Klavierschule gesucht (Tips zu Heften)

  • Ersteller Armani42
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"Musiktheorie" ist sehr umfassend und füllt selbst aufgeteilt in Sachgebiete wesentlich dickere Bücher als die üblichen Klavierschulen, die als Hefte erscheinen.
Wir haben einen eigenen Bereich für Musiktheorie im Forum, daher hier nur ein kurzr Hinweis.

Für klassische Musiktheorie sind die Bände von Erich Wolf, Die Musikausbildung ganz gut zugänglich, die ersten beiden Bände zur allgemeinen Musiklehre und Harmonielehre ermitteln das Grundwissen, was weitgehend ausreicht.
Ein weiterere Band behandelt den Kontrapunkt und es gibt außerhalb der Reihe "Musikausbildung" ein Buch zum Generalbaß.
Informieren könnte man sich auch z.B. in den Veröffentlichungen von Thomas Krämer oder in der bekannten Reihe von Büchern "für Dummies" (Musiktheorie, Harmonielehre), diese Bücher kenne ich aber nicht selbst.

Man kann sich natürlich auch online umsehen, z.B. https://musikanalyse.net/ oder bei http://www.lehrklaenge.de/

In Rock, Pop und Jazz gibt es eine eigene Harmonielehre mit vielen Vereinfachungen, aber auch einigen Abweichungen von der klassischen Harmonielehre. Sich damit zu beschäftigen macht nur Sinn, wenn man eine solide Spielpraxis mit dem Repertoire hat, ansonsten bleibt das Wissen zum guten Teil unerschlossen.

Gruß Claus
 
Okay, danke ich habe jetzt mal die Klavierschule für Erwachsene von Meister und Schaper geholt.
Das sah mir eigentlich sehr vernünftig aus.
Ich habe ja schon Ahnung von Musiktheorie, da ich ja schon seit Ewigkeiten Gitarre spiele (Sprich Phrygisch, Lydisch, Lokrisch etc sind mir schon sehr gut bekannt), aber möchte die Kenntnisse
trotzdem nochmal im Bereich der Klassik auffrischen, da ich mit der E Gitarre eher Hard Rock spiele.
 
Meister/Schaper habe ich auch im Regal, damals wurde die Ausgabe noch mit Compact Cassetten ausgeliefert. :D
https://de.wikipedia.org/wiki/Kompaktkassette

Das Werk atmet sehr den Geist der 70er Jahre. Band 1 enthält nur wenig Etüden und Spielstücke, daher wird nicht in die Breite geübt und wenn Anforderungen steigen fehlt m.E. grade dem autodidaktischen dem Spieler eine zuvor mit vielen sehr leichten Stücken erworbene Spielpraxis/Erfahrung, was zu Verunsicherung, Häufung von Fehlern und Frustration führen kann.

Band 2 macht eine Aufteilung in 6 Fachgebiete (Klassik, Folklore, klass. Improvisation, Spieltechnik, Musiktheorie am Klavier, Jazz).
In den Gebieten steigen die Anforderungen dann unvermutet steil an.
Selbst wenn man sich da durchbeißt kann mir nicht vorstellen, dass man mit den insgesamt zu wenigen Spielmaterial den scheinbar spielbaren Ausbildungstand (mind. 2) erreicht hat.
Das bilden Rupp oder Emonts in 3 Heften aus, in den eine x-fache Anzahl an Übungen, Etüden und Spielstücken zusammenkommt.

Gruß Claus
 
@Claus

Das ist ja sehr lieb, aber ich weiß noch was eine Kassette ist (aus der Kindheit :p)

Naja, wie gesagt ich habe ja 6 Jahre Keyboard gespielt, also habe ich ja schon Erfahrung mit Tasteninstrumenten :)

Und ich werde natürlich auch zusätzlich Stücke spielen, die ich schön finde.

Beste Grüße
Tobi
 
...Und ich werde natürlich auch zusätzlich Stücke spielen, die ich schön finde.
Zur Einstimmung vielleicht eine Improvisationsaufgabe aus Heft 2:
Impro.jpg
Zitatquelle: Schaper/Meister Klavierschule Band 2, Seite 75
 
Hehe oke, ja die Sache ist, dass Emonts eher ein Kinderbuch ist und Rupp finde ich irgendwie nicht so ansprechend :)

Die Klavierschule nutze ich ja auch nebenbei, während ich klassische Lieder lerne, um noch etwas mehr Background zu bekommen.
 
