"Keyboards"-App nach kurzem Start schon wieder weg

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Ich war froh, endlich mal wieder einen sinnollen direkten Zugang zu den ohnehin nur noch wenigen jährlichen Keyboards-Ausgaben über das iPad zu haben und die mich interessierenden Ausgaben runterladen zu können. Nun lese ich die lapidare Mitteilung des Verlages: "Leider müssen wir die App zum 31.10. einstellen."

Da ich denke, dass das die einzig sinnvolle Art war, die "Keyboards" weiter zu betreiben, kommt mir das wie der Auftakt zum Abschied dieser Zeitschrift noch in diesem Jahr vor. Weiß jemand von Euch Näheres?
 
Eigenschaft
 
Die ist doch schon lang tot, oder? Ich seh sie in Wien in kaum einem Laden mehr. Früher war sie in jedem Zeitungsladen zu finden.
 
Das hat mich auch sehr gewundert mit der iPad App.

Ein Einstellen des Heftes würde mir das Herz brechen, ehrlich !
Bin Abonnent seit 1987 oder so......wäre sehr schade, bin sozusagen damit "gross geworden"...
 
Ich war auch Fan, aber irgendwann sind sie falsch abgebogen und haben in den Tests eigentlich nur mehr Nacherzählungen der Datenblätter geliefert. Musikmachen.de läuft ja auch nicht wirklich gut...
 
Früher™ ließ sich unter dem Thema ja auch noch eine Menge erschlagen. In den 90ern hatte die monatliche Ausgabe auch noch richtig Umfang.

Dann ging's mit dem 21. Jahrhundert aber los, daß elektronisches Musizieren immer mehr in den Rechner verlegt wurde. Erst kamen Softsynths, dann kamen DAWs, dann ging's mehr und mehr ums Produzieren am Rechner. Keyboards und KEYS hatten da weit überwiegend genau das zum Thema.

Während die KEYS das zum Konzept gemacht hat (und ca. 2003 den Hardware-Synthesizer für tot erklärt hat und jeden Künstler, der noch mit Hardware arbeitete, fragte: "Sach ma, kannst du dir echt nicht vorstellen, das alles wegzuschmeißen und komplett auf den Rechner umzusteigen?" – es gab schon einiges KEYS-Ausgaben ohne jegliche Hardware-Instrumente), hat man bei der Keyboards gesagt: "Also, mit Keyboards hat das jetzt ja herzlich wenig zu tun." Im Gegenteil, man wollte sich wieder auf die Grundtugenden, also elektronische Hardware-Instrumente, besinnen.

Ich meine, mich erinnern zu können, daß kurz vorher derselbe Verlag eine Art Spinoff namens Funtasten gestartet hatte, eine Art Okey! ohne EKOL-Vereinsmeierei, Wersi- und Böhm-Astroturfing und gußeiserne Wunderlich/Lambert-Jünger. Damals waren Analogorgeln ja wieder ein populäres Thema geworden, und auch da wollte die Funtasten ansetzen. Daraus sind dann aber nur zwei Ausgaben geworden.

Die Funtasten dürfte wieder in der Keyboards aufgegangen sein (unter Verlust ihres gesamten Konzepts), als die ganze Produktionsschiene aus der Keyboards rausgelöst und zum eigenständigen Magazin Sound & Recording wurde. Blöderweise blieb dennoch nicht genügend Material übrig, um monatlich eine Zeitschrift rauszubringen.

Das liegt auch daran, daß Hardware-Themen längst auch woanders behandelt werden. Für Arranger sind die Tastenwelt und die OKEY! naheliegendere Anlaufstellen, die Tastenwelt auch für Digitalpianos und generell Live-Keyboarding. Bei Synthesizertests wenden sich viele mittlerweile an Onlinemedien wie Amazona, weil sie wissen, da sitzen keine Claqueure. Der Club-Bereich und alles, was pattern- und loopbasiert und auch live nicht wirklich live ist, wird von der Beats erschlagen. Und das Printmedium für die harten Synthfreaks ist Moogulators zwischenzeitlich aus der Taufe gehobenes Syn-Mag, wobei das als relativ kleines und noch dazu zweimonatiges Magazin bei Neugerätetests nicht unbedingt schnell ist. Dafür bespricht oder gar reviewt es Geräte, die in der Keyboards nie aufschlagen würde.

Im Grunde bedient die Keyboards jetzt nur noch eine winzige Zielgruppe: Live-Keyboarder, die technikaffiner sind und höhere Ansprüche haben als die presetdaddelnde Zielgruppe der Tastenwelt. Selbst die Vintage-Synth-Aficionados sind zu Amazona und Syn-Mag abgewandert.

