Kaufberatung: Yamaha Clavinova - ein paar Fragen zur Entscheidungshilfe

T85
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Hallo miteinander,

wir sind auf der Suche nach einem Digitalpiano für den Hausgebrauch (2 Erw, 2 Ki). Mama & Papa haben schon einige Jahre Tastenerfahrung.

Kurz vor dem ersten Lockdown (ca. Jan/Feb 2020) haben wir uns beim örtlichen Musikhaus gründlich beraten lassen. Dann kam der Lockdown, dann diverse andere Baustellen ... und schwups ist ein Jahr vergangen und wir beginnen erneut mit unserer Suche.
Unserer Favorit ist ein Yamaha aus der CLP-Serie.

Nun hat das Musikhaus leider wieder/immer noch geschlossen, somit habe ich mich online etwas auf die Suche gemacht.

Für die CLP-Serie habe ich hier eine Vergleichstabelle gefunden:
https://usa.yamaha.com/files/download/other_assets/2/961802/CLP-Comparison-Chart.pdf

Frage 1:
Ähnliches hätte ich gerne in deutscher Sprache. Kennt ihr solch einen Vergleich auf Deutsch?


Dann bin ich noch auf die Serie CSP und CVP gestoßen.
Ich weiß, dass CSP ein "smartes" Klavier ist.
Was das genau bedeutet, wurde mir nicht klar.

Frage 2:
Was ist denn genau der Unterschied wischen CSP und CLP?

Ich gehe davon aus, dass die CVP-Serie für den Familiengebrauch etwas überdimensioniert ist. Widersprecht mit bitte, falls ich falsch liege.


Frage 3:
Was ist der Unterschied zwischen der CLP 600-Serie im Vergleich zur CLP 700-Serie?


Preislich wollten wir bis rund 2500 € gehen. Es soll als Familieninstrument genutzt werden.
Ja, da werden auch mal Kinder (6 Jahre) dran spielen.

Frage 4:
Welches Modell könnt ihr denn im Rahmen bis 2500 € (gerne auch nur 2000 €) empfehlen?
Wir hätten schon gerne eine Begleitfunktion und ebenso eine nicht so geringe Auswahl an unterschiedlichen Klängen.


Vielen Dank für eure Unterstützung!
 
Eigenschaft
 
Die Tabelle scheint doch ganz nett zu sein. Ich versuche mich mal mit einer Übersetzung, auch wenn ich diese Instrumentenklasse gar nicht kenne - ich spiele auf Bühnen und habe darum keine eingebauten Lautsprecher.

*** Tonerzeugung und Klang
Top-Piano-Sound
Kopfhörer-optimierter Klavierklang
Zahl der Klänge
Stereophone Optimierung (nie gehört, keine Ahnung, was das sein soll)
256-stimmig (also wieviele Einzeltöne können gleichzeitig erklingen, wenn man Stereo-Klänge immer doppelt zählt und alle gehaltenen Töne auch noch mitrechnen muss)
virtuelle Berechnung der mitschwingenden Saiten
480 vorgefertigte und vordefinierte MIDI-XG-Klänge (vermutlich auch zum Abspielen von speziellen MIDI-Dateien)
Leistungsaufnahme (vermutlich bezogen aud die Klangerzeugung)
Lautsprecher
Intelligent Acoustic Control (IAC) (ebenfalls nie gehört)
Lautsprechergehäuse
Lautsprecher mit Holzspäne-angereicherter Membran

*** Anschlag und Pedal
Tastatur (GH3X < NWX < GrandTouch)
an Elfenbein und Ebenholz orientierte Tastenoberfläche
Hammermechanik
Haltepedal mit Zwischenstufen
Weiße Plastiktasten mit Holzkern (soll angeblich ein anderes Spielgefühl sein)
88 Tasten mit linear abnehmendem Gewicht von tief zu hoch (wie bei einem akustischen Flügel)
Haltepedal mit zunehmendem Widerstand
Gegengewicht (keine Ahnung, wo, aber am ehesten bei den Tasten)