Was heißt Kinderbuch, wegen der Farbzeichnungen?
Ich kannte schon die alte Emontsausgabe in zwei dünnen Heften, die etwas trocken wirkte. Vermutlich sollte die viel aufwendiger gestaltete Neuausgabe in 3 Bänden Vieles anders machen und dem Erfolg über 30 Jahre nach zu urteilen scheint das auch zu klappen.

Die Emonts Neuausgabe sehe in der Vermittlung der Grundlagen des Klavierspiels gegenüber Meister/Schapers auf jeden Fall im deutlichen Vorteil. Deren Band 1 habe ich vor 25 Jahren zügig durchgearbeitet und Band 2 aber abgebrochen, weil mir die Beschäftigung damit keinen Spaß machte.

Auch mit mehr musikalischem Hintergrund und Ausbildungswissen ist mir Band 2 zu verkopft und skizzenartig. Er wirkt wie ein Leitfaden für erfahrene Klavierlehrer, die natürlich wissen, was an weiteren Etüden und Stücken in der Ausbildung herangezogen werden muss.

Ich bin gespannt, wie es dir mit Meister/Schapers gehen wird. Da Band 1 nur wenig Stoff enthält wirst Du bei etwas Motivation jedenfalls bald zu eigenen Erfahrungen mit Band 2 kommen.

Gruß Claus
 
Bei Emonts muss man glaub ich zwischen der neueren und der alten Klavierschule unterscheiden. Ich glaube die Neuausgabe fängt auf einem niedrigeren Niveau an und hat generell nicht so eine steile Lernkurve. Die neuere Schule ist auch etwas kinderfreundlicher aufgebaut, mit vielen Bildern ect... Deswegen hat sie auch 3 Bände anstatt 2, wie die alte. Ich habe damals mit den alten 2 Bänden angefangen Klavier zu lernen, und das war irgendwie eine relativ unschöne Zeit, das war staubtrocken xD Aber naja, wenn man sie gewissenhaft durcharbeitet, kommt man schon relativ schnell zu Fortschritten. Das Tempo ist da sehr zügig gewesen, die auch extrem beliebte Reihe "Der junge Pianist" mit der ich auch gelernt habe ist auch sehr, sehr trocken, aber auch eher zügig, bzw etwas steilere Lernkurve. Aber das Material ist da halt.... auch etwas abschreckend xD Eigentlich müsste es doch mittlerweile modernere Schulen geben, und auch welche die sich an eher an Erwachsene richten. Wenn ich Klavierlehrer wäre, würde ich nicht wirklich nach diesen alten Schulen unterrichten (höchstens auszugsweise), weil die können schon ziemlich vergraulend wirken xD

Meister/Schapers ist mir leider nicht bekannt...
 
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Ich glaube wenn ich den Meister/Schapers durch habe, schaue ich mir echt mal die russische Klavierschule an, die finde ich sehr ansprechend. Ich will auch eine steile Lernkurve haben und nicht schleppend vorran kommen :D
 
Besonders steil fand ich die Lernkurve bei Nikolajew nicht. Die Schule ist ohne Lehrer nur nicht so leicht zugänglich, weil als Unterrichtsmaterial ausgelegt, daher weitestgehend ohne Erläuterungen.

