Keyboard Fehlkauf - noch zu retten?

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MusikBert
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Hallo Musiker,

eigentlich will ich gar kein Keyboard, sondern ein (Digital)Piano in der Preisklasse 5.000-7.000 Euro, aber aus technischen Gründen (Hausumbau usw.) ist die Anschaffung erst in 5-10 Jahren geplant und bis dahin sollte die Hausmusik nicht verstummen.
Als Provisorium (mal ein Akkord anschlagen, ein bißchen Notenüben und einfache Begleitung zum Gesang) - dachte ich mir, könnte ein Keyboard gute Dienste leisten, so habe ich völlig naiv und ahnungslos das Yamaha YPT-210 gekauft (100 Euro das Instrument + 100 Euro Zubehör) - mehr Geld wollte ich für den Blindversuch eines Ahnungslosen wirklich nicht ausgeben.

Das ganze Voice-Schickimicki habe ich noch gar nicht richtig ausprobiert, weil ich nur den Piano-Klang nutze - für 100 Euro finde ich den GrandPiano-Klang schon OK. Überrascht wurde ich von der Begleitautomatik - ich wußte gar nicht, daß es so was gibt! - vielleicht könnte ich lernen, es sinnvoll zu nutzen. Die Anschlagdynamik vermisse ich sehr. Habe über die Anschlagdynamik viel kontroverse Meinungen gelesen, so daß ich nicht beurteilen kann, wie gut die wirklich ist und in welchem Preissegment sich etwas Brauchbares bewegt.

Nun habe ich mich im Internet ein bißchen umgeguckt und bin sofort auf dieses Forum gestoßen, und sehe, daß solche "Tischtröten", wie mein neues Keyboard, selbst für Hausmusik nicht zu empfehlen wären und daß ich für ein brauchbares Keyboard eher 1.000-3.000 Euro ausgeben müßte...
Es ist mir klar, daß ein Musikinstrument etwas Geld kostet, aber für ein Provisorium wollte ich nun mal nicht ein paar tausend ausgeben (aber 300-400 Euro könnte ich schon verschmerzen).

Bin absoluter Keyboard-Anfänger (mit etwas Klavier-Erfahrung, aber schon lange her)

Was will ich mit dem Keyboard machen?
  • Notenlernen/üben
  • Hausmusik (Gesang begleiten)

Meine Fragen:

Würde ich mich mit einem Keyboard für 300-400 Euro wirklich verbessern? (Wohl bemerkt, das Yamaha YPT-210 ist keine zwei Monate alt und der Händler würde es nicht umtauschen, also müßte ich es verschenken/wegschmeißen, was ich auch bei 100 Euro schade finde, würde es aber als Lehrgeld ansehen.)

Oder kann man auch ohne Anschlagdynamik glücklich werden (kann ich mir jetzt wirklich nicht vorstellen...) und musikalischen Spaß auch an diesem Spielzeug haben?

Danke für eure Meinungen.
Gruß, Bert
 
Eigenschaft
 
Hallo.

Natürlich sollte man schon wissen für welchen Zweck ein Instrument angeschafft wird und sich vorab über die in Frage kommenden Geräte informieren.
Ohne Anschlagdynamik ist Klavierliteratur nicht vernünftig spiel- und vorallem nicht anhörbar.

Wichtig wäre jetzt sich darüber im Klaren zu sein in welche Richtung der Neugerätekauf gehen soll, ein besseres Keyboard mit Begleitautomatik und Anschlagdynamik,
oder ein Digitalpiano ohne Schnickschnack im Billigpreissegment, wobei es bis 400€ kaum ein Markendigi gibt.

Meine Vorschläge von Yamaha: Keyboard PSR-423, evtl. NPV-60(76Tasten), Klavierähnlich NP-11 oder NP-31, Digitalpiano evtl. Casio CDP-Serie. Diese Geräte liegen preislich alle im Bereich 300-400€.

Gruß
 
Danke für die schnelle Antwort.

