Kolibri Guitars - Ergonomische Headless Gitarren

  • Ersteller Barncaster124
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Die Idee ist, dass der Hals ein Stoppsignal für die Hand gibt, ich glaube man nennt das Volute.
Frage:
- Wer von euch hat Gitarren mit so etwas und nutzt das als Signal für das Erreichen des Hals-Endes?
- Auf was kommt es euch darauf an, was taugt, was taugt nicht?
Hallo Daniel, meine neueren Ibanez haben alle die Volute am Kopfplattenübergang. Im Wesentlichen aber wohl, um den Bereich durch mehr Material zu stabilisieren, der u.a. durch die Bohrungen des Klemmsattels geschwächt ist. Allerdings haben auch die Modelle mit normalem Sattel die Volute....
Mit Volute wird der Klemmsattel dort im Sackloch eingeschraubt, früher ohne wurde er am Ende einer Durchgangsbohrung gekontert, was die Region durchaus schwächte.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe sehr ähnliche Gitarren/Hälse mit und ohne Volute und vermisse diese spieltechnisch überhaupt nicht, wenn nicht vorhanden. Die Lage des ersten Bundes finde ich wohl anders- hab' offen gesagt nie drüber nachgedacht, wie.. Für diesen Zweck brauche ich die Volute also nicht, zur Stabilisierung des Übergangs (zumindest bei abgewinkelter Kopfplatte) finde ich sie sinnvoll.
 
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Ich hab eine Gitarre und einen Bass mit Volute - finde ich sehr schön:

Marma-Volute.JPG


Esh-Volute.jpg


In erster Linie mag ich das natürlich wegen der Stabilität in dem Bereich.

Bei dem Bass hat das aber tatsächlich einen "gefühlsmäßigen" Sinn:
Die Kopfplatte ist auch hinter dem Sattel äußerst schmal. Die Volute bildet hier so eine Art "Anschlag", grob gesagt.
Bau mal ruhig mit Volute; ich denke das ist eine feine Sache.
 
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Super, vielen Dank euch beiden @Prospero und @Vester .

Die Bilder sind hilfreich hinsichtlich Lage und Höhe der Volute.
6 mm Höhe hatte ich bisher eingeplant, das dürfte in etwa der Höhe am Bass entsprechen.
 
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Ich mag z.B. Voluten überhaupt nicht. Auch generell sind Hals-Kopf-Übergänge an Gitarren für mich störend.

Meinen bislang besten Bass habe ich z.B. so umgebaut, damit mich die Volute beim Spielen nicht stört:
Sprich, den ersten Bund an die Stelle des zweiten Bundes versetzt.

Meine Überlegungen, wie man eine Volute bzw. den Hals-Kopf-Übergang weg bekommt, weil für mich störend:
 
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Danke für den Beitrag und die Links @Michael Burman .
Das Für und Wider in dem einen Faden ist schon interessant, da scheint viel Gewohnheit mitzuspielen.
 
@Barncaster124
Danke für den interessanten und aufschlussreichen Baubericht. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
 
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Eine Volute findet im Instrumentenbau üblicherweise dann Verwendung, wenn man den Übergang zwischen Kopfplatte und Hals bei einer Gitarre/Bass mit abgewinkelter Kopfplatte stärken oder stabilisieren will, damit man beim klassischen "Gibsonfall" nicht mit Ansage einen Bruch an der Stelle hat. Insbesondere bei der materialschonenden Konstruktion, bei der die Kopfplatte angeschaltet wird.
Wer von euch hat Gitarren mit so etwas und nutzt das als Signal für das Erreichen des Hals-Endes?
Als "Handstopper" kann man es sicherlich nutzen, aber das wäre, als ob man in der Fahrschule auf Automatik lernt und später kein Fahrzeug mit Gangschaltung bedienen kann. Ich persönlich mag es gar nicht und habe mittlerweile glücklicherweise keine einzige Gitarre mehr mit Volute.
 
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Vielen Dank für die Antworten zum Thema Volute. Ich weiß nun wie ich sie ausführen werde.
 
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So, heute war Richtfest für den Body. Das ist für mich der Anbau der Wings.

In diesem Fall begleitet von einem "Uff", weil alles problemlos geklappt hat, denn das Holz war ja beigestellt und ist aufgrund der zwischenzeitlichen Handelsbeschränkungen bei einem Fehler kaum zu ersetzen.
Die letzten Bearbeitungen am Body sind eher unkritisch: die Bohrung zum E-Fach und die Aussparung für die Tuner.

Die fertigen Bauteile einzeln ...
1746467234680.png


... und beim Kleben des oberen Wings.
Als Druckmittel dient Fahrradschlauch, denn Zwingen ansetzen ist nur eingeschränkt möglich.
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Bemerkenswert ist das Feinstaubgeschehen: Ähnlich wie Mahagoni setzt Bubinga eine Unmenge feinster Stäube frei, ich würde sagen um Faktoren mehr als nördliche Hölzer. Ich habe noch nicht herausbekommen was das ist, ich meine ich hätte mal aufgeschnappt dass da Silikate frei werden?
Kennt sich hier jemand aus zu dem Thema?

