Klang auf Handylautsprechern übersteuert

ich vermute das der lautsprecher deines handys genau da zerrt, wo der ton die resonanz frequenz trift, die das teil hat. habe das bei meinem smartenphone auch schon öfters festgestellt. das liegt wohl weniger an deinem mix als an dem ton der grade gespielt wird
 
Ich frage mich nur, warum dann (fast) alle professionellen Lieder eben nicht bei solchen Lautsprechern zerren...
Trotzdem danke für die Antwort @s0ul23 :))
 
hmm schwierig zu sagen.. lad doch mal ein tongeneratorapp runter und sweepe deinen lautsprecher mal durch... vielleicht ist ja die frequenz, die am lautesten klingt, auch die die bei dem track zur verzerrung führt.
 
Ich würde mir da keine großen Gedanken machen. Ich arbeite beruflich mit Lautsprechern u.a. für Smartphones und die verzerren quasi "by design". Das größte Problem bei solchen Lautsprechern ist einfach die geringe Lautstärke und die ist physikalisch limitiert. Da nimmt man ein bisschen mehr Verzerrung in kauf um auf das gewünschte Level zu kommen. Tatsache ist, das bei sehr komprimierter Musik Artefakte und Zerre nicht so schnell auffällt als bei einer dynamischen Aufnahme wie deine. Deshalb wirst du bisher die Grenzen deines Mobiltelefons nie so deutlich gespürt haben wie jetzt. Bleib zur Qualitätskontrolle bei den Lautsprechern auf denen du auch Musik hörst und lass dich nicht von deinem Handy beirren.
100%ige Zustimmung.

So wie es aussieht ist bei Handylautsprechern wohl vor allem der Mittenbereich um 1kHz problematisch. Ich fasse kurz ein paar Punkte aus dem PM Verlauf zusammen:

- das Klavier zerrt vor allem bei den hohen Tönen, die um 1kHz stark rausstechen
- in einem anderen Track mit Akustik-Gitarre zerrt nur eine gepfiffene Melodie, die hauptsächlich bei 1-2kHz liegt
- das Zerren ist auch auf anderen Handys zu hören

Professionell gemischte und gemasterte Tracks zerren aus folgenden Gründen nicht:
Das Arrangement beinhaltet oft viele Instrumente, die bereits für sich genommen komprimiert, mehr oder weniger ebenbürtig gelevelt und in der Frequenzverteilung miteinander austariert wurden.
Das Endergebnis ist die Summe aus vielen kleinen Schritten. Das geht beim Sweepen und Dämpfen von Störfrequenzen auf den Einzeltracks los und hört beim Bearbeiten der Mix Summe mit u.a. Summenkompressoren und Limitern auf.
 
Danke für diese Zusammenfassung, ein weiteres Mal! Ehrlich, vielen vielen Dank! :3
 
Die Peaks bwerden bei Konsumer-Musik totkomprimiert - das ganze hört sich lauter an, als es ist - dafür fehlt die Dynamik in den verschiedenen Frequenzbereichen. Lässt sich mit geeigneten Multiband-Kompressoren ohne weiteres erledigen. Den Rest macht dann ein Limiter...
 
I see, i see.
 
Lässt sich mit geeigneten Multiband-Kompressoren ohne weiteres erledigen.
Hierzu möchte ich ergänzen, dass - zumindest beim professionellen Abmischen und Mastern von Musik - seltener Multiband-Kompressoren verwendet werden, als oft angenommen.
Was natürlich nicht ausschließt, dass die Musik im Mastering tot gepresst wird. Das wird dann mit Clippern und Limitern gemacht.
 
Clippern ?
 
"Clippern" nannte man in grauer Comptervorzeit das Übersetzen (compilieren) von Datenbankprogrammen geschrieben in DBase mittels Compiler => "Clipper".....
Ich weiss - OT - aber irgendwie musste ich das jetzt loswerden... ;-)
 
Mit dem Loudness War begannen Mastering Engineers, ihre A/D Wandler absichtlich clippen zu lassen. Das ist kein normales, digitales Clipping durch übersteuerte Aufnahmen und wurde bei härteren Produktionen sogar als Stilmittel eingesetzt.
Es gibt mittlerweile Plugins, die dieses gezielte Clipping simulieren können. Ich benutze aktuell KClip2: http://kazrog.com/products/kclip/

Gegenüber Limiting hat das Clipping den Vorteil, dass die Transienten durchsetzungsfähiger bleiben. Grob gesagt: Ein Limiter drückt die Transienten zusammen, ein Clipper schneidet sie ab und verzerrt das geclipte Signal ähnlich wie ein Tonband in der Sättigung.

Schaut man sich die Waveform von manchem großen und laut geprügelten Rock Album an, wird man u.U. deutlich abgeschnittene Transienten sehen können. Ein Beispiel: Red Hot Chili Peppers - Dani California. Hier zu sehen der erste Bassdrum Schlag ganz am Anfang des Songs ...

DC_Clipping.jpg

Sowas entsteht nicht durch Limiting. Da wären die Transienten noch in ihrer ursprünglichen Form vorhanden, nur eben mit verringerter Amplitude.

EDIT
https://www.gearslutz.com/board/mastering-forum/107278-beginners-guide-d-clipping.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Das heißt bei einem sehr komprimierten Song hört man es nicht so deutlich. 90% der Musik die im Radio läuft fällt darunter. Das ganze Thema ist noch um einiges komplexer aber das ist die kurzfassung.
 
Ein AD-Umsetzer klingt nicht unterschiedlich, nur weil man ihn einmal unbeabsichtigt und einmal beabsichtigt übersteuert.

Auch zum Thema Limiter vs. Clipper könnte ich was schreiben, würde mir aber ohne Bildchen keiner glauben und für Bildchen anfertigen habe ich gerade keine Zeit.
 
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Hab gerade auch das Problem.
Am PC klingts normal, auf meinem Handy übersteuert.
Auf einem anderen Handy ist wiederum nicht übersteuert.

https://vocaroo.com/1bKBwbHaKNDe

Woran könnte es bei der Datei liegen?
 
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Du das warst, den man freundlich darauf hingewiesen hatte, dass dieser File-Service BESCHISSEN und untauglich ist.

Abgesehen davon, werden es die gleichen Gründe sein wie beim TE.
 
Was findest Du an dem File-Service schlecht?
 
Die Klangqualität
 

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