Um Mißverständnisse aufzuräumen - ein hochwertiges (Digital)Piano kann ich frühstens in 5 Jahren kaufen, weil ich dafür Platz schaffen muß (Haus umbauen). Das Keyboard habe ich nur als Provisorium (für die nächsten 5 Jahre) gedacht, aber auch ein billiges Provisorium sollte Spaß machen.
Ohne Anschlagdynamik ist Klavierliteratur nicht vernünftig
spiel- und vorallem nicht anhörbar.
Den Eindruck gewann ich mit dem Yamaha YPT-210 auch, und deshalb suche ich nach einer Ersatzlösung. Die Ersatzlösung sollte ein besseres
Keyboard mit brauchbarer Anschlagdynamik
und mit 61 Tasten (damit es in die Tasche paßt). Die Begleitautomatik wird mich sicherlich nicht stören; da ich dieses Feauture noch nicht richtig kenne, werde ich es auch nicht vermissen.
Sehr schön finde ich an dem Yamaha YPT-210 die PC-Kompatibilität über den MIDI-Anschluß; ist für mich zwar auch eine Neuheit, aber weil ich die passende Software habe, fand ich gleich viele offene Türen, in die ich auch den Fuß stecken möchte. Aber einen MIDI-Anschluß haben wohl alle heutigen Keyboards.

Das Yamaha NP-11 kenne ich gar nicht (da schaue ich gleich beim Hersteller nach), das Yamaha PSR-423 habe ich schon im Auge gehabt (selbst noch nicht gespielt), habe aber gehört, daß die Anschlagdynamik bei diesem Gerät (und überhaupt bei allen Geräten unter 1.000 Euro) ein Witz
sei. In eine "witzige" Anschlagdynamik werde ich aber keine 400 Euro investieren (dann verzichte ich auf die Anschlagdynamik ganz), und
1.000 Euro ist mir für ein Provisorium doch zu viel Geld. (Ich kaufe nur Neugeräte; Gebrauchtes kommt nicht in Frage.)

Ich fasse zusammen, was das Keyboard haben soll:
  • gute/klavierähnliche Anschlagdynamik
  • guter Klavierklang (andere voices u/o styles unerheblich)
  • Metronom
  • PC-Kompatibilität (MIDI-Anschluß)
  • Neugerät für max.400 Euro


So kann ich die Frage präzisieren:
Kann ich mich mit einem Budgett von max.400 Euro in Sachen Anschlagdynamik wirklich verbessern (hinsichtlich des vorhandenen Yamaha YPT-210), oder soll ich mein "Spielzeug" behalten, weil man für 400 Euro keine treue Anschlagdynamik kriegt?


Gruß, Bert
 
Vernünftig Klavierspielen geht ab 450€ (Yamaha P95 bzw. Korg SP170) mit Hammermechanik und 88 Tasten. Ansonsten würde ich kein weiteres Keyboard mehr kaufen.

Lg
 
Hallo Bert,

ich denke auch, Anschlagdynamik allein tut's nicht; um ein klavierähnliches Gefühl zu kriegen, sollte es schon eine Hammermechanik sein, und da kann ich mich nur Duplos Empfehlungen anschließen. Vielleicht tut's ja aber für den Übergang auch ein Keyboard mit Anschlagdynamik und ungewichteten Tasten. Das ist nicht besonders klavierähnlich - ob es für dich eine Übergangslösung sein könnte, kannst nur du selbst rauskriegen, indem du mal in ein Geschäft probieren gehst. Dann wirst du zumindest merken, ob es sich für dich deutlich besser anfühlt als das YPT-210, ansonsten kannst du auch erstmal dabei bleiben und versuchen, dich dran zu gewöhnen...

Grüße
Inge
 
Danke für eure Antworten.

Also Hammermechanik hört sich schon vertrauenswürdiger an, und für 550 Euro bei dem Yamaha P 95B und der spartanischen Ausstattung dürfte man auch keine bösen Überraschungen erwarten. Demgegenüber sehe ich die Modelle Yamaha NP-11 oder NP-31 (für 200-350 Euro) eher skeptisch an.

