Klangqualtität einer E-Gitarre

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CloudStrife
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Woran macht man die Klangqualität einer E-Gitarre aus? Es geht mir hier nicht
um Verarbeitungstechnische Sachen, sondern allein um den Klang. Klar klingt eine
Strat anders als ne LesPaul, aber weder die eine noch die andere klingt besser, wenn
man mal von subjektiven Eindrücken absieht. Von daher ist meine Frage, an welchen
klanglichen Merkmalen kann ich die qualitativ bessere Gitarre ausmache zB wenn ich zwei baugleiche Strats teste.
 
Eigenschaft
 
Hi!

Meiner Meinung nach am wichtigsten an einer E-Gitarre sind die verwendeten Hölzer, keine Frage!

Alles andere kann man im Zweifel durch höherwertige Replacement-Parts austauschen, sei es Elektronik, Hardware usw.

Wenn aber die Basis des Holzes schlecht ist, dann holt man mit teureren Tonabnehmern auch nicht mehr viel aus.

Am Beispiel Strat erklärt:
die wird erst mal trocken und unverstärkt akustisch angespielt. Wichtig hierbei ist, das der Ton bei einer Strat sofort präsent sein muß, also absolut direkt sein soll. Die Gitarre sollte eine knackige Ansprache haben und gut artikulieren. Die Mitten stell ich mir bei einer Strat eher schlank vor, Höhen und Bässe sollten etwas dominieren. Der Ton sollte gleichmäßig ausklingen und nicht spontan "abgeschnitten" enden. Natürlich darf man dabei nicht das singende Sustain einer Les Paul erwarten.

Zum Bauchgefühl: eine gute Strat muß man schwingen spüren ( sowohl Korpus als auch Hals ). Das heißt beim Anschlag sollte man die Gitarre wirklich wahrnehmen.

Worauf auch wirklich zu achten ist, ist, daß die Hals-Korpus-Verbindung möglichst knapp ist. Der Hals sollte möglichst wenig Spielraum in der Halstasche haben, damit eine optimale Schwingungsübertragung gewährleistet wird.

Zur elektrischen Seite:
Ich bin da eher Vintage orientiert und verzichte da gerne auf aktive Mittenboosts oder Tonabnehmer mit hohem Output. Eine Strat sollte in meinen Ohren einen leicht hohlen, dünnen Klang haben mit leicht knackigen Bässen und spitzen Höhen. Man sollte etwas mit dem Ton kämpfen müssen.

Alternativ dazu gibt es in der American Serie von Fender die Gitarren, die etwas fetter klingen, einen höheren Output und ein ausgeprägteres Mittenpotential besitzen. Aber das ist alles Geschmackssache.

Würde aber in jedem Fall immer einen unverstärkten Trockentest machen, bei dem nichts durch den Amp schöngefärbt wird und das reine Klangpotential des Holzes ausgelotet werden kann.



Bei einer Les Paul gelten ähnliche Gesetze:
  • trockenes Anspielen ist sehr wichtig. Hierbei jedoch sollte man den singenden Charakter der Gitarre berücksichtigen. Die Gitarre sollte sehr sensibel auf die Anschlagsintensität reagieren und diese auch wiedergeben. Also viele Klangfarben parat haben.
  • Hat die Gitarre ausreichend Sustain? Klingt sie gleichmäßig aus?
  • Gibt es Deadspots, also Bereiche auf'n Griffbrett, auf denen die Gitarre nicht so gut ausklingt?
  • Bleibt sie differenziert? Also matscht sie nicht bei Akkordspiel?
Eine Les Paul klingt vor allem etwas runder als eine Strat, da der Mittenanteil prägnanter ist und die Ansprache etwas indirekter.
Auch hier ist ein Abfühlen des Schwingens des Holzes ein gutes Indiz.

Elektrisch besonders kennzeichnend für eine gutklingende Les Paul ist der Halshumbucker. Wenn über diesen gespielt die Gitarre selbst bei stärkeren Anschlag bzw. stärkerer Verzerrung noch differenziert rüberkommt, dann ist man meist auf der sicheren Seite.

