Klassik - Woran probt Ihr zur Zeit?

  • Ersteller Silvieann
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Laßt doch mal hören!
ähm, das ist eher "work in progress". Davon abgesehen, müsste ich mich auch erstmal schlaumachen, wie man hier audiodateien teilen könnte. Ich überlege mal dran rum.
 
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Das ist ja mal lustig, ich mache gerade "da tempeste il legno infranto"

:great:

was ich bei der Cleopatra auch super finde und man gerade an den 2 Arien Piangerò und Da tempeste sehr gut sieht, ist die grosse Bandbreite ihrer Gefühle: von tiefster Traurigkeit, Verzweiflung und Wut, wo man sängerisch so richtig mit Lust das Leiden und den Hass zelebrieren kann, bis hin zu unglaublichen Glücksgefühlen

Hhmm, Drosten und Co. meinen oder meinten zumindest dass Querluften das Beste ist, was man in geschlossenen Räumen machen kann

das ist glaub unbestritten, die Frage ist nur, ob es gut ist, wenn die Leute von Beginn des Lüftens an im Raum sind und ihre Nase in den Luftzug halten...?

Klimaanlagen, generell als potentielle Virenschleuder gelten

hier habe ich hingegen irgendwo gelesen, dass das v.a. auf die älteren Modelle zutrifft, die neueren hingegen weniger problematisch seien; aber was jetzt stimmt: keine Ahnung

alles in allem, typisch für einen neuen Erreger, leider noch viele Unsicherheiten und Fragen, die sich erst mit der Zeit (hoffentlich) etwas klären werden!

Trotzdem würde ich mich über ein oder anderes Feedback von euch Klassikern hier freuen ;-)

Habe es mir angehört, wusste gar nicht dass es dieses Stück auch in einer solistischen Version gibt, kannte es nur für Chor.

Ich finde, du hast prinzipiell eine schöne klare Stimme! :) Auch schwingt deine Stimme über weite Strecken schon sehr schön, was für eine bereits gute Losgelassenheit sprechen würde. Allerdings fällt mir dabei auf, dass du den Ton ab und zu auch ziemlich gerade ansetzt und sich das Vibrato erst gegen Ende hin einstellt, ist das Absicht? Falls nicht, könnte es bedeuten, dass du den Ton beim ansetzen noch etwas festhältst und es dir erst später gelingt ihn loszulassen.

Woran du u.a. noch arbeiten müsstest, ist die Intonation. Allenfalls ist das aber auch noch etwas aufregungsbedingt? Der erste Auftritt, mit zittrigen Beinen und wohl nicht immer völlig perfekt im Körper verankert ;) Aber mit zunehmender Auftrittserfahrung wird man gelassener :)

Was mir dann noch aufgefallen ist, obwohl mich das gerade bei diesem Stück nicht stört: deine Stimme hat, zumindest nach meinem Empfinden, noch nicht so ganz den klassischen Klang. V.a. die Öffnung/Weite des Ansatzrohres fehlt mir noch etwas. Singst du auch viel in anderen Genres oder kommst aus einem solchen? Was ich für deine Stimme, so wie ich sie jetzt gehört habe, sehr passend finden würde, ist der Musicalbereich (nicht nur wegen des verzögert einsetzenden Vibratos, was dort glaub öfters gemacht wird). Aber das ist nur so ein Eindruck den ich hatte, bin absolut keine Spezialistin für Musical.

Das wichtigste aber: freue dich, dass es den Zuhörern gefallen hat! das ist schliesslich der Sinn der Sache! :) erinnere dich an die Dinge, die beim Auftritt gut geklappt haben und hole dir daraus positive Energie fürs weitere Singen; und ärgere dich nicht zu sehr über deine Fehler (ändern kannst du die eh nicht mehr), besprich sie aber mit deiner GL, sie geben dir/euch wertvolle Hinweise wie und wo du weiter an deiner Stimme arbeiten kannst
 
Habe es mir angehört, wusste gar nicht dass es dieses Stück auch in einer solistischen Version gibt, kannte es nur für Chor.
Herzlichen Dank fürs Anhören, es war mir wirklich sehr wichtig - weil ich solistisch ziemlich am Anfang stehe, und weil ich noch aus der Kindheit & Chorsingen schmerzhafte Erfahrungen mitgebracht habe, eben wegen der besagten Intonation. Solo singen an sich übertrifft schon mal mit Abstand meine beste Träume und Erwartungen, die ich bis vor 3/4 Jahr nur haben konnte.

Auf YT habe ich auch nur Chöre finden können, und meist in der hohen Fassung, ich habe die Tiefere gesungen - eine kleine Terz Unterschied.

Ich hätte gerne bei dem Stück die Möglichkeit, chorisch atmen zu dürfen.

Ich finde, du hast prinzipiell eine schöne klare Stimme! :) Auch schwingt deine Stimme über weite Strecken schon sehr schön, was für eine bereits gute Losgelassenheit sprechen würde
Danke :) Vor einem Jahr war an sowas nicht zu denken.

Allerdings fällt mir dabei auf, dass du den Ton ab und zu auch ziemlich gerade ansetzt und sich das Vibrato erst gegen Ende hin einstellt, ist das Absicht?
Keine richtige Absicht. Auf einer Seite dachte ich dieses Stück klingt besser mit wenig Vibrato. Auf anderer Seite klingen für mich lange ausgehaltene Töne wenn nur gerade gesungen weniger schön, dann lockere ich zum Schluss eher intuitiv. Und dann noch kam das Verlangen meiner GL nach mehr Klang, Emotion und raussingen "ohne Rücksicht auf Verluste" - klingen kann ich aber nur wenn ich auch schwingen darf... gilt diese feinere Schwingung der Stimme eigentlich schon als Vibrato, oder nennt man Vibrato nur die "größere" Schwingung die bei mir eher zum Schluss von langen Tönen kommt?