Entsprechend brach liegt der Tastenbereich von Musikmachen.de, weil die Zielgruppe der Keyboards sich hier rumtreibt.


Martman
 
Ich glaube das eigentliche Problem lag in der Qualität der Berichte. Bei Musikmachen.de ist es einfach das wirklich schlechte UI, das nicht gerade dazu einlädt dort zu verweilen. Dabei wäre ein deutschsprachiges "Musiker Facebook" durchaus interessant.
 
Ich denke auch, dass das Problem die Qualität der Testberichte ist.
Dakten und Fakten findet man zu Hauf im Netz, ebenso oftmals schwer einzuschätzende "User-Berichte"
oder Bewertungen.
Gerade in diesem Zusammenhang wären tiefergehende und vorallem kritische Testberichte
echter "Experten" angesagt, aber solche Autoren sind leider nicht mehr an Bord.
Man denke nur an die Testberichte von Peter Gorges zurück.....

Was natürlich auch fatal war, war das viel zu lange aus des damaligen Keyboardforums, mittlerweile
haben sich viele User hier oder über Facebook wiedergefunden.

Bin mal gespannt ob und wie es weitergeht, die Trennung in Keyboards und S+R war m.E. schon der
Anfang vom Ende....
 
Ja, die hätten es auch z.B. in Keyboards & Recording umbenennen können. In der aktuellen S&R geht es quasi nur noch um die Aufnahme von akustischen Drums. Und die S&R bekomme ich als ehemaliger Keyboards-Abonnent. Bei der "neuen" Internet-Plattform haben sie auf so eine komische Publishing-Software gesetzt, mit der auch das Forum gemacht wurde. Das Management scheint wenig IT-affin zu sein, mit schlechtem Gespür für gute Software-Lösungen bzw. mangelnder Bereitschaft da etwas mehr zu investieren. Print-Ausgaben halten sich noch einigermaßen, werden aber auch immer schlechter, und für alte Leser gibt's irgendwie wenig neues interessantes. Bzw. Vieles, was man eh schon aus dem Netz kennt. Thomas Sandmann in KEYS lese ich z.B. immer noch sehr gerne, selbst wenn die Inhalte sich wiederholen, weil er sie sehr fundiert und sorgfältig aufbereitet und aktualisiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht wird sie wieder mit 'Sound & Recording' zusammengelegt?

Statt zwei Hefte, die irgendwie auch immer mehr an Umfang einzubüssen scheinen, wieder eine, grosse Ausgabe - so, wie es die 'Gitarre & Bass' auch schon seit Jahren kann...


;)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich meine, mich erinnern zu können, daß kurz vorher derselbe Verlag eine Art Spinoff namens Funtasten gestartet hatte

Du irrst nicht! Funtasten wurde dann aber mit der eigentlichen 'Keyboards' zusammengelegt.


(...)hat man bei der Keyboards gesagt: "Also, mit Keyboards hat das jetzt ja herzlich wenig zu tun." Im Gegenteil, man wollte sich wieder auf die Grundtugenden, also elektronische Hardware-Instrumente, besinnen.

...irgendwann werden aber selbst die 'Vintage FX' und 'Vintage Keyboards'-Rubriken (TRFKASVG - The Rubrik formerly known as 'Synthesizer von Gestern') laaaaangweilig!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Man denke nur an die Testberichte von Peter Gorges zurück.....

...oder auch die 'Soundforum'-Reihe!
 
Vielleicht wird sie wieder mit 'Sound & Recording' zusammengelegt?
Damals nach der Aufsplittung wurden mir als einem Keyboards-Abonnenten zu einem attraktiven Preis beide im Abo angeboten. Das Angebot habe ich angenommen. Jetzt könnten sie mir anbieten, dass ich zum gleichen Preis wieder eine Zeitschrift bekomme. Wie ich dann wohl entscheide?... :twisted:
 
Zuletzt bearbeitet:
Da hast du mir was voraus... Ich hab' die S&R aus 'Protest' erstmal ein paar Monate lang ignoriert!

:rolleyes: :redface:
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ich kriege den Arsch schon seit Jahren nicht hoch beide zu kündigen. Weil eigentlich steht ja alles auch im Netz. Und Leute in Foren wissen oft besser über Geräte Bescheid als Tester es schreiben können. Wirklich lesenswertes gibt es für mich da eher wenig.
 
