Keine Lust zum Improvisieren - eine Schwäche?

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hallo,
wollte mein problem momentan hier ein wenig umschreiben.
Ich spiele seit 4 jahre e-gitarre. in der band bin ich die "rhythmusgitarre", nach aussagen aller bandmitglieder unverzichtbar.
doch seit ca einem jahr wollen mich alle zwingen improvisierte soli zu spielen, worauf ich einfach keine lust habe, zum einen weil der "leadgitarrist" schon zuviele spielt, und zum anderen, weil ich finde, man braucht nicht solos zu spielen, nur um sich zu beweisen und in den vordergrund zu drängen.
im kleinen kämerlein mache ich solche sachen oft, beherrsche auch die techniken etc dank unterrichts, habe aber keine lust die im gefüge der band zu präsentieren oder generell welche zu spielen.
das wird mir oft vorgehalten von der band, und das vom lead-klampfer nicht zu knapp.

habt ihr eine idee wie ich ihn überzeugen kann, dass ich as nicht will und brauche?
oder liegt der fehler / die schwäche wirklich bei mir?:(
 
Eigenschaft
 
Ich finde, Du solltest dich nicht grundsätzlich sperren. Wenn Du es kannst und es für den Song dienlich ist, dann lass es raus.
Wenn jedoch euer Leadgitarrist nur jemanden sucht, den er "an die Wand spielen" kann, hat er vielleicht eher ein Ego-Problem, über das ihr reden solltet.
Vielleicht finden deine Bandmates auch, dass deine Soli besser kommen. Oft sind ja die rhytmischen Geschichten im Solo aufregender, als die Zahl der Noten-pro-Sekunde. Dann solltest Du es auf jeden Fall tun.
 
naja, so kleine riff-solo-sachen sind ja kein prolem, die zB das "riff" oktaviert oder so sind, mit kleinen ausmalereien, aber ich soll ja wirklich "irgendwelche" hohen fuddel-dinger bringen, und das nervt...:redface:
 
hm... "keine Lust" kann auch bedeuten "ich habe Angst" oder zumindest Bammel.

Wir haben in der Band (12-Mann Rhythm´n´Blues Band) kaum einen, der sich mit Soli aufdrängen will, aber auch keinen, der es kategorisch ablehnt. Wir entscheiden das nach Vorlieben des einzelnen, aber auch je nach Song.
Bei uns beiden Gitarristen gehen wir immer danach, welcher Stil liegt wem eher, ansonsten wird gemeinsam entschieden, ob Keyboard oder einer der Bläser oder gar der Bassist, tja, oder auch mal einfach keiner ein Solo spielt :)

Aber nicht scharf aufs solieren zu sein, ist mit Sicherheit keine Schwäche ;)


EDIT: ""irgendwelche" hohen fuddel-dinger bringen, und das nervt..." ...

nervt es oder kannst du es einfach nur nicht? ... Das würde ich dann mal ansprechen, dass du evtl. noch garnicht so weit bist
 
hey sonnengott !

Ich sehe Solos eigentlich eher als eigene Interpretation von einem Lied an (nicht als technischer Schwanzvergleich) deshalb spiel ICH sie auch gerne.
Das müssen ja nicht minutenlange höchsttechnische fingerbrechende sein (was aber auch Spass macht ) sondern können auch mal kurz und bündig sein ist doch bei jeden Lied anderst.

Also versuch einfach mal die Geschichte von einem anderen Blickwinkel zu betrachten und wenn das nicht klappt : lass es doch einfach niemand kann es dir vorschreiben und wenn ihr schon einen Leadgitarristen habt dann sag ihnen eben dass das nicht dein job ist ;):D.

mfg
 
EDIT: ""irgendwelche" hohen fuddel-dinger bringen, und das nervt..." ...

nervt es oder kannst du es einfach nur nicht? ... Das würde ich dann mal ansprechen, dass du evtl. noch garnicht so weit bist

womöglich kann das sein, meine ich aber nicht. für mich daheim geht es ja auch wenn ich irgendwelche lieder aus der playlist "ummale" :redface:
woran merke ich, dass ich es nicht kann?