Im GU haben wir uns damit noch überhapt nicht beschäftigt, weil grundlegendere Themen auf der Tagesordnung standen: Luftführung, Stütze, Röhre, Stimmsitz, Körperhaltung und Ruhe im Körper, Abspannen und Text, ...

Woran du u.a. noch arbeiten müsstest, ist die Intonation. Allenfalls ist das aber auch noch etwas aufregungsbedingt?
Ja. Diese Baustelle ist mir seit Kindheit bewusst, und das ist nicht nur die Aufregung. Wegen der Intonation und wie ich dachte Mangel an Begabung / Stimme habe ich Singen nach dem Kinderchor vor ca 15 Jahren aufgegeben. Nun nehme ich seit 1 Jahr Gesangsunterricht und meine GL meint dass das ganze nicht an den schlechten Ohren lag, sondern vielmehr an Technik - Fehlspannungen im Körper, Sitz, Stütze & sich nicht trauen. Nach einem Jahr kann ich sagen, ich glaube es ihr inzwischen, weil selbst das ist schon ein viel besseres Ergebnis als ich es mir früher vorstellen konnte. Wenn ich die Aufnahme höre, weiss ich aber auch, wie viel da noch zu tun ist, auch intonationstechnisch. Die Intonation ist aber zum Glück aus schlimmster Angst einfach nur Sache der Technik geworden. Und die Aufregung macht es noch mal schlimmer, psychisch und körperlich.
V.a. die Öffnung/Weite des Ansatzrohres fehlt mir noch etwas
O-ha, was ist denn das? Das muss ich erst recherchieren. Von Vokalen her dachte ich eigentlich ich singe immer zu offen, du meinst aber sicherlich nicht das. Meinst du die Kuppel quasi am Gaumen? Ich dachte ich hätte sie, aber vielleicht nicht genug.
Singst du auch viel in anderen Genres oder kommst aus einem solchen?
Ich komme aus einem semi-professionellen Kinderchor klassischer Ausrichtung - eben vor 15 Jahren. Und jetzt seit 1 Jahr bin ich irgendwo an der Grenze zwischen Klassik und Modern/Pop, wobei mein Herz eher für Klassik schlägt, und für manche einfache vom Stil her, aber zugängliche und emotionale Lieder, wie zum Beispiel die Weihnachtslieder oder ähnliches. Es muss ja nicht überkompliziert sein, um schön zu sein und um Menschen zu erreichen. Ich konnte auch schon feststellen, dass die modernen Stücke sich in meinem jetztigen Übungsstand leichter singen lassen. Bei meinen geliebten Bach und Händel Oratorien breche ich mir bei den Koloraturen intonationstechnisch den Hals. Im GU mache ich beides - eine oder andere Arie auf lange Sicht "für mich", und was modernes für die Auftritte im Rahmen GoDi oder Schülerkonzerte. Ein Traum wäre irgendwann auch einmal ein "Bereite Dich, Zion" oder "O Thou, Who Tellest Good Tidings To Zion" im Adventskonzert singen zu können, bis da sind aber geschätzt noch ein paar Jährchen hin. Seit April habe ich eigentlich fast nur modernes + drei Rutter Stücke geübt.

Was ich für deine Stimme, so wie ich sie jetzt gehört habe, sehr passend finden würde, ist der Musicalbereich (nicht nur wegen des verzögert einsetzenden Vibratos, was dort glaub öfters gemacht wird).
Ich finde es total witzig, du bist ungefähr vierte im Forum, die mir das sagt. "Live" hat mich bisher niemand (außer meiner GL) gehört, der wirklich Ahnung hätte :) Ich habe nie im Leben etwas aus einem Musical gesungen, und nur max 3-4 Musicals im Leben überhaupt gehört. Ich probiere es aber bestimmt auch mal irgendwann, warum nicht? "Midnight, not a sound on the pavement..." ;-)

Das wichtigste aber: freue dich, dass es den Zuhörern gefallen hat! das ist schliesslich der Sinn der Sache! :) erinnere dich an die Dinge, die beim Auftritt gut geklappt haben und hole dir daraus positive Energie fürs weitere Singen; und ärgere dich nicht zu sehr über deine Fehler (ändern kannst du die eh nicht mehr), besprich sie aber mit deiner GL, sie geben dir/euch wertvolle Hinweise wie und wo du weiter an deiner Stimme arbeiten kannst
Danke, mache ich! Und noch mal vielen herzlichen Dank fürs reinhören und sehr wertvolles Feedback :hat:
 
Auf anderer Seite klingen für mich lange ausgehaltene Töne wenn nur gerade gesungen weniger schön

Ist im klassischen Gesang auch nicht erwünscht, die Stimme soll frei schwingen. Auch ganz leichte Stimmen singen im ausgebildeten Zustand mit Vibrato, wenn gleich das Vibrato bei solchen Sängern dann sehr diskret sein kann. Ein gutes Beispiel wäre da Emma Kirkby. Mir persönlich ist ihr Vibrato zu diskret, v.a. dann wenn man sich etwas getragenere Stücke von ihr anhört, aber das ist natürlich Geschmackssache und ihre Koloraturen gefallen mir dafür sehr gut, ebenso wie ihre Verzierungen (habe deshalb da auch immer mal wieder was von ihr geklaut :D)

Versuch doch mal, deine Töne grad von Beginn an schwingen zu lassen, sollte ja keine so grosse Sache sein, da deine Stimme scheinbar eine gute Schwingungsfähigkeit aufweist. Aber es nie künstlich machen wollen, sondern das Vibrato einfach kommen lassen. Es gibt Stimmen die schwingen schon von Natur aus recht frei, bei den meisten zeigt sich das Vibrato aber erst ab einem gewissen Ausbildungsstand. Bei mir hat es sage und schreibe 4 Jahre gedauert :eek: bis es sich zu zeigen begann. Ich hatte davor Probleme mit Kieferverspannung, nach einem Lehrerwechsel hat sich das zum Glück aber schnell verbessert und schon begann die Stimme zu schwingen, zuerst diskret und nur ab und zu, dann immer häufiger. Jetzt ist es so , dass, wenn jemand von mir verlangen würde, ich solle ganz gerade singen, ich die Stimme mit Gewalt festhalten müsste. Mache ich aber natürlich nicht, erstens weil eine frei schwingende Stimme schöner ist und, zumindest für mich, auch viel gesünder (seit die Stimme frei schwingt kann ich fast beliebig lange singen, vorher ermüdete ich immer ziemlich schnell).

