Kesselnote herausfinden

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Hey Jungs,
wenn man seine Trommeln möglichst fett stimmen will, sollte man sie ja möglichst auf Kesselresonanzfrequenz stimmen.
Meine Frage:
Gibt es vielleicht einen einfachen Trick mit dem diese ermitteln kann ohne dieses lästige, ewig lange Trommel auf den Boden stellen und die nach oben zeigende Seite so lange hoch stimmen, bis es am resonantesten Klingt?
Hatte schon versucht den, von Fellen befreiten Kessel, leicht anzuschlagen (mit Stick, Finger, Sonstiges), dachte mir, dass man eventuell, wenn der Kesseln schwingt, die Frequenz irgendwie erhören könnte :redface: außer dem "Tock" war aber nichts zu hören.

Edit: Da fällt mir grade noch was ein (muss ich nicht noch einen extra Thread aufmachen). Hab meine Snare so gestimmt, dass, wenn der Teppich ab ist, ich die Schläge in der Magengegend spüre, also relativ tief. Sobald ich den Teppich anziehe ist dieser Effekt weg und meine Snare hat absolut keinen Bauch mehr, obwohl ich meinen Teppich ziemlich lose habe. Habe ein Genera HD Dry drauf. Könnte es sein, dass das doppellagige Fell in Verbindung mit dem leichten Dämpfungseffekt des Teppichs zusammen meiner Snare, die sowieso schon ziemlich flach ist (14x5,5), den Bauch klaut? Könnte hier ein einlagiges Fell Abhilfe schaffen?
 
Eigenschaft
 
Das Problem bei der Eigenresonanz ist, daß sie wandert.
Bedeutet, je höher man stimmt, um so stabiler ist auch der Kessel (durch die stabilisierende Wirkung der Felle).
Demnach steigt auch die Kesselresonanz.
Wenn man den Kessel ohne Felle anschlägt (womöglich ohne Böckchen) bringt einem das erstmal garnichts, ausser, daß man weiß, wie der reine Holzkessel schwingt.

Ich würde es vernachlässigen und einfach so stimmen, wie es gut klingt;)
 
Das Problem bei der Eigenresonanz ist, daß sie wandert.
Bedeutet, je höher man stimmt, um so stabiler ist auch der Kessel (durch die stabilisierende Wirkung der Felle).
Demnach steigt auch die Kesselresonanz.

Das ist ja mal ne interessante Geschichte! Hätte ich nicht gedacht! Na gut, dann also doch die "Fell-anziehen-bis-es-am-meisten-resoniert-Methode".

Was sagt ihr zu meiner Snare?
 
Gisela hat Recht, wenn auch nicht die Resonanz mit der Fellspannung steigt, sondern der Eigenton. Der Eigenton wandert nicht nur mit Fellspannung sondern auch mit Festigkeit des Fells/der Felle. Der Punkt maximaler Resonanz liegt dort, wo Eigenton des Fells und des Kessels zusammefallen.
Man könnte den Ton für verschiedene Felle berechnen, allerdings wäre das Ergebnis die Lösung eines umfangreichen Systems von Differenzialgleichungen und daher ziemlich kompliziert zu berechnen. Es gibt kein schnelleres und genaueres Werkzeug mit Alltagstauglichkeit als das Gehör.

Ob man überhaupt so viel Resonanz gebrauchen kann, steht ohnehin auf einem ganz anderen Blatt.

LG, Nils
 
Dazu nochmal eine Frage Nils: Meine Schnarre hat einen Innenaufkleber mit der Beschriftung Kesselton D#. Wie kann man den denn dann definieren, wenn er in Abhängigkeit anderer Faktoren dynamisch ist? Oder verwechsel ich jetzt Äpfel mit Birnen?
 
Nein, die eingeprägte Kesselnote kann durch Abklopfen auf zwei Arten ermittelt worden sein:
1. nackter Kessel
2. nackter Kessel mit Hardware

Allein die beiden unterscheiden sich schon um einige Töne.