es kann natürlich auch sein, wie meine gitarren-lehrerin sagte, dass ich mir zuwenig zutraue, und sie deswegen nicht spielen will. muss ich erstmal in mich gehen...
 
doch seit ca einem jahr wollen mich alle zwingen improvisierte soli zu spielen, worauf ich einfach keine lust habe, zum einen weil der "leadgitarrist" schon zuviele spielt, und zum anderen, weil ich finde, man braucht nicht solos zu spielen, nur um sich zu beweisen und in den vordergrund zu drängen.
Das lässt schwer beuteilen, weil wir nicht genau wissen, was Euer Lead-Gitarrist für ein Typ ist.
Ich würde ihn genau mit den angesprochenen Dingen konfrontieren:
"Du spielst schon genug oder zu viele Solos. Bist Du bereit auf eigene Solos zu verzichten und ggf. auch den Rhytmuspart zu übernehmen."
Wenn er dazu nicht bereit ist, dann ist sein Wunsch an Dich eigentlich überflüssig.
Dann soll er bitte auch den Sinn dahinter erklären. :rolleyes:

Ansich bin ich schon ein Fan von Gitarrensolos, also eine Band mit 2 Gitarristen, bei denen keiner ein Solo bringt, enttäuscht mich immer schwer.
Aber es reicht auch einer und man kann es auch übertreiben und eine gute Rhytmusgitarre ist nicht weniger effektvoll.
Ich würde mich an Deiner Stelle nicht ganz dagegen sperren. Es muss am Anfang auch kein frei improvisiertes Solo sein, Du legst Dir einfach etwas zurecht.
Aber sag auch ruhig, wenn Du Dich das Ewiggenudel des Leadgitarristen nervt und die Bedingung, dass er auf Solso zugunsten von Dir verzichtet zeigt, wie ernst er es eigentlich meint.
 
Ich kann Dich total verstehen ;) Es hat eben jeder andere Stärken, der eine liegt eben eher zwischen Santana und Satriani, der andere eher zwischen Richards und Townshend oder wie auch immer ... bei uns war es nie so, dass der und der jetzt durchgängig Leadgitarrist ist. Es wurde immer eher danach gegangen, wer welchen Part besser bedienen konnte. Ich war eben immer besser für die Parts geeignet, für die man weniger Technik braucht, insofern gehörten mir die noisigen und bluesigen Soli, während der andere Gitarrist eher eben die Santana und Satriani Sachen machen durfte. Am Anfang dachte ich auch: Soll der das doch machen, ich leg ihm das Brett drunter und fertig. Aber immer mehr fand ich, dass ich den Sound der Band stärker beeinflussen wollte, und das geht natürlich nur wenn man möglichst viel selber macht ;)

Hätte ich jetzt gesagt: Nö, ich will da nicht zum 20. Mal in dem Set die gleiche schiefe Pentatonik hinknallen, dann hätte der andere Gitarrist bestimmt irgendso einen feinfühligen Melodiekram gespielt, der an der Stelle nix verloren hätte ... also machte ich das lieber gleich selber, wenn es passte. So muss man es sehen, finde ich - was dient dem Song. Am besten ist Eure musik bestimmt, wenn jeder vor allem das einbringt, was er am besten kann. (wobei das für Drummer und Sänger fast noch wichtiger ist als für Gitarristen ...)

Insofern frag Dich doch mal, was Du wirklich gut kannst und biete denen dann das an, wenn sie Dich fragen,ob Du nicht ein Solo spielen willst ... ich meine ein Lou Reed bietet 10 minütiges triolisches Akkordgeschrabbel als Solo an, und es ist geil ... viele Countrygitarristen klingen, als würden sie eine Tonleiter üben und es ist geil ...