Natürlich liegt das Yamaha P 95B weit über meinem Budget, da werde ich wohl mit mir hadern... zumal ich nicht mal die neue Tasche (für 61-Tasten-Keyboard) verwenden kann. Aber es wäre wohl der einzige Kandidat, in den ich mein schlankes Weihnachtsgeld investieren würde...

Zuerst hole ich mir von dem Hersteller das Handbuch...

Noch mal vielen Dank für eure Meinungen.

Gruß, Bert
 
An deiner Stelle würde ich mir auf keinen Fall ein Piaggero kaufen! Die Sache ist die, du gibst 300€ für einen Kompromiss aus, obwohl du für 450€ schon was brauchbares bekommst. Das macht keinen Sinn. Entweder bleibst du bei deinem jetzigen Gerät, oder steigst auf ein Einsteiger SP um. Billiger gehts, auch gebraucht, nicht.

Das P95 und das SP170 haben vernünftige Piano und E Piano Sounds und Zusatzsounds, die von brauchbar bis unhörbar reichen. Man kann zwei Sounds neben- oder übereinander legen (Layer bzw. Split). Metronom ist auch eingebaut und wenn ich mich nicht irre, kann man bei beiden Geräten gespieltes aufnehmen.

Zu beachten ist noch, dass alle diese Geräte bis +-500€ grottige Lautsprecher eingebaut haben. Sprich, wenn du mal in einen Laden fahrst, um die Dinger auszuprobieren (was ich dir sehr empfehlen würde!), lass dir unbedingt einen Kopfhörer geben!

Lg
 
Nee, das macht natürlich keinen Sinn und das habe ich auch nicht vor; ich kaufe das Yamaha P 95B - allerdings nicht für 450 (wo hast du den Preis her? - oder meintest du das für ein Gebrauchtes) sondern für 550 Euro. Das ist zwar viel Geld, aber es ist der einzig vernünftige Kompromiß (alles ohne Hammermechanik wäre rausgeschmissenes Geld).
Bei Amazon bieten die (bei Nichtgefallen) kostenlose Rückgabe (volles Geld zurück ohne Angabe von Gründen) innerhalb von 30 Tagen; in der Zeit kann ich das Gerät in Ruhe ausprobieren (in meinem Arbeitszimmer, wo ich üben werde, und auch im WZ, wo wir Hausmusik machen) - samt aller Anlagen und Kopfhörer. Schön bequem, ohne Streß und schlechtes Gewissen, daß ich dem Verkäufer die Zeit raube.

Das Handbuch von dem P 95B habe ich gelesen - es gefällt mir von der Ausstattung her gut, mehr brauche ich nicht - nur noch einen vernünftigen Klang und Anschlag...

Gruß, Bert
 
Hallo.

Hatte mich bei meinen Empfehlungen an den vorherigen Angaben orientiert, bei Budgetaufstockung stehen natürlich bessere Instrumente zur Auswahl.
Das P-95 kann ich als Einsteigergerät empfehlen, hab selbst eins, wobei ich es zur Zeit als Masterkeyboard am PC hängen habe.

Gruß
 
Hallo Bert,

ich würde dir trotz allem empfehlen, wenn es irgendwie geht, ein paar Kandidaten vorher im Laden zu testen, ehe du wieder enttäuscht bist...

Grüße
Inge
 
Tja, Budgetaufstockung - mache ich nicht gern, aber in diesem Falle gibt es keine andere Möglichkeit. Jetzt, nach den vielen fruchtbaren Impulsen in dieser Forumsdiskussion, folgenden Recherchen im Internet und mit dem neu erworbenen Wissen sehe ich die ganze Angelegenheit mit ganz anderen Augen.