*** Funktion & Connectivity
interne Aufnahmefunktion und Wiedergabe im MIDI-Format (nicht Klang, sondern Tastenspiel) - mit wievielen Spuren? (Gerät ist dann also multitimbral, kann mehrere eingebaute Sounds gleichzeitig erklingen lassen)
50 Meisterwerke der Klassischen Musik eingebaut (wozu?)
303 Übe-Stücke eingebaut
Dual = zwei Klänge kombinieren / Split = Tastatur auf zwei versch. Klänge aufteilen / Duo = zwei unabhängige Spielzonen für Schüler-Lehrer-Kombi
eingebaute Begleitrhythmen
grafikfähiges Display
USB-Anschluss für Aufnahme und Wiedergabe sowohl von MIDI-Daten als auch Audio-Daten
WLAN-Verbindung mit iOS-Gerät optional möglich mit UD-WL01
Audio-Eingang für Playalongs etc.
Eingebaute Bluetooth-Audio-Funktionalität (keine Ahnung ob als Ein- oder Ausgang)
Buchse für weiteren Fuß-Controller/Pedal (z.B. Expression-Pedal)

Ob das nun auf Deutsch alles verständlich ist?

Eine wichtige Frage noch: Soll das E-Piano aussehen wie ein Klavier oder genügt eine Tastatur mit Klängen und Lautsprechern (eher ein Stage-Piano)? Man benutzt dann meist einen speziellen Ständer. Oder anders gefragt: Muss es ein Clavinova sein? Warum?

Und noch etwas spielt im Moment eine Rolle: Bis wann soll das Instrument da sein? Manche haben gerade lange Lieferzeiten.
 
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Ähnliches hätte ich gerne in deutscher Sprache. Kennt ihr solch einen Vergleich auf Deutsch?
So ähnlich: https://de.yamaha.com/de/products/m...nos/clavinova/clp-745/specs.html#product-tabs
Die Yamaha Homepage informiert im Texteil aber auch auf deutsch recht umfassend zu den Serien und Modellen. Auch das Benutzerhandbuch ist gut übersetzt und informativ. Die MIDI-Handbücher sind allerdings auf Englisch, denn das ist halt die lingua franca und mir jedenfalls lieber als "Denglish".
Dann bin ich noch auf die Serie CSP und CVP gestoßen...
Was ist denn genau der Unterschied wischen CSP und CLP?
CSP sind auf "smart devices" abgestimmt, CVP haben Begleitautomat und Display im Gerät, CLP sind im ursprünglichen Sinn Digitalpianos bei Vorliebe zum Klavierspielen, ich kenne nur ein paar CLP und leider noch kein aktuelles.
Was ist der Unterschied zwischen der CLP 600-Serie im Vergleich zur CLP 700-Serie?
CLP 6... bezeichnet die vorletzte Serie.
CLP 7... umfasst die aktuellen Modelle mit geänderten Tastaturen (könnte wichtig sein), die näher am Mainstream liegen sollen als frühere, "straffe" Yamaha Tasten.
Wir hätten schon gerne eine Begleitfunktion...
Ich nicht - bzw. nur, wenn es bei Bass und Percussion-Patterns wie im CLP bleibt - daher kann ich zu deiner Vorliebe leider kein Produkt empfehlen.

Gruß Claus
 
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Roland und Kawai auch in Betracht ziehen?

Klang: Kawai Platz 1 bei mir

Tastatur: Roland Platz 1

Verarbeitungsqualität: Yamaha Platz 1

Rein subjektiv.

Begleitautomatik würde ich eher über Band in a box Software machen.

Ein clp sollte völlig reichen, zum Beispiel das um die 1599,-- eur
 
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Vielen Dank für eure ausführlichen und hilfreichen Antworten!

Merkt man als Hobbymusiker (der aber von einem klassischen Klavier kommt!) große Unterschiede zwischen Kunststoff- und Holztasten?
Wenn ich das richtig verstehe, hat das CLP 735 Kunststoff-Tasten und ab dem 745 gibt es Holztasten.