Der Bridge-Humbucker klingt eigentlich immer recht differenziert, der Hals-Humbucker neigt bei mäßigem Holz bzw. bei mäßiger Holz/Hardware/Elektronik-Kombi gerne zum Matschen.
 
wenns dir nur um den klang geht, so sind das verschiedene aspekte:
sustain, is der sound eher fett wie bei ner paula, oder spritzig wie bei ner strat, matscht der sound, wie klingts verzerrt, wie klingts clean, zerrt er vieleicht bei clean schon, wichtig is auch wie schnell die PUs fiepen, und wie die höhen/mitten/bässe sind.....vieles davon is aba halt geschmackssache

EDIT: ma wieder zu langasm gewesn :rolleyes:
 
#2: Du hast mir jetzt geschrieben welche klanglichen merkmale eine Strat / LesPaul besitzt. Leider gings mir nicht darum. Wenn eine Fender Strat wie eine Gibson LesPaul klingen würde, wär sie klanglich gesehn ja keine schlechte Gitarre.
Mir gehts eher darum, jeder Gitarre gibt Töne von sich. Wie beurteile ich allerdings den Ton, ganz gleich um welche Bauform es sich hierbei handelt, damit ich sagen kann, diese Gitarre hat einen guten Klang und diese klingt schlecht. Es kann ja nicht sein, dass jeder
Gitarrist nur rein von subjektiven Klangeindrücken, einen Klang für qualitativ hochwertig
oder minderwertig bewertet(zB. mir gefällt der Klang einer Strat nicht, das macht
eine Strat jedoch nicht zu einem Instrument mit minderwertigem Klang).
Ich hoffe, ich hab mich jetzt ein wenig verständlicher ausgedrückt.

#3: Deiner Meinung nach gibts also keinen "schlechten Klang", sondern beruht allein auf subjektiven Eindrücken, wenn man mal von der Verarbeitung absieht und nur den reinen Klang betrachtet?
 
magst du gerne schweinshaxe mit sauerkraut und klößen oder stehst du auf lachs? ich kann lachs nicht ausstehen! jeder hat ein eigense geschmacksempfinden am gaumen und wohl auch im ohr. weis ich ob du das selbe hörst wie ich, oder schmeckst? woher auch...
was ich sagen will: es kann wohl keiner beantworten wie ein guter ton resp. gitarre WIRKLICH zu klingen hat. (ich habe auch schon fangfrischen hochseelachs in chile probiert, und mir hat er trotzdem nicht geschmeckt...)
 
Das Problem dabei ist, daß ich eben nicht verallgemeinern kann, was jetzt der ultimative Klang eines entsprechenden Instruments ist.

Die von mir oben beschriebene Schwingungseigenschaft und das Feedback und die Dynamik auf das eigene Spiel und den eigenen Anschlag sehe ich als Maßstab dafür an, daß aus einem Stück Holz eine brauchbare Gitarre wird.
Die zwei Beispiele Strat und LP kann man sicher auch allgemein umwälzen und das akustische Verhalten dementsprechend auch auf andere Modelle beziehen.

Hab schon viele Gitarren getestet, darunter z.B. viele Strats und LPs, und es hat sich halt mit der Zeit eine gewisse, subjektive Vorstellung herauskristallisiert, wie Instrument XY im Optimalfall zu klingen hat.
Es fließt einfach viel der eigene Geschmack mit hinein. Eine Gitarre, die für den einen das Höchste darstellt, ist für den anderen schlichtweg indiskutabel.

Außerdem verändert sich auch der Geschmack mit der Zeit. Früher konnte gar nicht genug Verzerrung drinnen sein, heute nimmt man es immer mehr raus.

Wenn man am Anfang steht, dann hört man viele Nuancen gar nicht so heraus. Das wird vor allem bei Akustikgitarren recht deutlich, wo praktisch nichts da ist, was den unmittelbaren Klang schönfärben könnte. Da klingt dann halt mal die 500 € Gitarre genauso gut wie die 3000 € Klampfe.
Später zeigen sich dann doch die klangliche Tiefe und die filigranen Nuancen einer teuren Gitarre. Das ist schlichtweg ein Entwicklungsprozess.
 
sogesehn....ja
wenn die verarbeitung klasse ist, kein pfeifen blabla dann is der klang reine geschmackssache, gibt ja leute die den ibanezsound für den besten halten, ich kann mit dem nichts anfangen, finde ihn um ehrlich zu sein viel zu schwach.....andere widerum finden den einer paula zum kotzen, is echt nur geschmack
 
[Off Topic] Final Fantasy 7 rulez :D [/Off Topic]

Das mit dem "welche Merkmale welche Gitarre besitzt", was oben geschrieben wurde, würde ich sagen, war auf das Thema eigentlich sehr treffend, denn das ist das, wie eine Gitarre klingen sollte, wenn sie "gut" klingt. Gibt auch Gitarren mit selber Form, die aber ganz anders klingen und oftmals halt "nicht gut".

