Klassische Stücke - welches Akkordeon

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claudette popette
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Guten Abend allerseits,
ich spiele noch nicht so lange und bisher mit einer Walther Teeny 48. Das wird von der Anzahl der Bässe und der eingeschränkten Tastatur im Diskant langsam etwas eng, daher steht nun sowieso der Kauf eines fortgeschrittenen Modells an. Ich spiele alles mögliche bunt durcheinander, habe aber eine Tendenz Richtung Klassik, allerdings ist ein Konvertorbass eigentlich zu teuer für mich - oder gibt es da auch halbwegs erschwingliche Modelle (heißt bis etwa 1000€)? Auch klanglich weiß ich nicht so recht, was da passend wäre. Im Moment liebäugel ich mit einer Hohner Lucia III P, habe die auch einmal ausprobiert, bin aber sonst in Bezug auf andere Modelle bisher recht grün hinter den Ohren. Was sind eure Vorschläge, Tipps, Empfehlungen?
 
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Hallo Claudette Popette,

erstmal herzlich willkommen "on bard"!

Freut mich , dass du zum Akkordeon gefunden hast und es freut mich auch, dass du gerne Klassik spielen magst.

Dass man auf dem Akkordeon nicht nur Klassik spielen will, sondern auch alles mögliche, ist an sich völlig normal. Und dass du nun nach den ersten Gehversuchen ein größeres Instrument suchst ist absolut sinnvoll.

Die normale Akkordeonmusik möcht ich mal außen vor lassen, das geht praktisch auf jedem normalen Akkordeon und mich auf die Belange der Klassik ein bisschen näher einlassen.

  • Grundsätzlich wirst du hierfür ein chromatisches Akkordeon brauchen - Steirische, Wechseltönige oder "Clubakkordeons" die tonartmäßig eingeschränkt sind, sind hier nicht sinnvoll.
  • Da meistens Klavier-, Chembalo- oder Orgelstücke als Vorlage genommen werden, ist ein größerer Tonumfang grundsätzlich sinnvoll - je mehr desto besser. Dein geplanter Umstieg auf die Lucia IIIP ist aus der Sicht also absolut sinnvoll.
  • Der typische Akkordeonklang entsteht ja durch den Schwebeton. das sog. Tremolo. So typisch das für Akkordoen auch ist, für Klassik ist dieser Klang nur in ganz wenigen Fällen sinnvoll und gut - es sei denn, du willst deinen Schwerpunkt auf Straußwalzer legen (da passts ganz gut!). Auch von daher ist die Lucia IIIP eine sinnvolle Wahl (mit Betonung auf dem P), denn die hat drei Chöre im Oktavabstand und wird von daher außer auf ausdrücklichen Sonderwunsch immer sauber , ohne Schwebeton gestimmt. Und das ist für die meiste klassische Musik von Vorteil - Klavier und Chembalo haben auch keinen Schwebeton, sondern sind ohne Schwebung gestimmt.

Wie gesagt - wenn dir ein Akkordeon mit mehr Tonumfang über den Weg läuft und es dich gewichtsmäßig (und preislich) nicht überfordert - mehr ist für Klassik immer gut!

  • Mit dem Bass wirds schwieriger, denn beim "normalen" Akkordeon hat man im Bass ja nur eine Oktave Tonumfang und von daher kann man dann Melodielinien auf der linken Hand nur schwer, oder gar nicht sinnvoll nachbilden. Das soll aber nu nicht heißen, dass es damit nicht geht! Es gibt hier einige, die mit einem normalen Akkordeon klassische Musik spielen. Geht schon , aber es ist halt ein Kompromiss und man muss seine Stücke in aller Regel etwas umstricken, oder gezielt auswählen. Die Auswahl wird damit auf jeden Fall kleiner.

Also wie gesagt - mit dem Standarbass muss man gewisse Einschränlunge in Kauf nehmen - gehen tut s aber schon. Und von daher ist die Wahl mit der Lucia IIIP auch sinnvoll.

  • Wenn du aber irgendwie die Chance haben solltest ein Instrument mit Konverter oder (vorgelagertem) Melodiebass im Rahmen deiner finanziellen Möglichkeiten zu erwerben - das ist für klassische Musik unbedingt empfehlenswert! Denn damit hat man eigentlich überhaupt erst die Möglcihkeit tonhöhenrichtig zu spielen (auch über mehr als eine Oktave!)
  • Allerdings - die Dinger sind in aller Regel schwer, groß, selten und teuer!

