Kompletter Neuaufbau für Kompnonieren klassischer Musik

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HadesVsPluto
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Hallo Profis!

Seit langem reizt es mich eigene klassische Werke zu schreiben und zu produzieren. Zu Anfang möchte ich testweise - um mit der Software klar zu kommen - diverse klassische Werke, von Prokofjew oder Brahms etc. selbst implementieren, vielleicht auch noch modernere klassische Werke (dafür brauche ich aber sehr viele Instrumente und teilweise exotische Spielweisen).

Beim Komponieren werde ich dann wohl teilweise über MIDI(?) einspielen aber auch per Hand / Maus die Noten klicken?

Mit der Flut an guter Software, die von Freeware (Reaper) bis zu teuren Lösungen (Cubase, Logic etc.) reichen bin ich allerdings überfordert.

Nochmal betonen möchte ich, dass das Aufnehmen von Bands etc. nicht im Vordergrund steht. Gut möglich wäre, dass ich mal selbst etwas auf meiner Geige aufnehme, aber viel mehr wird nicht zu erwarten sein. Das Komponieren steht im Vordergrund. Bisher habe ich nur mal mit Cubase SX3 gearbeitet, da wird sich zwischenzeitlich wohl viel getan haben.

Was ich habe:
-Kräftigen Windows Desktop i7 mit ausreichend RAM und zwei SSDs im Raid0
Ich liebäugle allerdings auch mit dem neuen Mac Book Pro (muss aber nicht sein)

Was brauche ich alles?

Mein naiver Einkaufs-Plan:

-Clavinova bzw Kawai (wahrscheinlich Kawai CA-93) - ich möchte sowieso ein E-Piono haben (einen Steinway kann ich mir leider nicht leisten ;) und hätte auch nicht den Platz). Oder sind andere Geräte besser geeignet für das Einspielen?
-Eine Soundkarte bzw. eine Schnittstelle, damit ich das Signal vom Kawai in den Rechner bekomme.
-DAW
-Eine verdammt gute Orchestra Library (EWQL, Vienna vielleicht, oder gibt es bessere?) die glaubhaft unterschiedliche Dynamik, Anschläge etc. kann (ich weiß nicht, was es da noch gibt, Rubato stelle ich mir schwierig vor etc?).
-Noch etwas oder reicht es nach viel Erfahrung Orchester zu immitieren?

Geld spielt natürlich auch eine Rolle, allerdings bin ich bereit für etwas mehr Qualität auch überproportianal mehr Geld auszugeben (solange unser Geld noch etwas Wert ist ;) ).

Ich hoffe, ihr könnt mir weiter helfen!
Vielen lieben Dank im voraus!
Hades
 
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Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hades,
und erstmal herzlich Willkommen im Musiker-Board :)

Ich nehme mich mal der DAW Frage an.

Mit der Flut an guter Software, die von Freeware (Reaper) bis zu teuren Lösungen (Cubase, Logic etc.) reichen bin ich allerdings überfordert.
Da muss ich gleich mal reinschalten: Reaper ist keine Freeware. Es gibt eine volle 30 Tage Demo, und dann kostet es $60-200, je nachdem wieviel Geld du damit verdienst, aber $60 kostet es immer.
Logic funktioniert nur auf einem Mac und kann nur AU-Effekte laden, dann sollte deine Beliebäugelung eher kommen, und ist nicht sooo teuer, wenn man deine Wunsch-Plugins so anschaut. ;)
Cubase mag ich persönlich nicht, von daher keine Wertung, aber da ist wohl Midi sehr weit, ebenso wie in Logic.

Cross Plattform und "recht" neu ist Studio One. Das kann ziemlich viel, ist leichter zu bedienen als viele DAWs, und bringt gute Effekte mit. Vielleicht auch ein antesten Wert.

Dein Rechner sollte eigentlich ausreichen, so wirklich brauchst du kein MBP, es sei denn, es geht nicht anders.

Nochmal betonen möchte ich, dass das Aufnehmen von Bands etc. nicht im Vordergrund steht. Gut möglich wäre, dass ich mal selbst etwas auf meiner Geige aufnehme, aber viel mehr wird nicht zu erwarten sein. Das Komponieren steht im Vordergrund. Bisher habe ich nur mal mit Cubase SX3 gearbeitet, da wird sich zwischenzeitlich wohl viel getan haben.
SX3 ist nicht mehr ganz up to date, ja. ;)
Im Prinzip können alle Programme das, was du möchtest, aber da dein Hauptaugenmerk auf Midi liegt, würde ich in Richtung Logic oder Cubase tendieren. Bei Ableton live, welches sehr Midi und Loop-fixiert ist, kommt der Audioteil sehr kurz.
 