Ansonsten ist es ziemlich subjektiv, welcher Klang einem gefällt.
 
jedoch solltest auch wissn dass wenn du einen 3000€amp spielst (was ich iwie bezweifel) auch den klang der gitarre fast schon egal ist :D

und sonst kannst du uns ja sagen was für ne art klang du suchst, vieleicht können wir dir ja helfen

[ot]irgendwie scheint mir heut echt die sonne ausm arsch :D[/ot]
 
Manche User hier haben neben dem unbedingten Willen Dir zu helfen auch einen Namen und Freuen sich über ein kleines "danke!", wenn sie sich - wie MeinAnderesIch z.B. - die Mühe machen und Dir eine so ausführlich Hilfe geben wollen.:rolleyes:
Dainsleif
 
Eine Theoritsche Frage...also...Hörst du den Unterschied trocken von Paula zu Tele...Ja...Hörst du den Unterschied von Fender Mex. Strat zu Usa Strat...vieleicht...aber nur wenn du eine von beiden gehört und zuordnen kannst...und auch dann nur vieleicht...Kauf dir ne 39 und ne 99 cent Tütensuppe...wenn beides Gemüsecreme sind und du Gemüsecreme magst wirst du vieleicht die Günstigere für schmackhafter halten und tippen das es die Teure war...Klang ist wie so vieles im Leben subjektiv...Ich spiele zurZeit ne Stagg und sie klingt,nur für mich, besser als all die Paulas,ESP's, die ich früher spielte...dies liegt sicher nicht am Klang sondern an etwas was Ich persönlich damit verbinde...Also, ob geleimter oder geschraubter Hals, Ob aus einem Stück oder gestückelt ob Südostbrasilianisches in einer Vollmondnacht von einer jungfraulichen Indofrau gefällter 300 Jahre alter Baum oder ehemaliges Billyregal...es kommt darauf ob du den Unteschied hörst...
 
@dainsleif:
Ich bin's gewohnt aus nem anderen Forum immer bezug auf die Posting-Nummer zu nehmen und nicht auf den Namen. Damit eindeutig wird, auf welche Antwort ich mich beziehe, falls jemand mehrfach posten sollte. Indem Fall ja überflüssig, aber wenns hier in diesem Forum als störend empfunden wird, werd ich mich dann auf den Namen beziehen.
Bedanken tue ich mich erst nach einer Diskussion. Nach jeder Antwort "Danke" zu sagen halte ich für ein wenig übertrieben.

@Jiko:
"Gibt auch Gitarren mit selber Form, die aber ganz anders klingen und oftmals halt "nicht gut"."
Kannst du mir das genauer erläutern? Ist es weil "anders = nicht gut" ist? Nach welchem Maßstäben beurteilst du das?

@MeinAnderesIch:
Du gehst also nach deinem Erfahrungswert und Geschmack aus wie eine Gitarre im Falle einer Strat bzw. LesPaul zu klingen hat. Nach welchen Referenzen gehst du allerdings wenn du eine Gitarre Modell XY testest, die anders klingt als die üblichen Verdächten(Strat, Tele, LP, SG, V, Explorer, ...) Mal ein fiktives Beispiel dazu: Der Grundsound gefällt dir und 100 Modelle XY stehn vor dir um getestet zu werden. Natürlich wirst du dir die Gitarre schnappen, die am besten für dich klingt. Allerdings werden doch sicherlich auch objektive Eindrücke, für die Bestimmung des am besten klingenden Instruments, deine Entscheidung beeinflußen?! Eine Gitarre, die reine Sinustöne von sich gibt, wird wohl kaum jemand als das ultimative Klangerlebnis empfinden.

Ich spiel schon seit mittlerweile ca 6 Jahren E-Gitarre und hab im Laufe der Zeit so einige Gitarren gespielt. Ich spiel auch gerne E-Gitarren trocken, wobei ich meine, am besten Unterschiede im Klang ausmachen zu können. Dabei hab ich mich dann irgendwann mal gefragt, was macht eine Gitarre A klangtechnisch besser als Gitarre B? Bisher hab ich mich ganz auf meine subjektiven Eindrücke gestützt. Jedoch hier im Forum, besonders in Threads, die Klanghölzer & Pickups zum Thema haben, liest man sehr oft Zeilen wie:
"Stimmt das Holz nicht, stimmt der Klang nicht"
"Pickups in eine Gitarre zu verbauen, die weniger Wert ist als die Pickups selbst lohnt nicht."
Da kommt einem doch die Frage auf, nach welchen objektiven Maßstäben man sowas beurteilt? Daher hab ich auch diesen Thread eröffnet. Mach ich mir vllt auch zuviel Gedanken darum und sollte mich wieder ganz auf meinen Geschmack besinnen?
 