Wenn Du sagst Du kannst dieses Zeug spielen, was Deine Kumpel wollen aber Du willst es nicht spielen, ist das ja vielleicht wirklich ein Element Eurer Musik, das Dir nicht gefällt. Dann würde es Dir vielleicht helfen, das zu spielen, was Deiner Meinung nach besser passt und zu versuchen, sie davon zu überzeugen?

Nachtrag: Ich hasse improvisieren auch. Ich kann mir aber vieles nicht merken, deshalb bleibt mir oft nichts anderes übrig ... ;)
 
Hoi,

Grundsätzlich sollte eh jeder nur das tun worauf er wirklich Bock hat, das du jetzt keine Lust drauf hast heißt ja nicht das du es nie tun wirst.

Geil das du deinen Standpunkt gefunden hast, gute Basis, mach nur das wobei du dich Wohlfühlst!!

Meist leiden diverse Musiker unter extremer Fehleinschätzung was man dem Publikum so zumuten kann. Doch endlose solis sind meist nicht mehr als sinnlose dudelei ohne sinnn und Zweck und führen beim dritten mal hören eher zu einem Gähnen !!!

Solis machen nur dann Sinn wenn du damit etwas sagen willst. sie brauchen Struktur genau so wie ein Song, einen Aufbau oder kurze Passagen dienen dazu den Song im arrangement zu unterstützen.

Jeder in der Band sollte seinen Platz haben, den er authentisch Verkörpert am besten mit Leib und Seele. Macht ihr eine Show so spielt jeder seine Rolle, desto besser ihr dies rüber bringt desto besser werdet ihr euch verkaufen.

Ihr als Band solltet euch wirklich fragen was es euch únd eurer Musik das bringen würde wenn sich 2 Girtarissten duellier, wollen die Leutz das hören oder is es doch eher nur ein cool Gag für´n Proberaum!

Außerdem hat schon meine Oma gesagt "...in der kürze liegt die Würze!"

Reece
 
Irgendetwas Allgemeingültiges kann ich dazu nicht sagen, nur etwas Individuelles:

Bis vor einigen Jahren ging es mir wie Dir - Soli waren für mich völlig uninteressant und mir hat in den 20 Jahren zuvor als Rhythmusgitarrist auch nichts gefehlt. Aus verschiedenen Gründen bin ich dann in die Situation gekommen, gleich in zwei Bands die Leadgitarre übernehmen zu "müssen". "Müssen" natürlich in dem Sinne von "wäre schön, wenn Du es machen würdest - wir brauchen Dich dabei!". Daraufhin habe ich mich intensiv mit dem Thema beschäftigt und ich habe das rückblickend auch nicht bereut. Man fühlt sich als Gitarrist irgendwie kompletter und auch sicherer.

Vielleicht kannst Du die Sache mit den Soli einfach als Herausforderung nehmen, Dich als Gitarrist Schritt für Schritt weiter zu entwickeln. Das sind zumindest meine Erfahrungen, aber jeder geht da ja seinen eigenen Weg.
 
Wie ich das mitbekommen habe, möchte der rest der band, dass du dich auch mal im solieren versuchst, was du aber eigentlich nicht möchtest.
Objektiv gesehen bremst du damit deine band aus.
Natürlich kenn ich die hintergründe nicht genau genug,
aber vielleicht wollen sie ja auch schöne doppelgitarrensolos oder gitarren battles.
In manchen musik stilen fetzt das schon ziemlich.
Also überleg nochmal, ob du deiner band nicht den gefallen tun willst.
Du hast ja geschrieben, dass du es drauf hast, wieso solltest du dann nicht deinen nutzen daraus ziehen?
 
also wir spielen einen mix aus stonerrock/hardrock/rock'n'roll/psychedelic, da finde ich passen battles nicht rein, mehrstimmg schon eher...das könnte ich mal anfragen ob sowas gemeint ist.
hingegen finde ich nicht, dass das nicht-solieren die band ausbremst :screwy:
 
hingegen finde ich nicht, dass das nicht-solieren die band ausbremst :screwy:

naja, es ist evtl. mentales ausbremsen, die ganze Band will was und einer zieht nicht mit.