4 Tage alter Filter am Luftreiniger. Nur dieser eine Bubinga-Body wurde hergestellt, und fleißig auch direkt an den Maschinen abgesaugt (edit: mit einer Maschinenabsaugung).
1746468732091.png



In den Wartepausen erhalten zwei Gitarren weitere Beschichtungen, nämlich 'Wild Boy' (Eiche), und 'Blondie' (Maser-Ahorn).
1746467707137.png
1746467813823.png


Wild Boy wird 100% Eiche, auch der Hals und das Griffbrett.
Er bekommt Edelstahl-Bünde.
1746467937292.png


Fortsetzung folgt ...

Grüße, Daniel
 
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1746511415252.png

DAS sind doch mal Maserungen, die meine Geschmacksnerven triggern... (y)
 
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XXX ...
Drei Kreuze, der Body ist fertig fürs Schleifen und die erste Ölung, ohne dass etwas schief gegangen ist. Im Gegenteil, es lief einwandfrei. Natürlich soll jeder Body perfekt werden, aber das ist schon eine andere Anspannung wenn man so ein nicht ersetzbares Stück bearbeitet.

Und außerdem hat der Bass jetzt auch einen Arbeits-Namen, und zwar Lithos, für Stein.
Beim Herstellen der Bauchmulde dachte ich nämlich an "abmeißeln", nicht etwa an stemmen, oder gar schnitzen.
1746555848228.png


Beim Bohren des Kabelkanals von der Humbuckertasche zum E-Fach musste der -scharfe- Bohrer 2x in Wasser gekühlt werden. Auf 5 cm.
Sagte ich schon dass das Holz hart ist?
Wenn es mal kein Alu mehr gibt, ersetzen wir es durch Bubinga.
1746556115075.png


Von der Haptik und dem allgemeinen Feeling her ist der Body sagenhaft.
Er wiegt über 2,2 kg.
Zum Vergleich: Ein Body aus Ahorn wiegt bei gleicher Dicke etwa 1,3 kg, ein Body aus Wildeiche, das schwerste was ich seither hatte, wiegt knapp 1,6 kg.
Also ja, Lithos passt schon.
1746556741255.png


Noch nicht herausgeputzt schon was Besonderes.
Er wird nachdunkeln / braun werden.
1746556879422.png



Jetzt geht es an den Hals, seitens Holzbearbeitung vergleichsweise quasi Kindergarten.
Fortsetzung folgt.

Grüße, Daniel
 
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2. Und außerdem habe ich eine Anforderung, für die ich noch keine sichere Lösung habe.
Gewünscht wird ein Handstopp --> Zu diesem Thema wäre ich für Hilfestellung bzw. Erfahrungen dankbar.
Die Idee ist, dass der Hals ein Stoppsignal für die Hand gibt, ich glaube man nennt das Volute.
Frage:
- Wer von euch hat Gitarren mit so etwas und nutzt das als Signal für das Erreichen des Hals-Endes?
- Auf was kommt es euch darauf an, was taugt, was taugt nicht?

Hallo Daniel,

ich weiß, ich bin spät dran mit meiner Antwort, aber ich habe die Frage erst jetzt gesehen…

Auf meinen Steinbergers sind die Headless-Hälse bereits in den 80er Jahren Headless-Hälse komplett ohne diesen "Stop" bzw. eine Volute aufgebaut. Ich spiele diese Gitarren auch heute noch, und mir fehlt der "Stop" nicht, das ist einfach Gewöhnungssache. Aber: Ich weiß auch, dass dies bei vielen "traditioneller" eingestellten Gitarristen absolute Panik auslöst, sie könnten am oberen Ende vom Hals rutschen oder die Orientierung verlieren. Ich lese das immer wieder in Foren, auch heute noch. Und in diesem Zusammenhang ist es vielleicht interessant, dass auch Ned Steinberger selbst (der ja die ursprünglich komplett glatten Hälse gebaut hat) auf seinen neueren NS-Design-Instrumenten einen solchen "Mini-Kopf" mit Volute hinzugefügt hat. Also…

Steinberger-Hals/Nicht-Kopf:
bm_GL2_P100_IMG_6724.jpg


Neue NS-Design-Hälse:

bm_Radius_guitar_IMG_5356.jpg

bm_Radius_guitar_IMG_5344.jpg


Soviel nur zur Info, dass selbst der "Meister Headless persönlich" auch das Zugeständnis "Volute" übernommen hat, wegen der vielen Traditionalisten… ;-)

Schöne Grüße,
Bernd
 
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Super, vielen Dank Bernd / @Be.eM .
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Hier übrigens Fotos des Bodys mit der ersten Ölschicht.

Für mich einer der schönsten Momente beim Gitarrenbau,
wenn das Holz wieder zum Leben erwacht und zeigt was es kann ...
1746620096356.png


Wie Marmor ...
1746620130821.png


Hölzer sind ja unterschiedlich durstig.
Ahorn ist schnell zufrieden, Mahagoni kann einiges vertragen, und Eiche ist ein Säufer.
Dieses Holz fasste sich nach dem Feinschliff schon von selbst etwas ölig an, und hat fast nichts aufgenommen.
1746620164459.png


Grüße, Daniel
 
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Das ist doch mal eine konturierte Maserung (ergibt der Satz Sinn?). Sehr genial - gefällt!
 
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