Keyboard über Gitarrenamp?

PWe
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Hey
Weiß jemand ob ich mein Roland Keboard über meinen Gitarrenamp spielen kann ohne dass diueser davon Schaden nimmt?
Die Orginallautsprecher des Keyboards haben 8 ohm, der Verstärker und die dazugehörige Box jeweils 16.
 
Eigenschaft
 
Grundsätzlich geht das schon, wenn du mit den Pegeln nicht übertreibst. Du kannst also von den Line-Outs des Keyboards in den Input des Verstärkers gehen, ohne was kaputt zu machen, wobei du eben natürlich die Lautstärke ganz vorsichtig steigern solltest (insbesondere die Ausgangslautstärke des Keyboards). Da dein Verstärker und deine Lautsprecher ja dabei genauso verbunden bleiben wie vorher, spielt deren Impedanz keine Rolle.

Die Frage ist aber, ob es sinnvoll ist das zu tun, und die Antwort darauf ist in den allermeisten Fällen "nein". Keyboardsounds sind darauf ausgelegt, halbwegs linear wiedergegeben zu werden, also z.B. über eine Gesangsanlage. Ein Gitarrenamp ist aber nunmal das genaue Gegenteil, weil er ein klangformendes Element ist - also etwas, was man bei Keyboardsounds gerade NICHT haben will. Es wird also vermutlich ziemlich schäbig klingen.
Es gibt natürlich ein paar Ausnahmen hiervon, z.B. die "vintage" E-Pianos und teilweise auch Orgeln, die häufig auch über Gitarrenamps gespielt wurden und erst so zu ihrem charakteristischen Klang kamen. Aber auch in diesen Fällen würde man einen Gitarrenamp eher einsetzen, um den Klang noch realistischer zu machen, also quasi als Sahnehäubchen, nicht als Grundlage.
Mit anderen Worten: Wenn du nicht etwas ganz bestimmtes erreichen willst, ist ein Gitarrenamp höchstwahrscheinlich nicht die richtige Lösung für dich.
 
Mit noch anderen Worten: Probier es vorsichtig aus, dann siehst du schon, ob dir der Klang zusagt oder nicht.
 
Gibt da natürlich auch Unterschiede zwischen den Verstärkern!
Wäre vielleicht mal Interessant zu wissen welchen Gitarren-Amp du hast!
 
Würd mich interessieren, was das Ergebnis war. Ich sehe da vor allem Probleme für die Gitarrenboxen, die tiefe Signale nicht verarbeiten können. Das könnte durchaus auch schädlich sein! Bzw. saubere Höhen dürften schlicht fehlen. ö.ö
 
Nun, wenn man es nicht zu blöd anstellt, sollte da gar nichts passieren. Auch wenn ich möglicherweise gleich wieder eins übergezogen bekomme, behaupte ich, dass man ein Keyboard auch an eine HiFi-Anlage anschließen kann, an einem Soundbar eines Flatscreens oder auch am Autoradio.
Du solltest natürlich beachten, dass Du in einen Line-Eingang ein Line-Signal gibst und nicht aus einem etwaigen Lautsprechereingang in einen Line-Eingang. Natürlich sollte man immer erst runterdrehen, bevor man einstöpselt und dann langsam die Lautstärke nach oben anpassen. Wenn's quietscht, brummt, zerrt, wird sicherlich jeder wieder runterfahren. Ein bisschen aufpassen sollte man bei Keyboards, die lediglich über einen Kopfhörerausgang verfügen, z.B. viele Yamaha E-Pianos oder Low-cost Geräte. Hier ist das Ausgangssignal gerne mal etwas über dem, was der sonst übliche Line-Ausgang liefert. Hier würde ich immer die Lautstärke am Keyboard etwas geringer halten, während man sonst den Regler am Keyboard durchaus voll aufdrehen kann.
Kaputt machen tut man so schnell nichts. Man sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, dass solche Lösungen nicht bandtauglich sind. Willst Du also ein Keyboard in der Band betreiben, ist die Stereo-Anlage nicht der geeignete Verstärker.
Ein Gitarren-Amp sollte ohne weiteres in der Lage sein, ein Keyboardsignal ohne schaden zu verstärken, ggf. sogar im Bandkontext, wenn seine Leistung dem der Gitarrenamps in etwa gleich ist. Brachiale Bässe wird er - abhängig der verbauten Lautsprechergröße - vermutlich nicht wiedergeben, genausowenig wie kristallklare Höhen. Ein typischer Gitarrenverstärker ist halt darauf ausgelegt, ein Gitarrensignal in dem dafür vorgesehen Frequenzspektrum zu verstärken, und die Gitarre liefert weder Tiefbässe noch großartig Höhen über 10000Hz, was ein Keyboard schon könnte. Der "optimale" Keyboardamp verstärkt das gesamte Frequenzspektrum gleichmäßig. Daher verwendet man hier üblicherweise Aktivboxen, die man auch im PA-Bereich nutzt.
In Ausnahmefällen wird tatsächlich ein Gitarrenverstärker bevorzugt, z.B. bei der Verstärkung von E-Pianos, die ein ähnliches Frequenzspektrum liefern wie eine E-Gitarre, und man gerade hier auch diese Charakteristik erreichen möchte.
 
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