kleiner Umbau einer Career modern V

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Akira Aoyama
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Tjaja ... ich hab mal grade wieder zuviel Zeit und finde auch kein guten Film den ich mir noch anglotzen könnte also schreib ich mal ein kleinen Bericht über den Umbau meiner Career mit dem Hintergrundgedanken vielleicht ein paar neue Anregungen für andere zu bieten.

Kommen wir ertstmal zu der Gitarre selbst so wie sie verkauft wird.
Bei den Hölzern der Gitarre bin ich mir aber nicht ganz sicher .....
Die Chinesen verbauen da gerne mal alles was da gerade auf Lager ist.
Soll aber nicht bedeuten das es Dreck sein muss.

Name: Career
Typ: CGN-KV
Herstellungsland: China
Hals: Ahorn, eingeleimt
Griffbrett: Palisander, pearloid dot Inlays und 24 Bünde
Korpus: Erle
Tonabnehmer: 2 Humbucker
Regler: 2 x Volume, 1x Tone, 1x Toggle Switch
Mechaniken: Closed Type, Grover Style
Finish: metallic silver
UVP des Hersteller: 265€

Ich hab sie gebraucht für knapp 70€ geschossen.

Als das gute Stück oder eher ..... Mistkrüppel bei mir angekam verging mir schon ein wenig der Mut.
Die Bünde waren messerscharf, der Neck PU ging nicht und das originale Schlagbrett war (vermutlich beim draufschrauben) gebrochen.
Die ersten Vorstellungen was für ein schönes Feuer das Brett doch zu Silvester abgeben könnte wenn man es mit Raketen beschoss formten sich in meinen Kopf und ich stellte das Teil in die Ecke um es dort vergammeln zu lassen.
Wäre da doch nicht zwei Tage später so ein netter EMG 81 der älteren Serie gewesen der bei Ebay auf einen Käufer wartete.

Ich hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt mir einen EMG zu besorgen weil diese eben nicht so anfällig für Störgeräusche waren und dazu nicht geerdet werden mussten.
Auch der Sound interessierte mich da ich wissen wollte wie er sich gegen einen DiMarzio X2N DP102 und einen Seymour Duncan SH-8 Invader schlägt.
Dazu aber später noch was.

Also ballerte ich mir das EMG-Viehzeugs bei Ebay für 40€ und als der dann auch schon nach ein paar Tagen bei mir war ging es schön in den Baumarkt noch mal das Konto quälen.
Da glotzte mich der Verkäufer erst mal blöde an und meinte: 700mm x 700mm schwarze Kunstoffplatte mit 3mm Stärke ? Haben wir nicht !

Ich habe bei meiner Jagt auf das richtige Griffbrettmaterial 3 Baumärkte in Leipzig unsicher gemacht und keiner hatte so ein bisschen Kunstoff ....
Zu meinem Glück gabs da noch einen guten Kreativladen der für Modellbauer alles hatte.
Der konnte mir gleich mal ein ganzes Lager voll anbieten mit den unterschiedlichsten Oberflächen und Beschaffenheiten.
Nach dem ich dann auch Lödkolben und den ganzen anderen Spaß + 9V-Block und Lysterklemmen hatte konnte es missmutig losgehen.

Jetzt kommt sicher die Frage: Wozu zum Teufel Lysterklemmen o_O; !?!

Ganz einfach ^^ !
Das Kabel vom Tonabnehmer führt bei einer Gitarre oft durch ein Kabeltunnel von der Tonabnehmerfräsung zum E-Fach des Korpus.
Damit ich nicht immer beim rumbasteln den Tonabnehmer ablöten muss wird die Elektronik durch eine Lysterklemme mit dem Tonabnehmer verbunden.
Das gleiche hab ich auch mit der Klinkenbuchse und dem 9Volt Block gemacht der das gute Stück mit Power versorgt.
Dadurch kann ich später bestimmte Elemente bausteinartig auswechseln.
Kann man bei den neuen EMGs auch so aber die alten haben eben noch keine Steckverbindungen !

Ich hatte Glück und der PU passte super in die Fräsung bei der Brück und der Rahmen legte sich schön um das kleine Bombenpäkchen.

Der 81er läuft bei mir über eine ganz einfach Schaltung.
Wenn man das noch Schaltung nennen kann denn dort gibts nur einen Volumenregler und das wars auch schon.
Für mich sinnvoll da ich den Ton eh immer mit den Reglen vom Amp einstelle und die der Gitarre zumindest beim Metal nie anfasse.