Auch habe ich gelesen, dass es ab einer Modellnummer sogar unterschiedliche "Gewichte/Widerstände" der Tasten gibt, so dass sich die tiefen Tasten etwas schwerer drücken lassen als die hohen Tasten. So kennt man das ja eigentlich auch von einem normalen Klavier.
Frage mich nur, ob man für dieses Feature unbedingt mehr Geld ausgeben muss.
 
Sie haben alle Kunststoff-Tasten. Bei den neueren ist die Oberfläche speziell angerauht, um ein besseres Gefühl zu geben (Ivory-Effekt). In durchaus unterschiedlicher Form bei den einzelnen Marken und Produkten. Ein Holzkern ändert höchstens am Gewicht der Taste etwas - ob das überhaupt so ist, weiß ich aber nicht. Insgesamt macht die Mechanik einiges aus am Spielgefühl - und darum wären die drei versch. Klaviaturen schon sehr zu beachten (GH3X, NWX und GrandTouch), aber das muss man vermutlich ausprobieren, da helfen trockene Tipps eigentlich nicht viel. Das Thema Holzkern ist dem jedenfalls eindeutig unterzuordnen.
 
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Merkt man als Hobbymusiker (der aber von einem klassischen Klavier kommt!) große Unterschiede zwischen Kunststoff- und Holztasten?
Der wesentliche Unterschied ist aus meiner Sicht die seitliche Spielempfindung am Finger. Wenn man eine Taste spielt, berührt man ja häufig mit der Seite des Fingers die benachbarte, nicht gedrückte Taste. Diese Empfindung, die man da hat, spielt sich sehr subtil im Unterbewußten ab. Wenn ich da etwas die Konzentration drauf lenke, merke ich, daß sich die Holztastatur bei meinem Yamaha P515 für mich seeeeehr angenehm und warm anfühlt, angenehmer als meine anderen Kunststofftastaturen. Gerade, wenn man vom akustischen Klavier oder Flügel kommt, stellt sich dann bei mir ein sehr heimisches Spielempfinden ein. Je nachdem, was man spielt, hat diese Empfindung dann auch Auswirkungen auf den Ausdruck beim Spielen.

Also eher eine psychologische Komponente als eine rein mechanische, die sich bei z.B. Boogie-Woogie wohl nicht so stark auswirkt wie etwa bei Debussy oder Grieg. Aber diese psychologische Komponente spielt je bei Musik generell eine große Rolle.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Merkt man als Hobbymusiker (der aber von einem klassischen Klavier kommt!) große Unterschiede zwischen Kunststoff- und Holztasten?
Das ist m.E. sehr subjektiv, mich juckt das nicht - im Gegensatz zur eigentlichen Mechanik der Kraftübertragung, der Tastenlänge und Geräuschentwicklung sowie dem Aufschlagen auf dem Tastenbett und "Nachfedern" beim plötzlichen Loslassen aus niedergedrückter Stellung, mattierte Tastenoberflächen mit angenehmer Textur und natürlich 3-Sensortechnik.
Ein Digitalpiano "wie ein" akustisches (Grand) Piano gibt es trotz allem Aufwand nur in der Welt der Werbetexter, Annäherungen sind AvantGrand von Yamaha und Novus von Kawai.

Du kannst dein Spielgefühl mit ein paar immer gleichen geeigneten Stücken und Etüden auf verschiedenen Tastaturen vergleichen, um dir ein Bild zu machen.
Meine Rangreihe einer handvoll Vergleiche wäre in der Qualität aufsteigend Yamaha GHS (P-125, YDP-144, YDP-S34), Kawai RH-C (ES110) & Roland PHAIV (FP30X, FP60X, RP-701, HP-702), Roland PHA-50 (FP90X), Yamaha NWX (P515), Kawai Grand Feel III (CA79 und CA99).
Nicht einsortiert habe ich die aktuellen Yamaha GrandTouchS & GrandTouch, weil ich sie noch nicht anspielen konnte.