So wie Du sich beschreibst solltest Du bedenken, dass Klavierschulen auf Elementar- bis Unterstufe ausgelegt sind.
Eine Alternative sind Etüden und musikalische Stücke in ansteigendem Schwierigkeitsgrad, da wird die Lernkurve so steil wie Du willst.
Klassische Namen in diesem Bereich, von denen Du Etüden und Stücke auf IMSLP nachschauen kannst sind Beyer, Burgmüller, Czerny, Clementi, Köhler, Löschhorn, Cramer, Gurlitt, Goedicke usw.
Verlagsangebote gibt es auch jede Menge, mein Tip für Suchfaule sind die beiden Reihen von Dorothy Bradley.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube dass du dann zumindest den ersten Band überspringen kannst, das ist auch nicht großartig anders als die Schulen über die wir hier schon geredet haben. Den ersten Band besitze ich auch, das ist eher noch etwas weniger als das was einem Emonts vermittelt, kenne den zweiten aber nicht, aber ich glaub nicht dass es da große Sprünge gibt. Ich würde dir auch eher empfehlen so früh wie möglich von den Schulen abzukommen und dazu raten dass du dir irgendwann bald die Stücke individuell aussuchen solltest. Ansonsten... Schau dir mal auf IMSLP den ersten Lehrmeister Op. 599 von Czerny an (wenns gefällt bekommt man die auch als Heft für ca. 10€ irgendwo), wenn du so sehr auf Klavierschulen stehen solltest dann hättest du bestimmt auch genug Durchhaltevermögen dafür. Das geht eigentlich auch schon teilweise in Richtung Etüden, die Claus schon angesprochen hat. Aber an sich ist das mal eine sehr beliebte Klavierschule gewesen, die auch technisch sehr viel abdeckt. Also wenn man jetzt was möglichst umfangreiches sucht dann wäre das vielleicht eine Idee. Man kann es ja auch nebenbei machen, also neben richtigen Stücken die man üben könnte, und die halt auch richtige Stücke und nicht nur Übungen oder Schulmaterial sind.
 
@mrtheo

Genau, das war auch mein Plan, dass ich einfach Klavierstuecke uebe und nebenbei eben ein zwei Schulen mitmache, um die Techniken zu lernen.
Bin gerade an Rondo Alla Turca und Fuer Elise dran und die finde ich von der Schwierigkeit her total in Ordnung (Klar, Mozart spiele ich wesentlich langsamer als das Original, aber das wird noch =) )
 
...so früh wie möglich von den Schulen abzukommen...
Von Schulen zu den reinen Grundlagenschulen stimme ich zu, aber die letzten beiden Bände von Bradley, Stunden mit den Meistern oder Nikolajew Band 3 sind Spielstücke für das dritte bis sechsten Unterrichtsjahr und sollten daher schon ordentliche Herausforderungen bieten.

Gruß Claus
 
@Claus

Ja mein Problem ist eben, dass Klavierunterricht bei mir hier ca 110 Euro / Monat kostet und das kann ich mir nicht leisten momentan.
Daher erstmal ohne Unterricht und wenn ich Probleme habe, frage ich einfach ein paar Freunde, die auch schon ewig Klavier spielen, ob sie mir helfen koennen.

Es gibt ja auch genug Youtube Videos wo die Leute Handhaltung etc bestens erklaeren.

Und ach ja, das Buch Klavierschule fuer Erwachsene von Meister ist nun da und ich finde es eigentlich nicht schlecht =)
 
Wenn du bereits Vorerfahrungen und Kenntnisse mit Musiktheorie hast und Du vor allem deine Kenntnisse im klassischen Bereich erweitern willst, kann ich das Buch Harmonielehre von Diether de la Motte empfehlen. Es ist allerdings nicht wie eine typische Schule aufgebaut, eher werden zu bestimmten Themen einzelne Beispiele gegeben, auch mit Musiknoten. Das ist vielleicht nicht primär das wonach zu suchst, aber vielleicht ja dennoch ein Tipp da früher oder später drauf zuzugreifen. Wenn du was spezielles dazu wissen willst, kann ich morgen Mal in das Buch schauen.


Ja mein Problem ist eben, dass Klavierunterricht bei mir hier ca 110 Euro / Monat kostet und das kann ich mir nicht leisten momentan.
Daher erstmal ohne Unterricht und wenn ich Probleme habe, frage ich einfach ein paar Freunde, die auch schon ewig Klavier spielen, ob sie mir helfen koennen.

Es gibt ja auch genug Youtube Videos wo die Leute Handhaltung etc bestens erklaeren.

Und ach ja, das Buch Klavierschule fuer Erwachsene von Meister ist nun da und ich finde es eigentlich nicht schlecht =)

Ich weiß nicht aus welcher Stadt zu kommst, aber falls es dort eine Musikhochschule gibt, könntest du auch versuchen an einen Musikstudenten als Lehrer zu kommen. Das ist keine optimale Lösung, aber da kann man durchaus wen gutes finden, der das für weniger Geld macht, evtl. ja auch nur zweiwöchig, um bestimmte Fragen zu klären etc. Das reine Lernen durch Bücher und Videos ist meiner Meinung nach viel weniger effektiv.
 
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