Keyboard-Klangflächen - Was ist damit gemeint?

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bassoo
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Hallo Keyboarder,

was ist eigentlich mit "Keyboard-Klangflächen" gemeint? Bedeutet das, dass man bestimmte Akkorde längere Zeit aushält? Welche speziellen Sounds gehören zu solchen Klangflächen? Gibt es vielleicht ein Hörbeispiel dafür? (Vielleicht youtube?)

Sorry für die dummen Fragen; ich spiele zwar schon lange Klavier und e-Piano, aber auf letzterem hauptsächlich Klavier-Sounds und eher traditionelle Jazz/Blues-orientierte Technik.
 
Eigenschaft
 
Grundsätzlich sind klangflächen stehende oder in sich bewegte, vibrierende, pulsierende klang-arrangements, die keinerlei thematisch/motivisch/melodische bedeutung haben. Umfassen sie nur begrenzte frequenzbereiche, spricht man von "klangbändern". Das ist ein stilmittel des 20.jhs (Ligeti), aber auch Beethovens cis-moll-sonate beginnt mit so einem "klangteppich", über dem dann allerdings ein thema schwebt, wie auch bei vielen klassischen werken (Chopin, Liszt, Débussy).
In jedem synthesizer oder keyboard finden sich heute vorgefertigte, komplexe, sehr verschiedene klänge mit phantasievollen namen als hintergrund oder kompositionshilfe.

http://www.native-instruments.com/index.php?id=fm8&L=2&nitr=1&l_src=demoversions&tsr_id=41920

Ein beispiel von vielen, "play all!"
 
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Günter Sch.;3000257 schrieb:
Grundsätzlich sind klangflächen stehende oder in sich bewegte, vibrierende, pulsierende klang-arrangements...

Danke. So wie ich's verstehe (und nach dem, was ich inzwischen angehört habe), sind es Sounds, die eben eine gewisse Dauer haben und von einem Instrument mit verklingendem Ton wie einem akustischen Klavier gar nicht produziert werden können, sondern eben nur von einer Orgel oder einem Synthesizer oder einem Keyboard. "in sich bewegt, vibrierend, pulsierend" - das wäre dann so was wie dieser Leslie-Effekt bei einer Hammond-Orgel. Verstehe ich das richtig?

Die von dir erwähnte Mondscheinsonate scheint mir dann aber ein schlechtes Beispiel zu sein - das sind ja "nur" zerlegte Akkorde, die gleich wieder verklingen, selbst wenn ich das Pedal dauernd auf Vollgas trete.
 
Akkordzerlegung, Alberti-bässe, tonrepetitionen oder aufhebung der dämpfung sind traditionelle mittel, um die illusion von dauer zu erzeugen. Ich hätte die 4.ballade von Chopin nennen können, wo sich drei klangschichten übereinander legen, aber wer kennt oder spielt sie?
Klangflächen sind nicht an instrumente gebunden, die ungedämpfte schwingungen abstrahlen. Auch der klavierton, harfenglissandi oder perkussive klänge haben eine dauer, über deren länge es keine mir bekannten vorschriften gibt.
Es anders zu definieren steht dir frei.
 
Zuletzt bearbeitet:
was ist eigentlich mit "Keyboard-Klangflächen" gemeint? Bedeutet das, dass man bestimmte Akkorde längere Zeit aushält? Welche speziellen Sounds gehören zu solchen Klangflächen? Gibt es vielleicht ein Hörbeispiel dafür? (Vielleicht youtube?)
Also der Volksmund meint damit i.d.R. ausgehaltene Akkorde mit einem weichen, "wabernden" und eher hintergründigen Sound wie z.B. Pads oder Streicher. Wird in gängiger Rock- und Popmusik dazu verwendet, das Gesamtarrangement voller klingen zu lassen. Im Prinzip das ganze Gegenteil von Groove.
 
Danke für die Demos! Okay, diese Art Sound kannte ich schon. Hat was Meditatives! Ich wusste eben bisher bloß nicht, dass man das als Klangflächen bezeichnet.
 

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