Mein bisherigen Tastaturlieblinge sind Roland PHA-50 (FP90X) - steht auf meiner Wunschliste - und Kawai Grand Feel, die "kenne" ich nur in der älteren Version aus dem MP-11.

Gruß Claus
 
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Hallo T85,

als ich vor vier Jahren mit dem Klavierunterricht begann, stand ich vor einer ähnlichen Entscheidung. Ich hatte damals natürlich das große Glück, bei meinem Piano-Händler vor Ort ausgiebig zu testen. Die erste Wahl, die mir relativ einfach fiel, war die Entscheidung für Yamaha. Das Spielgefühl und die Bedienung bei größten Konkurrenten Kawai konnten mich nicht überzeugen.

Mein Budget lag damals ähnlich wie bei Dir um die 2500 Euro. Habe mich damals für das CLP 545 entschieden. Das war das erste aus der Reihe mit Holzkern in den weißen Tasten. Hat für mich beim Spielen schon einen Unterschied gemacht. Ich war drei Jahre lang mit diesem Instrument jedenfalls sehr glücklich. Tolles Spielgefühl für ein Einstiegsinstrument, viele Rhythmus- und Begleitfunktionen, verschiedene Klänge, ausgewogener Sound, einfache Aufnahmefunktionen, intuitives Menü.
Voriges Jahr hat mir das CLP aber nicht mehr gereicht, weil ich so nah wie möglich an ein reales Spielgefühl kommen wollte und mir deshalb meinen Traum von einem Yamaha AvantGrand erfüllt habe. Konnte das CLP dann an einen Schülers meines Klavierlehrers verkaufen, der damit ebenfalls sehr glücklich wurde. Also von dieser Sicht her wirst Du mit einem CLP nichts falsch machen können.

Nun zu deinen konkreten Fragen:

Frage 1 und 2:
CVP: Diese Serie ist für Musiker, die mit ihrem Instrument Alleinunterhalter sein oder eine komplette Band ersetzen wollen. Also noch viel mehr und komplexere Begleitfunktionen als bei der CLP Serie.
CSP: Die Digitalisierung der digitalen Musikinstrumente, könnte man sagen. Hier sind wirklich nur noch die ganz rudimentären Funktionen analog regelbar, also "An/Aus", "Laut/ leise". Der Rest wird via Smartphone oder Tablet angesteuert. Definitiv nicht meine Welt. Ich möchte ein Instrument am Instrument steuern können und unabhängig von anderen Geräten sein.

Frage 3:
Alle drei bis vier Jahre erneuert Yamaha seine Serien. Bei meinem Kauf damals befand sich die 500er Serie damals gerade quasi in der Auslaufphase, anschließend kam die 600er Serie auf den Markt, nun ist die 700 Serie aktuell. Jede Serie bringt leichte Verbesserungen und Veränderungen mit sich, manchmal vielleicht aber auch Verschlimmbesserungen. Ich für meinen Teil fand die eher etwas straffere Yamaha Tastatur der früheren Serien immer angenehmer zum Spielen. Wer es labbrig und wackelig möchte, kann ja zu Kawai wechseln.

Frage 4:
Auf jeden Fall würde ich zur CLP Serie raten. Und so banal es klingt: schöpft Euer Budget ruhig aus. Mit jeder kleinen Modell- und Preissteigerung bekommt Ihr auch immer ein bißchen mehr an Qualität und Spielfreude. Auch die Lautsprecherleistung wird von Modell zu Modell besser.
Ich habe nur gerade bei Thomann geguckt und mit Erschrecken festgestellt, dass momentan fast nichts lieferbar ist. Wird wahrscheinlich auf dem Gebrauchtmarkt auch die Preise in die Höhe treiben. Aber wenn Ihr dort ein entsprechendes Instrument aus der 500er oder 600er Reihe entdecken solltet, das Ihr vielleict sogar noch vor Ort anspielen könnt, wäre das möglicheweise auch noch eine Option.

Viel Erfolg! :)
 
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Vielen Dank für die ausführlichen Antworten!
 

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