Man kann hier: http://www.volusiagig.com/music/Eric_Macaulay_Final_Paper.pdf ein paar Dinge nachlesen, die damit zu tun haben, insbesondere die Tabelle unter Drum Shell Harmonics ist interessant.

LG, Nils
 
Es gibt kein schnelleres und genaueres Werkzeug mit Alltagstauglichkeit als das Gehör.

Ob man überhaupt so viel Resonanz gebrauchen kann, steht ohnehin auf einem ganz anderen Blatt. LG, Nils

In der Tat ! Es wird hier immer wieder die Frage nach einer resonaten Stimmung gestellt , die Frage ist aber gleichermaßen wieviel Resonaz will man ,braucht man und ist gut ! Gerade bei der Mikro-Abnahme stößt man immer wieder auf : " Zuviel Ton , kannst Du da was machen ? " .
Es st sicherlich richtig , dass man mit seinem Instrument derart vertraut sein sollte, dass man weiß wie man stimmt bzw. bestimmte Stimmungen
auf seiner Trommel erzeugt.
Letztendlich ist erstes wichtiger : Was klingt gut und so , das es mir gefällt....und da kommt die Sache mit dem Ohr wieder ins Spiel.
Gruß
hg
 
Einen einfachen Weg, um die Resonanzfrequenz eines Kessels zu bestimmen, kenne ich nicht.

Aber einen mit endlichem Aufwand machbaren !

Man klebt eine Piezoscheibe (Cent Artikel im Elektronikladen) mit Tesafilm auf den Kessel ohne Felle und Spannreifen. Die Anschlüsse des Piezo werden per Kabel an den Mic Eingang eines PC gebastelt. Ausserdem wird der Sound Ausgang des PC mit einem Verstärker und tieftonfähigem Lautsprecher verbunden. Das TOM hängst Du an einer Halterung vor den Laufsprecher.
Auf dem PC laufen zwei Programme. Ein Tongenerator, der einen Sinus Sweep erzeugen kann und ein Echtzeit Spectrum Analyser. Gibt es als Freeware, kostet also nichts. Dann schlägst Du das TOM mal mit einem Stick an und probierst aus, ob der Piezo ein Signal liefert. Evtl. Eingangsverstärkung des Mic Einganges einstellen. Im Analyzer kannst Du bei richtig skalierter Anzeige ein kunterbuntes Spektrum sehen.
Jetzt erzeugst Du einen Sinus Sweep schön langsam von z.B. 50 Hz bis 500 Hz. Nicht zu laut, aber auch nicht zu leise - eventuell Meßbereich des Miceinganges nachregeln. Im Spectrum Analyzer kannst Du beobachten, wie der Sinus wandert und die Ampltude sich über die Frequenz ändert. In der Nähe der Kesselresonanz gibt es eine deutliche Spitze ! Frequenz ablesen, fertig. Eventuell den Sweep nochmal über ein schmales Band in der Nähe der Resonanzfrequenz laufen lassen und die Ansicht des Spectrum Analyzer nachskalieren.
Mit dem Verfahren kannst Du die Resonanzfrequenz des Kessels an der Hardware ziemlich genau bestimmen. Und kostet fast nichts, nur ein bisschen Grundverständnis, was man da eigentlich macht. Na ok, den PC muss man natürlich haben, und ausserdem ein Kabel löten können.

Stimmen funktioniert übrigens so ähnlich perfekt. Man kann den Piezo an verschiedene Stellen am Fell oder auf den Kessel kleben, an den Stimmschrauben herumexperimentieren und zusehen was passiert. Mit dem Tongenerator kann man es schaffen, die Trommel exakt auf die Resonanzfrequenz oder eine harmonische davon bei maximaler Ampliture zu stimmen.

Zuhören geht natürlich auch - aber messen und verstehen hilft ungemein !

Warum ich kein Mikrofon nehme ? Weil ich die Schwingungen des Kessels bzw. der Felle messen will. Und das geht am besten ganz direkt.
 
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