Also ich versuche es mal:

- es darf nichts falsches mitschwingen (keine losen Teile, Schrauben oder irgendwelche unerwünschten Nebengeräusche)
- Eine gewisse Mindeststeifigkeit des Holzes muss gegeben sein, damit der Klang sich richtig entfalten kann
- Die Obertöne sollten sich in allen Lagen gleichmäßig entfalten, ohne nervende Resonanzspitzen nur an einzelnen Stellen oder vibrierende Tremolofedern wenn man einen bestimmten Ton anschlägt
- Das Klangbild soll sich in einem "angenehmen" (möglichst keine ungeraden Obertöne hörbar) Frequenzbereich bewegen, ohne extrem ausgeprägte lokalen Spitzen
 
@MeinAnderesIch:
Du gehst also nach deinem Erfahrungswert und Geschmack aus wie eine Gitarre im Falle einer Strat bzw. LesPaul zu klingen hat. Nach welchen Referenzen gehst du allerdings wenn du eine Gitarre Modell XY testest, die anders klingt als die üblichen Verdächten(Strat, Tele, LP, SG, V, Explorer, ...) ...(gekürzt)... Eine Gitarre, die reine Sinustöne von sich gibt, wird wohl kaum jemand als das ultimative Klangerlebnis empfinden.

Du sprichst einen interessanten Aspekt an, der vielleicht aber im fortgeschrittenen Gitarristen-Stadium schon fast nicht mehr möglich ist, zu beurteilen.
Es wird nämlich schwierig sein, mir noch eine wirklich anders klingende Gitarre zu präsentieren. Ich geh jetzt mal davon aus, daß Du mit anders klingend = radikal anders klingend meinst und es sich dabei nicht nur um Nuancen handeln soll.

Das Problem ist nämlich, daß die meisten Gitarren eben auf gewissen Vorbildern basieren. Und dann kommt noch das musikalische Gedächtnis hinzu. Ich möchte behaupten, daß ein erfahrener Gitarrist, der sich jahrelang schon mit verschiedensten Gitarren beschäftigt hat, den ungefähren Klangcharakter einer Gitarre abschätzen kann, ohne zuvor einen Ton anzuschlagen. Das nachherige Anspielen gibt dann letztendlich nur noch Auskunft darüber, in welcher ( subjektiven ) Qualität der Charakter wiedergegeben wird.

Das ist in etwa so, wie wenn Du einen Holztisch vor Dir stehen hast und Du schon weißt, wie sich dieser anfühlt, ohne ihn jemals berührt zu haben. Wenn Du ihn dann berührst, weicht das Ergebnis dann höchstens minimal von der Vorhersage ab. Hhmm, heut mal wieder höchst philosophisch...:rolleyes:


Ich spiel schon seit mittlerweile ca 6 Jahren E-Gitarre und hab im Laufe der Zeit so einige Gitarren gespielt. Ich spiel auch gerne E-Gitarren trocken, wobei ich meine, am besten Unterschiede im Klang ausmachen zu können. Dabei hab ich mich dann irgendwann mal gefragt, was macht eine Gitarre A klangtechnisch besser als Gitarre B? Bisher hab ich mich ganz auf meine subjektiven Eindrücke gestützt.

Der qualitative Unterschied sind einfach die Qualität der einzelnen Komponenten und die Interaktion miteinander. Die objektiv besten Komponenten miteinander zu vereinen und dann zu glauben, daß dabei das beste Produkt herauskommt, ist aber auch kein Naturgesetz. Deswegen muß einem ein Instrument nicht ansprechen. Das ist alles mathematisch nicht berechenbar, auch wenn manche dies gerne glaubhaft machen wollen. Ein Pickup mit Messwert XY muß nicht zwangsweise den Schritt in die richtige Richtung bedeuten.
Du verliebst Dich ja auch nicht automatisch in eine Frau mit den objektiv besten Eigenschaften im Paket.

