Komposition & Recording Vocal Pop-Jazz

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RoteKiste
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Hallo zusammen!

Ich schaue schon seit längerem hier herein und höre mir an, was hier an Musik gemacht wird.
Heute möchte ich mal selbst was zur Begutachtung bereitstellen...
Ich habe den Song "Amnesia" vor ein paar Wochen geschrieben, jetzt liegt eine recht fertige Mischung vor.
Ich würde es als Pop-Jazz bezeichnen; eine Ballade, mit verstecktem Herzschmerz, akustischen Instrumenten...

Ich bitte euch um Kommentare, was das Lied als Ganzes betrifft, aber gerne auch zum Sound, zur Mischung, ...

http://www.mediafire.com/?0nazzrywcuw


Danke & noch einen schönen Tag!
Florian
 
Eigenschaft
 
Hi Florian,

ich bin ja nicht der große Verfechter von Schubladen und erzwungenen Kategorisierungen, aber warum Du selbst DEN Song als Pop-Jazz verstehst, verstehe ich nicht ...

Was nun das inhaltliche betrifft: Ich finde den "Sound", die technische Umsetzung, die Mischung, recht gelungen und angenehm anzuhören.

Mir fehlt allerdings ein wenig die "Musik", will heißen, musikalische Abwechslung, Leben, Spannung und Entspannung. Und zwar auf "allen Ebenen": Harmonisch, melodisch, rhythmisch. Es fließt und plätschert so vor sich hin, im Wesentlichen getragen von EINER harmonischen Progression (I/3 - IV und "Verwandte") - aber man wartet auf die Höhepunkte, auf sowas wie eine "Hook-Line". Der Song hat (für meinen Geschmack !) zu wenig "Entwicklung", zu wenig verschiedene Energieniveaus ...


Meine ganz persönliche Meinung ... :) bzw. mehr mein GEFÜHL beim Hören.

LG, Thomas
 
Hi Thomas!
Vielen Dank für deine Kritik!

Was die Kategorisierung angeht, stimme ich dir zu - ich war allerdings davon ausgegangen, dass ich im Betreff eine annähernde Beschreibung angeben sollte.

Was die "fehlende Entwicklung auf allen Ebenen" angeht, so denke ich, dass es stark abhängig von den individuellen Hörgewohnheiten ist, was man als interessant oder uninteressant empfindet. Dein Hinweis auf eine "Hook-Line" weist ja schon so etwa in eine Richtung.
Nach dem Pendel zwischen I/3 - IV könnte man den Wechsel zu VI durchaus als harmonische Verdichtung verstehen; auch rhythmisch passiert etwas.
Der Höhepunkt wird nach meinem Empfinden im instrumentalen Teil erreicht - wobei ich zugeben muss, dass hier noch eine Solo-Line fehlt; diese konnte aus Zeitgründen leider noch nicht eingespielt werden.

Da du in deiner Kritik keinen Bezug auf den Text nimmst, was verständlich sein kann, weil er evtl. nicht so gut zu verstehen ist, möchte ich noch auf einen gewollten Zusammenhang zwischen Text und musikalischer Stimmung hinweisen. Im Text geht es um Vergessen, Abschied, unterschwellige Trauer. Der durch die 10-taktige Form bedingte Stillstand am Ende jedes Durchgangs korrespondiert mit der Ratlosigkeit des Protagonisten.

Ich möchte hiermit deine Kritik in keinster Weise zu widerlegen versuchen; am wichtigsten ist der eigene Eindruck des Zuhörers, und den hast du mir glücklicherweise geschildert.
Ich möchte nur darauf hinweisen, dass ein (vermeintlich) "analytisches" Hören (Akkordprogressionen, Energieniveaus, etc.) oft zu Veränderungsvorschlägen führt, die die Stimmung des Songs stark verändern.

Ich würde mich über weitere Kommentare freuen und wünsche ein schönes Weihnachtsfest!

Viele Grüße,
Florian
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Florian,

nun, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen! Ich habe meine Eindrücke geschildert, und Du Deine Gedankengänge. Ende der Debatte ... würde ich sagen. Und zwar in aller Freundschaft! Man muß ja nicht alles zu Tode reden. Wenn Du aus meinen Anmerkungen irgendetwas herausholen kannst, was für Dich plausibel klingt, dann fein! Wenn aber nicht, dann ist das genauso OK.