  • Die körperliche Größe ist hier nicht unbedingt wichtig - bestes Beispiel sind z.B. Videos von Mie Miki z.b. auf You tube....
  • ... Aber das Gewicht muss man schon mit in die Überlegungen einbeziehen, denn für die vielen Töne für die linke hand benötigt man auch Stimmplatten ... und die wiegen...

  • Es gibt zwar kleine Instrumente mit Melodiebass, aber die sind selten und entsprechend äußerst selten gebraucht und günstig zu bekommen.
  • Was man eher findet sind große Akkordeons mit Konverter oder vorgelagertem Melodiebass, da Musikstudenten für Akkordeon ein solches Instrument benötigen und von daher findet man socleh dann eher mal.

  • Mit deinem gesteckten Preisrahmen von 1000 Euro wird man hier allerdings nicht annähernd hinkommen. Es gibt aber ein paar Typen, die relativ günstig im Umlauf sind. Hier zuallererst die MorinoVIN die mit ihren 16 kg und ihrer Größe schlichtweg den meisten zu groß und zu schwer ist und deshalb nur sehr schlecht verkäuflich ist, weshalb die mitunter aber auch schon ab ca.1600;-- bis 2000;--. Euro in brauchbarem Zustand zu bekommen ist. Deren Vorgänger die Morino VIM leidet (ungerechtfertigt) unter dem selben Ruf, ist aber deutlich leichter (ca. 13,4 kg) und nach meinem Empfinden etwas handlicher, ist aber nicht ganz so günstig zu bekommen. Die liegt meist schon zwischen 2500;-- und kanpp 4000 Euro (je nach Zustand). Von Weltmeister gibts /gabs noch die Supita B, die gewichtsmäßig so um die 15 kg haben dürfte, aber klanglich durch und durch gut ist. Ist leider selten zu finden, aber preislich interessant (dürfte geschätzt zwischen 2000 bis 3500 Euro liegen).

Von Hohner gibts aus der Morinoserie noch diverse andere Modelle, die sporadisch mal aufrauchen und preislich in der Gegend der oben genannten liegen , aber dann wird es auch schon dünn auf dem Markt.

Sehr selten findet man noch reine Melodiebassisstrumente, die in der Größe ähnlich der Lucia IIIP sind und preislich zumindest nicht weit oberhalb der 1000 Euro leigen - aber die haben dann keine Standardbass und für die ganze restliche Akkordoenmusik, die man sonst noch so spielen will nicht sonderlich geeignet.

-> alles zusammengerechnet würde ich sagen, bist du mit deiner ins Auge gefassten Lucia IIIP erstmal ganz gut ausgestattet für den angedachten Zweck. Und wenn du dann feststellen solltest, dass dir die Klassik so viel bedeutet, dass ein melodiebassinstrument her muss, dann kann man sich immer noch nach einem anderen Instrument umschauen.

Gruß, maxito
 
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Hallo Maxito,
vielen vielen Dank für deine ausführliche und sehr hilfreiche Einschätzung und Beratung! Ich denke, dann wird es nun tatsächlich erstmal die Lucia und vielleicht später mal ein Konvertermodell, wobei das Gewicht schon respekteinflößend ist... Trotzdem eine sehr reizvolle Möglichkeit, ich fange wohl besser schonmal an zu sparen :).
 
Hallo claudette popette,

ich denke, dein Weg passt schon - alles in der richtigen Reihenfolge. Man muss sich ja auch erst an das alles gewöhnen, wenn man mit akkordeonspielen anfängt - auch an Größe und Gewicht der Instrumente, die man ja schließlich , anders als das Klavier, auch herumträgt.

Aber mit der Zeit kommt auch die Gewöhnung und die Übung und man kann mit dem Instrument besser, ergonomischer und effizienter umgehen... Und dann sind die Gewichte, die einen derzeit so richtig abschrecken gar nicht mehr sooo gewaltig - In der Regel trägt man das Instrument auch nicht herum, sondern hat es beim Spielen auf dem Oberschenkel aufliegen und da stört das Gewicht nicht mehr wirklich (kann ich aus Erfahrung so sagen)

... und ebenfalls aus Erfahrung kann ich sagen: Mit dem normalen Akkordeon kann man sehr wohl Klassik spielen (wird dir z.B. unser User Reini2 sicher bestätigen können!), aber richtig schön wird´s erst mit Melodiebass, den ich für meine klassischen Stücke nicht mehr missen möchte!