Mein Problem war/ist, daß ich noch nie ein Keyboard gespielt hatte (nicht einmal solche Tasten berührt; bin mit einem Konzertflügel aufgewachsen) - den YPT-210 habe ich vor sechs Wochen nach einer Beschreibung gekauft; aber die ganze technische Terminologie sagte mir nichts. Ich stellte mir den Unterschied Keyboard/Klavier vor etwa wie Laptop/Schreibmaschine - es fühlt sich zwar anders an, aber du kannst mit einem Laptop genauso gut/schnell/effektiv schreiben wie mit einer Schreibmaschine, hast noch viele andere Features (z.B. Korrektur/Insertion) dazu.

Daß ein Keyboard keine Anschlagdynamik hat (und wie sich das beim Spielen anhört/anfühlt) hätte ich nicht mal im schlimmsten Traum geahnt. Viel schlimmer aber fand ich, daß ich das Problem gar nicht beschreiben konnte - erst mit eurer Hilfe (Stichwort: Hammermechanik) ist der Groschen gefallen. Da wurde mir klar - entweder Hammermechanik, dann muß das Budget aufgestockt werden, oder ich bleibe bei meinem YPT-210 und werde daran keinen Spaß haben.
Nun will ich dem YPT-210 nicht unrecht tun, denn für das kleine Geld ist es echt eine schöne Sache, mit der ich meine Keyboard-Erfahrungen sammeln kann (gerade den ganzen technischen MIDI-PC-Kram), aber es ist kein Klavier-Provisorium (und das habe ich gesucht), dafür muß der P 95B her.

So möchte ich mich mit diesem ausführlicherem Beitrag bei euch für die vielen Tips bedanken.:)


Gruß, Bert
 
Ich stellte mir den Unterschied Keyboard/Klavier vor etwa wie Laptop/Schreibmaschine - es fühlt sich zwar anders an, aber du kannst mit einem Laptop genauso gut/schnell/effektiv schreiben wie mit einer Schreibmaschine, hast noch viele andere Features (z.B. Korrektur/Insertion) dazu.
Lustig, die Beschreibung habe ich neulich auch verwendet, um einer Freundin den Unterschied zwischen Klavier und Keyboard zu erklären. Der Vergleich hinkt nur deshalb, weil du dort nicht laut und leise (und 100 Nuancen dazwischen) schreiben willst.

Aber trotzdem - bevor du das P-95 oder was ähnlich preiswertes kaufst, spiele es vorher irgendwo an, der Unterschied der Tastatur zum Flügel ist immer noch recht groß.
 
Hallo Inge,

habe ich zwischen deinen Zeilen richtig gelesen, daß ich mit dem P 95 doch nicht glücklich werde? Daß ich nicht geizen soll und -selbst für ein Provisorium- ordentliches (=eines Musikinstrumentes würdiges) Geld aufs Holz legen soll?
Eigentlich wollte ich das Yamaha P 95 schon bestellen, aber ich glaube, deine Zwischenzeilen haben recht. OK, ich fülle den Fragebogen aus und mache dann einen neuen Faden auf, weil das Thema jetzt "Kaufberatung" heißt.

Gruß, Bert

P.S.
Ich kann die Instrumente nicht im Laden anspielen, weil ich in einem Kaff wohne, wo man nicht einmal eine Tageszeitung oder eine Schachtel Streichhölzer kaufen kann. In den nächsten Laden sind es 80-100 km Autofahrt, den Laden kenne ich nicht, den Verkäufer auch nicht...
Zumal ich das Instrument zu Hause hören muß - über mehrere Tage; manches störendes "Gras-Wachsen" höre ich nicht im Laden, wohl aber zu Hause, wenn alles schläft... Die 30 Tage Umtauschoption übers Internet finde ich schon besser geeignet.
 
Bei SPs und DPs kann dir ein Verkäufer, abgesehen von rein technischen Sachen, nichts erzählen. Grundsätzlich bauen Yamaha, Kawai, Roland und Korg (nur SPs) alle sehr gute Geräte. Der Rest ist Geschmackssache.

Du solltest UNBEDINGT in den Laden fahren und ausprobieren!!
 
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