Was das Digitalpiano angeht - ich denke mit dem Kawai machst Du wohl nichts falsch, denn Kawai gehört da zu den führenden Herstellern. Trotzdem lege ich Dir ans Herz, das Piano vorher persönlich zu testen, anzuspielen, mit Konkurrenten zu vergleichen und Dein Gefühl entscheiden zu lassen.

-Eine Soundkarte bzw. eine Schnittstelle, damit ich das Signal vom Kawai in den Rechner bekomme.

Eine kure Information zu dem Thema:
Zwischen D-Piano und Rechner können zweierlei Verbindungen bestehen:
- Audio, also die Verbindung der Audioausgänge des Kawai mit den Eingängen eines Audiointerfaces
- Midi - sozusagen "digitale Noten", die vom Kawai z.B. über ein eingebautes USB-Interface zum Rechner übertragen werden. Damit kannst Du z.B. die Orchesterlibraries ansteuern.

Bei den von Dir geplanten Libraries sind auch sehr reizvolle Piano-Sounds-dabei, so dass die Hauptaufgabe des Audiointerfaces die Wiedergabe des Rechnersounds (also der angesteuerten Libraries) werden wird.
Die wichtigere Verbindung wird vermutlich Midi sein. Da dies aber beim Kawai schon eingebaut ist, brauchst Du kein Audiointerface, das eingebaute Midi-Buchsen hat.

Clemens
 
Also die Vienna Orchestra Library ist immer noch das Non plus ultra...

LG
 
Hallo und vielen Dank für die Antworten!

Die Vienna ist leider auch die teuerste, ist sie so viel besser als eine andere (EWQL zB, evtl noch mehr?), dass sich der fünffache Preis bei der Basisversion lohnt?

Ich habe jetzt mal Cubase und Logic notiert. Da gibt es ja nun verschiedene Versionen, welche benötige ich denn?

Wenn mir das Kawai CA-93 gefällt, dann benötige ich ja lediglich ein Interface um es in den PC zu bekommen. Hat das Mac Book Pro überhaupt noch einen MIDI-Eingang? Latenzen spielen bei MIDI wahrscheinlich keine Rolle aufgrund der geringen Daten, die übertragen werden, oder muss ich etwas beachten? Welches MIDI-Interface könntet Ihr empfehlen?

Wenn ich alles habe, dann verbinde ich lediglich die Sample-Lib mit den Spuren im Programm und das war's? Oder werden da noch irgendwelche Mixer oder anderen Teile dazwischen geschaltet?

Vielen Dank!
 
Ich habe jetzt mal Cubase und Logic notiert. Da gibt es ja nun verschiedene Versionen, welche benötige ich denn?

Von Logic gibt es nur die eine Version. Link
Bei Cubase gibt es verschiedene. Welche Features du brauchst, und welche nicht, musst du eigentlich selbst entscheiden. Hier ist eine Vergleichstabelle von Steinberg.

Wenn du dir eh externe Libraries kaufst, dann schau dir ruhig Reaper an, für $60 kommt man sonst nicht an so viele Features und eine DAW ohne Eingrenzungen, wie sie die "großen" haben.

Hat das Mac Book Pro überhaupt noch einen MIDI-Eingang?
Hatte es mWn nie. Im Normalfall schließt man das Midi-Kabel, insofern überhaupt noch vorhanden, an das Interface an. Viele Masterkeyboards bieten auch einen Midi-via-USB an, einfach USB-Kabel dran und fertig.
 
Danke für die Antwort!

Also steht Reaper Cubase und Logic in diesem Bereich in nichts nach?
 
Cubase und Logic kommen beide aus der Midi-Ecke, und fahren da ihre Stärken aus, wohingegen Reaper eher dem Audioteil zugeschrieben ist. Natürlich kann man mit jeder DAW so gut wie alles machen, manches mit manchen einfach besser/einfacher.
Reaper bringt ausser grundlegenden Effekten nichts mit, wohingegen Cubase (in der großen Version) und Logic viele Software Instrumente mitbringen (manche streiten über deren realstischen Klang).
Wenn du ohnehin in East/West investieren willst, sehe ich kein Argument gegen Reaper.
 
Cubase und Logic haben Noteneditoren - falls das für Dich eine Rolle spielt.

Clemens
 
Oh, ja, das vergaß ich. Am Ende sollen spielbare Noten raus kommen! Das geht nicht mit Reaper?
 
Sowas musst du vorne weg sagen :D

Dann Cubase oder Logic, oder Sibelius - aber in wie weit das den Rest abdeckt, weiß ich nicht.
 
nein - das Programm erschien ja erst, als es bereits leistungsfähige Notationssoftware gab.
Cubase und Logic sind in der Hinsicht Dinosaurier, da war Notendruck damals ein wichtiges Plus.