Gruß, maxito
 
Hallo Caudette Popette,

zunächst einmal willkommen im Forum !

Die kleine Walter Teeny ist natürlich nur für die ersten Gehversuche geeignet.
Anscheinend hat sie aber den Hunger auf mehr geweckt und da ist zunächst einmal jedes größere Instrument ein Fortschritt !
Maxito hat schon überaus ausführlich aufgezeigt , in welche Richtung sich das bei Deinem konkreten musikalischen Anspruch gehen kann.
Allerdings hat er ein paar mögliche Zwischenschritte ausgelassen.

Zunächst einmal stimmt es, daß auf Dauer , klassische Literatur nach einem Konverter - oder Freebassakkordeon verlangt.
Es gibt zwar durchaus sehr gelungene Adaptionen klassischer Musikwerke für das Akkordeon mit Standartbass,
aber Originalliteratur lässt sich nur in seltenen Fällen spielen.

Aber der Markt für derartige Akkordeons ist klein und die Instrumente sind sehr teuer.
Außerdem ist der Schritt von der Walter Teeny zu einer Morino mit vorgelagertem MIII Manual doch sehr gewaltig.

Nun ist das Akkordeon ja ein Instrument, daß gerne auch in jeglicher folkloristischer Musik benutzt wird.
Doch nicht nur der Schwebeton - für das französische Musette nicht wegzudenken - passt nicht zu klassischer Musik.
Auch allzu temperamentvolle Instrumente sind für Klassik nur bedingt geeignet.
Die Hohner Lucia wäre da auch als die dreichörige Lucia III , ohne Schwebeton, nicht meine erste Wahl.
Der Ton ist doch schon sehr offen , ich würde da ein Instrument vorziehen, das etwas getragener daherkommt.
Meine Wahl würde da in Richtung eines alten Weltmeister Akkordeons gehen , vielleicht sogar mit Cassotto.
Sie sind etwas stoisch , man kann aber wunderbar feierliche Musik darauf spielen.
Meine Wahl wäre da eine S4 , eine Cantus ( für um die 1000€) oder wenn das Geld reicht , sogar eine Supita.
Auch schon einen beachtlichen Ton hat die Weltmeister Consona (um die 600€)
Ein großes Akkordeon ist nicht durch den größeren Tonumfang von Vorteil,
der dadurch bedingte größere Balg lässt einen längere Passagen spielen,
ohne so kurzatmig pumpen zu müssen. Auch da ist die Lucia mit 96 Bass so grenzwertig.


Daher würde ich mich einfach mal einen Nachmittag vor youtube setzen
und mal hören, was andere Musiker , auf welchen Instrumenten so spielen,
wenn es um klassische Musik geht.
Das kann durchaus anregend sein !

Gruss,

Ludger
 
Hallo Ludger,
auch dir vielen Dank, ich habe mir die von dir empfohlenen Modelle mal angesehen, das Cantus ist preislich etwas dolle für mich, und auch das Consona liegt eher über den von dir geschätzten 600€, aber das finde ich klanglich tatsächlich sehr schön (zumindest von dem, was ich von entsprechenden Klangproben auf YouTube so hören konnte). Habe ein Angebot für umgerechnet etwa 750€ gefunden und werde nun mal abwägen, ob es dieses oder die Lucia werden soll. Von der Lucia weiß ich zumindest, dass es mir klanglich auch recht gut gefällt und für mich gut spielbar ist, eben weil ich die Gelegenheit hatte, es schon mal probe zu spielen. Könntest du mir trotzdem nochmal erklären, was du in Bezug auf die Weltmeistermodelle mit "stoisch" einst?
Viele Grüße,
claudette
 
Hallo Claudette,

Mit "stoisch" meine ich , sie sind recht unbeirrbar in dem Ton.
Viele andere Akkordeons reagieren auf die kleinste Regung von Seiten des Spielers, gewollt oder ungewollt.
Manche der großen Weltmeister sind etwas introvertiert , der Klang geht mehr nach innen,
er klingt nicht so laut und spitz heraus, sondern ist sogar etwas dumpf und sehr voluminös.
Also eher wie eine Kirchenorgel , denn wie eine listige Fidel.