O-ha, was ist denn das? Das muss ich erst recherchieren. Von Vokalen her dachte ich eigentlich ich singe immer zu offen, du meinst aber sicherlich nicht das. Meinst du die Kuppel quasi am Gaumen? Ich dachte ich hätte sie, aber vielleicht nicht genug.

https://de.wikipedia.org/wiki/Vokaltrakt

Beim klassischen Gesang muss da alles eine optimale Weite haben. Bei dir habe ich v.a. auch an den Rachen-, Mundraum gedacht (dazu gehört auch die Kuppel). Hilfen dazu: mit Gähneinstellung (gemeint ist hier die erste Phase des Gähnvorganges) singen, die berühmte heisse Kartoffel im Mund/Rachen (dieses Bild mag ich persönlich nicht so sehr), total eingebildet sein "ha, ich bin die Grösste" usw. usw. Und erinnere ich mich da richtig, hast du nicht irgendwo geschrieben, Russisch sei deine Muttersprache? da hättest du ja einen perfekten Ansatz, denn ich finde die russische Sprache öffnet einen beim Singen schon fast von alleine! ich singe viel Russisch und einmal hatte ich ein Schubertlied gesungen und per Zufall eine russische Version davon entdeckt und diese im Unterricht dann an die deutschen Strophen angehängt: meine GL (sie spricht gut Russisch und unterrichtete viele russische Sänger) war total erstaunt wie viel voller ich im Direktvergleich mit Deutsch dann klang, wie viel mehr Volumen ich plötzlich hatte. Und was auch gut und wichtig ist, falls du das nicht eh schon machst: sich viel klassischen Gesang (von guten Sängern) anhören, um zu wissen, wie es tönt, wenn mit viel Öffnung gesungen wird und dann später beim eigenen Singen an diesen Klang heran wollen!

Und jetzt seit 1 Jahr bin ich irgendwo an der Grenze zwischen Klassik und Modern/Pop, wobei mein Herz eher für Klassik schlägt

Nur so als Tipp: vielleicht wäre es dann gut, sich eine Zeit lang nur auf Klassik zu konzentrieren. Ich habe zwar keine eigenen Erfahrungen, da ich von Anfang an nur klassisch ausgebildet wurde und auch nie was anders wollte, kann mir aber schon vorstellen, dass es mit Genre switchen länger dauert, bis sich die im klassischen Gesang erwünschten Einstellungen vollständig ausgebildet haben. So gesehen wäre natürlich auch Musicalsingen im Moment nicht so das Wahre.

Ich konnte auch schon feststellen, dass die modernen Stücke sich in meinem jetztigen Übungsstand leichter singen lassen.

ok, aber man muss ja nicht immer den Weg des geringsten Widerstandes gehen, dann wartest du halt noch etwas länger bis zum nächsten Auftritt, nehme an du bist noch keine 80 ;)

Und damit wir uns recht verstehen: das sind alles nur so Eindrücke von mir, ich bin kein Profi und schon gar keine GL! also besprich dich v.a. mit deiner Lehrerin und schau was sie zu dem allem meint!
 
Hallo @Tonja,

Danke für die Erklärungen mit dem Vibrato, es hat mich etwas weiter gebracht im Thema. Das Einzige noch dazu, ich dachte gerade in den Oratorien und in der Barockmusik eher wenig(er) Vibrato gefragt wird. Ich singe sehr gerne geistliche Stücke, oder auch weltliche Stücke mit tiefem Inhalt, oder einer guten Geschichte drin, oder vielleicht sogar einem Witz? Aber mit den Opernarien losgelöst vom Context tue ich mir grundsätzlich etwas schwer. Auch mit dem Klang mancher Divas. Auch wenn ich Oper gerne höre - dann aber als ganze Geschichte, nicht nur eine Arie.

Wobei imho das Problem auch bei den Oratorien ist nicht so das Vibrato an sich, sondern eher wer im Mittelpunkt steht, der Sänger oder die Musik & die Inhalte? Ich finde man hört es meist tatsächlich raus. Und wenn Letzteres passt, darf es von mir aus auch vibrieren - meist wird das Vibrato dann gefühlvoll und passend eingesetzt.

Ich habe mir ein paar Stücke gesungen von Emma Kirkby angehört - tatsächlich ein sehr leichter Sopran...für meinen Geschmack manchmal tatsächlich sogar zu leicht und gerade. Ich glaube ich weiss was du meinst. Viele wollen aber nur solche und ähnliche Stimmen in geistlicher Klassik hören, und am Liebsten auch noch ein Counter anstatt Contralto (grrrrr). Oder einen leichten Mezzo.

da deine Stimme scheinbar eine gute Schwingungsfähigkeit aufweist.
Ja, ich glaube schon. Ich hatte eher das Problem des Zitterns in der Stimme - was daraus kam, dass ich zu wenig Luft bzw. zu langsam Luft gegeben habe. Zum Teil wegen Zögern und sich nicht trauen, zum Teil wegen besonderer Bewunderung & Ehrfurcht vor vielen schönen Stellen, die ich auf keinen Fall irgdndwie flach drücken wollte. Aber jetzt wird es zum Glück besser.