Nur eine ganz allgemeine (!) Anmerkung zu Deinem Posting brennt mir noch auf der Zunge ... hat aber überhauptnichts mehr mit dem Song an sich zu tun ... :

Von wegen "analytisches ZU-Hören" versus "emotionales Hören" und so weiter ...

Es ist mir ein tiefes Anliegen herauszustreichen, daß das kein Widerspruch sein muß. Wenn man sich einmal lange genug damit beschäftigt hat, dann läuft das "analytische ZU-Hören" unbewußt und nebenbei, ganz automatisch, IMMER mit. Wie ein Hilfs-Unterprogramm. Egal, WELCHE Musik und WO ich sie höre. Das hindert mich jedoch in keiner Weise daran, in Musik, die mich ganz einfach anspricht, warum auch immer, total versinken zu können. Und bei Musik, die ich emotional und vom Musikgeschmack her total ablehne, da weigert sich dann auch bald mein Unterprogramm, seinen Dienst weiter zu tun und ich schalte einfach ab ...

Das, was ich versucht habe in meiner ersten Reaktion in Worte zu kleiden ist nichts anderes, als der "versachlichte" und in Worte gefaßte emotionale Eindruck, den das ganze auf mich ganz persönlich halt gemacht hat ...

Was ich auch nicht ganz nachvollziehen kann ist, welche Musikrichtung und welche Hörgewohnheiten Du denn wohl mit einer Hook-Line in Verbindung bringst. Das, was ICH unter Hook-Line verstehe, kommt in Musik von Mozart bis Quincy Jones vor und meint einfach ein melodisches HAUPT-Motiv, zu dem irgendwie immer wieder zurückgekehrt wird bzw. auf das Bezug genommen wird oder das sonstwie verarbeitet wird ... ein Melodiefetzen einfach, der in Erinnerung bleiben soll und bleibt ...

Alles Liebe,
Thomas
 
Hallo Thomas,

es freut mich, dass du dein Hören so weit entwickelt hast - genauso verstehe auch ich "Musikhören".

Leider ist es allzu oft so, dass vermeintlich-analytisch Hörende erkennen: "Ah, (nur) zwei Akkorde" und daraus schließen, das Stück sei zu "einfach" komponiert oder ähnliche Schlüsse ziehen. (Dabei wurde das ja schon von x erfolgreichen Songs widerlegt.)
Aber das scheint bei dir ja nicht der Fall zu sein.

Mein Kommentar zur Hook-Line bezog sich wohl auf ein zu enges Begriffsverständnis meinerseits.

Jedenfalls nochmal danke für deine Antworten; man sieht ja doch eher selten so qualifizierte Kritik im Forum.
Würde mich auch mal interessieren, was von dir zu hören.

Viele Grüße,
Florian
 
Leider ist es allzu oft so, dass vermeintlich-analytisch Hörende erkennen: "Ah, (nur) zwei Akkorde" und daraus schließen, das Stück sei zu "einfach" komponiert oder ähnliche Schlüsse ziehen.

Derartige Erlebnisse laufen bei mir in der Regel ein wenig anders ab ... ich höre irgendeine Musik, die mich total begeistert, mein oben erwähntes Sub-Programm läuft und tut seinen Dienst, findet aber absolut keine aufregenden, erwähnenswerten oder besonders ungewöhnlichen Details oder Elemente in dem Song, die erklären würden, WARUM das so wirkt wie es wirkt ... und ich bleibe (oft) ratlos zurück ... :)

Manchmal funktioniert auch totale Schlichtheit und Einfachheit richtig GUT. Manchmal ist es aber auch nur langweilig. Schwer zu definieren, wann das eine und wann das andere ...


Würde mich auch mal interessieren, was von dir zu hören.

Gerade in ebendiesem Forum hier habe ich gelegentlich mal etwas gepostet ... weiß allerdings jetzt nicht 100%-ig, ob die Downloadlinks noch aktiv sind ... sollte Dich davon irgenetwas "besonders" interessieren, kann ich es ja gerne noch einmal uploaden ...

Alles Liebe, Thomas
 

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