Komischer Klang durch Tischmikrofonarm?

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anorak73
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Hallo,
ich wollte mal vor einigen Jahren eine Geschichte als Art Hörbuch einsprechen. Ich hatte mir damals so einen Tisch-Gelenkmikrofonarm gekauft, der so aufgebaut ist, wie diese Schreibtischlampen. Also am Tisch festgeklemmt, dann zwei Gelenke und so kann man das Mikro dann "heranziehen" und nach der Aufnahme wieder wegdrücken, oder wegdrehen.
Mir gefiel damals aber die Aufnahme überhaupt nicht. Es klang alles etwas "dünne". Ich wusste nicht woran das liegt und habe das Projekt dann ganz aufgegeben. Etwas später kam ich dann mal auf die Idee ein "normalen" Mikrofonständer zu benutzen, der einfach auf dem Boden steht und schon klang die Aufnahme wieder normal. Equipment und Software war natürlich die selbe.
Nun würde mich mal wirklich interessieren, ob das sein kann? Dass so ein Arm sich ggf. auf die Aufnahme auswirken kann. Ich konnte es mir eigentlich nur so erklären, dass vielleicht das Holz oder der "lange Arm" dazu führte, dass die Schallwellen irgendwie nicht richtig aufgenommen wurden, aber ich bin natürlich kein Profi.
Darüber hinaus muß es natürlich auch einen Unterschied zwischen solchen Armen für 20 Euro und diese für 300 Euro :)

Im Moment stehe ich vor einer ähnlichen Frage/Anschaffung. An meinem "Arbeitsplatz" habe ich vor mir ein großes Masterkeyboard und zwei Monitore. Ein Mikrofonständer würde hier eher stören. Wüsste allerdings auch nicht so recht wohin mit dem Mikrofon, außer eben so einen Arm. Allerdings sind mir da ein paar Hundert Euro irgendwie zu viel für die paar Gesangsaufnahmen :)

Vielleicht kann jemand etwas dazu sagen (also in erster Linie zur ersten Frage, ob und welchen "Mikrofonhalter" ich mir am Ende kaufe ist im Moment noch gar nicht in der Debatte, freue mich aber natürlich über Tips).

Vielen Dank
Andreas
 
Eigenschaft
 
Das Problem bei deiner Aufnahme wird wahrscheinlich die reine Positionierung des Mikrofons im Raum (Reflexionen von der harten Tischplatte/Wand etc.) und deiner Einsprechrichtung gewesen sein. Da ist man mit einem solchen Halter leider recht "fixiert".

Lies dich doch einfach mal in das Thema Raumakustik ein. Dazu gibt es etliche Threads hier im Forum.

VG, Jan.
 
Hallo, Andreas,

..ich tippe auch auf die damalige Mikrofonposition am Schwenkarm als Übeltäter. Hat das eventuell über einer Tischplatte gehangen, möglicherweise einigermaßen weit weg von Dir? Reflexionen könnten die Ursache sein. Bist Du, nur zur Sicherheit, auch ganz sicher, daß Du das Mic damals von der richtigen Einsprechrichtung her angesprochen hast (also nicht ausversehen die Rückseite eines Großmembraners erwischt?) ?

Für Stative gibt es zahlreiche Möglichkeiten, auch kleine Tischstative mit einem Schwanenhals dran könnten in Frage kommen und sind platzsparend. Schau' Dich doch mal auf den Seiten von König & Meyer um, vielleicht findest Du dort schon eine Idee. Tischstativ, Klemmhalterungen, Deckenstative... alles da... ;)

Viele Grüße
Klaus
 
Also wenn ich jetzt wählen müsste, würde ich eher das Großmembranmikrofon als Übeltäter nennen. Die Tischplatte müsste damals relativ "Schallfrei" gewesen sein, da sie mit Stoff überzogen war. Aber dass das Großmembranmikrofon eine Rückseite hat, war mir glaube ich nicht bewusst.. Von daher könnte das durchaus sein. Wenn dann die Stimme recht dumpf und Kraftlos klingt, würde ich das mal so annehmen.. Abstand kann es auch nicht gewesen sein, weil dieser recht gering gewesen sein dürfte..
 
Hallo, Andreas,

Aber dass das Großmembranmikrofon eine Rückseite hat, war mir glaube ich nicht bewusst

...in den aller-allermeisten Fällen spricht man ein Großmembran-Mic von der Seite an, die das Firmenlogo zeigt. Beim Rode NT1a ist die Einsprechseite, das ist mal eine Ausnahme, mit einem goldenen Punkt markiert. Gaaanz wenige Großmembraner, das sei nur zur Abrundung beigefügt, werden genauso besprochen wie ein normales "Bühnenmic", also in Achsenrichtung.
Beispiele wären hier das Electrovoice RE-20 und das RE-320 ;)

Viele Grüße
Klaus
 
Also am Tisch festgeklemmt, dann zwei Gelenke und so kann man das Mikro dann "heranziehen" und nach der Aufnahme wieder wegdrücken, oder wegdrehen.
Mir gefiel damals aber die Aufnahme überhaupt nicht. Es klang alles etwas "dünne". Ich wusste nicht woran das liegt
Guck' 'mal zum Stichwort "Kammeffekt" oder "Kammfilter" nach ;-) Und dabei auf das Wesentliche konzentrieren (Überlagerung) ... Der Arm ist eher nur Staffage ...
 
Also wenn ich jetzt wählen müsste, würde ich eher das Großmembranmikrofon als Übeltäter nennen. Die Tischplatte müsste damals relativ "Schallfrei" gewesen sein, da sie mit Stoff überzogen war.
Das bißchen Stoff schluckt exakt nur die Wellenlänge von Schall, die der Dicke des Stoffs entspricht, bis die Schallwelle an die Tischplatte darunter knallt, mit Beule an der Stirn umkehrt und so vielleicht 2 Millisekunden später den Direktschall in die Quere kommt. Lange Rede kurzer Sinn: Schallreflektionen aus nächster Nähe gaaanz schläächt. Der Stoff hat höchstens die höchsten Höhen dezimiert, sonst nichts.
 

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