Gruss,

Ludger
 
Hallo nochmal,
jetzt kann ich mir etwas darunter vorstellen, vielen Dank. Ich hatte nur befürchtet, dass sich das stoische auch auf das Balgverhalten bezieht, und da bevorzuge ich natürlich eher etwas leichtgängiges.
Jetzt nochmal eine andere Frage: Irgendwo hier habe ich mal etwas über die unterschiedlichen Tasten von Hohner und Weltmeistermodellen gelesen und dass Hohner-Spieler häufig nicht so recht mit der Weltmeistertastatur klarkommen und umgekehrt. Ist das in Bezug auf diese beiden Modelle relevant bzw. würde ich das als relative Anfängerin überhaupt wahrnehmen? Mir gefällt die Consona klanglich sehr gut, aber sie wäre in diesem Fall doppelt so teuer wie die Hohner Lucia... Macht es denn Sinn, eine Consona im Laden auszuprobieren oder sind die neuen Modelle mit den alten nicht wirklich vergleichbar?
Viele Grüße
claudette
 
Hallo claudette popette,

Hohner, wie auch Weltmeister hatte lange Zeit eigene Entwicklungen gemacht und waren beide weit weg von Italien (Weltmeister ja durch die Grenze noch weiter) und von daher haben beide Firmen eigene Standards der Tastaturen entwickelt. Und wenn man ein erfahrener Spieler ist, merkt man die Unterschiede. Es liegt dann aber auch ein guter Teil an der Gewöhnung, mit was man "groß" geworden ist und dann fühlt sich ein Wechsel auf ein Instrument mit der jeweils anderen Tastenbauart erstmal "ungewohnt an".

Zu deiner Beruhigung kann aber gesagt werden, dass sowohl die Tastenbauarten von Hohner, als auch die von Weltmeister recht solide und zuverlässig sind. Und beide Firmen bieten auch einen soliden Service an , bzw. es gibt viele Werkstätten, die sich gut mit den Instrumenten auskennen und die wieder instandsetzen können. Von daher gibt es für mich zwischen diesen beiden Firmen keinen wirklichen Grund unbedingt die eine oder die andere zu bevorzugen.

Anders sieht es mit dem persönlichen Empfinden bei den Instrumenten aus. Das wiederum kann man aber auch nur selbst beurteilen, in dem man viele ausprobiert. Da merkt man mitunter schon mal: " oh, das fühlt sich aber gut an", oder " der Klang gefällt mir". Das sind dann aber auch für die persönliche Wahl das wichtigste überhaupt. Was der Masse liegt, muss für einen persönlich noch lange nicht das richtige sein!

Für dich halte ich die Frage ob Hohner, Weltmeister (oder was ganz anderes) noch für relativ unerheblich, da du erst am Anfang stehst und noch nicht "eingeschossen" bist auf einen bestimmten Typus. Aus meiner Sicht halte ich die Lucia IIIP für ein sinnvolles upgrade, wie auch die Weltmeister Consona ebenso. Wenn du fleißig dabei bleibst und übst, wird das vermutlich auch nicht die Endstation , sondern ein Zwischenschritt sein. Den halte ich jedoch (durchaus für die nächsten Jahre) für sinnvoll, denn irgendwo muss die Beherrschung mit dem Instrument slebst irgendwo Schritt halten können. Es bringt auch nichts, jetzt gleich am Anfang die "High End Kiste" zu nehmen - mit der bist du zunächst mal ziemlich sicher überfordert. Und das kann eher frustrieren.

Ich finde, dass zunächst mal der Weg das Ziel ist und als Fernziel kannst du ja trotzdem auf dein erklärtes Ziel "Schwerpunkt Klassik" hinarbeiten und dafür halte ich als Zwischenschritt eine Lucia IIIP, Consona oder ähnliches für die nächsten Jahre für angemessen. Ziele können sich im Laufe der Zeit auch ändern - Ich wollte z.B. unbedingt Musette und Tango als Schwerpunkt für mich machen und bin nun bei der Klassik gelandet. Find ich aber auch nicht schlimm - denn eigentlich ist es egal, was für eine Musik man macht, solange sie einem gefällt. Schlimm wäre nur, gar keine Musik zu machen!