Die eigentliche fiese Sache war aber das Schlagbrett was aus drei kleinen besteht.
Die zwei Flügel links und rechts und der Pfeil der die Mitte einnimmt und glechzeitig die Tonabnehmerfräsung am Hals sicher abdecken soll.
Für die beiden Flügel hab ich das alte zerbrochenen Original als Schablone verwendet.
Das ging auch noch obwohl das Original mir in der Hand immer mehr zerbroch.
Ich weiß ja nicht was für ein Kunststoff da verwendet wurde aber dieser Zerfall machte mir schon Sorgen.
Allein der Gedanke daran das man das Schagbrett mal etwas zuhart trifft und es in Stücke zerfetzt wird so das die Elektronik gleich auch noch von der Gitarre ausgekotzt wird verursachte bei mir ein Schaudern.
Naja wieder zum anfertigen des eigenen Schlagbrettes.
Ich hatte mir ein Kunststoff ausgesucht der sehr flexibel ist wodurch ich das zeugs auch gut mit dem Kattermesser zuschneiden konnte.
Gerade das war von Vorteil denn mit einer Säge hätt ich das Mittelstück sicher versaut.
Die Ränder hab ich dann einfach mit sehr feinen 1000er Sandpapier genervt.
Noch schön alles draufgeschraubt neue Saiten drauf und es war so weit.
Dachte ich eigentlich bis die netten Bünde mal wieder auf Samuraischwert machen mussten.
Aber mit einer kleinen guten Feile konnte auch das bekämpft werden.

Nach gefühlten 5 Stunden wie ich zuerst dachte war der Spaß auch schon vorbei.
Nur das ich eigentlich gerade mal ca 150 Minuten gebraucht habe.

Die Schlacht war vorbei und alle Schwerter stumpf.
Fragt mich nicht wie aber ich habs wirklich geschafft das 7€ Kattermesser mit Kunststoff zu entschärfen.

Soo zum Sound.
Da war ich sehr überrascht da der EMG 81 sich doch um einiges lebendiger mitteilen tut als immer wieder behauptet wurde.
Mir war natürlich klar das er von der Zerrpower nicht ganz mit dem X2N von DiMarzio mithalten konnte aber Druck hatte er genug um den SH-8 von Seymour zu ärgern.
Was mir aber aufgefallen ist das gerade die Brillianz in Verbindung mit der Gitarre extrem gestiegen ist.
Im Cleanbereich ists jetzt natürlich nicht der Überhammer ABER er kann wenn man die Tonregler seines Amps beherrscht auch da sehr schöne interessante Sounds bieten.
Auch das Hauptziel wurd zu 100% erreicht.
Selbst wenn ich das Gain beim Verstärker voll aufdrehe kommt nur ein sehr sehr schwaches Rauschen von den Röhren aber kein Muckern von der Gitarre.
Genau das was ich wollte und wofür eben auch die EMGs gebaut wurden und noch werden.
Und auch der etwas vereinsamte Volumenregler arbeitet sehr genau und effektiv so wie ich es auch wollte.

Vielleicht werd ich die Brücke später mal noch auswechseln aber das solls dann auch schon gwesen sein da sie mir jetzt so gefällt wie sie ist.
Aus der Scheißkiste ist eine schöne günstige Axt geworden die sich auch hören und sehen lassen kann.
Die Bespielbarkeit ist eher 0815.
Also nichts nervendes und die Saitenlage ist bei ca 3mm am 24ten Bund angenehm.
Auch der Halsspannstab macht das was er machen soll und die Mechanik ist stimmstabil.

Jetzt liegt es natüürlich im Auge des einzelnen Betrachters ob sich so ein Umbau auch lohnt oder nicht.
Es ist eben wie vieles anderes auch Gescmackssache und trifft nicht jeden.
Ich find es aber immer wieder aufregend Gitarren zu verändern und in etwas "eigenes" zu verpassen und bei der Career hat es sich auch am Ende für mich gelohnt.
Sie wird von mir jetzt jeden Tag mit Riffs vergewaltigt und missbraucht.
Nja gut dieser Jagdbomber ist jetzt auch in der Lage dazu böse Töne zu verbreiten.

Hier noch drei Bilder zum Vorher und Nachher:

Die Career mit einem SH-8 Invader den ich schnell zum testen reingeschmissen hatte.
Sonst aber voll original.
2wdpqwy.jpg


Und wie sie jetzt aussehen tut.
2lkcynt.jpg

a5knes.jpg


Auf die Idee von der Form des Schlagbrettes hatte mich der Lockheed F-117 Nighthawk gebracht.

Leider hab ich noch kein neues Micro so das man noch auf Aufnahmen warten muss.
Wenn aber dann eins zur Verfügung steht werd ich mal ein paar Riffs aufnehmen ;D !

Wenn jemand noch fragen zur Technik hat oder ein paar Pläne brauch bring ich das ganze gerne mal noch aufs Papier.
Jetzt beende ich aber mal lieber diesen zulangen Roman um das bisschen Plastik und wünsch allen noch eine gute Nacht ^^ .
 
Eigenschaft
 
schad, dass das schlagbrett nicht aus einem teil besteht, aber coole gitarre! :)
 
Wenn du jetzt mit Drahtlossystemen spielen willst wird das nicht mehr funktionieren -> jede elektromagnetische Welle wird vom Korpus geschluckt :D

Tolle Idee ;)
 

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