Das mit der Öffnung - danke, ich versuche mal darauf zu achten. Ich hatte anfangs a) zu offene Vokale, b) der Klang ist gern nach hinten gerutscht. Von dem Vordersitz früher nie gehört. Wenn ich mehr "in die Maske" singe, rutschen auch die Töne nicht so rum - super! Dafür wird leider der Raum gefühlt irgendwie enger - ich übe noch das richtige Verständnis und die Balance.
Und erinnere ich mich da richtig, hast du nicht irgendwo geschrieben, Russisch sei deine Muttersprache? da hättest du ja einen perfekten Ansatz, denn ich finde die russische Sprache öffnet einen beim Singen schon fast von alleine!
Ja, Russisch ist es, ich komme aus Kiew. Hmmm, noch nie darüber nachgedacht, und schon ewig lang nicht auf Russisch gesungen. Vielleicht sollte ich es mal wieder probieren, gute Idee :) Als Teeny konnte ich Tschaikowskis Dame Pique fast auswendig von vielem Anhören auf CD :-D Für russische Romancen braucht man aber viel Saft in der Stimme :ugly::eek:
Nur so als Tipp: vielleicht wäre es dann gut, sich eine Zeit lang nur auf Klassik zu konzentrieren.
...dann wartest du halt noch etwas länger bis zum nächsten Auftritt, nehme an du bist noch keine 80 ;)
Danke für die Idee, zur Kenntnis genommen. Das wird aber so nicht klappen, schon alleine wegen dem Chor- und Frauenensemble, da wähle ich das Programm nicht aus. Das ist nur ein Grund, der andere ist - ich profitiere viel zu sehr von diesen kleinen Auftritten. Gefühlt hat mir diese Vorbereitung für die zwei ersten Auftritte und die Auftritte selber mehr gegeben als viele "normalen" Gesangstunden. Die Erfahrung war so wertvoll und effektiv auch für die grundlegende Gesangstechnik, dass ich das Gefühl habe man soll es unbedingt regelmäßig machen. Außerdem hat es Spaß gemacht, ich gebe zu :engel:

Ich werde aber wirklich schauen, dass ich den Mix beibehalte und die Klassik, zumindest in der Form von Rutter & Co. regelmäßig dran ist :great:. Zu Weihnachten wird es auch automatisch so sein.
Und damit wir uns recht verstehen: das sind alles nur so Eindrücke von mir, ich bin kein Profi und schon gar keine GL
Schon klar. Du hast aber viel mehr Erfahrung wie ich, und zwar nicht nur reine Chorerfahrung, wie ich. Ich kenne so gut wie keine Leute persönlich, die mit klassischen Solo-Stücken auftreten. Es bleibt alles bei "nur einer persönlichen Meinung", diese Meinung interessiert mich aber, genauso wie Meinungen der anderen hier im Thread. Und nicht nur zu meiner Hörprobe, sondern auch zu den Stücken und Lieblingsstücken und Sängern, gesangtechnische Tipps und Fragen usw.
 
Das Einzige noch dazu, ich dachte gerade in den Oratorien und in der Barockmusik eher wenig(er) Vibrato gefragt wird.

Das ergibt sich eigentlich: die (bewegte) Barockmusik mit vielen Koloraturen ist für leichtere Stimmen prinzipiell einfacher zu singen als für schwere Stimmen. Und da die leichteren Stimmen halt auch ein kleineres Vibrato haben, wird Barock meist automatisch mit diskreterem Vibrato gesungen als z.B. eine Arie aus der Romantik.

Aber mit den Opernarien losgelöst vom Context tue ich mir grundsätzlich etwas schwer.

Auch wenn ich nur Einzelarien singe, befasse ich mich recht intensiv mit der Rolle. Ich informiere mich, sofern ich die Oper nicht schon kenne, über den Gesamtinhalt (dank Internet ist das ja keine grosse Sache) und dann aber v.a. über die Figur selber und die Situation in der sie sich befindet wenn sie diese Arie singt. Und ich muss natürlich jedes Wort verstehen, dass ich singe, auch wenn es in einer Sprache ist, die ich sonst nicht spreche. Das ergibt einiges an Vorarbeit, aber nur so kann ich dann die Arie mit dem nötigen Ausdruck füllen und (hoffentlich) etwas zu den Zuhörern transportieren.


Wenn ich mehr "in die Maske" singe, rutschen auch die Töne nicht so rum - super! Dafür wird leider der Raum gefühlt irgendwie enger - ich übe noch das richtige Verständnis und die Balance.

Ja! Vordersitz und gleichzeitig optimale Öffnung, das ist etwas womit sich alle klassischen Gesangsschüler für lange Zeit auseinander setzen müssen! Bis unser Instrument so richtig gebaut ist, dauert es viele Jahre, Rückschläge mitinbegriffen! aber es lohnt sich auf jeden Fall, dran zu bleiben! :)

Als Teeny konnte ich Tschaikowskis Dame Pique fast auswendig von vielem Anhören auf CD :-D

Mit meiner Duettpartnerin habe ich "Мой миленький дружок" und "Уж вечер" im Repertoire. Finde beide Duette ganz zauberhaft!

Für russische Romancen braucht man aber viel Saft in der Stimme :ugly::eek:

Ja aber sind so schön! und Emotion pur!