Gruß, maxito
 
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Hallo maxito,
dann bin ich ja beruhigt und stimme dir in deinem Fazit voll und ganz zu!
Ich denke, dann lasse ich mich doch erstmal auf die Lucia ein und merke mir die Consona als etwaiges Folgeinstrument vor. Die Lucia ist auch ein noch wenig leichter und kleiner und da ich selbst nicht allzu riesig bin, ist die von Größe und Gewicht vielleicht doch erstmal passender.
Vielen Dank euch und viele Grüße
claudette
 
Hallo Claudette,

ich weiß ja nicht, wo Du geschaut hast,
aber normalerweise ist eine gute Lucia nicht wesentlich günstiger als eine Consona.
Wenn Du einen Händler hast, der auf Akkordeons spezialisiert ist (und nicht nur welche verkauft),
wirst Du für eine Lucia auch ab 600€ aufwärts bezahlen.

Wichtig bei der Lucia ist, dass die Tasten richtig abdichten.
Sollten die Tasten klappern, oder beim Drücken des Balges gleich Töne erklingen,
ohne das tasten gedrückt sind : Finger weg !
Dann müssten absehbar die Klappenbeläge erneuert werden und das kostet !

Die Tastatur sollte stramm sitzen, wenn diese schon sehr ausgeleiert ist,
macht das Spiel keinen Spass , Das gilt natürlich für alle Akkordeons,
ist aber bei denen mit Kunststofftasten, wo die Consona auch zugehört
schon ein deutlicher Makel.

Meine Preisverstellungen entnehme ich von ebay-Verkäufern, die
gewerblich Instrumente anbieten ( und somit auch zur Rücknahme verpflichtet sind).
Da liegen die Lucia IV und die Consona eigentlich gleich.
Die Lucia III ist meist etwas günstiger zu haben, ich würde aber die Mehrkosten von einigen Euro
zu der Lucia IV extra bezahlen , da sie doch ein schönes Tremolo hat.
Braucht man bei Klassik nicht, vielleicht spielt man aber doch gerne mal einen französichen Schlager ...
Viel schwerer ist sie nicht und der Klang ohne das tremolo ist bei beiden Lucia Modellen identisch.

Aber eigentlich gilt bei Akkordeonkauf :
Immer selbst vor Ort ausprobieren und vielleicht jemanden mitnehmen,
der auch spielen kann , da die klangliche Wahrnehmung von der "anderen" Seite auch
nicht unwichtig ist.
jedes Instrument klingt auch innerhalb der gleichen Baureihe,
je nach Zustand oder Voreinstellung anders.
Ich habe schon sehr tolle und sehr lausige Lucias gehört !

Viel Erfolg !

Gruss,

Ludger
 
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Wil_Riker
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Obsolet
Hallo,
Ja, da bin ich vielleicht etwas zu blauäuigig vorgeprescht und habe gehofft, dass ich schon einen guten Fang machen werde... Nun bin ich aber doch dem Rat meines Akkordeon-Lehrers gefolgt und werde mir demnächst eine Hohner Verdi II (wohl etwa aus den 60/70er Jahren) ansehen, die ein Bekannter anbietet (der wohl regelmäßig und auch kompetent Akkordeone restauriert). Er bezieht schon länger immer wieder mal das ein oder andere Akkordeon von ihm, das ist sicher eine seriöse Angelegenheit und ausprobieren kann ich's dann auch, das ist natürlich doch vorzuziehen. Trotzdem dürft ihr sehr gerne eure Statements zur Verdi II loswerden (96 Bass), ich bin immer sehr interessiert, was ihr davon haltet :). Offenbar ist es eine mit 9 Registern im Diskant, dennoch keine Verdi IIM (sondern wirklich II), habe dergleichen noch nicht im Netz gefunden, aber vielleicht wisst ihr ja etwas darüber.
Viele Grüße
claudette
 
Hallo claudette,

die Verdi ist nicht ganz so modern gebaut, wie die Lucia , sondern eher ein konventionelles Instrument.
Das soll kein Qualitätsmerkmal sein . Das Stimm-Material , die Handhabung und der Klang ist vergleichbar.
Ein robustes Instrument , der nächste Schritt hin zu einem richtigen Akkordeon.
Es wird wahrscheinlich nicht Dein letztes Instrument sein , man kann aber auf jeden Fall alles darauf spielen !
Auf jeden Fall ein Meilenstein besser als Deine kleine Teeny .

1978 Jahren sah es so aus :
05.jpg


1971 sah die Verdi so aus :

hohner197104.jpg



noch früher hatte sein ein Verdeck mit eher gerundetem Grill und noch goldfarbenen Registerklappen.