Jedoch hier im Forum, besonders in Threads, die Klanghölzer & Pickups zum Thema haben, liest man sehr oft Zeilen wie:
"Stimmt das Holz nicht, stimmt der Klang nicht"
"Pickups in eine Gitarre zu verbauen, die weniger Wert ist als die Pickups selbst lohnt nicht."
Da kommt einem doch die Frage auf, nach welchen objektiven Maßstäben man sowas beurteilt? Daher hab ich auch diesen Thread eröffnet. Mach ich mir vllt auch zuviel Gedanken darum und sollte mich wieder ganz auf meinen Geschmack besinnen?

Es macht meiner Meinung wirklich keinen Sinn, eine Gitarre, die mir schon akustisch angespielt nicht gut genug ist, mit sündteuren Pickups auszurüsten, und dann zu hoffen, daß dies vielleicht die Wende bringt.
Hierbei geht es weniger darum, daß es 100%ig nicht von Erfolg gekrönt wird ( diese Voraussage kann keiner treffen ), sondern eher darum, daß dieses Experiment ein paar hundert Euro verschlingen wird, und die Erfolgsaussichten anhand der Prognose nicht gerade günstig erscheinen.
Das kann gut gehen, oder das Ergebnis der jeweilige Probant als gut empfinden, aber die Voraussetzungen, das die Sache erfolgreich ist und das Klangergebnis einen Quantensprung macht, sind gering.

Die falschen Hochpreis-Pickups in einer Hochpreis-Gitarre können aber auch zu einem unbefriedigenden Ergebnis führen.

Wenn meiner Meinung nach eine Gitarre ihr akustisches Potential mit den eingebauten Pickups nicht voll ausschöpft, dann würde ich mir über einen Pickup bzw. Elektronikwechsel Gedanken machen. Dies hängt dann natürlich von einer gewissen finanziellen Relation und einer evtl. Nutzwertsteigerung ab. Es macht z.B. durchaus Sinn, aus einer Custom Shop Paula die Burstbucker rauszuschmeissen und evtl. teurere Kloppmanns einzubauen. Der eine sieht Sinn dahinter, der andere nicht.

Solche Sachen betreffen Hobbies und eventuell das Ausleben von Spleens, ist also selten objektiv und rational.
 
Hallo!

Ich bin nicht unbedingt ein spezialist und kann schlecht in Fachwörtern beschreiben, wie ich einen "guten Sound" empfinde, aber möchte trotzdem beschreiben wie mein empfinden diesbezüglich ist:

1. Der Trockentest:
Wenn ich eine Gitarre das erste mal in die Hand nehme, schließe ich sie gar nicht an einen Amp an, sondern spiele einfach ohne. In diesem Fall hört man schon, wie lange ein Ton klingt, wie sauber oder melodisch ein Akkord klingt oder wie fett oder dünn der Ton ausfällt.

2. Der Clean Check:
Danach schließe ich die Gitarre an den Amp an und spiele sie Clean und ohne große Höhen und Tiefen oder Hall. Hier hört man oft schon wie sauber die Gitarre klingt. Hier Checke ich auch wieder wie lang der Ton klingt, ob alle Bünde sauber klingen, wie Akkorde harmonieren und klingen. Nun gebe ich Höhen, Mitten und Tiefen hinzu und spiele ein bisschen an Reverb usw. herum und gucke, wieviel "Klang" ich aus der Gitarre mit gegebenem Amp rausholen kann.

3. Der Zerr Test:
Natürlich ist auch wichtig, wie die Gitarre Verzerrt klingt. Hier ist zu beachten, welche Musikrichtung man selbst anstrebt. Mir ist wichtig, das ein satter bassiger, doch trotzdem bissiger Zerrsound entsteht. Die LP Modelle in den höheren Preislagen erfüllen meist meine Vorstellung. In diesem Fall teste ich auch gleich wie die Gitarre sich verhält, d.h. wieder der kurze Test... wie lange klingt ein Ton, wie sauber klingt er usw. Ausserdem teste ich auch hier, wie die Gitarre sich bei Palm Mute, Bendings, Tappings usw. verhält.

Der Optimale Sound liegt im Auge (Ohr) des Betrachters (Höhrers). Das spiegelt sich alleine schon in den verschiedenen Stilrichtungen der Musik wieder. Ein guter Vergleich sind hier die Aussagen der "Fans". Viele sehen im Optimalen Clean Sound den "And Justice For all, Metallica Sound". Er ist eher trocken gehalten und wirkt kühl. Andere hingegen sehen sattere Sounds wie "Red Hot Chilli Peppers" als den perfekten Clean Sound an. Er ist weicher, warm.... usw.