Gefühlt hat mir diese Vorbereitung für die zwei ersten Auftritte und die Auftritte selber mehr gegeben als viele "normalen" Gesangstunden. Die Erfahrung war so wertvoll und effektiv auch für die grundlegende Gesangstechnik, dass ich das Gefühl habe man soll es unbedingt regelmäßig machen. Außerdem hat es Spaß gemacht, ich gebe zu :engel:

Ist immer sehr wertvoll, auf ein Ziel hin zu arbeiten und wenn das Ziel auf einen bestimmten nicht allzuweit entfernten Termin fällt, arbeitet man natürlich grad nochmal intensiver dran! ich hatte mein erstes Solo nach einem Jahr GU, in einer relativ grossen und bis auf den letzten Platz besetzten Kirche, zusammen mit einem 60-70 köpfigen Chor! puh! :eek: trockene Kehle und dringendes Bedürfnis vorher nochmal Abstecher zur Toilette - aber ich habe es trotzdem genossen und definitiv Blut geleckt! :D den Zuhörern hatte es scheinbar gefallen, im Nachhin betrachtet muss ich aber sagen, es war stimmlich eindeutig noch zu früh, ich hatte aber in etwa das abgeliefert, wozu ich damals im Stande war und das ist für einen ersten Auftritt ja immerhin auch schon mal was :cool:
 
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Und da die leichteren Stimmen halt auch ein kleineres Vibrato haben, wird Barock meist automatisch mit diskreterem Vibrato gesungen als z.B. eine Arie aus der Romantik.
Klingt auf jeden Fall logisch.
Meine im Moment Lieblingsarie mit der Lieblings-Contraltosängerin Hilary Summers: But who may abide the day of his coming aus Messias (ich habe sie auf YT verlinkt, und die eigentliche Alt-Arie fängt bei 1:19 an). So ganz leicht ist Hilary ihre Stimme, glaube ich, nicht. Contraltos haben aber, glaue ich, generell das Problem, dass es nicht soo viele späterer Opernrollen für sie gibt - deswegen singen einige eher Barock. Diese Arie möchte ich übrigens unbedingt irgendwann singen, sie wartet nur erstmal bis ich für sie groß genug wachse. Hier war die Empfehlung meiner GL eben warten.

Hättest du vielleicht eine Empfehlung für "Kinder-Klassik", also etwas leichteres aus der Klassik zum Einstieg? Ich habe mich bisher nur an "Sei Stille dem Herrn" aus Elias versucht, plus "Bereite Dich, Zion" und zwei weitere Arien aus dem Messias. Alles wunderschöne Stücke und gefallen mir sehr, auch wenn noch nichts so richtig klappt. Ich sehe es eben als Langfrist-projekte.
Mit meiner Duettpartnerin habe ich "Мой миленький дружок" und "Уж вечер" im Repertoire. Finde beide Duette ganz zauberhaft!
Du schreibst die Namen und schon klingen sie bei mir im Kopf :) Vor allem "Уж вечер" ist wirklich zauberhaft. "Мой миленький дружок" ist auch schön, aber so ein bisschen grotesk pastoral :) Ich habe als Kind damals heimlich versucht, Polinas Arie "Подруги милые" zu singen. Für Mezzo, geht aber ganz schön hoch und emotional/dramatisch. Ansonsten habe ich damals einiges von der tenoralen Rollen (German, Tomskiy, ..) heimlich probiert - die Lage ohne zu oktavieren war halt angenehmer, und ich habe schon immer dieses "dramatisch-tenorale" gemocht :redface:

Mit russischen Romanzen verbinde ich leider immer dieses "Die halt aber eine Stimme!" und quasi nur für die besonders starken und vollen Stimmen, zu denen ich mich nicht dazu zählen kann. Also quasi bewundern, nicht anfassen.

Und jetzt, noch bevor ich die Nachricht abgeschickt habe, schreibe ich gleich ein Update: ich hatte heute wegen Reste einer Erkältung eine Online-GU. So richtig supersingen ging noch nicht, deswegen wurde aus der Hälfte der Stunde eine "Programm-Besprechung". Und jetzt freue ich mich wie ein Kind, weil ich neue Noten kriege, und Empfehlungen für die Notenhefte, die ich jetzt schon vorhanden habe. Wir haben uns geeinigt, dass wir mehr Fokus auf Klassik legen, und zwar eher geistliche und nicht ungeeignet schwere Klassik, die man eben auch mal im GD singen könnte. Da gehören Schütz, und ein bisschen was von Bach, und etwas spätromantisches, und der Rutter dazu, und sogar eine Alt-Arie aus einer Bachkantate ist mit dabei. Ich freue mich total :) und bin sehr gespannt (kriege Noten per Post, weil meine GL ab morgen im Urlaub ist). Juhu!
 
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Meine Notenpost ist angekommen:
- Heinrich Schütz: "Bringt her dem Herrn" aus "Kleine Geistliche Konzerte". Da kriege ich gleich Lust auf viel mehr davon :) einfach von Musik her. Aber ich fürchte es wird bei mir richtig viel Schweiß treiben.
- eine wunderschöne Alt-Arie aus Bach-Cantate: "Mund und Herze steht Dir offen" (YT link mit Julia Hamari) - ich schmelze einfach weg :rolleyes:
- zwei Chorale aus Bach-Schemelli
- Rheinberger: Missa puerorum (in f). Eigentlich für Sopran, aber nur bis f", also könnte irgendwie klappen - bin gespannt :)

Plus modernes - Rutter, die Americaner & moderne geistliche Duette. Plus zwei Chöre und ein Ensemble.

Also ich fürchte, Musical muss ein wenig warten :engel:
 
Rutter, die Americaner & moderne geistliche Duette
Das hört sich interessant an. Ich suche immer für meine Frau und mich Duette, und Rutter gefällt uns normalerweise ...
Allerdings finde ich das nirgens. Hättest du da eine ISMN-Nummer für mich?

