Du meinst Triller statt Tremolo, oder?

 

[EggsBenedict]

Ja genau, sorry

 

[Claus]

Die Yamaha Tastaturen ab GH3 sind schwerer gewichtet als die von Roland oder Kawai.
Bei Schwieirigkeiten mit dem Triller könntest Du prüfen, ob zu viel mit den Fingern und zu wenig aus der Rotation ausgeführt wird.



Gruß Claus

 

[EggsBenedict]

So - heute war der große Ausprobier Tag - vielen Dank für eure Hilfe bis hierher! Habe mich durch alle möglichen Pianos durchgetestet und bin tatsächlich beim Roland hängengeblieben vom Spielgefühl und daher wird es wsl das Roland FP-30X werden. Yamaha liegt mir irgendwie nicht so und Kawai fand ich ganz okay, aber dort wackeln bzw. vibrieren die Tasten ziemlich und das ganze wirkt auf mich wenig wertig. Die Beratung in dem Musicstore war leider ziemlich schlecht und da kannte sich kaum jemand aus. Zwei Verkäufer haben sich sogar widersprochen und der eine wollte mich einfach nur in die Richtung der teuereren Geräte drängen. Hatte mir eigentlich vorgenommen gleich vor Ort zu kaufen, werde aber jetzt aufgrund der miserablen Beratung trotzdem online im Shop meines Vertrauens bestellen. Ich bin sehr glücklich, gutes Spielgefühl und super Preis-Leistungsverhältnis. Und falls es wirklich irgendwann nicht ausreicht dann gibt es ja immernoch Ebay Kleinanzeigen. Vielen Dank euch