Kaufberatung Vox Tonelab vs. Röhren-Combo

  • Ersteller Pappenheim
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Ich hatte auch das Tonelab LE und hab es immer sehr gerne genutzt. Zugegeben, die Werkspresets waren nicht gerade der Hammer, aber mit ein bisschen Einstellarbeit konnte man da sehr gute Ergebnisse erzielen.
Allerdings hab ich es in Verbindung mit meinem Amp ausschließlich für Delay + Reverb genutzt, deswegen musste es leider gehen. Nicht weil die Effekte schlecht waren, sondern weil es mir zu sperrig war als reines Hallgerät :)

Ich finde, dass man solche Geräte nicht durch kurzes Anspielen wirklich beurteilen kann. Da muss man sich reinarbeiten.

Ich habe mal im Tonelab LE userthread einen kleinen Vergleich geschrieben zwischen den beiden Dumble models (Boutique CL und Boutique OD) und meinem Ceriatone OTS. Klar, kam das Tonelab da nicht wirklich ran, aber ich war überrascht wie gut die Simulation war.
 
...warum nur, erkenn ich in Dir sowas wie einen Artgenossen? ;)

...das liegt am Avatar. :D

Ich hatte auch das Tonelab LE und hab es immer sehr gerne genutzt. Zugegeben, die Werkspresets waren nicht gerade der Hammer, aber mit ein bisschen Einstellarbeit konnte man da sehr gute Ergebnisse erzielen...Da muss man sich reinarbeiten. .

yepp, Thilo. Dein LE funzt nach wie vor sehr gut, Röhre habe ich noch nicht getauscht. Will man halberwegs ordentliche Sounds rausholen, ist intensives Beschäftigen mit der Materie Pflicht. Hat man sich hingegen eingearbeitet, so ist das Programmieren oder Ändern von Settings sekundenschnell erledigt.

Das ME-70 ist hier intuitiver, klingt mir aber eben nach Boss. Beim Tonelab hätte ich gern einen Zerre mehr, jedoch ist der Dumble OD mein Favorit.

- - -

OK, völlig OT mein Eindruck:

VOX TonelabLE vs. BOSS ME-70

ME-70

Prinzip:

Ich bin vorrangig ein Effektgerät, welches auch ein paar AmpModels an Bord hat.
Vorrangig habe ich natürlich BOSS-Effekte an Bord, u.a. relativ viele Zerrer.
Meine vier AmpModels liefern die Sounds einiger bekannter Amps. "Liefern" heißt, naja, sie klingen in etwa irgendwie so.

Programmierung:

Meine Programmierung ist sehr easy und intuitiv. Sehr gut geeignet für den Anfänger und denjenigen, der ggf. nur (Boss-) Effekte nutzen will, aber auch einmal mit AmpModelern experimentieren will.

Bedienungsanleitung:

Dementsprechend ist die Bedienungsanleitung geschrieben. Sie ist ausreichend, Wortwahl m. E. manchmal eher zu umgangssprachlich, jugendlich.

Im Betrieb:

Die Arbeit mit mir ist z.T. umständlich. Im Einzeleffekt-Modus geschieht das zwar alles problemlos. Beim Wechsel vom Speicher- in den Effektmodusteil müssen jedoch zwei Pedale gleichzeitig gedrückt werden, ebenso wie beim Stimmen. Da kann es durchaus auch "Fehltritte" geben!

Gut gelöst und User-freundlich: meine Zerrer sind alle separat und man kann wahlweise das Expression-Pedal als Wah jedem Zerreffekt zuschalten. Ob dabei was sinnvolles an Sound herauskommt, muss allerdings jeder User für sich selbst entscheiden; auch lässt sich z.B. nicht jeder Zerr-Effekt zusätzlich boosten (Matsch, Übersteuerung). Hier widerspricht sich m.E. die "Unkompliziertheit" mit den Anwendungsmöglichkeiten; nicht alle Effekte vertragen sich halt miteinander. Sonnvolles Ausprobieren ist angesagt!

Effekte:

Manche meiner eingebauten Effekte sind - naja - wohl nicht wirklich brauchbar. Dass mein Chorus-Effekt jedoch so - hm - nicht wirklich gelungen ist, ist einfach schade. Der hier eigentlich maßstabsetzende JC-120-Chorus ist jedenfalls nicht zu hören. Ansonsten sind die üblichen Verdächtigen wie z.B. Reverb und die Delays von guter Qualität, daran gibt es nichts auszusetzen. Ebenso Phaser, Tremolo, Flanger und was da alles so kreucht und fleucht. Der Wah-Effekt ist gut hörbar, aber dennoch irgendwie etwas dürftig ausgefallen.