Ich arbeite zur Zeit an Antonin Dvorak´s "Popatřiž na mne a smiluj se nade mnou". Man merkt zwar, das das Stück für die tschechische Sprache geschrieben wurde, aber ich plage mich schon ordentlich damit. Meine Sprachbegabung hält sich leider in Grenzen :-(

lg Thomas
 
Das hört sich interessant an. Ich suche immer für meine Frau und mich Duette, und Rutter gefällt uns normalerweise ...
Allerdings finde ich das nirgens. Hättest du da eine ISMN-Nummer für mich?
Liebe Thomas,

von John Rutter habe ich leider nur Solostücke. Ich habe drei geistliche Duetthefte und Playbacks dazu, sie sind aber eher Pop- und Gospellieder in klassischeren Arrangements. Ich habe zuerst gedacht, mir werden sie nicht gefallen, dann aber doch viel Spaß daran gefunden :) Wir singen sie halt schon fast klassisch - kein Pop-Klang. "You Are Mine" und "Holy Ground", die du schon von mir gehört hast, sind aus diesen Heften. Ein Vorteil für Euch könnte sein, dass die erste Stimme nicht sehr hoch liegt, also max bis d-e, nur bei manchen mal ein f, also auch Bass+Alt singbar. Ist halt keine Klassik.

Wenn Interesse, kriegst von mir gerne ISMN, Inhaltsverzeichnisse oder auch gerne Beispielsnoten zu probieren, ob sie euch gefallen.

Liebe Grüße,
Kristina
 
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Hättest du vielleicht eine Empfehlung für "Kinder-Klassik", also etwas leichteres aus der Klassik zum Einstieg? Ich habe mich bisher nur an "Sei Stille dem Herrn" aus Elias versucht, plus "Bereite Dich, Zion" und zwei weitere Arien aus dem Messias. Alles wunderschöne Stücke und gefallen mir sehr, auch wenn noch nichts so richtig klappt. Ich sehe es eben als Langfrist-projekte.

Da du inzwischen ja scheinbar genug "Futter" bekommen hast (viel Spass damit!), brauchst du vermutlich keine Empfehlungen mehr, "Kinder-Klassik" hübsch gesagt :D Ich hätte dir ohnehin nicht viel bieten können, da ich mich mit Mezzo-Literatur nicht gut auskenne. Was es aber natürlich auch immer in einer Version für tiefere Stimmen gibt ist Lied und die Arie Antiche.

Langfristprojekte finde ich ein gute Sache! Wenn man was probiert und sieht, es ist (noch) zu schwierig, lieber weglegen als sich in einen Frust rein singen. Und es dann in 1, 2 oder auch erst 3 Jahren wieder hervornehmen. Und dann sehen wie viel besser es jetzt geht und erstaunt sein, dass man das letzte Mal Probleme damit hatte! :)

Du schreibst die Namen und schon klingen sie bei mir im Kopf :)

Noch 2 weitere wunderschöne Duette von Tschajkowskij:





Da hatten wir schon einen Auftritt damit geplant und dann hat uns das Coronavirus leider einen Strich durch die Rechnung gemacht :mad:

Mit russischen Romanzen verbinde ich leider immer dieses "Die halt aber eine Stimme!" und quasi nur für die besonders starken und vollen Stimmen, zu denen ich mich nicht dazu zählen kann. Also quasi bewundern, nicht anfassen.

Ich bin von Hause aus Koloratursopran, aber zum Glück nicht so ein ganz leichter. Und da meine Mittellage (auch die untere) in den letzten Jahren viel besser geworden ist, kann ich jetzt mit gutem Gewissen auch gewisse getragenere Stücke singen. Aktuell bei den Romanzen ist es "Любовь" von Retschkunov, so toll zum singen!!




Übrigens, du kennst das bestimmt schon, aber falls nicht: hier gibt es eine Riesenauswahl an russischer Literatur, aber auch sehr viel von westlichen Komponisten - in, wie ich finde, sehr guter Notenqualität und mit gratis Download:

http://www.notarhiv.ru/


Ich arbeite zur Zeit an Antonin Dvorak´s "Popatřiž na mne a smiluj se nade mnou". Man merkt zwar, das das Stück für die tschechische Sprache geschrieben wurde, aber ich plage mich schon ordentlich damit. Meine Sprachbegabung hält sich leider in Grenzen :-(

Kennst du keine tschechischen MuttersprachlerInnen die dir mit der Aussprache helfen können? Mir ist es jeweils auch wichtig, jedes Stück in der Originalsprache zu singen. Und wenn mir eine Sprache nicht vertraut ist, suche ich mir Hilfe. Bei einer Händelarie die er original für Englisch geschrieben hatte, wollte ich zuerst mal eine Ausnahme machen. Habe mir gesagt, bei Händel ist es ja noch irgendwie legitim, das in Deutsch zu singen ;) Ist dann allerdings wie nicht richtig geflossen! Also habe ich auf Englisch gewechselt obwohl das absolut nicht meine Gesangs-Lieblingssprache ist und plötzlich hat alles gepasst!
 
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Kennst du keine tschechischen MuttersprachlerInnen die dir mit der Aussprache helfen können? Mir ist es jeweils auch wichtig, jedes Stück in der Originalsprache zu singen. Und wenn mir eine Sprache nicht vertraut ist, suche ich mir Hilfe.
Leider nein.
Ich kämpfe mich mit drei verschiedenen Aufnahmen Phrase für Phrase mithilfe meiner DAW durch das Stück.
Ich bin aber auf der Suche nach einer tschechischen Sängerin. Sollte von klassischem Gesang halt schon Ahnung haben. Wenn ich eine deutsch sprechende "Nichtsängerin" einen klassischen Liedtext rezidieren lasse, und ich das dann so singen würde, möchte ich nämlich auch lieber nicht damit auftreten müssen :).

PS: da mir das gendern schon gewaltig stinkt, verwende ich jetzt nur die weibliche Form. Es sind aber sowohl Männer wie auch Frauen gemeint! :)

lg Thomas
 
Noch 2 weitere wunderschöne Duette von Tschajkowskij:
Das ist aber nicht von euch gesungen, oder?
Und wie heißen diese Duette auf Deutsch?

Ich verstehe kein Russisch und kann die Schrift auch nicht lesen.
 