Allerdings zeigte sich daran auch sofort die Grenze zwischen allgemeinem 'Hausgebrauch' und professioneller Notation
so erschien relativ schnell Software, die sich des Themas speziell annahm
dabei widmete man sich auch gleich dem Notendruck für Veröffentlichungen (teilweise)

wenn du vom kompositorischen Ansatz kommst, würde ich tatsächlich so eine Software als Arbeitsgrundlage nehmen
(ist nicht mein Metier, aber ich habe da den Namen 'Sibelius' im Kopf)

der zweite Aspekt ist dein virtuelles Orchester
ein sogenannter VST Host, in dem die Software-Instrumente installiert sind
das kann eine DAW wie Logic, Cubase oder Reaper sein... muss aber nicht

die Kompositions-Software könnte die 'Spielanweisungen' per Midi übermitteln
(das geht innerhalb des Rechners auch ohne Kabel)

danach kommt dein 'Aufnahme-Studio', die Software mit der das Ergebnis festgehalten und arrangiert wird
gilt wie vorher: DAW möglich, aber nicht obligatorisch.

das eine Extrem sind 3 verschiedene Anwendungen - im anderen läuft alles unter einer Oberfläche

soweit ich weiss haben die 'anspruchsvollen' Klassik Libraries teilweise eigen 'Player'
(um spezielle Spielweisen zu realisieren)
bekanntlich haben sie auch einen entsprechenden Resourcen-Bedarf

den hat eine moderne DAW mit ihren Effekten auch
nun noch die ghrafisch anspruchsvolle Kompositionssoftware drauf...
da könnte der Ansatz aufzuteilen nicht nur strategisch günstiger sein ;)

cheers, Tom
 
Seit langem reizt es mich eigene klassische Werke zu schreiben und zu produzieren.

Mal so ganz grundlegend...in der klassischen Musik sind Komposition und Ausführung zwei grundsätzlich unterschiedliche Dinge. Komposition ist Planung von Musik. Der ausführende Musiker dagegen betrachtet das Werk aus einer gewissen Distanz (eben weil er es nicht selbst geschrieben hat) und bringt dementsprechend neue Sichtweisen mit ein, wenn er es spielt. Nicht jeder Komponist ist auch sein bester eigener Interpret - oft klingen Werke besser, wenn jemand anders als der Komponist sie spielt.

Zu Anfang möchte ich testweise - um mit der Software klar zu kommen - diverse klassische Werke, von Prokofjew oder Brahms etc. selbst implementieren, vielleicht auch noch modernere klassische Werke (dafür brauche ich aber sehr viele Instrumente und teilweise exotische Spielweisen).

Dafür brauchst du vor allem Wissen und Erfahrung, was mit welcher Spielweise überhaupt gemeint ist. Nur wer weiß, was mit "flautando" auf einer Violine gemeint ist, hat überhaupt einen Ansatzpunkt, diesen Klang mit einer Orchesterlibrary zu imitieren. Nur wer mal diverse Artikulationen von echten Blechbläsern gehört hat, hat überhaupt eine Chance sie zu imitieren. Orchesterlibraries laufen immer auf die Imitation eines echten Orchesters hinaus, daher ist ein echtes Orchester der Maßstab, den zu kennen entscheidend ist.

-Eine verdammt gute Orchestra Library (EWQL, Vienna vielleicht, oder gibt es bessere?)

Ich verwende die VSL Special Edition (übrigens mit Cubase SL3) und kann nur sagen: für den Anfang reicht das vollständig. Wenn du noch keine Erfahrungen im Tonsatz, in Instrumentation und der ganzen Audiotechnik hast, hast du damit Material für 1 Jahr und mehr. Und falls du wirklich zur großen Version updaten willst, wird der Preis m.W. angerechnet. Und nach diesem Jahr wirst du genauer wissen, was du brauchst und worin du investieren willst.

die glaubhaft unterschiedliche Dynamik, Anschläge etc. kann (ich weiß nicht, was es da noch gibt, Rubato stelle ich mir schwierig vor etc?).

Rubato ist keine Artikulation oder Klang, Rubato ist ein Mittel der Tempogestaltung.

Oh, ja, das vergaß ich. Am Ende sollen spielbare Noten raus kommen! Das geht nicht mit Reaper?

Richtig. Das geht auch kaum mit Cubase oder Logic, zumindest nur schwer. Notierte Musik ist ein Plan, keine Ausführung. Aufgenommene Musik ist Ausführung, hinter der der Plan nicht notwendigerweise eindeutig sichtbar ist. Noten und Klänge haben nur sehr entfernt etwas miteinander zu tun. Deshalb macht es kaum Sinn, beides in einem Programm zu bearbeiten. Nimm Cubase, Logic oder eine andere DAW zum Aufnehmen, dagegen Sibelius oder Finale zum Notenschreiben.

Falls du nähere Fragen zum Komponieren hast, schau mal im Kompositionsforum vorbei. Falls du Fragen zum Notenschreiben oder zur Notationssoftware hast, haben wir dafür das Notationsforum.

Harald
 

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