Der wichtigste Teil jedoch :
es ist ein Akkordeon, was jemand restauriert hat und Dein Lehrer kann es Dir empfehlen !
Herzlichen Glückwunsch - los gehts !

Gruss,

Ludger
 
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Vielen Dank, auch für die grandiosen Bilder :)! Ich denke, es ist eher das 71er-Modell, das hat 9 Register, nur in Rot. Ich bin schon irre gespannt, aber ich denke
auch, damit mache ich nichts falsch. Wenn ich mit der gut klarkomme, nehme ich sie direkt mit. Ich berichte, sobald es entschieden ist, ggf. mit Foto!
Viele Grüße

claudette
 
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Kurzes Update: Es ist das 71er-Modell, nächste Woche wird's ausprobiert.
Und weil ich nun schon mal hier bin und ihr so kompetent und allwissend seid sei mir noch eine Frage erlaubt: Wie schwer schätzt ihr die Umstellung auf ein Knopfakkordeon ein? Ich finde das irgendwie sehr reizvoll und würde das irgendwann in diesem Leben doch zu gerne mal ausprobieren. Habt ihr damit Erfahrungen gemacht, und wenn ja, wärt ihr so liebenswürdig diese mit mir zu teilen :)?
Viele Grüße,
claudette
 
Wie schwer schätzt ihr die Umstellung auf ein Knopfakkordeon ein?
Ob eine Umstellung für jemanden schwer ist oder nicht, kann man eigentlich nur mit einem Satz beantworten:
Das ist SEHR individuell!
Zu viele Faktoren spielen dabei eine Rolle...

Dazu gibt es schon jede Menge Erfahrungen und Meinungen...

Zum Beispiel hier (viel - 10 Seiten):
https://www.musiker-board.de/threads/taste-knopf.140595/

Hier noch ein kurzer Thread:
https://www.musiker-board.de/threads/umstieg-auf-knopfakkordeon-ratschläge.545067/

Es gibt auch noch mehr - oft findet man nur nicht gleich die richtigen Schlagworte, damit die Suchfunkltion was ausspuckt.
Manchmal entwickelt sich sowas ja auch in einem anderen Thema...da hilft nur, viel zu lesen.

Aber da es hier ja schon etliche Wechsler gibt, kommt da sicher noch einiges mehr, was dir helfen kann.

Ich finde das irgendwie sehr reizvoll und würde das irgendwann in diesem Leben doch zu gerne mal ausprobieren
Fand ich auch schon immer sehr reizvoll und habe es nach 4 Jahren Piano-Akkordeon nicht mehr ausgehalten.
Ich selbst habe dann den kleinen Umweg über B-Griff gemacht, bevor ich durch glückliche Umstände MEIN System im 6+6 (Logicordeon) gefunden habe und damit absolut zufrieden bin.

Ich frage dann mal gleich direkt:
Du stehst doch noch am Anfang mit dem Piano-Akkordeon.
Wenn du jetzt schon mit den Knöpfen liebäugelst - was spricht dagegen, es gleich zu lernen?
Das erspart ein aufwendigeres Umlernen, wenn sich die Piano-Logik erstmal in Hirn und Händen festgesetzt hat.
Oder weißt du sicher, daß das Piano dein Hauptinstrument sein soll und das Knopf nur mal so zum Vergnügen drankommt?
Dann ist die Lage natürlich anders...

Ein Ausprobieren würde ich dir aber bei deinem Wunsch auf jeden Fall empfehlen.
Wenn es gut ist, bleibst du dabei - wenn es nicht gut ist, kannst du es abhaken.
Ständig zu denken: "Ich würde gerne..." oder "Hätte ich mal..." kann sehr nerven.

Richtig gut Musik machen kann man ja auf allen Systemen - jedes hat seine Vor- und Nachteile, deren Gewichtung wieder beim Spieler liegt.

Meinen (Um-)Weg hat die Verfügbarkeit entschieden:
Zum Anfang Piano-Akko, weil es kaum Knopf-Instrumente in unserer Gegend gibt und ich die Angst hatte, eventuell keine Hilfe zu bekommen, wenn ich mal feststecke - weil ich ja alles ohne Lehrer mache.
Schließlich wusste ich bei meinem Einstieg nix von Foren wie diesem!

Abschließend kann man sagen:
Alle Erfahrungen sind umstandsgebunden und damit subjektiv - sie ersetzen nicht die selbstgemachte Erfahrung, die durch die eigenen Gegebenheiten dann ganz anders sein kann.