Noch 2 weitere wunderschöne Duette von Tschajkowskij
"Рассвет" kannte ich schon ziemlich gut - ich nehme fast an, wir hätten es an der Musikschule im Kinderchor probiert? Ich erinnere mich nur sehr schlecht daran, aber von irgendwo kenn ich den Text und Phrasierung, und habe irgendwie Kinderstimmen im Hintergrund :-D Und die Erinnerung dass alles für mich sehr hoch war :rolleyes: Tschaikowski war bei uns sehr populär gerade in den Schulen & Musikschulen, wegen seinen quasi einfacheren, gefühlvollen Melodien, häufig auf russischen Volksliedern basiert. Und russische Sprache, klar.
"Вечер" habe ich jedoch zum ersten Mal gehört - ein sehr schönes Duett.

"Любовь" = Liebe habe ich schon mal gehört. Wo versteckt sich so viel Power in so einem zierlichen jungen Mädel? Das frage ich mich immer wenn ich so was höre :rolleyes: Unglaublich.

Ich übe schon mal fleißig an dem neuen Programm, während meine GL im Urlaub ist. Schwer und relativ hoch, vor allem auf Dauer. Ein kurzer f" oder fis" könnte ich besser verkraften, als dieses dauerhafte c"-e" - da werde ich sehr schnell fest :-( Na ja, ich habe überlegt, dass ich mir wenigstens die Töne schon mal einpräge, und dann kommt schon die GL zurück und hilft mit der Technik :redface:
 
Wenn ich eine deutsch sprechende "Nichtsängerin" einen klassischen Liedtext rezidieren lasse, und ich das dann so singen würde, möchte ich nämlich auch lieber nicht damit auftreten müssen :).

Bin nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe, interpretiere es so, dass dir der Text in korrekter Aussprache, aber nur gesprochen auch fürs erste nicht reicht?

Ich finde es bei einer Fremdsprache (die man sonst nicht kann) sogar sehr wichtig, es erst mal halbwegs vernüftig sprechen zu können: alle Buchstaben/Laute korrekt aussprechen und die Sprachmelodie möglichst gut erfassen. Das ist für mich jeweils mindestens bereits die halbe Miete. Weil gesungen finde ich es dann nochmal bedeutend einfacher, da, zumindest in den Arien, vieles auf einzelne Silben runtergebrochen wird und man nicht grad ein ganzes Wort in einem Flutsch korrekt aussprechen muss. Habe schon Sänger gehört, die in einer ihnen unbekannten Sprache so gesungen haben, dass man kaum gemerkt hat, dass es nicht ihre Muttersprache war, haben sie dann aber in der gleichen Sprache einen Satz gesprochen, ojeh :D


"Рассвет" kannte ich schon ziemlich gut - ich nehme fast an, wir hätten es an der Musikschule im Kinderchor probiert?

Schau mal auf YT: hat diverse Beispiele wo es von Kinderchören gesungen wird und z.T. auch wirklich sehr schön!

"Любовь" = Liebe habe ich schon mal gehört. Wo versteckt sich so viel Power in so einem zierlichen jungen Mädel? Das frage ich mich immer wenn ich so was höre :rolleyes: Unglaublich.

Ja finde ich auch. Überhaupt gibt es ja in Russland (und wohl auch in der Ukraine?) so viele Sänger, die in sehr jungen Jahren bereits ein wahnsinnig hohes Niveau haben. Meine GL hat immer mal wieder Masterclasses in Russland gegeben und war oft Jury-Mitglied bei Competitions, z.T. auch mit Teilnahme von Sängern unter 20. Und sie hat mir erzählt, dass im allgemeinen das Niveau, gerade auch in dieser Alterskategorie, deutlich höher sei als in Westeuropa. Und sie kann das gut beurteilen, da sie auch hier mehrheitlich professionelle Schüler hat und Prüfungsexpertin an der MHS ist.

Ich übe schon mal fleißig an dem neuen Programm, während meine GL im Urlaub ist. Schwer und relativ hoch, vor allem auf Dauer. Ein kurzer f" oder fis" könnte ich besser verkraften, als dieses dauerhafte c"-e" - da werde ich sehr schnell fest :-( Na ja, ich habe überlegt, dass ich mir wenigstens die Töne schon mal einpräge, und dann kommt schon die GL zurück und hilft mit der Technik :redface:

Das ist normal! mal nur kurz dafür etwas mehr hoch ist meist angenehmer, als dauernd in einer Lage rumkrebsen die zwar etwas tiefer ist, in der man sich aber trotzdem (noch) nicht so wohl fühlt und die allenfalls dann auch grad noch perfekt :rolleyes: um dein Passaggio herum liegt!

Mal die Töne lernen ist sicher gut und damit du dich nicht fest singst und es in Frust ausartet: sich das Stück zuerst einfach mal viel anhören und einprägen, am besten von verschiedenen Sängerinnen, und dann beim selber singen, es ev. zuerst eine Terz oder so tiefer nehmen und dann in Halbtonschritten rauf damit (ist auch eine gute Intonationsübung) oder, was man generell auch immer machen kann: es nur mental üben, d.h. ohne Ton aber mit allen Körpereinstellungen, wie wenn du damit auf der Bühne stehen würdest; ist wohl auch die Methode wie sich Opernsänger im Hotel auf ihre Auftritte vorbereiten :) meine GL empfiehlt mir das immer mal wieder, ich gebe aber zu: oft habe ich dann halt doch mehr Lust es grad zu singen als es nur zu denken! letzteres finde ich auch gar nicht immer einfach, v.a. wenn es ganz präzise sein soll, aber eine gute Übung ist es allemal! :)
 
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Bin nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe, interpretiere es so, dass dir der Text in korrekter Aussprache, aber nur gesprochen auch fürs erste nicht reicht?
Hallo Tonja,
da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt.
Natürlich würde das reichen. Ich kann aber nicht abschätzen, wie gut (genau) diejenige spricht.