Ich hab die Keyboards gekündigt, wollte allerdings S&R weiter bekommen. Komischerweise war das Resultat, dass dann beide nicht mehr gekommen sind. ?!
 
Vielleicht wird sie wieder mit 'Sound & Recording' zusammengelegt?

Statt zwei Hefte, die irgendwie auch immer mehr an Umfang einzubüssen scheinen, wieder eine, grosse Ausgabe - so, wie es die 'Gitarre & Bass' auch schon seit Jahren kann..
Dann hätte man etwas wie die KEYS: 85% Content über das Produzieren am Rechner, 15% Content über Keyboards, Synthesizer und artverwandte Hardware-Instrumente, außerdem ständiges Stoßen ins "Hardware verwendet doch keiner mehr"-Horn.

...irgendwann werden aber selbst die 'Vintage FX' und 'Vintage Keyboards'-Rubriken (TRFKASVG - The Rubrik formerly known as 'Synthesizer von Gestern') laaaaangweilig!
Auch deshalb, weil irgendwie immer wieder dieselben Synths ausgebuddelt werden. Publikumslieblinge. Dann lieber Blue Box und Green Box auf Amazona, wo der Kram nicht nur gefeaturet, sondern tatsächlich unter die Hände genommen und getestet wird.


Martman
 
Auch deshalb, weil irgendwie immer wieder dieselben Synths ausgebuddelt werden. Publikumslieblinge. Dann lieber Blue Box und Green Box auf Amazona, wo der Kram nicht nur gefeaturet, sondern tatsächlich unter die Hände genommen und getestet wird.

Ich hatte gerade Kontakt mit dem Keyboards/S&R-Autor Bernhard Lösener, der wohl schon einige Artikel aus der Reihe über Vintage-Synths geschrieben hat. Der nimmt den Vintage-Begriff nicht so eng und schrieb z.b. auch schon über den Waldorf Rack-Attack und demnächst kommt der Yamaha SY77 dran (dafür habe ich ihm mein Gerät geliehen). In den zwei Ausgaben der Keyboards bzw. S&R, die er mir gegeben hat, fand ich seine Artikel auch mit am interessantesten. Davon alleine kann aber so eine Zeitschrift m.E. nicht bestehen. Ansonsten finde ich eigentlich immer die Künstlerportraits am interessantesten. Testberichte in Zeitschriften überfliege ich höchstens.
 
Ach, die Keyboards gibt's/gab's (?) sollte es auch als App geben und nun doch nicht? Was wisst Ihr mehr als ich?
Ich hatte vor knapp drei Jahren, kurz nachdem ich mir mein erstes iPad zugelegt hatte, gleich probiert, die Keyboards und S&R als elektronische Version zu bekommen. Für Keyboards war das damals noch gar nicht vorgesehen, für S&R ja, was allerdings dann noch knapp ein Jahr gedauert hatte, bevor sie es tatsächlich hinbekamen. Alle Abonennten bekamen zusätzlich zur Papierausgabe auch die Option es sich elektronisch herunterzuladen. Auf die Papierversion würde ich persönlich komplett verzichten, da ich die sowieo immer gleich in's Altpapier trete, aber die Option, dass sie mir das Heft nicht mehr schicken, selbst wenn ich dann nicht weniger bezahlen will, gibt es nicht.

Für mich gerade bei Zeitschriften mit viel Medien-Interhalten und/oder Internet-Links finde ich es viel komfortabler, das direkt zu nutzen. Auch die Rolling Stone hab ich abonniert, und kann direkt die ganzen Ton- und Videobeispiele sowie Links direkt anklicken äh antappen ;)
Früher saß ich immer mit der Zeitung auf dem Sofa, hatte das Laptop oder das iPad daneben, wobei ich dann teilweise auch noch die Links erst eintippen musste. Ist doch nicht mehr State-of-the-art, oder?
 
Das stimmt. Auch in Hinblick auf den Papierverbrauch sollten physische Zeitungen/Zeitschriften immer mehr zurück gehen. Die Bäume danken es uns.

Warum kann man die App Variante nicht einzeln bestellen? Irgendwie versteh ich die Entscheidungen dort nicht.
 
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Das einzig Interessante sind für mich noch die Noten in der KEYBOARDS. Wenn der Wolfgang Wierczyk nicht mehr schreiben würde,würde ich es vermutlich abbestellen. Ich hatte die Zeitschrift kurz vor dem Split inKBD und S&R abbestellt, weil mir die Berichte über die Studioperipherie einfach zu übertrieben war. Habe mich auch schon gefragt, wie lange das noch geht.
Bobbes
 

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