Aber zweistimmige Gitarren-Parts kommen in jeder Musikrichtung gut und schon haben die anderen ihren Willen und du evtl. deinen Spaß ;)
 
Wenn alle das so möchten und du dich quer stellst, würde ich das schon so nennen.
Da brauchts auch kein ":screwy:".
Du hast ja indirekt nach meiner meinung gefragt....
 
Da brauchts auch kein ":screwy:".
war nicht direkt gegen dich gerichtet, sondern nur zum ausbremsen ansich...
wobei das mit dem mentalem-ausbremsen schon eher in eine diskrete richtung geht.
 
es kann natürlich auch sein, wie meine gitarren-lehrerin sagte, dass ich mir zuwenig zutraue, und sie deswegen nicht spielen will. muss ich erstmal in mich gehen...

Das solltest du unbedingt als erstes rausfinden, ob du es einfach nicht magst, ein improvisiertes Solo zu spielen, oder es dir einfach nicht zutraust.
Bei ersterem wäre der Fall klar und das sollte deine Band auch verstehen. Mich würden dann auch die Beweggründe interessieren. Wärst du der einzige Gitarrist, könnte ich das stellenweise nachvollziehen - wenn man denn unbedingt ein Gitarrensolo braucht.
Aber da ihr bereits einen Lead-Gitarristen habt, verstehe ich deine Band nicht.

Wenn du dir so ein Solo nicht zutraust, es aber mal gerne spielen möchtest, probiers doch einfach in einer Probe aus. Leg dir zuhause was zurecht und spiels, vielleicht findest du ja gefallen dran :).

Ein mehrstimmiges Solo wäre btw. nicht improvisiert...
 
Moinsen,

wenn 2 Gitarristen da sind, gibt es auch 2 Interpretationen eines Solos.

Im Grunde spiele ich, wie viele andere Gitarristen, immer dasselbe Solo :rolleyes:
Gut, ich interpretiere es ab und an anders, bin aber auf Grund meiner Fähigkeiten beschränkt in meiner Ausdrucksweise. Bei einem Repertoire von z.B. 20 eigenen Songs wird sowas schnell eintönig. Hier durch einen 2ten Gitarristen eine andere Farbe zu bekommen halte ich für absolut wichtig, die Forderung deiner Band aus diesem Grund wäre IMHO legitim. Selbst bei Coversongs halte ich Abwechslung für das Publikum wichtig.

Mal ganz allgemein - Band heißt für mich auch, jeder spielt für einen Song das, was für das Lied am Besten kommt. Für das Publikum zählt nur das Ergebnis, nicht die persönliche Einstellung und ob ich gerade Bock auf ein Solo habe oder nicht

Cya

Gnurpsel
 
Komische Situation. Endlich mal ein Gitarrist der soweit Musiker ist dass er der Band dienen will und alle versuchen ihn zu überreden doch ein wenig mehr Soli zu improvisieren.
Gerade wenn es um Stoner/Psychodelic geht hat die Atmosphäre und der Song an sich Priorität, da gibt es selten Platz für Sologewichse. Klar, es gibt dort oft Leadparts, kleine Melodien usw. Aber das ist eher geplanter Teil des Songs anstatt dieser improvisierten Soli.


Bei kleineren Bands sind grob geschätzt 90% aller Soli irgendwo zwischen überflüssig und saunervig. Also ist rein statistisch gesehen jede Entscheidung gegen ein Solo in 9 von 10 Fällen goldrichtig und sorgt dafür dass man bessere Musik macht. ;)

Wenn man es aus der typischen Gitarristenperspektive sieht schaut die Situation natürlich anders aus, da ja ganz selbstverständlich jeder Mensch vor einer Sweepingpassage ehrfürchtig auf die Knie sinkt. Aber wie weit eine typische Gitarristenperspektive mit der Realität zu tun hat ... nun ja, nicht umsonst basiert die Hälfte aller Musikerwitze auf dieser Tatsache.
 

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