Ich kenne die immer wiederkehrenden Fragen nach korrekter Aussprache in diversen Chören, und da singen wir in unserer Muttersprache (deutsch).
Manches hat sich für mich erst im Gesangsstudium in der "Sprecherziehung" geklärt.

Und wenn ich mich jetzt schon mit der tschechischen Aussprache bei diesen Stücken plage, würde ichs halt gerne gleich richtig lernen.

Ich mache es jetzt halt mit Youtube. Habe mir drei gute tschechische Aufnahmen in Cubase übereinander gelegt, und höre mir die einzelnen Passagen vergleichend immer von allen dreien an.

Also: der Text in KORREKTER Aussprache gesprochen wäre einfach ein Hit :)
Nur - woher nehmen?

Lg Thomas
 
Also: der Text in KORREKTER Aussprache gesprochen wäre einfach ein Hit :)
Nur - woher nehmen?
Ich nehme an, das ist in Tschechien genauso wie bei uns: welches ist das "korrekt" ausgesprochene Tschechisch? Mit Muttersprachlern wirst Du schon nicht all zu viel verkehrt machen; leichte Unterschiede würde ich auf verschiedene Regionen schieben, wie halt bei Bayern und Schleswig-Holsteinern auch.
 
Jeder Muttersprachler, auch nicht Sänger, kann dir sagen, ob es Tschechisch klingt oder nicht, und was am ehesten zu verbessern ist. 95% der Sache wäre damit abgedeckt. Die sängerischen Feinheiten, wie wie man "a" nicht zu offdn macht, und "i" nicht zu eng, und alles vorne und nicht zu weit hinten, und über die "h's" schnell drüber, usw. weisst du ja selber, oder GL kann helfen, selbst ohne tschechisch muttersprachler zu sein. Und am Besten dann am Schluss dem Muttersprachler das Stück einmal vorsingen, dann kriegst du noch ein paar wertvolle Hinweise.

Ich durfte einmal einer anderen Gesangsschülerin meiner GL mit einem russischen Lied helfen ("Очи черные, очи жгучие"). Schnell beim Kaffee hat sie es mir vorgelesen, und ich durfte korrigieren. Ehrlich gesagt, wusste ich nicht wo ich anfangen soll. Immerhin habe ich verstanden dass es russisch sein könnte. Aber dann habe ich erfahren für was sie das übt - für ein Jubiläum von ihrem Vater (aus DDR stammend), weil es sein Lieblingslied ist... dann habe ich mir gesagt ok, das wird dann schon passen. Solange sie nicht damit vor anderen Mutterdprachlern auftritt, wird es vermutlich keiner merken ;-)

Und ein anderes Beispiel von dem Gegenteil. Als ich "Sei Stille dem Herrn" geübt habe, habe ich mir viele YT Aufnahmen angehört. Am Besten hat mir die Aufnahme einer jüngeren Sängerin Alice Lackner gefallen. Ich habe mir dann auch andere Stücke von ihr angehört. Dabei bin ich auf ihr Projekt in der Ostukraine gestolpert. Da haben echte ukrainische Omas aus Dorf in dem echten Volksstil ihre Hauslieder wunderbar gesungen, und sie dann auch mit ukrainischer Musik als Kunstlied konzertiert. Was soll ich sagen...das klang so authentisch ukrainisch, dass ich mich gefragt habe, ob sie selber aus der Ukraine kommt, oder zumindest ein ukrainisches Elternteil hat oder so. Ich habe sie über YT gefragt, und eine Antwort bekommen, dass nein, sie hat es nur mit ihrer GL so aufgearbeitet. Ich war sehr beeindruckt, was alles möglich ist!

In dem Sinne, ich wünsche Dir @Koksi01 eine perfekte Aussprache ;-)
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Mal die Töne lernen ist sicher gut und damit du dich nicht fest singst und es in Frust ausartet: sich das Stück zuerst einfach mal viel anhören und einprägen, am besten von verschiedenen Sängerinnen,
Ich habe vorgestern probiert zu der YT Aufnahme von der Rheinbergers Missa puerorum dazu zu singen. So habe ich halt gleichzeitig die Begleitung, die Töne und ein technisches Vorbild. Ich habe eine Aufnahme ausgewählt die mir gut gefallen hat, und die vom Klang her gefüllt noch am nähersten zu meinem wäre. Mit einem leichten Sopran kann ich halt nichts anfangen - die singen es einfach ganz anders wie ich, und haben eine ganz andere Stimmfarbe, also das klingt einfach anders und bringt mich nicht weiter.

Also habe ich bei einem Mezzo mit strömend starken Höhen dazugesungen. Ich habe mir nicht zu viel erhofft, aber ich war erstaunt, wie gut es geklappt hat! Ok, bis auf die f"s. Aber es halt auch bei mir irgendwie frei geströmt, alles schön in die Maske, aber nicht zu eng, nicht piepsig, und nicht brustig, sondern ich hatte das Gefühl, dass der gesamte Stirn und Gesicht vibrieben und klingen. Ich war gefühlt laut (Keller sei Dank), aber nach 1,5h keinerlei Heiserkeit oder Ermüdungserscheinungen, wie es sie manchmal gibt, gerade bei höherer Lage. Ich habe zuerst mit der Sängerin gesungen, und dann alleine acapella - die Einstellungen haben weiterhin funktioniert! Ich war überrascht und begeistert.

Nun leider war am nächsten Tag alles wieder weg :-(
 
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Nun leider war am nächsten Tag alles wieder weg
Das muss gefestigt werden, Du gehst ja über die eingeübten Abläufe drüber. Aber wenn die Sängerin technisch sauber gesungen hat und passt, ist es eine gute Idee, da mitzusingen. Die Vorbildfunktion sollte nicht unterschätzt werden.
 

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