Die Werks-Presets sind - wie immer - irgendwie Mist.

Zusätzliches:

Prima: ich habe einen Looper zum praktischen Üben mit Overdubbing an Bord, sowie Spill-Over. Besonders bei den Reverb- und Echoeffekten kommt Letzteres sehr gut!

Ich habe eine Anzeige für die Banken und für's Stimmen. Zwar etwas spartanisch, aber ausreichend und gut. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die kalibrierbare Stimmfunktion ist ok.

Batteriefach habe ich eines, dafür kein mitgeliefertes Netzteil für meine 9V DC, die ich benötige. Das ist schade, denn Batterien halten wirklich nicht ewig lange.

Aufbau:

Robust und roadtauglich!

Fazit:

Gut und ausreichend, schnell zu erlernen und spielend leicht zu bedienen. Etwas umständlich in der praktischen Arbeit, hier sind "Fehltritte" möglich. Offenbar wurde mehr Wert wurde auf die Benutzung der Einzeleffekte (Vorsicht beim sinnvollen Zusammenstellen) gelegt, jedoch sind Ampmodels mit dabei nebst einer via Blindstecker zuschaltbaren Speaker-Emulation.


TonelabLE

Prinzip:

Ich bin vorrangig ein AmpModeller diverser ausgesuchter bekannter und berühmter Amps. Selbstverständlich kann man auch all das abschalten und quasi "ohne alles" spielen, das ist aber nicht der Sinn meines Daseins. Denn zwar ich habe ich auch erlesene Einzeleffekte an Bord, unter denen bekannte Effekte sind wie der TS808, einige Boss-Effekte (DS-1 und SD-1), das VOX-Wah, usw.

Schwerpunkt sind hier aber nicht viele Zerrpedale, sondern wohl mehr die Modulationseffekte. Die Zerren sollen bei mir eher aus den AmpModels kommen.

Meine vielen AmpModels liefern die Sounds bekannter Amps. "Liefern" heißt, sie klingen auch so wie die Originale. Unterstrichen oder getoppt wird das durch eine ganze Reihe Boxenemulationen, die zuschaltbar sind.

Programmierung:

Meine Programmierung ist zunächst nicht so einfach. Sie verlangt, dass man sich mit dem Sound, den man erreichen möchte und somit mit dessen Komponenten auseinandersetzt. Ist eigentlich was für den fortgeschrittenen Gitarristen. Hat man sich jedoch intensiv mit mir auseinander gesetzt, so ist die Programmierung einfach und übersichtlich.

Bedienungsanleitung:

Dementsprechend ist meine Bedienungsanleitung geschrieben. Sie ist sehr ausführlich, Wortwahl eher gesetzter, wenngleich mit einigen Schwächen ("Du-Sie-Unterscheidung", fehlende Erläuterung der Programmierung des Control-Tasters).

Im Betrieb:

Die Arbeit mit mir ist einfach. Der Wechsel vom Speicher- in den Effektmodus, das Umschalten der Bänke geschieht nur mittels eines einzigen Tasters. Ebenso das Stimmen, hier muss ich mich jedoch im Speichermodus befinden.

Effekte:

Ich habe hochwertig und gediegen klingenden Effekte an Bord. Ob man freilich z.B. die vielen Reverbs und Delays benötigt, ist eine ganz andere Sache. Manche meiner eingebauten Effekte sind - naja - wohl nicht wirklich brauchbar (Filter oder Ring-Modulator) bzw. klingen recht scheußlich. Das eingebaute Vox-Wah klingt hingegen ausgeprägt über den gesamten Weg meines Expression-Pedals.

Nicht unbedingt gut gelöst, aber anscheinend wiederum meinem Prinzip geschuldet: Wah und Zerrpedaleffekte (z.B. TS808) lassen sich nicht kombinieren. Die Zerren sollen eben nur aus den Ampmodelings kommen. Das setzt der Unkompliziertheit in der Anwendung scheinbar Grenzen, gehorcht aber wiederum dem Prinzip des Gerätes, nämlich der internen Anordnung der Stufen, um so praxisnah wie möglich zu klingen.

Speichert man dennoch z.B. einen TS808 auf einen meiner Bank-Taster UND das VOX-Wah z.B. auf meinen überaus praktischen, weil zu allem zuschaltbaren Control-Taster, also PEDAL (TS808) auf einen Bank-Taster und PEDAL (VOX WAH) zusätzlich auf den Control-Taster, so kommt beim Zuschalten des Control-Tasters klanglich ein ziemlicher Kauderwelsch heraus...

Die Werks-Presets sind - wie immer - irgendwie Mist.

