Klangmittel schließt alles ein, was einen "Klang" erzeugt, also alle Instrumente, aber auch (gerade bei Orff) perkussive Mittel, die keinen direkt hörbaren Ton erzeugen. Seit Mitte des letzten Jahrhunderts auch elektronische Klangmittel. Auch ein auf den Boden fallender Nagel oder eine abgefeuerte Kanonenkugel (wie bei Mahler) kann ein Klangmittel sein. Blech ist ein anderes Klangmittel als Holz. Eine gegossene Metallscheide ein anderes als ein mit Tierfell überspannter Eimer. Dynamik ist sicher ein Teil, der beim Einsatz von Klangmitteln eine Rolle spielt, für die Deutung sicher auch Höhe bzw Tiefe, Tempo und Farbe (warum hier ein hohes Glöckchen, und dort brachiale Pauken und Trompeten). Weniger berücksichtigen musst Du bei Deiner Arbeit wohl die harmonische Analyse (Kadenzen, Tongeschlecht, Modulationen usw), weil es ja nicht zur Aufgabenstellung zu gehören scheint.
Sinnvolle Fragen, die Du Dir stellen kannst, wären: Wann - oder ab wann - tauchen bestimmte Klänge auf . Wie lange? Durchgehend? Nur ein einzigens Mal, nur am Ende, oder nur am Anfang? Warum dort? Beschaffenheit, Charakter des Klanges: Holz, Blech, scheppernd, rasselnd, fein, tief usw... wie wird er metrisch eingesetzt? Schnelle 16tel oder oder nur am Anfang eines Taktes? Spielen mehere Klänge gleichzeitg das selbe Taktmuster? Werden Cluster gebildet? Akkorde, Intervalle, nur einzelne Klänge?
Beipiel: Orffs Carmina Burana wird weniger getragen durch harmonische Rafinesse und Abwechslung, sondern eher durch den Einsatz unterschiedlicher "Klangfarben", hervorgerufen durch einen bestimmten Einsatz von "Klangmitteln". . Das Klangmittel "Sprache" wird z.B. in "flüsternder" Form im Chor als auch "rufend, laut schreiend, stakkato oder gebunden" eingesetzt.
Oder: zur Verstärkung der Klangdichte und Lautstärke werden ab Satz X, Takt xxy vorwiegend laut gespielte Blechblasinstrumente als Klangmittel eingesetzt, tiefe Pauken unterstützen den "martialen" Eindruck. Klanghölzer stützen den Rythmus der Streichinstrumente und erinnern an einen fortschreitenden Trauermarsch (ist jetzt ne freie Interpretation als Beipiel, ohne das Stück im Hionterkopf zu haben)
Schätze, so ähnlich ist die Aufgabe gemeint. Ob Du den Einsatz der Klangmittel auch (wie in meinem etwas plumpen Beispiel) inhaltlich interpretieren musst, weiss ich natürlich nicht. Hierfür ist eine historische und thematische Auseinandersetzung mit dem Werk recht nützlich