Ich hoffe, dass es verständlich war, was ich damit meine und dass ich dir geholfen habe.
Gruß
Dime
 
@CloudStrife: Mach ich mir vllt auch zuviel Gedanken darum und sollte mich wieder ganz auf meinen Geschmack besinnen?

Ich glaube, das ist der einzig richtige Weg. Weil es hier ja nicht um Fragen der Verarbeitung, sondern des Sounds geht (die natürlich auch zusammenhängen), gibt es m.M.n. so gut, wie keine objektiven Bewertungskriterien. Es ist immer ne Frage des Geschmacks. Genauso, wie der Geschmack hinsichtlich der Musik, die man hört, ist auch die Erwartung an den Sound, den man selber produzieren will, oft ausgesprochen unterschiedlich, wie ja hier auch schon mehrfach angemerkt wurde.
Natürlich hat das, woraus sich dabei unser Geschmack konstituiert, in großem Maß mit unseren Hörgewohnheiten zu tun. Daraus folgt dann, dass Leute in nen Laden gehen und sagen: "ich möchte nen Sound machen, wie Gitarrist/Band XY, was brauch ich da für Equipment?".
Die andere Möglichkeit, ist wahrscheinlich höchstens son ne diffuse Vorstellung, dass man irgendwie was anderes/neues/originelles möchte. Nach dem Motto: "Ich weiß zwar nicht so genau, wies klingen soll, aber auf keinen Fall, wie XY"

Letztenendes hilft nur Testen und die Maxime "erlaubt is, was (persönlich) gefällt und zu dem passt, was ich machen will". (Auch wenn die angesprochene Variante mit der Billy-Regal-Reste-Gitarre mit Häussel-Pickups dabei rauskommt.)
 
Also ich versuche es mal:

- es darf nichts falsches mitschwingen (keine losen Teile, Schrauben oder irgendwelche unerwünschten Nebengeräusche)
- Eine gewisse Mindeststeifigkeit des Holzes muss gegeben sein, damit der Klang sich richtig entfalten kann
- Die Obertöne sollten sich in allen Lagen gleichmäßig entfalten, ohne nervende Resonanzspitzen nur an einzelnen Stellen oder vibrierende Tremolofedern wenn man einen bestimmten Ton anschlägt
- Das Klangbild soll sich in einem "angenehmen" (möglichst keine ungeraden Obertöne hörbar) Frequenzbereich bewegen, ohne extrem ausgeprägte lokalen Spitzen

Hatte vor Jahren,für kleine Pubgigs,mal ne Onyx LP Kopie...und bin bei eben solchem gegen eine Säule geknallt, daraufhin löste sich das Plastikschlagbrett und erzeugte eine zusätzliche Interessante Note in den Höhen der Onyx...;)
 
@Jiko:
"Gibt auch Gitarren mit selber Form, die aber ganz anders klingen und oftmals halt "nicht gut"."
Kannst du mir das genauer erläutern? Ist es weil "anders = nicht gut" ist? Nach welchem Maßstäben beurteilst du das?
man könnte sagen "nicht gut" = "gefällt ihm nicht"
es is irgendwann echt nur noch geschmack
 
Hatte vor Jahren,für kleine Pubgigs,mal ne Onyx LP Kopie...und bin bei eben solchem gegen eine Säule geknallt, daraufhin löste sich das Plastikschlagbrett und erzeugte eine zusätzliche Interessante Note in den Höhen der Onyx...;)

Kann natürlich auch passieren :)
 
jedoch solltest auch wissn dass wenn du einen 3000€amp spielst (was ich iwie bezweifel) auch den klang der gitarre fast schon egal ist :D

Das Gegenteil ist der Fall: Je besser und hochwertiger (puristischer) der Amp, desto mehr kommt die Qualität der Gitarre zur Geltung.

An 15W Transistoreinsteigerkombos von eBay wirst du keinen oder nur geringen Unterschied zwischen einer billigen Paula und einer Gibson LP Custom feststellen, an einem Mesa Stiletto Ace aber sehr, sehr wohl.

Klar ist aber auch: je mehr Gain und Kompression (Powerball und dergleichen), desto egaler ist das ursprüngliche Signal der Gitarre...
 

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