Zusätzliches:

Mein Control-Taster. Mit ihm kann ich zusätzlich zu den gespeicherten Effekten weitere (z.B. Modulation oder Delay oder das Pedal) zu den bereits gespeicherten zuschalten.

Ich habe keinen Looper an Bord, sowie auch keinen Spill-Over. Hm, schade einerseits, andererseits vermisse ich den im praktischen Bühnenbetrieb wiederum nicht wirklich. Bei manchen Song-Enden stört sogar oftmals ein z.B. noch nachwaberndes Echo.

Ich habe eine Parameter-Matrix als Anzeige. Toll, denn man kann damit seine kreierten Sounds individuell beschriften. Sehr gut, muss man sich nicht soviel Banknummern merken. Die kalibrierbare Stimmfunktion ist ok, wenngleich auch etwas träge.

Batteriefach habe ich keines, dafür ein mitgeliefertes Netzteil für meine 9V AC, die ich benötige.

Aufbau:

Robust und roadtauglich!

Fazit:

Umfangreiches, auf der Bühne leicht zu bedienendes Gerät mit (fast zuvielen, aber die sind ja dann alle mit bezahlt ;-)) excellenten Effekten. Vorrangig einzusetzen mit den AmpModels. Einfache Programmierung, Voraussetzung jedoch dafür: man muss sich dem VOX intensiv auseinandersetzen.

Oder so ähnlich... ;)

LG Michael
 
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PS: Nachtrag...

...weil ich überraschenderweise bekekst wurde (Dankeschön! :)) wg. meines obigen Beitrages:

Es handelt sich um meinen Eindruck, kein Review. Und dazu noch OT. Wenn ich "...und Zerrpedaleffekte (z.B. TS808)..." schreibe, dann ist mir schon klar, dass ein TS808 ein Overdrive ist und kein Distortion-Pedal. Mir ging es nur ums Prinzip des Zusammenschaltens der Effektsektionen.

Wenn ich schreibe "...vielen AmpModels liefern die Sounds bekannter Amps...sie klingen auch so wie die Originale...", dann ist mir schon klar, dass sie nicht 100% so klingen, wie diese, sondern dass sich diese schon sehr gut annähern. Auch hier ging es mir eher um die Gegenüberstellung zum ME-70.

Als wirklich gelungenstes Feature des Tonelab betrachte ich die Control-Taste, weil man mit der wirklich variabel zu den gespeicherten Effekten nochmals z.B. Chorus oder Delay etc. zu- oder wegschalten kann. Und hätte das Tonelab mehr Zerren, so wäre ich wirklich begeistert.

Aber aber...hätte...

Der Stratspieler mag ja eigentlich eher die "Nur-Zerre" aus dem Amp (ja ja, ich weiss - Widerspruch zum eben Geschriebenen...). Und hinzu kommt noch eines:

Die direkt an die Gitarre zu beppenden kleinen Tunerles sind einfach mächtig gewaltig und längst nenne auch in so ein geniales Ding mein Eigen.

Man braucht keinen (u.U. soundfressenden?) Pedaltuner mehr, ein Effekt weniger auf'm Board...

Und so sind schon mit boshafter Konsequenz wieder alle bislang erfolgreich unterdrückten Überlegungen da, das Pedalbrett endlich nur mit ein, zwei Einzelpedalen hervorzukramen. :eek: :gruebel:

Würde man in einer Band fiedeln, die nur einen Musikstil pflegt, dann wäre das Thema durch, dann gäbe es nur ein oder zwei Pedale. In einer Band, die mehrere Musikstile liefern muss, ist das Tonelab LE jedoch eine anspruchsvolle, aber sehr gute Wahl.

Gruß Michael
 
Würde man in einer Band fiedeln, die nur einen Musikstil pflegt, dann wäre das Thema durch, dann gäbe es nur ein oder zwei Pedale. In einer Band, die mehrere Musikstile liefern muss, ist das Tonelab LE jedoch eine anspruchsvolle, aber sehr gute Wahl.
Gruß Michael
Also ich finde mein Vox ToneLab ST genial für die zusätzlichen Fender-Sounds. Mein Marshall wird da fasst vom Marshall zum HIWATT ... VOX ... Fender Amp :p. In Kombination mit den Gitarren (Firebirds, Stratocaster) wirklich vielseitig.
 