:)
Lieben Gruß von Karin
 
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Liebe Karin,

vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort! Habe mich auch bereits durch einige Seiten gelesen, dafür muss ich mir aber nochmal ausgiebig Zeit nehmen. Tatsächlich habe ich (vor kurzem) mit dem Akkordeonspielen angefangen, weil ich so halb aus Spaß ein Akkordeon geschenkt bekommen habe. Nun ist das, wie beschrieben, ein Tasteninstrument und da ich als Kind ein paar Jahre Klavierunterricht hatte ist mir der Einstieg nicht schwergefallen und ich komme sehr gut und schnell voran (was natürlich irre motivierend ist). Das hat nun auch mein Lehrer als Argument angeführt, also warum jetzt sozusagen unbekanntes Terrain betreten, wenn's auf dem bekannten doch gerade so gut läuft... Naja, dir brauch ich ja nicht erklären, was ich an den Knöpfen dennoch reizvoll finde; wobei ja doch viele dabei sind, die sagen, die Umstellung ist machbar, aber sie sind nach wie vor besser auf den Tasten. Ich werde es mal noch ein Weilchen gären lassen, mich weiter belesen und vielleicht ergibt sich die Gelegenheit mal eines auszuprobieren...

Viele Grüße
claudette
 
...warum jetzt ... unbekanntes Terrain betreten, wenn's auf dem bekannten doch gerade so gut läuft...
Klar - mit deiner Vorprägung am Klavier ist es sicher einfacher, erstmal Piano-Akko zu lernen.
Ich wollte dich auch nicht überreden...
Sondern dir nur wünschen, daß du da deine Zuneigung für die Knöpfe im Auge behältst und sie nicht der "Vernunft" opferst.
Weil sowas bohren kann...

Ich weiß von einigen Spielern, die NACH dem Wechsel sagten: sie hätten das eher machen sollen!
Denn daß viele nach einem Wechsel auf Knopf immer noch auf den Tasten besser sind, liegt ja meist nur an der langen Zeit, in der sich alle Fähigkeiten zementiert haben.

Aber man kann ja auch völlig ernsthaft Piano-Akkordeon lernen und nebenbei für den Spaß sich am Knopf versuchen - ohne Ablieferdruck hat man da ja sehr viel Zeit für kleine Fortschritte, die ebenfalls große Freude machen.
Da ist es natürlich am besten, wenn man sich dafür einen geeigneten Zeitpunkt aussucht, wo man die noch zaghaften Fortschritte auf dem Hauptinstrument nicht gefährdet.

Viel Spaß beim Lernen und Geduld, auch Hürden zu überwinden!
:)
Lieben Gruß von Karin
 
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Ich gehöre zu denen, die sagen, sie hätten den Wechsel eher machen sollen. Denn wenn ich vor 10 Jahren schon gewechselt hätte, dann wäre ich heute 10 Jahre weiter ... Und natürlich bin ich nach wie vor auf Piano besser als auf Knopf - die Tasten haben schließlich mehr als 40 Jahre Vorsprung!

Was ich Dir, @claudette popette raten soll, bin ich mir nicht sicher. Soll ich sagen, konzentrier dich erst mal auf die linke Hand, die neuen Abläufe und nimm rechts das Altbekannte oder soll ich empfehlen, je früher umsteigen um so besser. Auf jeden Fall rate ich Dir, möglichst bald mal ein Knopfakkordeon in die Hand zu nehmen und herumzuprobieren. Dann entscheidet es sich - in die eine oder die andere Richtung - möglicherweise ganz schnell. Vielleicht braucht es aber auch mehrere Anläufe, bis es fürs (oder gegens) Knopfakkordeon "Klick" macht. So wars bei mir z.B. Erst beim zweiten Mal ausprobieren kam der "Haben-Will-Effekt" zum Vorschein - dann aber mit Macht. Trotzdem fahre ich zur Zeit zweigleisig, einfach weil ich auf Knopf noch nicht so weit bin, dass ich alles spielen könnte, was ich möchte. Und da Zeit zum Üben Mangelware ist, sind die Fortschritte langsam :-( (aber vorhanden!)

Oder denke an @Karin66 - sie machte vom Pianoakkordeon den "Umweg" über ein herkömmliches Knopfsystem bis sie schließlich beim 6x6-System des Logicordeon landete ... die Wege in der Musik sind unergründlich :-D
 

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