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@ SlowGin: Ich würde mich, wenn du schon den normalen VT 50 brauchbar findest (ich persönlich finde den furchtbar...), mal nach einem gebrauchten Valvetronix der ersten Serie (AD 60 VT oder AD 120 VT, die mit dem blauen Tolex) umschauen. Die Clean- und Crunch-Sounds sind hervorragend und stehen in keinstem Vergleich zu neueren Valvetronix Modellen. Ich möchte auch hier mal drauf hinweisen, dass so ein Ur-Valvetronix auch viel besser klingt als ein Tonelab vorm Transenamp. Die Teile bekommt man heute komischerweise gebraucht für ca. 300 bis 450 Euro, obwohl die mal 900 bzw. 1200 Euro gekostet haben. Und das hatte schon seinen Grund!
 
Hi Myxin,

danke für den Tip. Wäre wahrscheinlich die bessere Lösung gewesen. Allerdings suche ich etwas das "leise" auch noch einigermaßen klingt. Da bin ich bislang mit nichts so richtig glücklich geworden. Ich spiele im Moment wieder über mein Boss E-Band und verwende die Endstufe von einem steinalten Attax 50 mit einem 12er Celestion. Das klingt gar nicht mal "sooo" übel. Klingt zumindest erheblich besser als der VT-80+. Aber wahrscheinlich steige ich jetzt endgültig auf ein Eleven-Rack oder ein Axe-Fx um. Das löst gleich mehrere Probleme. Klingt auch leise noch ordentlich, ist ideal für Recording und ohne die Amp-Simulationen sogar für meine akustischen Schätzchen geeignet. Kommt dann alles zusammen mit dem alten Attax in einen 19" Rackständer auf Rollen und darüber noch eine Platte als Ablage für iPad, Rechner, etc.. Falls dann mal noch plötzlicher Reichtum eintreten sollte, dann kommen da noch 2 aktive Boxen dran. (z.B. 2 aktive Atomic-Reactor) Damit sollte alles möglich sein, was ich mir so vorstelle. Das ist natürlich eine ganz andere Preisklasse, aber was solls. Außerdem schafft das ein wenig Platz. Zuletzt hatte 5 Amps rum stehen, das nervt mich langsam immer mehr an. ;-)

Liebe Grüße
SlowGin
 
Oha, wenn das so weiter geht, dann müssen wir einen eigenen Fred eröffnen...

Also ich finde mein Vox ToneLab ST genial für die zusätzlichen Fender-Sounds. Mein Marshall wird da fast vom Marshall zum HIWATT ... VOX ... Fender Amp :p. In Kombination mit den Gitarren (Firebirds, Stratocaster) wirklich vielseitig.

ja, das kann durchaus sein möglich sein, dass je nach Einstellungen ein Marshall anders reagiert, als z.B. ein Fender.

CU MM
 
Hallo @stratspieler,
den kräftigsten Sound bekomme ich über den FX-Return meines Marshall DSL 50 (mit LINE-Output, nicht VOX, F oder M). Dadurch wird die Vorstufe umgangen und das ToneLab ST agiert selbst als Vorstufe. Aber Vorsicht: Mastervolumen am ToneLab für Zuhause nicht über 10%, der steuert jetzt die Gesamtlautstärke ... Krach PUR :eek: ... vom Marshall ist dann nur die Röhrenendstufe aktiv und voll offen. :D.

Über meine 2x12" Box (kaputter AC30 mit alten Celestions) kommen die 7endersounds wirklich gut rüber, die anderen natürlich auch.

Ich kann natürlich in die Vorstufe der Röhrenamps gehen, also normal Klinkenkabel am Eingang. Dann habe ich aber zwei Vorstufen, die als Tiefpassfilter arbeiten und es klingt anders. Hier sollte man die 3 Amp-Vorfilter-Einstellungen nutzen (VOX, F oder M je nach Geschmack), sonst brizzelt das.

Aber wie gesagt, Röhrensound pur nur über eine offene Röhrenendstufe über den FX-Return als Input - das hat was.

Zum Thema:
für mich gibt es kein entweder oder. Ein Röhrenverstärker ist immer dann notwendig, wenn man pure Sounds haben will. Der Vox ToneLab kann da ergänzen und bildet eine Option, mehr Sounds raus zu holen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hups,

Du hast es unter'm Strich mehr oder weniger gewollt oder ungewollt zusammengefasst. Nimmt man meintenwegen das ME-70 oder das Tonelab und fährt damit über FX den Amp direkt an = ich finde, das ist The Best Of.

Gruß Michael
 
@ SlowGin: Den von mir genannten Verstärker kannst du auch auf 2x 1Watt runterschalten, der klingt dann leise wirklich gut. Das ist mitunter ja auch einer der großen Vorteile gegenüber den meisten herkömmlichen Röhrenamps, die erst ab einer gewissen Lautstärke wirklich klingen.
 
Ich glaube der Thread ist doch am Ende. Hat sich doch alles erledigt.
 

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